Mal werden alle komplexen Kohlenhydrate als empfehlenswert angesehen, mal wird differenziert zwischen „schlechten“ komplexen Kohlenhydraten - wie die in Kartoffeln, Reis, Nudeln, Bananen. Karotten - deren Verzehr aufgrund des hohen glykämischen Indexes mit Beeinträchtigung des Blutzuckerspiegels stark eingeschränkt werden sollte, und „guten“ komplexen Kohlenhydraten
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Erstaunlicherweise haben manche als gesund geltende Gemüse-und
Obstsorten hohe glykämische Indices(GI): Karotten 47, Ananas 59 und Wassermelonen sogar 72. Damit unterscheiden sie sich kaum von dem als „schlecht“ geltenden
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Und dann die Fette!
JA- für den Konsum von Produkten enthaltend ungesättigte Fettsäuren, wie Pflanzenöle, Fische, Nüsse, und NEIN - für Träger gesättigter Fettsäuren à la Butter.
Allerdings könnte der Körper ohne Fett beispielsweise fettlösliche Vitamine, wie die Vitamin A, D, E und K, nicht aufnehmen und ohne Cholesterin - ein zu den Fetten zugerechneter Stoff, der in Butter enthalten ist - wären die Zellmembranen nicht flexibel und gleichzeitig stabil genug, um einen sicheren Stofftransport von Zelle zu Zelle zu gewährleisten.
Und Ernährungswissenschaftler weisen mittlerweile darauf hin, dass Butter nicht nur gesättigte Fettsäuren enthält, sondern auch 2 der wichtigsten ungesättigten Fettsäuren: die Linolsäure, eine Omega-6-Säure und die α-Linolsäure, eine Omega-3-Fettsäure, die laut Forschern ein Schutz für Herz und Gefäße bilden. Also ein mäßiger Verzehr von Butter sei (wieder) erlaubt.
Vorbei die Zeit wo man sich zwischen LÄTTA und Butter entscheiden musste. Für einen frischen, vollmundigen Geschmack gibt es LÄTTA mit 10% Butter!
Nun ist das SALZ an der Reihe, das schlichte Natrium-Chlorid – NaCl!
Salz ist für uns lebensnotwendig. Es sorgt für einen ausgewogenen Wasserhaushalt, für den gesamten Transport wichtiger Stoffe, für das Wachstum, für die Ernährung, die Ausscheidung. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine maximale Tageszufuhr von 6 g / Tag.
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Bei Produkten, die vor dem 13.12.2014 in den Handel gelangt sind, könnten sich bis zum Ablauf der Übergangsfrist (2014-2016) teilweise nur
Angaben zum Na-Wert finden. Zur Berechnung des eigentlichen
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Der Online-Rechner der Stiftung Warentest macht es leicht, den Salzgehalt verarbeiteter Lebens-mittel aus der Natrium¬angabe zu berechnen. Der Rechner zeigt auch den Anteil an der empfohlenen Maximalzufuhr.
Mit der verpflichtenden Salzkennzeichnung lässt sich der Salzgehalt verschiedener Produkte leicht vergleichen.
Dabei stellt sich heraus, dass wir nur etwa 20% des täglichen Salzkonsums durch Salzen und Würzen aufnehmen, der Rest von 80% kommt aus verarbeiteten Lebensmitteln.
Nun Grund genug, um nach mehr oder weniger rehabilitierten Kohlenhydrat- und Fett- Sündern, über einen möglichen SALZ-Sünder zu diskutieren.
Im Dezember letzten Jahres war von einer SALZ-WARNUNG in zahlreichen New Yorkern Restaurants zu lesen. Sie müssen ihre Gäste vor zu salzigen Speisen warnen. Mit einem Salz-Streuer-Symbol müsse auf Gerichte hingewiesen werden, die 2,3 g oder mehr von dem im Salz vorkommenden Na enthalten, (was rund 6 g Salz entspricht). Dies sei die empfohlene tägliche maximalmenge für Erwachsene, so die Gesundheitsbehörde.
Europa diskutiert auch.
