Mittwoch, 21. Mai 2025

Sündenfall: Ernährung

Die „Sünde“ – ein Verstoß gegen bestehende Verhaltensnormen!

Heute weiß jeder, dass sein physisches und psychisches Wohlbefinden von Lebens- und Ernährungsgewohnheiten beeinflusst wird.
Um nun durch bestimmte Ernährungsgewohnheiten keine „Sünde“ zu begehen, muss man allerdings über bestimmte Fortschritte in der Ernährungswissenschaft / Verhaltensnormen auf dem Laufenden sein.



 Wie beispielsweise, dass Butter und Eier ihren alten guten Ruf wiedererlangt haben, dass Kartoffeln nicht mehr dick machen, sondern vor allem satt und dass ein Hamburger mit Salat weniger Kalorien hat als eine Currywurst mit Pommes frites.
Und um die Gesundheit zu schützen, plädieren aktuelle VEHALTENSNORMEN für die Senkung des Verzehrs von tierischen Lebensmitteln und eine Steigerung des Verzehrs von pflanzlichen Lebensmitteln. So beispielsweise
ist Fleisch zwar entbehrlich, ein mäßiger Konsum soll aber nicht schaden, der Genuss von Fisch dafür 1 -2 pro Woche erlaubt
Hülsenfrüchte und Nüsse sollen regelmäßig genossen werden, Obst, Gemüse dafür mindestens 5 Portionen am Tag
Süßes, Salziges und Fettiges sollte man besser stehen lassen (!) und
Flüssigkeit zu sich nehmen, am besten Wasser oder andere kalorienfreie Getränke
Nicht vergessen: in Bewegung bleiben!

 

Leider kann es aber manchmal doch passieren, dass im Eifer des Gefechts und bei der Vielfalt an verlockenden Angeboten es schwerfällt, nicht über die Stränge zu schlagen.  Das unmittelbare schlechte Gewissen ist das Mindeste.

Wenn im Strafrecht die Verhaltensnormen Rechtsnormen betreffen, die bestimmte Verhaltensweisen verbieten, dann wird bekanntlich der Verstoß gegen bestehende Rechtsnormen mit einer Strafe sanktioniert.
Analogerweise kann vom Körper in der Sache „Ernährung“ ein Verstoß gegen bestimmte Verhaltensnormen – ein zu viel des Guten genießen, Bewegungsmangel - mit „Strafe“ sanktioniert werden. Der Name der „Strafe“: Übergewicht bzw. Adipositas und ihre Folgen.

Die Tatsache, dass die Sünder mit ihrer weitgehend hausgemachten Schuld selbst dafür geradestehen müssen, wenn sie durch fahrlässiges /vorsätzliches Fehlverhalten den Pfad einer ausgewogenen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten verlassen haben, ist unbestritten. 

Es gibt aber auch Sünder, die sich nicht nur über ihre Schuld definieren lassen.
Es geht um Übergewichtige bzw. an Adipositas Erkrankte, denen es trotz Diät und Sport nicht gelingt, ein gesundes Gewicht zu halten.  

Diese Ungereimtheiten führten US- Forscher zu dem Schluss, dass GENE, zumindest zum Teil, Einfluss auf das Körpergewicht haben würden.
Sie fanden, dass ein bestimmtes Erbgut-Abschnitt - eine Strecke von Genbausteinen mitbestimme, wie viel Fett der Körper verbrennt. Es ist der Bereich des bisher am stärksten mit dem Fett und Adipositas assoziierten Gens, des FTO-Gens (fat mass and obesity associated gene).

Die Fettverbrennung hängt u.a. davon ab, ob der Körper weiße Fettzellen bevorzugt, die für das Speichern von Energie zuständig sind, oder aber beige Fettzellen, die das Fett einlagern und auch verbrennen können, um es in Wärme zu verwandeln.
Menschen mit einem hohen BMI sollen häufig einen höheren Anteil weißer Zellen haben.
Zudem sollen Übergewichtige häufig noch eine andere FTO-Gen-Variante haben als schlanke Menschen. Dies bedeute, dass das FTO-Gen und ihre Variante Einfluss darüber haben könnten, wie viel Fett der Körper einlagert bzw. verbrennt.

Neben dem FTO-Gen und der FTO-Variante sollen es auch andere Erbgutabschnitte geben, die in Zusammenhang mit Übergewicht stehen.
Forschern zufolge würden sich erst durch das Zusammenwirken aller dieser Erbgut-Abschnitte körperliche Eigenschaften und Verhaltensmuster entwickeln, welche eine Gewichtszunahme und das Abnehmen erschweren können. 

