Mittwoch, 13. Juni 2018

Gegen die Zeichen der Zeit: die Anti Aging -Wirkung von Muttermalen und Leberflecken

104 v.Chr - 44 n.ChrSpricht man heute von Anti-Aging, denkt man sofort an Kosmetika.  Dabei kommt den Pflegekosmetika  eine besondere Bedeutung zu, die aufgrund ihrer Inhaltsstoffe eine bestimmte  prophylaktische Wirkung entfalten.
Quelle: 123rf
So sollen Pflegeprodukte enthaltend Coenzym Q 10, die Hautvitamine A, C, E, wertvolle Inhaltsstoffe wie Polyphenole bei richtiger und konsequenter Pflege verhindern, dass freie Radikale Fette in den Hautzellen zerstören und so die Faltenbildung vorbeugen.

Man denkt aber auch an die neue Art von Hautpflegepräparaten, die aufgrund ihres Aufbaus den natürlichen Strukturen der Haut ähneln.

Es sind die Hautpflegepräparate der kosmetischen Medizin, basierend auf der Anwendung von COSMECEUTICALS, ein Begriff entstanden aus der Kombination  der Begriffe Cosmeticum und Pharmaceuticum. Sie sind in der Lage die hauteigenen Funktionen zu unterstützen, biologischen Strukturen / Prozessen nachahmend zu wirken. Zu den bekanntesten Inhaltsstoffen dieser Art von Hautpflegepräparaten gehören u.a. Hyaluronsäre , Kollagen, Enzyme.

Quelle: 123rf
Gut! Die Herstellung eines Zusammenhangs Anti Aging - Kosmetika  - Cosmeceuticals (und nicht zuletzt ästhetische Chirurgie) ist mittlerweile eine Selbstverständlichkeit geworden.
Aber wer stellt schon einen Zusammenhang her, zwischen Anti Aging und den oft auf der Haut vieler Menschen befindlichen und örtlich begrenzten braunen Flecken, den Muttermalen und Leberflecken?
Aufgrund aktueller Studien sollte man es  tun. Denn die Studien sollen gezeigt haben, dass Menschen mit vielen Muttermalen bzw. Leberflecken langsamer altern als Menschen, die weniger davon haben. Die meisten von ihnen könnten im Durchschnitt 30 -  40, ein geringer Prozentsatz der weißen Bevölkerung sogar mehr als 100 derartige Flecken haben.

Umgangssprachlich werden die Begriffe MUTTERMAL und LEBERFLECK synonym benutzt.
Die Ärzte unterscheiden aber zwischen den braunen Flecken, die schon bei der Geburt vorhanden sind, die angeborenen Muttermale und den erworbenen Leberflecken, die im Laufe des Lebens auftreten.
Sowohl die angeborenen Muttermale als auch die erworbenen Leberflecken entstehen durch eine Anhäufung und Vermehrung von pigmentbildenden Zellen (wie Melanozyten und Naevuszellen), die den Farbstoff MELANIN bilden können. Sie wandern in die Haut ein, und indem sie sich ansammeln, bilden sie schließlich eine Art „Nest“. Durch MELANIN erscheinen die Nester bräunlich bis schwarz gefärbt. So gesehen, sind die angeborenen Muttermale bzw. erworbenen Lebeflecke nichts anderes als PIGMENTMALE.

Quelle: 123rf
Normalerweise ist es aus gesundheitlichen Gründen nicht nötig, die Pigmentmale chirurgisch  entfernen zu lassen.
Trotzdem ist es insbesondere bei Menschen mit vielen Pigmentmalen empfehlenswert, sie regelmäßig zu beobachten und ihren Verlauf zu verfolgen. Werden Auffälligkeiten oder Veränderungen in Farbe, Form, Größe festgestellt, sollte ein Dermatologe zu Rate gezogen werden.
Denn auffällige Veränderungen angeborener Muttermale oder erworbener Lebeflecke  stellen ein erhöhtes Risiko für ein sogenanntes „malignes Melanom“/ den schwarzen Hautkrebs dar.

Aber wie schon gesagt. Viele PIGMENTMALE  auf der Haut scheinen  auch einen positiven Effekt hervorrufen zu können: die Verlangsamung  des Alterungsprozesses.

Der Wissenschaftlerin und Dermatologin Veronique Vaillant vom Londoner King‘s College sei es aufgefallen, dass Menschen mit vielen Leberflecken im Vergleich zu ihren Altersgenossen jünger aussahen, weniger Altersflecken hatten, ihre Haut unempfindlicher gegen die Sonne war. 
Um dieses Phänomen zu erforschen, wurde bei tausenden von Zwillingen mit vielen Leberflecken auch die Erbinformation ihrer Zellen untersucht, die DNA.Und dabei stellte sich heraus, dass es einen Zusammenhang zwischen der Neigung zu vielen Leberflecken und der DNA gibt.
DNA-Helix/Quelle:Wikipedia

