Montag, 28. Dezember 2020

An der Schwelle des Jahres 2021

Alle Jahre wieder, so auch Ende 2020 haben Meinungsforschungsinstitute Befragungen zum Thema „Neujahrsvorsätze der Deutschen“ für 2021 durchgeführt.

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Eine Repräsentative Bevölkerungsumfrage durch Forsa, mit 3.510 Befragten, im Erhebungszeitraum 29. Oktober bis 24. November 2020 ergab praktisch, dass  im Vergleich zum Vorjahr alles beim Alten geblieben ist: Stressabbau 65 Prozent (64 Prozent), mehr Zeit für Familie/Freunde 64 Prozent (wie im Vorjahr), sich Umwelt- bzw. klimafreundlicher verhalten 63 Prozent (64 Prozent), sich gesünder ernähren 53 Prozent (wie im Vorjahr),  weniger Handy, Computer, Internet, weniger fernsehen mit 28 Prozent (27 Prozent). Unverändert blieben Vorsätze weniger Alkohol trinken und Rauchen aufgeben. Ein Sprung von 56 Prozent auf 60 Prozent macht der Vorsatz „ sich mehr zu bewegen oder Sport zu treiben“, Abnehmen wollen aber nur noch 34 Prozent(36 Prozent).

Laut einer aktuellen Umfrage von Statista und YouGov haben allerdings nur 34 Prozent der Deutschen Neujahrsvorsätze für 2021. 60 Prozent der Befragten fassen keine Neujahrsvorsätze und 6 Prozent sind noch unschlüssig. 

Vielleicht liegt es daran, dass das Jahr 2020 ein ganz besonderes Jahr war. Nach seinem erstmaligen Auftreten in der chinesischen Metropole Wuhan und anschließender rasanten Verbreitung über die ganze Welt, erreichte das Virus SARS-CoV-2 Anfang 2020 Deutschland. Es brachte viel Unheil, Krankheit und forderte viele Menschenleben.
Das Leben vieler hat sich geändert, das wirtschaftliche und soziale Leben, das Gesundheitswesen, das Bildungswesen wurden hart getroffen. 

 

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Unheil, Leid, Krankheit und Tod! Der Gedanke an die   „ Büchse der Pandora“ ist naheliegend.
Nach der griechischen Mythologie hat Prometheus (= Vorhergehende) den Menschen das FEUER gebracht. Mit dieser Gabe ermöglichte er den Menschen, Mitgestalter ihrer Umwelt, ihres Lebens zu werden. Und mit der allmählicher Kontrolle über das Feuer wurden die  Menschen auch ihrer Handlungen bewusst.
Menschen mit einer derartigen schöpferischen Macht ärgerten Zeus. Um den Raub des Feuers zu rächen, schickte er ihnen die verführerische Pandora (= Allesgebende), ausgestattet  mit der Büchse, welche sorgfältig ausgewählte Gaben für Menschen enthielt. Als Vermittler zur Herstellung eines Kontakt zwischen Pandora und der menschlichen Welt wurde Prometheus bestimmt. Dieser lehnte eine Zusammenarbeit mit ihr ab. Nicht so, sein Bruder Epimetheus (= erst handeln und dann denken). Daraufhin führt Pandora ihre Mission aus. Sie öffnet die Büchse und Unheil, Leiden, Krankheit entweichen in die Welt. Dem Mythos zufolge verschloss sie aber die Büchse, bevor die Hoffnung entfliehen konnte.
Die Welt ohne Hoffnung?

Das Jahr 2020 war ein ganz besonderes Jahr, ein von der Corona-Krise beherrschtes Jahr. Nach dem chinesischen Horoskop war 2020 das Jahr der Metall Ratte.
Für dieses Jahr der Ratte wurden neben positiven Situationen, Chancen, wichtige Begegnungen auch Veränderungen vorausgesagt, die uns aus unserer Komfortzone herausdrängen können. Dabei liegt es an uns, so das Horoskop, wie wir sie nutzen und vor allem, wie wir die Erfahrungen, denen wir begegnen, wahrnehmen.
Also, wir wurden tatsächlich aus unserer Konfortzone herausgedrängt, jedoch ein Hoffnungsschimmer soll es noch immer geben, wenn wir wissen, was wir zu tun haben?!

 

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Das FEUER unserer Zeit, das uns zu Mitgestalter unserer Umwelt macht, die Kontrolle über das FEUER, die uns die Folgen unserer Handlungen bewusst macht, haben wir der heutigen weltweiten wissenschaftlichen Forschung zu verdanken.
Sie kann mit Veränderungen umgehen, „die uns aus unserer Komfortzone herausdrängen können“.
Sie kann das Ausmaß und die Wahrscheinlichkeit unterschiedlicher Schadensmöglichkeiten analysieren und bewerten, und darauf Maßnahmen aufbauen, die das Risiko auf ein vertretbares Maß reduzieren.   
Damit kann Hoffnung auf ein Ziel ausgerichtet sein, ohne sich auf Dauer von nicht ausbleibenden Enttäuschungen entmutigen zu lassen.  

In der Corona-Zeit bedeutet das:

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-    Hoffnung auf die Wirkung der Impfstoffe
Wirksame und sichere Impfungen können einen entscheidenden Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten und werden es ermöglichen, Kontaktbeschränkungen mittelfristig zu lockern.
-    Hoffnung auf die Entwicklung einer Bevölkerungsimmunität
Dafür muss allerdings ein Großteil der Bevölkerung einen Immunschutz gegen das Virus entwickelt haben. Durch die Impfung wird eine bedeutende Bevölkerungsimmunität ausgebildet und das Risiko schwerer COVID-19 Erkrankungen sehr stark reduziert.
-    Hoffnung, dass immer neuere Erkenntnisse zu Maßnahmen führen, die das Ausmaß und die unterschiedlichen Schadensmöglichkeiten einer Covid-19 - Erkrankung neu bewerten lassen, und dadurch ihr Risiko auf ein Restrisiko reduzieren. 