Die genetische Forschung entlässt aber auch die Sünder mit ungünstigem Genprofil nicht aus ihrer Verantwortung. Sie können laut Ernährungswissenschaftlern ebenso ein gesundes Gewicht erreichen … mit den altbewährten Mitteln, wie ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung:
•    Wer einen eher geringen Kalorienverbrauch hat, kann diesen zum Beispiel steigern, indem er durch körperliches Training Muskelmasse aufbaut. (Muskelzellen verbrennen mehr Kalorien als Fettzellen.)
•    Wer viel Hunger hat, kann zum Beispiel versuchen, langsamer und achtsamer zu essen, um ein besseres Gespür für sein Hunger- und Sättigungsempfinden zu entwickeln. Auch kann er seine Mahlzeiten so zusammenstellen, dass sie sättigen, aber nicht zu viele Kalorien liefern. Dazu ist es unter anderem wichtig, ballaststoffreiche Zutaten zu verwenden.
•    Wer eine Vorliebe für zuckrige oder sehr fetthaltige Nahrungsmittel hat, kann sein Leibspeisen-Repertoire gezielt um gesündere Alternativen erweitern, die ähnlich schmecken, aber nicht ganz so kalorienreich sind.
Der Ehrlichkeit halber muss man schon sagen: Die Rückkehr zu ausgewogenen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten ist ein mehr oder weniger mühseliges Unterfangen.
Aber

 „Versuchen wir uns doch einmal entschieden auf die Seite des Positiven zu stellen, in jeder Sache.“.(Christian Morgenstern, deutscher Schriftsteller, 1871 – 1914)

Bilder-Quell: AdobeStock

 

Sonntag, 20. April 2025

Ostern, die Schoko-Hasen und die Schoko-Eier

Wie sieht es mit dem Osterwetter aus?
Nun laut Angaben des Deutschen Wetterdienstes kann sich nur der Osten Deutschlands auf einen sonnigen und trockenen Ostersonntag freuen.
Am Ostermontag sind dann besonders in der Mitte Deutschlands aber auch mal längere sonnige Abschnitte denkbar. 

Schade! Denn mehr Sonne fördert nicht nur die Vitamin D-Bildung. Sie ist auch dafür verantwortlich, dass Stoffe, die positiv das Gefühlsleben beeinflussen - Endorphine, Noradrenalin, Dopamin - mehr ausgeschüttet werden. Noch ein Schuss Serotonin dazu und ein Gefühl der Gelassenheit entsteht.

Aber nicht nur die Sonne, sondern auch manche Nahrungsmittel können Bewegung in Richtung zufriedene Psyche schaffen.
Wie die Schokolade!

Einer der Gründe für den positiven Einfluss der Schokolade auf die Stimmung führen die Wissenschaftler auf ihre spezifische Kombination von Fett und Kohlenhydraten zurück.
Diese Kombination erhöht den Tryptophan-Gehalt im Blut. Dieses spezielle Protein wandelt der Körper zum „Glückshormon“ Serotonin um.

Es ist erwiesen, dass Schokolade die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit anregt, Stress abbaut. Dieser Effekt ist insbesondere den in der dunklen Schokolade enthaltenen Alkaloiden Koffein und Theobromin zuzuschreiben. Dunkle Schokolade enthält im Schnitt 70 mg Koffein und 500 mg Theobromin pro 100g.

Der Energiegehalt der Schokolade wird durch den Gehalt an Proteinen, Kohlenhydrat und Fett ihrer hauptsächlichen Bestandteile Kakaobutter, Kakaomasse und Zucker bestimmt.
Er beträgt 500 - 600 kcal /100 g. Das entspricht rund einem Viertel des Tagesbedarfs an Kalorien eines Erwachsenen. Eine wahre Kalorienbombe!

Und trotzdem zeigen Studien wider Erwarten, dass diese Kalorienbombe nicht nur die Psyche positiv beeinflussen.
Der Verzehr dieser Kalorienbombe hat auch positive Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit. Obwohl es noch weiterer Untersuchungen bedarf, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass Inhaltsstoffe im Kakao, insbesondere solche aus der Gruppe der zu den sekundären Pflanzenstoffen zählenden  Flavonoide für diese positiven Auswirkungen verantwortlich sind.
Flavonoide sind vor allem in der dunklen Schokolade mit hohem Kakaoanteil (mindestens 70%) enthalten. Sie sollen günstig auf Blutdruck- und Cholesterinwerte sowie Insulinspiegel wirken.

