Dienstag, 20. September 2011

Der Prozess genannt LEBEN und der Kaffee

Ein Blick in die Biologie (grch. bios= Leben, logos= Lehre) erlaubt eine sachliche Erklärung des Prozesses genannt LEBEN.

Er besteht aus einer Vielfalt von Teilprozessen, deren Zusammenwirken jedem von uns einen besonderen Lebenslauf beschert. Obwohl sich in uns nur chemische Elemente, die auch in der unbelebten Natur vorkommen, unterscheiden wir uns von der unbelebten Natur. Der Unterschied liegt vor allem in den kompliziert aufgebauten Kohlenstoffverbindungen wie Kohlenhydrate, Proteine, Fette, Enzyme /Coenzyme, Nucleinsäuren, Sterine u.a. Die kohlenstoffhaltigen Verbindungen wie Kohlenhydrate, Proteine, Fette sind Verbindungen mit hohem Energiegehalt und sie kommen in Wachstum und Fortpflanzung zum Ausdruck.
Alles wird ergänzt durch den von Enzymen gesteuerten Stoffwechsel wie Atmung, Ernährung, Exkretion, Kopieren und Transkribieren von Erbinformationen. Und als Krönung: „DAS Programm“, bestehend aus Nucleinsäuren, deren genetischer Code die Weitergabe der Erbanlagen ermöglicht.

Mithilfe der Statistik kann das menschliche Leben auch sehr sachlich gefasst werden, nämlich in Zahlen.
Die deutsche Produktion „So viel lebst du“ veranschaulichte wie VIEL ein deutsches Leben eigentlich ist: 28.986 Tage (79,36 Jahre). So lange lebt im Durchschnitt der Deutsche. In dieser Zeit isst er z. B. 8.028 Äpfel. trinkt 6.920 l Milch, 1.880 l Wein, 77.000 Tassen Kaffee, verspeist 5.192 Brotlaibe, liest immerhin 9.303 Zeitungen, 247 Bücher, sieht 6,2 Jahre fern, gibt 39.334 Euro für Bekleidung und Schuhe aus, verbraucht 3.651 Rollen Toilettenpapier, hat – nicht zu fassen – auch noch 105.372 Träume und produziert nebenbei fast 50 Tonnen Müll.
Der Genuss wurde statistisch nicht erfasst. Man könnte hierfür symbolisch die 77.000 Tassen Kaffee zugrunde legen. Weiter realistisch und bescheiden denkend, könnte man zumindest 35.000 Tassen Kaffee 30 Minuten Genuss- Zeit zurechnen. Das bedeutet immerhin 17.500 Stunden Genuss in dem statistisch währenden Leben von 28.986 Tagen. Es ist doch mal was!
Der Genuss kann aber noch genüsslicher werden, wenn man sich überlegt, dass sich in der letzten Zeit die Studien häufen, die dem Kaffeekonsum eine positive Wirkung zuschreiben.

Einige Beispiele
25. Januar 2011: Der erhöhte Konsum von Kaffee und Tee reduziert einer Studie zufolge offenbar das Risiko an einem Hirntumor, einem Gliom. zu erkranken.
Ein etwaiger Zusammenhang zwischen dem Konsum von Kaffee und Tee und dem Risiko einer Hirntumorentstehung wurde anhand von Daten einer europaweiten Studie geprüft.
Die Daten stammen aus Dänemark, Deutschland, Griechenland, Italien, Holland, Norwegen, Spanien, Schweden und England. Ein höherer Konsum war mit höherem Alter, höherer Bildung, Rauchen und niedrigerem BMI assoziiert. Bei einem Vergleich der Daten von Konsumenten mit weniger als 100 ml pro Tag mit jenen von Konsumenten mit mehr als 100 ml pro Tag, ergab sich ein signifikant verringertes Gliom- Risiko.

14. März 2011: Eine neue Studie stärkt die Vermutung, dass Kaffee bei Frauen einen Schlaganfall vorbeugen kann.
Die Wissenschaftler am "Karolinska Institut" in Stockholm haben über einen Zeitraum von 10 Jahren den Kaffeekonsum von Frauen untersucht. Studienteilnehmer waren knapp 35.000 Frauen, die zwischen 49 und 83 Jahre alt waren. Ergebnis der Untersuchungen: wenn Frauen mehr als eine Tasse Kaffee pro Tag tranken, hatten sie ein bis zu 25 Prozent geringeres Risiko eines Schlaganfalls gegenüber den Frauen, die weniger als eine Tasse Kaffee pro Tag zu sich nahmen. Wie die Wirkung zustande kommt, ist allerdings noch unbekannt. Man vermutet, dass Kaffee die Entzündungen im Blutkreislauf reduziert oder die Empfindlichkeit für Insulin erhöht.