Also nur die Hoffnung nicht aufgeben! Denn mit Impfstoff gibt es Hoffnung auf eine „nach-Corona-Normalität“ für 2021. So gesehen, 

„Lasst uns 2021 zu unserem Jahr der europäischen Erholung und Hoffnung machen“
Ursula von der Leyen
EU-Kommissions-Präsidentin

Mit künftigen antiviralen Medikamenten wird dann auch die Rückkehr zur „normalen Normalität“ möglich sein.
Nach chinesischem Horoskop ist 2021 das Jahr des Metall Büffels.  Es beginnt am 12.2.2021 und endet am 31.1.2022. Es steht ganz im Zeichen von Fleiß, Ehrgeiz, Ehrlichkeit und Erfolg.
Und: Das Jahr des Metall Büffels wird uns ermutigen, die Verluste aus den Problemen des Jahres 2020 mit Entschlossenheit, Zuversicht und Fleiß wieder auszugleichen.
In diesem Sinne

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Mittwoch, 25. November 2020

Lichtblicke im virologischen Corona-Tunnel

Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 hat die ganze Welt in seinem Griff, aber auch Wissenschaftler und Pharmaunternehmen in der ganzen Welt arbeiten an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen SARS-CoV-2. Die gute Nachricht: Aufgrund gewonnener Vorerkenntnisse im Kampf gegen verwandte Viren und vor allem dank der Gentechnologie, kann die Zeit bis zur Zulassung eines neuen Impfstoffes gegen das neuartige Coronavirus erheblich verkürzt werden - von Jahrzehnten früher auf Monate heute. 

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 Ein klassischer Weg zur Herstellung eines Impfstoffes ist der Impfstoff aus inaktivierten Viren – wie er sich schon lange z. B. bei dem Tetanusimpfstoff bewährt hat. Erfahrungsgemäß ist es davon auszugehen, dass die Entwicklung eines Impfstoffs aus inaktivierten SARS-CoV-2 -Viren problemlos vonstattengehen kann. Der Nachteil dieser Vakzine: Ihre Herstellung in großen Mengen soll Experten zufolge verhältnismäßig aufwendig sein.

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 Denkbar ist es auch, einen proteinbasierter Impfstoff zu verwenden.
Dabei wird ein Abschnitt des Spike-Proteins des Coronavirus - des Proteins, mit dem das neuartige Coronavirus an menschliche Wirtszellen andockt - in Zellen eines anderen Virus biotechnologisch hergestellt / rekombinant hergestellt.
Eine entscheidende Rolle für die Wirksamkeit eines Proteinbruchstück - Vakzins hat der Zusatz eines Wirkverstärkers / eines Adjuvanz. Denn nur mit einem geeigneten Adjuvanz kann eine ausreichende Impfreaktion erhalten werden.

Der Gentechnologie sei Dank, dass es möglicherweise Ende des Jahres, Anfang nächsten Jahres neuartige Impfstoffe gegen das neuartige SARS-CoV-2 -Virus  geben könnte!
Wie der sogenannte mRNA-Impfstoff / der messenger-RNA-Impfstoff/ der Boten-RNA-Impfstoff.
Dieser Impfstoff verwendet als „Boten“ einen bestimmten Abschnitt des SARS-CoV-2 -Virusgenoms in Form von RNA -Molekülen, der die genetische Bauanleitung des Spike-Proteins hat.
Gelangt der mRNA-Impfstoff in Körperzellen, werden diese dann angeregt, selbst das an und für sich ungefährliche Spike-Protein nach dem Bauplan des Virus herzustellen. Diese neugebildeten Virusproteine (Antigene) aktivieren nun das Immunsystem und lösen damit eine gezielte Immunantwort aus.

Ein sogenannter Vektor-Impfstoff verbindet Altbewährtes mit neuen Entwicklungen. Dieser Impfstoff hat sich gegen Ebola bewährt und er ist auch im Kampf gegen das neuartige Coronavirus denkbar.
Bei dieser Art von Vakzinen kann ein genetisch modifizierter Erreger gezielt mit genetischen Informationen des SARS-CoV-2-Virus in Körperzellen eingebracht werden. Dabei fungiert der genetisch modifizierte Erreger als VEKTOR/ Transportmittel für die genetische Information des SARS-CoV-2-Genoms, die in der Zielzelle eine bestimmte Aufgabe erfüllen soll: das Antigen des Krankheitserregers SARS-CoV-2 dem Immunsystem zu präsentieren, um damit eine gute Immunantwort auszulösen.

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 Vakzine mit inaktivierten SARS-CoV-2 -Viren werden u.a. in China eingesetzt.
Fast 1 Million Chinesen sollen bereits nach Angaben des Pharmaunternehmens Sinopharm eine derartige Impfung  gegen das neuartige Coronavirus erhalten haben. Nach chinesischen Medien lägen bisher keine Erkenntnisse über schwere Nebenwirkungen des experimentellen Wirkstoffs vor. In einigen Fällen seien es lediglich „milde Symptome“ aufgetreten.
Der Impfstoffentwickler China National Biotec Group (CNBG) habe im November Medienberichten zufolge einen Antrag auf Zulassung seines Impfstoff - Kandidaten eingereicht. Ob es sich um einen Impfstoff mit inaktivierten SAES-CoV-2-Viren handelt oder Daten zur Wirksamkeit wurden jedoch nicht veröffentlicht.