Die Stiftung Warentest hat den Salzgehalt von 74 Produkten analysiert, Salzsünder entdeckt, Tipps für den sparsamen Umgang mit Salz gegeben. Ein paar Beispiele:
Empfohlene Tageszufuhr = 6 g Salz
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Lebensmittel
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Salzgehalt
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Tipps
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Brot, Brötchen
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2 Aufbackrötchen
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2,2 g
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Brot, Brötchen mit salzarmen
Erzeugnissen kombinieren: Marmelade, Honig, Tomaten, Gurken; statt Gouda,
Emmentaler weniger gesalzener Frischkäse oder Mozzarella
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2 Toastbrot
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0,8 g
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Frühstückscerealien(60g-Portion)*
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0,4 g
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Schinken, Wurst
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roher Schinken (2 Scheiben =
etwa 30g)
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1,5g
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salzärmerer Kochschinken
bevorzugen, rohen Schinken, Salami in Maßen konsumieren
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Gekochter Schinken (eine 33g Portion)
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etwa 0,7g
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1 Bratwurst, 2 Wiener
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etwa 2 g
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Fertiggerichte
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Pizza Speciale
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etwa 5 g
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Pizza mit salzarmen Belägen-
Tomaten, Mozzarella statt Parmesan, Pilze statt Salami, Burger mit Salat
statt Fritten bevorzugen
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Tiefkühl- Nudelgerichte(400g-Portion)
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etwa 3,6 g
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Cheeseburger
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1,5 g
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Fischspezialitäten
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Matjesfilets (125g-Portion)
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im Mittel 8 g
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frischen oder gefrorenen
Fisch bevorzugen; Matjes, Räucherlachs bieten zwar wertvolle Fettsäuren,
trotzdem in Maßen konsumieren. Seefisch wie Lachs, Hering, Seelachs enthalten
von Natur aus 1% Salz
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Räucherlachs (50g-Portion)
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im Mittel 1,5 g
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Schlemmerfilet (tiefgekühlt)(200g-Porion)
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2 g
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5 Fischstäbchen
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1,5 g
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Kartoffelprodukte
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Klöße(aus Kloßteig, tiefgefroren,
Trockenpulver) (180g-Portion=etwa 2Klöße)
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2,4 g
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Kartoffelprodukte selbst
kochen oder mit salzarm Gemüse, Quark, Fleisch zubereiten
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fertiger Kartoffelsalat
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im Mittel 2,1 g
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Fertiggemüse
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Rotkohl, Rahmspinat
(150g-Portion)
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im Mittel 1,5 g
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bei Rotkohl –stark variierende
Salzgehalte; besser selbst kochen
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Tomatenkonserven
(15g-Portion)
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0,04 g
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Was will man mehr?
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*: leider aber zu viel
Zucker, zu wenig Ballaststoffe
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Hintergrund der Debatten: Ein dauerhaft zu hoher Salzkonsum könne das Risiko für hohen Blutdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt erhöhen. Allerdings ist die Diskussion kontrovers.
Auch wenn mit der LMIV am 13.12.2014 die Möglichkeit zur Erfassung der Salzaufnahme verbessert wurde, weisen die Experten (seit geraumer Zeit) darauf hin, wie wichtig es sei, einheitliche Botschaften zu vermitteln.
So sollte vermieden werden, den erhöhten Salzkonsum als alleinige Ursache bei der Entstehung eines erhöhten Blutdrucks, eines erhöhten Risikos für Herzkreislauf-Erkrankungen zu betrachten. Dazu gehöre neben dem Salzkonsum, Stress und erhöhtem Alkoholkonsum vor allem genetische Faktoren, die Ernährung, Bewegung (eine Verringerung der Kalorienaufnahme führt zu einer verringerten Salzaufnahme, sportliche Betätigung führt zu höheren Salzverlusten).
In diesem Zusammenhang sollte auf die Einhaltung der Richtlinien der vollwertigen Ernährung nach den 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) hingewiesen werden. Sie beinhalten u. a. eine maßvolle Aufnahme von Zucker und Salz.
Die Juristerei kennt den Begriff „Gewohnheitsrecht“. Gewohnheitsrechte kommen nicht durch Gesetze oder Vorschriften zustande, sondern entstehen aus einer andauernden Anwendung einer bestimmten Gepflogenheit, gegen die über längere Zeit kein Widerspruch eingelegt wird.
Analog sehen die Ernährungswissenschaftler in der Sache SALZ, dass bei einem großen Teil der Bevölkerung der andauernde Konsum von Lebensmitteln mit hohem Salzgehalt zur(zum) Gewohnheit(srecht) geworden ist. Und diese Gepflogenheit sei eine lang währende Praxis, gegen die über längere Zeit kein Widerspruch eingelegt worden sei. Sie setze oft schon im Kindesalter ein durch den Verzehr von Knabbergebäck und vorgefertigten Lebensmitteln, mit häufig erhöhtem Salzgehalt.
Daher sei an der Zeit „Widerspruch“ einzulegen, indem eine Rückführung der Salzkonzentration in Lebensmitteln auf ein normales Maß fördert – so die Experten.
Die Bundesregierung scheint sich dieser Ansicht anzuschließen. Sie will in diesem Jahr ein Konzept entwickeln, wie Zucker, Salz und Fette in Fertigprodukten für eine gesündere Ernährung reduziert werden können. Als Forschungsförderung sollen 2 Millionen Euro vorgesehen werden.
Geht man davon aus, dass ein „dauerhaft übermäßiger“ Konsum dieser Nährstoffe zu Diabetes und Herzkreislauf-Erkrankungen beitrage, dann würden geänderte Rezepturen das Risiko senken können.
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Das alte Sprichwort
„Salz und Brot macht die Wangen rot“
kann wieder zu DER Aussage werden, die eine gültige Erfahrung für die gesunde Ernährung aufstellt.