18. Mai 2011: Wer viel Kaffee trinkt, kann sein Prostatakrebs-Risiko offenbar stark senken. Das ergab eine Langzeitstudie mit fast 50.000 Männern. Koffein kann allerdings die genaue Ursache des Effekts nicht sein.
An der Harvard School of Public Health in Boston wurden die Daten von 47.911 Männern ausgewertet, die zwischen 1986 und 2008 alle vier Jahre unter anderem zu ihrem Kaffeekonsum befragt worden waren. Wer mindestens sechs Tassen Kaffee pro Tag trank, hatte ein im Vergleich zu Nicht-Kaffeetrinkern um fast 20 Prozent geringeres Risiko, an irgendeiner Form von Prostatakrebs zu erkranken. Die Wahrscheinlichkeit für einen aggressiven Prostatakrebs mit gefährlichen Metastasen sank in der Kaffeetrinker-Gruppe sogar um bis zu 60 Prozent. Wer nur eine bis drei Tassen täglich trank, hatte immer noch ein 30 Prozent geringeres Risiko für einen tödlich verlaufenden Krebstyp, schreiben die Wissenschaftler im "Journal of the National Cancer Institute".

18. August 2011: Patienten, die während der Nacht unter Kopfschmerzen leiden, können die Attacken vorbeugen, indem sie abends vor dem Zubettgehen eine Tasse Kaffee trinken, berichten Neurologen der Uniklinik Essen.

19. August 2011: In einer Auswertung der Women’s Health Initiative (WHI) Observational Study mit mehr als 90.000 Teilnehmerinnen war der Konsum von einer Tasse Kaffee am Tag mit einer 5-prozentigen Minderung des Risikos verbunden, an einem hellem Hautkrebs zu erkranken. Frauen, die sechs oder mehr Tassen am Tag tranken, entwickelten sogar zu 31 Prozent seltener Basaliome (heller Hautkrebs, ohne Neigung zur Bildung von Metastasen) oder Spinaliome (ein bösartiger Tumor, der lokal zerstörend wächst und nicht sehr häufig metastasiert).
Der Mechanismus, wie Koffein die Entstehung von Hautkrebs verhindert, ist nicht bekannt. Einige Krebsforscher des Laboratory for Cancer Research in Piscataway/New Jersey, vermuten aber, dass die Hemmung des Enzyms ATR eine Rolle spielt. Dieses Enzym ist an der DNA-Reparatur beteiligt. Es markiert geschädigte Stellen, die dann von Reparatur-Enzymen ausgebessert werden. Dies löst „einen geregelten Zelltod“ aus: Tod beschädigter Zellen unter Schonung des gesunden Gewebes.
Paradoxerweise kommt dieser Schritt auch Krebszellen zugute, die vor einem Untergang bewahrt werden.

19.09.2011: Koffein für die Schöhnheit wie z. B. bei Cremes gegen Cellulite, allerdings kombiniert mit gesunder Ernährung und regelmäßigen Bewegung. Koffein wirkt entwässernd auf das Gewebe und aktiviert zudem ein Enzym, das das Spalten und Abbauen von Fett begünstigt.
Wegen seiner entwässernden Wirkung wird Koffein auch in Augencremes eingesetzt. Eine geschwollene Augenpartie entsteht häufig durch einen "Wasserstau" im Gewebe rund um das Auge. Das Koffein hilft beim Abtransport der gestauten Flüssigkeit.

Man kann also, nur noch sagen: es gibt etwas, das uns zur Seite steht in dem statistisch 28.986 Tage währenden Prozess genannt Leben - als Genussmittel, Heilmittel, Mittel zur Schönheit. Oder schöner gesagt:

„Es gibt Dinge, auf die man sich immer wieder freut. Weil sie unser Leben besonders machen“ … und zwar in guten wie in schlechten Tagen.