An der Entwicklung eines Proteinbasierten – Vakzins gegen SARS-CoV-2 arbeiten 2 der größten Impfstoffhersteller der Welt: Der französische Pharmakonzern Sanofi und das britische Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline.
Der Impfstoff basiert auf der Technologie eines Sanofi Grippeimpfstoffs. Um eine ausreichende Impfreaktion zu erhalten, wird ein Adjuvanz von GSK hinzugefügt. Laut Studiendaten werden zwei unterschiedliche Adjuvanzien getestet.
Die Phase III der Studien soll im Dezember starten und die Zulassung in der ersten Jahreshälfte 2021 beantragt werden, hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Die Zulassung eines Wirkstoffs oder Impfstoffs wird für Europa bei der Europäische Arzneimittelagentur /European Medicines Agency (EMA) vom Hersteller beantragt. Dabei müssen normalerweise alle Studien abgeschlossen und ausgewertet sein.
Um das Verfahren während eines gesundheitlichen Notstands zu beschleunigen, gibt es die Möglichkeit der Einleitung eines „rolling Review“-Verfahrens, eines beschleunigten Verfahrens.
Bei diesem Verfahren beginnt die EMA vor Abschluss der Studie mit der Beurteilung  verfügbarer Daten, um das Verfahren so weit wie möglich zu beschleunigen.

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Das erste rolling Verfahren „rollte“ die EMA für das  Vakzin AZD1222, einen Vektor-Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford. Als Vektor enthält das Vakzin ein Adenovirus, das genetisch so verändert wurde, dass es im Körper nach der Impfung das Spike-Protein produziert. Dadurch werde sowohl die Produktion von Antigenen gegen das Coronavirus als auch die Produktion bestimmter Zellen des Immunsystems angeregt, die für einen längerfristigen Schutz sorgen.
Nach vorläufigen Studien  liegt die Effektivität dieses Vakzins bei durchschnittlich 70%.
Verabreiche man aber zunächst nur eine halbe Dosis und erst einen Monat später eine volle Dosis, dann erreiche der Impfstoff eine Effektivität von 90 Prozent, sagt das Forschungsteam. Wurden mit gleichem Abstand zwei volle Impf-Dosen verabreicht, lag die Effektivität demnach bei 62 Prozent. Der Mittelwert dieser Ergebnisse ergibt die angegebene durchschnittliche Effektivität von 70 Prozent. Eine Erklärung für die unterschiedliche Wirksamkeit im Zusammenhang mit der Dosierung steht noch aus.

Unter den derzeit potenziellen Impfstoffen gegen das neuartige Coronavirus befinden sich auch zwei mRNA-Impfstoffkandidaten in der Notfallzulassung für den europäischen Markt:
der Impfstoff BNT162b2 der Mainzer Firma BioNTech in Zusammenarbeit mit dem US-Konzern Pfizer
und
der Impfstoff mRNA -1273 des  US-Konzerns Moderna.

Beide mRNA-Impfstoffe regen den Köper zur Bildung von Antigenen gegen SARS-CoV-2 an.
BioNTech/Pfizer spricht von einer Effektivität von 95 Prozent seines Vakzins, Moderna von 94,5 Prozent.
Es gibt aber auch Unterschiede zwischen diesen beiden Impfstoffkandidaten.
Laut Infektiologen gibt es ein möglicher Hinweis darauf, dass der Biontech/Pfizer -Impfstoff vor der Infektion selbst schützen könnte, der Moderna-Impfstoff vor schweren Verläufen.
Entsprechend unterschiedlich ist die Handhabung beider Impfstoffe.  
Modernas mRNA-1273 sei bei 2 bis 8 Grad Celsius, also in einem handelsüblichen Kühlschrank, für ca. 30 Tage stabil.
BNT162b2 von BioNTech/Pfizer  erfordere eine Lagerung bei minus 70 Grad Celsius, was logistisch eine Herausforderung darstelle. Allerdings soll Pfizer darauf hingewiesen, man habe mittlerweile Daten, die nahelegten, dass der Impfstoff auch bei normaler Kühlschrank-Temperatur bis zu 5 Tage stabil bleibe. 

Die EU-Kommission hat mehrere Rahmenverträge mit den potenziellen Impfstoffkandidaten ausgehandelt.
So sieht der Vertrag mit BioNTech/Pfizer die Lieferung von 200 Millionen Dosen vor, mit der Option auf 100 Millionen weitere.
Nach eigenen Angaben soll die EU-Kommission heute (25.11.2020) auch mit dem US-Konzern Moderna den Vertrag über die Lieferung von bis zu 160 Millionen Impfdosen besiegeln.
Die EU hat bereits auch Verträge über den Ankauf von 300 Millionen Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca. Außerdem haben die Pharmakonzerne Sanofi/GSK der EU vertraglich zugesichert, bis zu 300 Millionen Dosen ihres in der Entwicklung befindlichen Impfstoffs zu liefern.

“Es wird höchste Zeit, dass wir diese Pandemie weggeimpft bekommen, damit wir uns auch anderen Dingen wieder widmen können“, sagte vor Kurzem  der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann.

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 BNT162b2, mRNA -1273, AZD1222, Sanofi/GSK – sind einige Lichtblicke im virologischen Corona-Tunnel. Man rechnet in Europa mit ersten Notfallzulassungen Ende Dezember!
Damit jedoch aus Lichtblicken im virologischen Corona-Tunnel Lichtblicke am Ende des Tunnels mit Aussicht auf Rückkehr zur Normalität werden, sei absolut essenziell, eine hohe Impfquote gegen das Coronavirus zu erreichen – sagt der Mitgründer von BioNTech, Ugur Sahin.

Wer dann wie zuerst geimpft wird, dafür hat die ständige Impfkommission Vorschläge gemacht: erst die Risikopatienten, dann Ärzte und Pfleger, dann systemrelevante Berufe wie zum Beispiel Polizisten oder Lehrer. Wie eine Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend ergeben hat, finden das 93 Prozent der Deutschen richtig 

Was aber die Impfbereitschaft der Deutschen angeht, da haben wir ein Problem: Aktuell geben 37 Prozent an, sich auf jeden Fall impfen zu lassen, wenn ein Impfstoff vorliegt – im August waren es noch 44 Prozent. 34 Prozent halten es aktuell für wahrscheinlich, dass sie sich impfen lassen. 29 Prozent hingegen sagen, dass sie sich "wahrscheinlich nicht" oder "auf gar keinen Fall" impfen lassen wollen.

