Donnerstag, 30. Juni 2022

Unerwartete coronabedingte Effekte

Nach einer psychologischen Studie der Universität Regensburg gilt heute ein schönes Aussehen mehr denn je, als Symbol für Erfolg. Je attraktiver die präsentierten Gesichter waren, desto erfolgreicher, zufriedener, sympathischer, intelligenter, geselliger, zugänglicher, aufregender, kreativer und fleißiger wurden die Personen eingeschätzt.

Das schöne Aussehen scheint der Ausdruck persönlicher Leistung geworden zu sein. Denn nur wer rechtzeitig dem Zahn der Zeit, den Umwelt – und Stress-Einflüssen entgegen wirkt, kann der Prozess der vergänglichen Schönheit aufhalten. Und heute gibt es dies bezüglich eine Vielfalt an Möglichkeiten, die Abhilfe schaffen und das Selbstwertgefühl stärken können. Schönheits-Operationen oder die dekorative Kosmetik gehören zu diesen Möglichkeiten.

Und was hat das mit der Corona- Krise zu tun?
Der Zeitpunkt als man von einem exponentiellen Anstieg von Corona- Fallzahlen sprach, war in der Vergangenheit der Zeitpunkt, ab dem es spätestens besondere Gegenmaßnahmen getroffen werden mussten, wie  beispielsweise Abstandhalten, Hygieneregeln, Alltagsmasken (AHA), Homeoffice.
Hiervon ausgehend, können dann so manche unerwartete Effekte der Corona- Krise festgestellt werden.

Quelle: Shutterstock
Der „MASKEN-EFFEKT“ ist ein einderartiger unerwarteter coronabedingter Effekt.

Denn die Maskenpflicht hat dazu geführt, dass die Aufmerksamkeit auf die Augenpartie eines Gesichts gelenkt wird. Zudem konnten in den häufiger gewordenen Videokonferenzen, immer mehr Menschen als vor der Krise ihren Spiegelbild mit etwaigen Unregelmäßigkeiten sehen.  

Nun als Folge dieses Effekts sei nach Einschätzung von ästhetisch-plastischen Chirurgen die Nachfrage nach mehr oder weniger invasiven Schönheitsoperationen gestiegen.
So erlebten die LIDSTRAFFUNGEN einen wahren Boom.
Damit nicht genug. Da die Masken kurzfristig entstandene Schwellungen, Rötungen verdecken können, sei laut Fachmedizinern auch die Nachfrage nach LIPPENKORREKTUREN erheblich angestiegen.

Der „HOMEOFFICE-EFFEKT“ stellt einen weiteren uerwarteten Effekt der Corona-Krise dar. Er wird dadurch ausgelöst, weil viele Menschen im Homeoffice sich wenig bewegten und dadurch an Gewicht zulegten.
Dieser HOMEOFFICE-EFFEKT habe dann ästhetisch-plastischen Chirurgen zufolge zum Anstieg von FETTABSAUGUNGEN (Liposuktion) geführt - das Verfahren, das sich insbesondere für Partien bewährt hat, deren Fettpolster sich selbst mit strengen Diäten, Gymnastik und speziellen Cellulite-Behandlungen nicht bekämpfen lasse

Quelle: Shutterstock       

 

Während so manche  ästhetisch-plastische Operationen durch den „MASKEN-EFFEKTund den  HOMEOFFICE-EFFEKT starke Nachfragen verzeichneten, erlebte der Make-up -Bereich / die dekorative Kosmetik einen massiven Teil-Einbruch.

Es war ein Teil-Einbruch, weil zur dekorativen Kosmetik gehören Pflegeprodukte für die Gesichtshaut, für Augen, Lippen, Nägel. Und die  Augenpflegemittel wie Lidschatten, Wimperntusche, Wimpernverlängerungen bildeten eine  Ausnahme. Sie verleihen dem Blick Tiefe, lenken den Fokus auf die Augen und haben deswegen vom MASKEN-EFFEKT profitiert! 

Lippenstifte dagegen, wurden 2 Jahre lang kaum beachtet. Sie wurden zu Ladenhütern. So brach beispielsweise im Jahr 2020 laut Marktforschern der Absatz von Lippenstift am Weltmarkt um 49 Prozent ein,  der von Lipgloss um 32 Prozent.

MASKEN-EFFEKT und HOMEOFFICE-EFFEKT und dazu die Zeiten, wo  viele Geschäfte, Friseure, Kosmetikstudios geschlossen hatten, haben auch dazu geführt, dass die Nachfrage nach Gesichts - Make-up spürbar zurückgegangen ist

Im ersten Quartal 2020 beliefen sich die Einbußen der auf Parfüm, dekorative Kosmetik oder Haarpflege spezialisierten Unternehmen nach Schätzungen des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel (IKW) auf 100 Millionen Euro pro Monat. 

Da dem keine dringenden Gründe entgegenstanden, sind nun seit April 2022 die meisten Corona- Schutzmaßnahmen außer Kraft getreten, so die Maskenpflicht in Innenräumen und auch die Pflicht für Arbeitgeber, Home Office anzubieten und für Arbeitnehmer, dieses Angebot anzunehmen.
Die Anschlussregelung sieht einen Basis-Schutz besonders für Risikogruppen vor. Zudem sind strengere Maßnahmen in Regionen mit einem gefährlichen Infektionsgeschehen (Hotspots) möglich. 

Kein „MASKEN-EFFEKT“,  kein „HOMEOFFICE-EFFEKT“!
Der Make-up-Markt ziehe nach Beobachtung des Marktforschungsinstituts GfK wieder deutlich an. Das schlage sich auch in den Umsätzen von Düften, Haarstyling und Rasieren nieder.
Es ist wie eine Art „BELOHNUNGS-EFFEKT“, ein Ausdruck der Sehnsucht sich nach 2 Jahren coronabedingter Entbehrungen selbst zu belohnen.

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Leider werden z. Z aufgrund der sich schnell verbreitenden Omikron BA.4 und BA.5- Subvarianten sprunghaft steigende Corona-Fallzahlen verzeichnet.
Angesichts dieser Corona-Sommerwelle hat der Bundesgesundheitsminister Lauterbach zum freiwilligen Tragen von Masken in Innenräumen aufgefordert.

Nach neueren Erkenntnissen soll jedoch das nicht heißen, dass man wieder auf Gesichts-Make-up verzichten muss.
Man kann mittlerweile von einem „MASKEN - Makeup- EFFEKT “ sprechen.
Die Hersteller in der Kosmetikbranche haben aus der Vergangenheit gelernt und neue Möglichkeiten erkannt: Die Entwicklung von neuen Produkten, die speziell auf die Maske abgestimmt sind. 

Fazit: COVID – 19 hat die Wirtschaft in Deutschland schwer getroffen.
Allerdings nicht alle Wirtschaftszweige  gleichermaßen. Während manche ums nackte Überleben kämpften, wurden anderen durch unerwartete coronabedingte Effekte Höhenflüge beschert. Und das hat u. a. auch mit der Maske zu tun. Wer hätte das gedacht?