Die Folgen dieses Genusses sind zwar gering, sagen Mediziner. Der Glykämische Index von Schokolade ist zwar niedrig. Das bedeutet, dass nach Verzehr von Schokolade der Blutzuckerspiegel nicht so schnell ansteigt, wie sonst beim Verzehr verschiedenen stärke- oder zuckerhaltigen Nahrungsmitteln.
Der Blutdruck sinkt nur um wenige Hg mm und das Cholesterin wird durch Schokolade allein nicht normalisiert.
Auf die Dauer könne der Verzehr von Schokolade trotzdem einen Beitrag zur Vermeidung von Herzkreislauferkrankungen leisten.
Aus diesem Grund sei die Kombination aus Schokoladenverzehr und weitere Maßnahmen sinnvoll. So sollte man die gute dunkle Schokolade in einen vollwertigen Speiseplan aufnehmen und nicht vergessen, sich zu bewegen.

Wenn das keine Argumente für Schokoladen-Naschereien zu Ostern sind ...


und für die Zeit von Ostern bis zum nächsten Ostern, wenn auch in der Zwischen- Ostern-Zeit anstatt Schoko-Hasen oder Schoko-Eiern dunkle Schokoladen-Tafeln genossen werden! Allerdings soll beim Verzehr die Mäßigkeit ihren wahren Genuss vorausgesetzt werden.

Eine Frage im Zusammenhang mit Schokolade ist trotz Fortschritte der Wissenschaft noch immer nicht beantwortet.
Die Konzentration vom stimmungsaufhellenden Tryptophan in der Schokolade ist deutlich niedriger als in Fleisch, Käse oder Eiern. So beispielsweise enthalten 100 g Schokolade  50 - 70 mg Tryptophan, 100 g Käse jedoch 250 - 500 mg.  
Warum gilt dann nicht Käse als Glücksbringer, sondern Schokolade?!

Frohe Ostern 2025!


Bilderquelle: AdobeStock


Mittwoch, 26. März 2025

Die unbefleckte Empfängnis 3.0

Wer kennt nicht die biblische Aussage, von der „unbefleckten Empfängnis“, von besonderen Gottes Gnaden vermittelt, wobei Maria im Augenblick ihrer Empfängnis vor der Erbsünde bewahrt blieb?

Kaum zu glauben, aber in unserer weitgehend säkularen Gesellschaft gewinnt mit der Durchsetzung der Reproduktionstechnologien die „unbefleckte Empfängnis “, die zeitgenössische „unbefleckte Empfängnis 2.0“ immer mehr an Bedeutung.
Bei der „unbefleckten Empfängnis 2.0“ mit einer „Befruchtung im Glas“, besser bekannt als In-vitro-Fertilisation / IvF, geht es darum, die Verschmelzung von Ei- und Samenzelle - die Entstehung des neuen Lebens - außerhalb der Gebärmutter zu erreichen. Sie wird von Arztes Gnaden in einer Petrischale durchgeführt. Der Geschlechtsverkehr bildet demzufolge nicht mehr die Voraussetzung für das Verschmelzen der Zeugungszutaten.


Embryo nach IvF /Wikipedia 
Die „unbefleckte Empfängnis 2.0“ als zur Routine gewordene IvF bedeutet konkret Hormongaben und ein operativer Eingriff bei der Eizellentnahme für weibliche Menschen und ein paar Minuten Aufenthalt des mit einem sterilen Becher gewappneten männlichen Menschen, in der angenehmen Atmosphäre eines Raums, ausgestattet mit einschlägigen Magazinen.

Nun seit dem ersten in Vitro gezeugten Kind im Jahr 1978 entwickelt sich die Reproduktionsmedizin immer weiter. 

Wir leben in Zeiten der sich rasant entwickelnden Informationstechnologie.
Es besteht daher die Möglichkeit, durch Verschmelzung informationstechnologischer Mittel mit Vorgaben und unter Berücksichtigung biologischer Gegebenheiten eine neue Ära der technischen Reproduktionsmedizin einzuleiten - die Ära der „unbefleckten Empfängnis 3.0“.
Und es scheint keine Utopie zu sein. Wissenschaftler in aller Welt arbeiten bereits an der Optimierung des Projekts „Gebärmutter-Maschine statt Mama“.