Woran liegt es? An einer gewissen Unsicherheit?
Einerseits, hört und liest man, es gebe laut Forschern Hinweise, wonach ein Impfstoff gegen die Infektion selbst und/oder gegen Symptome wirksam sein kann, dass Hersteller „erneut“ vielversprechende Daten vorgelegt hätten, dass von einer Schutzwirkung von mehreren Monaten bis 2 Jahren durch den Impfstoff auszugehen sei, jedoch wisse man noch nicht, ob die Impfung davor schütze den Erreger weiterzugeben … usw … usw.
Andererseits: In Deutschland wird es keine Impfpflicht geben. Die Impfung bleibt absolut freiwillig. Die Geimpften werden zudem nicht ihren Schicksal überlassen. Denn auch nach einer Zulassung werden Wirksamkeit und Sicherheit  der entsprechenden Mittel weiter beobachtet.
Und: "Diese Impfstoffe sind alle überraschend gut effizient. Alles ist irgendwie besser, als man gedacht hätte“ – sagt der Berliner Virologe Christian Drosten
So gesehen, bleibt es nur noch einen weiteren Politiker zu zitieren, den Gesundheitsminister, Jens Spahn: Wenn ein Impfstoff zugelassen wird,
 „dann können wir mit der Impfung loslegen“.

Quelle:Wikipedia

Dienstag, 27. Oktober 2020

Ein paar Problemzonen unseres Alltags

Für den Begriff PROBLEMZONE wird in Wörterbüchern eine BEDEUTUNGSÜBERSICHT  zusammengefasst. Sie erstreckt sich  von den globalen PROBLEMZONEN verursacht durch militärische und politische Konflikte über soziale, städtische Problemzonen bis hin zu Bereichen unseres Alltags, die in bestimmter Hinsicht Probleme bereiten.

Eine Google-Suche nach PROBLEMZONE ergibt   ungefähr 4.430.000 Ergebnisse in 0,65 Sekunden.  

Hier scheint es, dass sich die Mehrheit der Ergebnisse, auf einen  „bestimmten Teil des Körpers“ bezieht, der „Probleme in Hinsicht auf die Pflege und die Erhaltung der äußeren Gestalt bereitet“. Unzählige Quellen weisen auf Maßnahmen wie individualisierte Ernährungspläne, darauf, warum und wie oft Beine trainiert werden sollen, auf Bauch Trainingspläne, Wochenplan - Fitness usw. usw. usw. Ihr Ziel: den Aufbau von Muskeln und der Abbau von Fett zu fördern, um bestimmte Körperpartien und das Gewebe zu straffen. Aber auch Outdoor-Sportarten wie Joggen, Skaten, Biken, Schwimmen, Walken, die nicht nur Spaß in der freien Natur bringen, sondern auch Freude über eine verbesserte Figur und mehr Wohlbefinden, werden erwähnt. 

Es gibt eine alte lateinische Redewendung - „Mens sana in corpore sano“ / ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Sie hat auch heute Gültigkeit. Denn nur ein gesunder Geist in einem gesunden Körper ermöglicht dem Einzelnen im Streben nach Erlangung privater und beruflicher Ziele, den damit verbundenen komplexen Herausforderungen gewachsen zu sein.
Und für unsere körperliche, geistige und seelische Gesundheit ist laut Forscher der Schlaf, dieser Zustand der inneren Ruhe, unentbehrlich. Ein erholsamer Schlaf sorgt für die Regeneration aller Organe, unterstützt das Immunsystem, erhöht die Leistungsfähigkeit. 

Fehlt der Zustand der inneren Ruhe, wird der Schlaf zur POBLEMZONE. Denn das Fehlen eines erholsamen Schlafes beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit und kann mittel- oder langfristig auch zur Verschlechterung der Gesundheit oder zum Neuauftreten von Krankheiten führen, sagen Mediziner. 

Schlafmangel und schlechter Schlaf sollen den Blutdruck in die Höhe treiben. Das ergab eine Studie mit Probanden im Alter zwischen 33 und 45 Jahren, die jeweils drei Nächte in einem Schlaflabor verbrachten, wo nicht nur die Dauer ihres Schlafs, sondern auch dessen Qualität ermittelt wurde. Studienteilnehmer, die täglich weniger als sechs Stunden schliefen, hatten ein um 70 Prozent höheres Risiko für einen zu hohen Blutdruck wie ihre Mitstreiter, die mindestens acht Stunden pro Nacht schliefen. Das galt auch für Probanden, die nur unruhig schliefen.

Schlafmangel kann auch dick machen.Da der Schlafmangel u.a. dazu führt, dass der Stoffwechsel heruntergeschraubt wird, verbrennt dann der Körper im Ruhezustand weniger Kalorien als sonst. Übers Jahr gerechnet sollen sich so bis zu sechs Kilo an Bauch oder Hüften ansammeln können, die allein auf das Konto des Schlafmangels gehen.

Insbesondere die Fähigkeit, Antikörper zu entwickeln, leidet offenbar unter zu wenig Schlaf. Das ergab zumindest ein Experiment der Universität Lübeck. Freiwillige, die nach einer Impfung die Nacht durchwacht hatten, hatten zehn Tage später nur halb so viele Antikörper aufgebaut wie Teilnehmer, die in der Nacht nach der Impfung schlafen durften.
So ist es nicht verwunderlich, dass Teilnehmer einer Studie, die weniger als sechs Stunden pro Nacht schliefen, sich im Schnitt dreimal so häufig eine Erkältung einfingen, wie Probanden mit einem regelmäßigen mehr als acht Stunden -Schlaf. 