Der Mensch hat in jeder seiner Körperzellen zweimal 23 Chromosomen. Die sind nichts anderes als lange Stränge von DNA (Desoxyribonukleinsäure). Wie eine gewundene Strickleiter sieht das Erbgut- Molekül DNA aus - die "Doppelhelix", wie die Fachleute  diese Form nennen.
Der Körper ersetzt geschädigte Zellen durch Zellteilung. Bei jedem Teilvorgang wird auch die DNA geteilt. Am Ende der spiralförmigen DNA sitzen Schutzkappen, TELOMERE genannt, die bei jeder Zellteilung ein Stück kürzer werden. Irgendwann sind die TELOMERE weg, die DNA ist ungeschützt, die Zellteilung gestoppt. Kaputte Zellen können nicht mehr ersetzt werden. Der Körper altert.

In der britischen Studie soll sich nun herausgestellt haben, dass Menschen mit vielen Leberflecken längere TELOMERE haben, als diejenigen mit weniger Flecken.
Das erkläre das langsamere Altern von Menschen mit vielen Leberflecken, aber auch ihr erhöhtes Risiko an Hautkrebs zu erkranken.
Dabei spiele das Enzym TELOMERASE eine wichtige Rolle. Dieses Enzym ist in der Lage an bereits verkürzte TELOMERE neue DNA-Bausteine anzubauen. Folge: die Zelle lebt länger. In einem gesunden Organismus ist das Enzym nur in der Wachstumsphase aktiv, bei Erwachsenen ist seine Funktion eingestellt.
Dafür soll in 93% der Krebszellen eine TELOMERASE - Aktivität nachweisbar sein.
Das bedeutet, dass TELOMERASE an bereits verkürzte TELOMERE neue DNA-Bausteine anbaut, so dass Zellen nach Ablauf ihres natürlichen Lebenszyklus nicht sterben, sondern weiterleben und sich immer wieder teilen.

Mit anderen Worten: Dem langsameren Altwerden der Menschen mit vielen Leberflecken und damit der längeren Lebenserwartung steht das erhöhte Risiko entgegen, an Hautkrebs zu erkranken und somit früher zu sterben. Da jedoch Hautkrebs in den meisten Fällen frühzeitig erkannt werde und nur selten zum Tod führe, überwiege  laut Londoner Forscher bei Menschen mit vielen Leberflecken der Vorteil eines langsameren Alterns und einer Langlebigkeit.

Und das ist nicht alles! In Ergänzung zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Anti Aging-Wirkung von Pigmentmalen, gibt es auch Erkenntnisse über Zusammenhänge zwischen den Charakterzügen, der Zukunft eines Menschen und den Pigmentmalen, je nach der Körperstelle an der ein Mensch sie hat.

Hier ein paar Beispiele.
Muttermal auf der Stirn: Diese Form eines Leberflecks steht angeblich für finanziellen Wohlstand;
Muttermal auf der Oberlippe: Soll auf wahre Genießer hinweisen, mit gutem Essen, Entspannung und grundsätzlich einem ausgeglichenen Lifestyle;
Muttermal am Kinn: Diese Form des Leberflecks soll für Hartnäckigkeit und Entschlossenheit stehen - aber auch für Dickköpfigkeit und Eigensinnigkeit.
Muttermal am Hals: Es sorge für Mitleid und kann für eine Beziehung stehen, die hauptsächlich vom Partner kontrolliert wird.
Oder:
Ein Muttermal an der Schläfe bedeute, oft die Welt bereisen zu können, beruflich oder aus persönlichem, leidenschaftlichem Antrieb;
Ein Pigmentmal zwischen den Augenbrauen weist auf beruflichen Ehrgeiz hin, der von Erfolg gekrönt sein wird;
Ein Muttermal auf der Oberlippe spreche u.a. für Interesse an gutem Aussehen, gepflegter Kleidung und gutem Essen.
Ein Leberfleck auf der Handfläche weise auf Intelligenz, Ehrgeiz hin, gute Eigenschaften für leitende Positionen in einem Unternehmen
Ein Muttermal auf der Fußsohle spreche für Liebe zur internationalen Küche, Popularität und gerne mal im Mittelpunkt stehen zu wollen.

Übrigens: Beide der hier genannten Quellen zur Deutung von Pigmentmalen erwähnen ein  Muttermal auf der Wange. Die Auslegung  dieses Merkmals fällt allerdings unterschiedlich aus.
So könne ein
Muttermal auf der Wange einerseits, auf Einsamkeit hinweisen, die Unfähigkeit eine eigene Familie zu gründen und nicht ganz vor Unfällen gewappnet zu sein.
Andererseits, könne aber ein Muttermal auf der Wange gute berufliche Chance und Vergrößerung des Eigentums bedeuten.

Man sagt, dass Menschen gern das glauben, was sie sich wünschen.
Johann Wolfgang v. Goethe hat mal gesagt:

"Man muss von dem Grundsatz ausgehen, dass WISSEN und GLAUBEN nicht da sind, einander aufzuheben, sondern einander zu ergänzen."