Als einen Ersatz für die Schwangerschaft sehen die Wissenschaftler die Technologie noch nicht.
Dafür aber als Möglichkeit, Frühchen, die zwischen der 23 und 25. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen sind, Chancen zu überleben zu geben.
Denn laut Medizinern selbst bei guter medizinischer Versorgung bestehe nur eine 23-prozentige Chance, Neugeborene in der 23. Schwangerschaftswoche am Leben zu erhalten. Und sollen Frühchen eine derartige Frühgeburt überlebt haben, würden 87 Prozent von ihnen bleibende Schäden davontragen.   

Frühchen /AdobeStock

Schwangere Frauen, denen eine Frühgeburt bevorsteht, könnten dann ihr Baby an eine „künstliche Gebärmutter“ übergeben, in dem die Frühchen weiter heranwachen können.

Die Forscher rechnen damit, dass diese Technologie bereits in den nächsten 10 Jahren zum Einsatz kommen könnte.

Ob es eines Tages möglich sein wird, Babys in einer künstlichen Gebärmutter außerhalb des menschlichen Körpers gedeihen zu lassen?Der Gedanke ist nicht neu.

In dem Zusammenhang wird in den Medien ein berühmtes Buch des englischen Schriftstellers Aldous Huxley „Schöne neue Welt“ aus dem Jahr 1932 zitiert. In dieser neuen Welt schildert Huxley eine Gesellschaft im Jahr 2540, die sich von der Ekelhaftigkeit Verwerflichkeit des Kindergebärens losgesagt hat und ihren Nachwuchs in Brutöfen züchtet.

Quelle:AdobeStock

Die neue Technologie, Babys in einer künstlichen Gebärmutter außerhalb des menschlichen Körpers „züchten“ zu lassen, soll eines Tages Frauen ermöglichen, ohne Schmerzen und manchmal Komplikationen Kinder zu bekommen.   

So abwegig erscheint diese Überlegung nicht.
Schon heute gibt es Frauen, die ihr Baby außerhalb ihres eigenen Körpers „züchten“ lassen, zwar nicht in einer künstlichen Gebärmutter, aber in der natürlichen Gebärmutter einer Leihmutter - weil sie ihr Kind nicht selbst austragen wollen oder können.

Das vollständige Heranwachsen eines Organismus außerhalb des Körpers, in dem er normalerweise reift, wird komplette EKTOGENESE genannt. Der britische Wissenschaftler J. B. S. Haldane, der die Bezeichnung erfunden hat, dachte schon in den 1920er Jahren über eine Zukunft im Jahr 2074 nach, in der weniger als 30 Prozent der Kinder von einer Frau geboren sein würden.

Diese neue Technologie birgt Chancen und Risiken und wird ethische, rechtliche Probleme aufwerfen.
So beispielsweise scheint es sich bestätigt zu haben, dass mit dem Einsatz einer künstlichen Gebärmutter die Überlebenschancen von Frühgeborenen steigen. Sollte
erreicht werden, die Entwicklung der Frühgeborenen in der künstlichen Gebärmutter auf 28 Wochen zu verlängern, könnte das Risiko einer vorzeitigen Sterblichkeit auf 15 Prozent reduzieren, so forschende Biogenetiker.


Die Entwicklung von der befruchteten Eizelle bis zum Baby außerhalb der Gebärmutter ablaufen zu lassen, würde zum Ende der Leihmutterschaft führen, so die Forscher. Dafür könnte der Prozess per Bestellung aus einem Internetkatalog mittels Spermien- und Eizellenbanken in Labors abgewickelt werden.

Eine künstliche Gebärmutter könnte die Definition der Lebensfähigkeit des Fötus verändern- mit Auswirkungen auf die Rechtmäßigkeit von Schwangerschaftsabbrüchen. Denn eine Abtreibung wird heute meist so lange möglich, bis der Fötus außerhalb der Gebärmutter lebensfähig ist.

Wir haben das Jahr 2025!
In unserer schönen gegenwärtigen Welt ist der Begriff „In-vitro-Fertilisation“ ein geläufiger Begriff geworden.

Unsere schöne neue Welt, mit ihrer sich rasant entwickelten intelligenten Technologien, wird wohl auch die EKTOGENESE zu einem geläufigen Begriff machen … möglicherweise noch vor 2074, das Jahr in dem laut „Prophezeiungen“ des britischen Wissenschaftlers Haldane von 1920 weniger als 30 Prozent der Kinder von einer Frau geboren sein würden.