Für den erholsamen Schlaf spielt die richtige Matratze eine bedeutende Rolle. Die richtige Matratze zu finden ist jedoch nicht leicht - wo es doch so viele Arten von Matratzen gibt:
Federkern-, Latex- und Schaumstoffmatratzen, die Mischformen aus diesen drei Typen wie auch Naturmatratzen aus reinen Naturmaterialien (wie Rosshaar, Kokosfasern, Stroh und Seegras), Wasserbetten sowie Luftmatratzen (mit luftgefüllten Kammern).
Zudem hat die richtige Matratze selbst eine PROBLEMZONE - den Härtegrad. Der Hintergrund: Auf die Härtegradangaben der Hersteller ist derzeit kein Verlass. Da herrsche „Chaos“, schreibt die Stiftung Warentest. Denn es gibt  keine Härtegradkennzeichnung. Handel und Hersteller testen mit unterschiedlichen Skalen. Der Matratzenverband will laut Stiftung Warentest bis 2021 das Chaos aber mit einer einheitlichen Kennzeichnung beseitigen. 

Gesunder Körper und gesunde Zähne, beeinflussen sich gegenseitig.
Gesetzlich Versicherte erhalten ab 1. Oktober 2020 höhere Zuschüsse zu den Kosten der Regelversicherung  für Kronen, Brücken und andere Zahnersatz.
Einen hochwertigen Zahnersatz müssen Patienten allerdings zum größten Teil aus eigener Tasche bezahlen. Private  Zahnzusatzversicherungen können hier helfen. Sie sind aber auch nicht ohne!
Die PROBLEMZONE: Zahnzusatzpolice.
Laut Stiftung Warentest sehen bei einer teuren Versorgung - Implantat z. B. - viele Verträge Einschränkungen vor. Einige sollen die Anzahl der Implantate, die sie pro Jahr finanzieren, beschränken. Andere sollen sich nicht an den Kosten beteiligen, wenn, bevor ein Implantat in den Kiefer eingesetzt wird, einen vorherigen  Knochenaufbau notwendig ist.  
Gar keine Leistungen sollen Patienten bekommen, die beim Abschluss einer Zahnzusatzversicherung bereits in den Zahnarztunterlagen vermerkt waren. Hat der Zahnarzt beispielsweise bei einer Kontrolluntersuchung dazu geraten, demnächst einen Zahn zu überkronen, sehen die Versicherer das bereits als laufende Behandlung an.
Aus diesem Grund sollen Kunden beim ABSCLUSS einer Zahnersatzzusatzversicherung darauf ACHTEN, dass sich die Leistung der Versicherung auf den komplett zu zahlenden Rechnungsbetrag bezieht, so die Verbraucherschützer.

Eine todernste PROBLEMZONE ist die Behandlung der Thematik STERBEHILFE.
Ob ein sterbenskranker Mensch nicht das Recht haben müsse, über sein Ende selbst zu entscheiden? Dies bedeute aber auch, die Freiheit haben zu müssen, hierfür bei Dritten Hilfe zu suchen und diese Hilfe dann auch in Anspruch zu nehmen.
Mit der Grundsatzentscheidung vom 26 Februar 2020 hat das Bundesverfassungsgericht festgestellt, dass sich aus dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht des Grundgesetztes ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben ableiten lasse. Zudem müsse dieses Recht die Inanspruchnahme der Hilfe Dritter umfassen.  

26 Februar 2020, mitten in der ersten Coronawelle - gutes Timing!
Die Coronawelle, mit der Lungenerkrankung Covid - 19, ausgelöst vom neuartigen Virus SARS-CoV-2, das uns noch nicht dagewesene alltags PROBLEMZONEN beschert:  
die PROBLEMZONE Corona - Hotspots, mit ihren rasant steigenden Fallzahlen
die PROBLEMZONE Corona bedingte Beschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens, bis hin zum Lockdown
die PROBLEMZONE Corona und Beruf, mit Homeoffice, Fragen zu Kinderbetreuung, Lohnfortzahlung, Minijobs
die PROBLEMZONE Corona und Reisen, mit Hinweisen auf inländische und ausländische Risikogebiete und auf verpflichtende Tests  oder Quarantäne bei der Rückkehr aus Risikogebieten
die PROBLEMZONE Corona - Betrügereien u.a. mit Atemschutzmasken, Desinfektionsmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln, die gegen SARS-CoV-2 helfen sollen.
Und schließlich - last but not least- die PROBLEMZONE Corona IMPFSTOFF!!!
Gesundheitsminister, Jens Spahm, rechne Anfang nächsten Jahres mit einem Impfstoff. Es könne Januar sein, vielleicht auch Februar oder März - oder sogar noch später.

Zurzeit arbeiten Wissenschaftler und Pharmaunternehmen mit Hochdruck an der Entwicklung eines Impfstoffes.
Die Experten weisen darauf hin, dass es bei der Entwicklung des Impfstoffs nicht nur darum geht, im Körper die Produktion von Antikörpern anzuregen, die zwar einen schnellen Schutz ermöglichen, der aber vergleichsweise nur kurz anhält. Es geht auch darum, bestimmte Zellen des Immunsystems (sogenannte T-Zellen) zu programmieren, um eine möglichst langfristige Immunabwehr zu erzielen.
Hiervon ausgehend, meinen Experten, dass ein derartig hochwirksamer Impfstoff gegen das neuartige Virus SARS-CoV-2 erst in einigen Jahren geben wird. 

Ist der Impfstoff zugelassen, wer soll zuerst geimpft werden? Die Kriterien dafür werden derzeit vom Deutschen Ethikrat, der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der am RKI angesiedelten Ständigen Impfkommission erarbeitet.
Ist der Impfstoff zugelassen, ist beim zu erwartenden Andrang notwendig, die Impfungen in großen Zentren vorzunehmen - die noch organisiert werden müssen.
Ist nun der Impfstoff zugelassen, wer soll ihn bezahlen?
Da die Menschen in Deutschland ein weltweit Ausnahme-System der Krankenversicherung genießen, mit privat und gesetzlich Versicherten, soll der Impfstoff aus dem Haushalt bezahlt werden und nicht über die Krankenversicherung, sagt der Gesundheitsminister. 

Damit nicht genug der Probleme der PROBLEMZONE Corona Impfstoff !
Es geht um ein Impfstoff gegen das neuartige Virus SARS - CoV-2, das Virus, das derzeit die Welt fest im Griff hat!
„Impfstoff gegen das Virus“  - ist das grammatikalisch korrekt?
Diese Frage richtete ein Leser des Magazins „Stern“(Heft 42) an die Redaktion Wissen desselben.
Er wisse, dass der Begriff „virus“ aus dem Lateinischen kommt. Und lateinisch seien Wörter mit der Endung „us“ masculinum, mit „a“ femininum und mit „um“ neutrum. Fazit: DER Virus! Die stern-Redaktion Wissen erwiderte, dass laut Duden beide Formen korrekt seien, der oder das. Doch weitere  Recherchen hätten ergeben, dass trotz Endung „us“ das Wort „virus“ zu den Wörtern gehört, deren Genus im Lateinischen neutrum ist. Also: „Impfstoff gegen das Virus“ ist korrekt!
Mindestens eine PROBLEMZONE, allerdings eine PROBLEMZONE Corona, die Dank (Redaktion)Wissen auf der Stelle gelöst werden konnte.
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Sonntag, 20. September 2020

Die Gendersprache, das Alltags - und Berufsleben

 Der Begriff Gender Mainstreaming wird oft mit „durchgängige Gleichstellungsorientierung“  oder einfach “Gleichstellungspolitik“ übersetzt.
Die Aufgaben des Gender Mainstreaming bestanden demnach darin,  die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Männern und Frauen auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu berücksichtigen, um so die Gleichstellung der Geschlechter in allen gesellschaftlichen Bereichen durchzusetzen.
So gehörte es beispielsweise zu den für die Jahre 2010-2015 von der EU definierten Aufgaben  des Gender Mainstreaming, die Hindernisse zu beseitigen, die dazu führen, „dass die Wirtschaft ihr Potential nicht ausschöpfen kann und wertvolle Begabungen (der Frauen) ungenutzt bleiben“.    

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 Die Aufgaben des Gender Mainstreaming „bestanden“, zu diesen Aufgaben „gehörte“… es ist die Vergangenheit!

 Heute wird statt der Bezeichnung Gleichstellung von Frau und Mann der neutrale Ausdruck Gleichstellung der Geschlechter bevorzugt.
Und es ist gut so. Denn damit soll neben dem gleichberechtigten Anspruch auf Gleichheit von Männern und Frauen auch die DIVERSGESCHLECHTLICHEN Menschen einbezogen werden.  
Gar nicht so leicht, wo die divers-Geschlechtlichkeit eine Form der Geschlechtlichkeit ist,  die sich gesellschaftlich verändert. So wurde aus dem ursprünglichen Zusammenschluss  LSB -Lesbierinnen, Schwule, Bisexuelle - die Sammelbewegung LSBT - Lesbierinnen, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, dann LSBTT - Lesbierinnen, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender. Es kamen „querre“- Personen hinzu und aus  LSBTT wurde LSBTTQ. Diese Bewegung wurde dann um das „I“ für Intersexuelle, das „A“ für Asexuelle zu LSBTTQIA und schließlich mit einem „+“- Zeichen für weitere Geschlechtsidentitäten ergänzt - LSBTTQIA+.

Ob nun L, S, B, T, T, Q, I, A oder + - alle fordern    Gleichstellung in Bezug auf die gesellschaftliche Genderordnung. Wie gesagt, gar nicht so leicht der Vielfalt dieser Diversität zu entsprechen, aber der Gesetzgeber war gezwungen eine neue Regelung zu schaffen. 

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Alles begann mit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts von 2017 auf die Klage einer intergeschlechtlichen Person, weil das Geburtsregister nur die Optionen „männlich“ und „weiblich“ anbot.  Die Verfassungsrichter beschlossen, dass dies gegen das im Grundgesetz verankerte allgemeine Persönlichkeitsrecht i. V. mit dem  Diskriminierungsverbot verstoße. 
Die Konsequenz: Eine neue gesetzliche Regelung, die Anfang 2019 in Kraft getreten ist.
Sie sieht vor, dass von 2019 an neben „männlich“ /m und „weiblich“ /w auch die Option „divers“/d gibt - und nicht nur in Geburtsregistern. Damit sollen diversgeschlechtliche Personen einbezogen und der Vielfalt der sozialen Diversität entsprochen werden.   

Diese gesetzliche Regelung markierte die Geburtsstunde einer neuen gendergerechten Sprache, mit künftigen Auswirkungen auf unser Alltags - und Berufsleben.
In einer gendergerechten Sprache wird ein geschlechtlicher Bezug ausgeblendet und dafür muss In dieser gendergerechten Sprache gegendert werden.
So werden beispielsweise von Experten Ersatzformulierungen wie
HERAUSGEGEBEN von, VERFASST von - statt VERFASSER, HERAUSGEBER
LEHRENDE statt LEHRER und LEHRERINNEN
REDAKTION statt REDAKTEURE und REDAKTEURINNEN
STUDIERENDE statt Studenten und Studentinnen
nicht FACHMANN, sondern FACHMÄNNISCHE HILFE
empfohlen. 

Auch eine FORMULIERUNG wie  „den Rat eines Arztes holen“ sollte aus Gelichbehandlungsgründen durch  „einen ärztlichen Rat holen“ ersetzt werden.
In diesem Sinne ist die Formulierung im guten, alten Beipackzettel ebenfalls einer Genderkorrektur zu unterziehen, der Genderbezug muss verschwinden.  Anstatt „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ soll besser „Zu Risiken und Nebenwirkungen holen Sie sich ärztlichen oder pharmazeutischen Rat“ heißen. 

Jedoch nicht nur Personenbezeichnungen oder entsprechende Formulierungen werden spätestens seit Anfang 2019 gegendert, sondern auch Berufsbezeichnungen in Stellenanzeigen.
Allgemeinverbindliche Vorgaben für diese Form von Stellenausschreibungen gibt es allerdings noch nicht.Um einen gendergerechten Sprachgebrauch für Berufsbezeichnungen umzusetzen, haben sich aus diesem Grund verschieden Schreibweisen entwickelt. 

So wird häufig der Klammerzusatz „(m/w/d)“ nach Berufsbezeichnungen gesetzt, die eine Tätigkeit darstellen und bei denen die grammatikalisch männliche (maskuline) Form verallgemeinernd, generisch verwendet wird, obwohl männliche wie weibliche Personen gleichermaßen gemeint werden, oder kurz gesagt: „(m/w/d)“ nach dem „generischen Maskulinum“. Demnach: Maler (m/w/d),  Koch (m/w/d), Verkaufsleitung (m/w/d), Chefarzt (m/w/d), Sachbearbeitungsangestellten in der Verwaltung (m/w/d), Leiter Qualitätskontrolle (m/w/d), Softwareentwickler (w/m/d) ...
Viele Unternehmen und Institutionen gendern in ihren Stellenanzeigen zusätzlich oder statt dessen mit einem Unterstrich, Schrägstrich oder Genderstern:
Erzieher_ in, Sachbearbeiter_ in
Vertriebsmitarbeiter/- in Innendienst
Bürokaufmann/Vertriebsinnendienst/IT Systemkaufmann (m/w/d)
Chefarzt/-- ärztin (m/w/d), Oberärztin/- arzt (m/w/d)
Ingenieur*in, IT-Systemadministrator*in,
Wie es vor Kurzen zu lesen war, wird das Verteidigungsministerium binnen eines Jahres weibliche Dienstgrade einführen. So werden künftig auch in der Truppe Dienstagrade wie  Feldwebel/- in, Oberstleutnant/- in möglich sein.

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Bei manchen Menschen kommt es im Laufe ihres Lebens zum „Coming- out“. Mit anderen Worten: Diese Menschen machen ihre Erkenntnis und auch ihre Entscheidung, sich zu ihrer sexueller Orientierung zu bekennen, „nach außen“ bekannt
Werden sie dann in einer Stellenausschreibung nicht explizit genannt, könnten sie sich laut Experten als mutwillig ausgeschlossen fühlen. Daher weisen Experte auf weitere Abkürzungsmöglichkeiten hin wie (m/ w/ i/ t/ gn/ x), was für männlich/ weiblich /Intersexuell /transsexuell /geschlechtsneutral /für nicht näher spezifiziertes Geschlecht steht. Darüber hinaus, so die Experten, sei im Unternehmen auf einen genderkorrekten Umgang mit diesen Personengruppen zu achten. Das betreffe von einer genderkorrekten Anrede über  Kleiderordnung auch Einrichtungen wie Toiletten.

Auch der Unternehmer Elon Musk wirbt in Deutschland für Mitarbeiter. Er twitterte: „Bitte arbeiten Sie bei Tesla Giga Berlin“!-  kurz und bündig, geschlechtlicher Bezug ausgeblendet, für alle verständlich.

 Fazit: Die gesetzlichen Regelungen zur Schaffung einer gerechten gesellschaftlichen Genderordnung ist erst Anfang 2019 i.Kr. getreten. Bislang offensichtlich für alle sind genderkorrekte Formulierungen in Stellenausschreibungen.
Eine gerechte gesellschaftlichen Genderordnung zielt aber auf eine Gleichstellung der Geschlechter in allen gesellschaftlichen Bereichen, um auf diese Weise dem Fortbestehen von Geschlechterungleichheit entgegenzuwirken.

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Ein komplexes Unterfangen, das solange keine allgemeinverbindlichen Vorgaben hat, Kreativität offen lässt. Jedoch trotz gleichberechtigtem Anspruch auf Gleichbehandlung von Männern, Frauen und Diversgeschlechtlichen sollte man in einer von den Fluten des Gender - Mainstreaming erschütterte Gesellschaft den gesunden MENSCHENverstand schalten und walten lassen. Denn Menschen sind wir alle, ob L oder S, oder B, oder T und T, oder I, oder Q, oder +.

Donnerstag, 20. August 2020

Genuss ohne Gewissensbisse


Quelle:Wikipedia
30 Grad Celsius, 33 Grad Celsius, 37,2 Grad Celsius, 38 Grad Celsius  - heiße Sommertage!

Vor allem an heißen Sommertagen erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit eine Erfrischung mit fruchtigem Geschmack. Es ist ein Fruchtgemüse, außen hell – bis dunkelgrün oder hellgrün /dunkelgrün mit längs gestreiften dunkelgrünen / hellgrünen Streifen und einem weißen Rand darunter, innen ein rotes oder gelbes, von zahlreichen Kernen durchsetzes Fruchtfleisch, das knackt, wenn man hineinbeißt und dann schnell auf der Zunge zergeht: Die WASSERMELONE.


Quelle:Wikipedia
Wie der Name schon sagt, enthält die Wassermelone   viel Wasser – im Durchschnitt 90 bis 95%.  Damit ist die Wassermelone ein idealer Durstlöscher, zumal energiearm  - 39 kcal / 163 kJ pro 100 g.
Dieser kalorienarmer Durstlöscher enthält aber wichtige primäre Nährstoffe wie Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate:

pro 100 g

Eiweiß
0,60 g
Fett
0,20 g
Kohlenhydrate
8,29 g





Zudem hat die Wassermelone weitere ernährungsphysiologisch wichtige Bestandteile zu bieten: VITAMINE wie Provitamin A und vor allem Vitamin C, MINERALSTOFFE wie Kalium - u.a. wichtig für den Blutdruck,  die Kohlenhydratverwertung und Eiweißsynthese - sowie geringe Mengen an Mg, P, Ca und nicht zuletzt, den SEKUNDÄREN PFLANZENSTOFF LYCOPIN, ein Antioxidans, welches das Immunsystem unterstützt.
Nicht nur das Fruchtfleisch, sondern insbesondere der weiße Rand unter der Schale enthalten die Aminosäure CITRULLIN.
Diese Aminosäure ist ein Vorläufer der Aminosäure Arginin und Arginin ist im Körper an der Synthese von Stickoxid (NO) beteiligt. Das Stickoxid NO bewirkt eine Erweiterung der Blutgefäße und verbessert somit den Blutdurchfluss.

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Bei den primären Nährstoffen Eiweiß, Fett, Kohlenhydraten ist festzustellen, dass die Wassermelone geringe Mengen an  Eiweiß, kaum Fett, dafür rund 8% Kohlenhydrate aufweist. Und kohlenstoffhaltige Lebensmittel üben bekanntlich eine bestimmte Wirkung auf den Blutzuckerspiegel aus.
Ein Maß zur Bestimmung dieser Wirkung ist der sogenannte GLYKÄMISCHE INDEX, GI. Er stellt  die Blutzuckerreaktion auf die Zufuhr von 50 g Kohlenhydraten über ein bestimmtes Lebensmittel dar. Dieser Referenzwert wird gleich 100% gesetzt.
Legt man den glykämischen Index zugrunde kann man Lebensmittel in 3 Gruppen unterteilen:
•    Lebensmittel mit niedrigem GI: GI < 55%
•    Lebensmittel mit mittlerem GI: GI zwischen 56 und 69%
•    Lebensmittel mit hohem GI: GI zwischen 70 und 100% .

Dabei bedeutet ein hoher GI einen schnellen und hohen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Bei einem niedrigen GI gehen die Kohlenhydrate langsamer ins Blut über. Außerdem hält bei Lebensmitteln mit niedrigem GI das Sättigungsgefühl meist länger an.

Nun hat die Wassermelone einen GI von 75, und trotzdem ist sie gesund!
Der GI berücksichtigt nur die Menge an Lebensmittel, die 50 g Kohlenhydrat enthält.
Die GLYKÄMISCHE LAST, GL, ermöglicht die Blutzuckerreaktion auf den Kohlenhydraten-Gehalt zu bestimmen, der über die tatsächlich verzehrte Portion des entsprechenden Lebensmittels zugeführt wird.
Aufgrund der GL lassen sich Lebensmittel in 3 Gruppen einteilen:
•    Lebensmittel mit niedriger GL: GL < 10
•    Lebensmittel mit mittlerer GL: GL zwischen 10 und 20
•    Lebensmittel mit hoher GL: GL > 20

Berechnet wird die GL, indem man den GI durch 100 dividiert und das Ergebnis mit der verwertbaren Kohlenhydratmenge (in 100 g Lebensmittel) multipliziert.

GL = GI/100 x Kohlenhydrat-Gehalt von 100g Lebensmittel

Bei Wassermelone mit rund 8 g Kohlenhydrate /100g bedeutet das:.
GL = 75/100 x 8 = 6,0
Der niedere Gehalt an Kohlenhydraten bewirkt in diesem Fall – trotz einem hohen GI – eine geringe Insulinausschüttung.
Um durch den Verzehr von Wassermelonen mit einem GI von 75 die Menge von 50 g Kohlenhydraten aufzunehmen, müsste man ca. 600 g Wassermelonen konsumieren.

Im Vergleich: Das Baguettebrot mit einem fast gleichen GI, nämlich 70;
100 g Baguettebrot enthalten 55 g  KH.
GL = 70/100 x 55 = 38,5
Der hohe Gehalt an Kohlenhydraten führt dazu, dass schon 104 g Baguettebrot genügen, um die Menge von 50 g Kohlenhydraten zuzuführen.

Demnach können Lebensmittel mit gleichen / fast gleichen glykämischen Index, unter Berücksichtigung der Verzehrmenge mit dem entsprechenden Kohlenhydraten – Anteil zu sehr unterschiedlichen Insulinausschüttung führen.
Auf Beispiel bezogen: Die Aufnahme von 104 g Baguettebrot führt zu demselben Blutzuckerspiegel- Anstieg wie die Aufnahme von rund 600 g Wassermelonen.

So gesehen, es bleibt dabei: der hohe Wassergehalt, der niedrige Brennwert, der Gehalt an ernährungsphysiologisch wichtigen Bestandteilen machen die Wassermelone trotz rund 8% Kohlenhydraten-Gehalt nicht nur zu einer leckeren Erfrischung an heißen Sommertagen, sondern zu einem gesunden  Nahrungsmittel.

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Die Wassermelone wird meistens frisch und roh gegessen.
Sie eignet sich auch für Zubereitung von Obstsalaten, Müsli, sie lässt sich mit anderen Lebensmitteln kombinieren, sie kann gebacken oder gegrillt werden. Dank ihres Zuckergehalts entstehen beim Grillen viele schmackhafte Röstaromen.  

Die Wassermelone kann jedoch mehr als nur Fruchtfleisch!
In Wassermelonen-Kerne stecken Vitamine, sowie ungesättigte Fettsäuren und Mineralstoffe. Sie können mitgegessen werden oder zuerst trocknen, mahlen und dann als Pulver in Joghurt oder Smoothies rühren.
Die Schale der Wassermelone ist essbar. Sie enthält Vitamine, wie  C und B6, und viele Ballaststoffe, die den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen lassen, die Verdauung regeln.
Nicht das Fruchtfleisch, sondern insbesondere die Schale und der weiße Rand unter der Schale enthalten die besagte  Aminosäuren Citrullin, die im Körper in die Aminosäure ARGININ umgewandelt wird .
Die Schale kann gerieben und zum Salat dazu gegeben, sauer eingelegt oder zu Smoothies verarbeitet werden.

FAZIT:


Die WASSERMELONE  =  GENUSS OHNE GEWISSENSBISSE.