Dienstag, 6. September 2011

Nichts bleibt verborgen in der digitalen Welt

Vor kurzem war in den Medien zu lesen und zu hören, dass laut Polizei derzeit Identifikationsdiebstahl und- missbrauch die größten Bedrohungen für Internetsurfer seien. Die Angreifer würden verstärkt Trojaner nutzen, die Dateien auf dem PC abfängt. Dagegen sei kaum noch Phishing zu beobachten.
In diese neue Ära der Datenklau fiel gerade richtig die Einführung des wichtigsten amtlichen Dokuments, das die Übereinstimmung personenbezogener Daten mit einer natürlichen Person beweisen soll: das E-Personalausweis. Im Gegensatz zum alten Ausweis mit den aufgedruckten persönlichen Daten gibt es im schicken E-Personalausweis im Scheckkartenformat auch weitere begehrenswerte Angaben, welche auf dem Chip im Ausweis abgelegt sind.
Das Sicherheitssystem des neuen Personalausweises wurde als „maximal“ bezeichnet. Und trotzdem stellen Fachleute seit seiner Einführung am 01.11.2010 immer wieder gravierende Mängel fest.
Und die TAGESSCHAU meldete neulich eine neue Sicherheitslücke beim E- Personalausweis.
Der nun entdeckte Fehler in der Ausweis-Software eines Anbieters soll es Verbrechern sogar ermöglichen, die komplette elektronische Identität des Ausweisinhabers zu kidnappen. Betroffen sei das Browser-Plugin "OWOK" von der Firma Reiner SCT.
Was soll’s? Hat der Inhaber des Personalausweises bei der Personalausweisbehörde die Online-Ausweisfunktion nicht deaktivieren lassen, werden womöglich sein Familienname und Vornamen, Geburtsdatum und -ort, Adresse , leider jedoch auch ein paar Daten, die nur für die hoheitliche Identitätskontrolle gedacht worden sind, einer unbefugten Verwendung zugeführt werden können. Mit unangenehmen Konsequenzen.
Es ist schlimm, aber nicht das Schlimmste - wenn man sich überlegt, was im Fall eines Falles einem wiederfahren könnte, sollte seine Blutuntersuchung preisgegeben werden.


Man macht nur den Arm frei, lässt sich pieksen und das Blut verrät die innersten Geheimnisse: Trinkt man gelegentlich oder oft ein Gläschen, nimmt man Beta-Blocker, Ca-Antagonisten oder Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten zur Senkung eines zu hohen Blutdrucks, vielleicht Viagra, Levitra oder Cialis um sinkende Leistungen in die Höhe zu treiben, leidet man an Diabetes, Depressionen, Anämie, Leukämie oder ist Rheuma, Arteriosklerose im Anmarsch usw., usw.? Damit nicht genug! Bei einem konkreten Verdacht können gezielt einzelne genetische Eigenschaften untersucht werden. Es können Ergebnisse auftreten, die auf erhöhte Risiken für eventuell schwerwiegende, nicht vermeidbare oder nicht behandelbare Erkrankungen hinweisen – und derartige Ergebnisse in den Händen von Unbefugten.
Es ist schon das Schlimmste aber nicht am schlimmsten!

Wie wäre es mit einem Gedanken -Scanner oder Träumelauscher? Das Thema gehört nicht mehr im Bereich der Science-Fiction.

Forscher von Bernstein Center for Computational Neuroscience in Berlin arbeiten daran, eine Gedankenlesemaschine zu konstruieren. Ihr Ansatz ist eine Art Lexikon des Gehirns: Sie zeigen einem Probanden verschiedene Symbole oder lassen ihn verschiedene Bewegungen ausführen und zeichnen mithilfe des Kernspintomografen dabei ein möglichst eindeutiges Aktivitätsmuster seines Gehirns auf. So entsteht - für jeden einzelnen Probanden individuell - ein Hirnlexikon.
Eine Karte dieser Regionen für einen einzelnen Menschen anzufertigen ist eine harte Fleißarbeit, aber es ist inzwischen möglich. Die große Weltkarte, die gemeinsame Gehirnsprache aller Menschen, haben die Forscher allerdings noch nicht entdeckt.
Ein anderer Forschungsansatz zum Gedankenlesen bedient sich indirekter Hinweise des Hirns.
Das Unternehmen „no lie“ etwa versucht, über die Bestimmung von Hirnaktivitätsmustern herauszubekommen, ob ein Mensch einfach die Wahrheit sagt und dabei nur vergleichsweise wenige Areale seines Gehirns aktiviert, oder ob er damit beschäftigt ist, die ehrliche Antwort zu unterdrücken, und damit zahlreiche Gehirnareale aktiviert. Diese Methode soll allerdings noch nicht ausreichend wissenschaftlich fundiert sein.

Hirn-Scans sollen grundsätzlich mehr Potenzial zum Durchblick im menschlichen Hirn besitzen als die Messung von Hirnströmen.
US-Hirnforschern der New York University ist beispielsweise gelungen, „Gesinnungsträume“, die politische Weltanschauung eines Menschen anhand der Aktivität bestimmter Hirnzellen zu scannen. Wie sie in ihrer Veröffentlichung in der Fachzeitschrift „Nature Neuroscience“ berichteten, zeigten bei den Liberalen spezifische Regionen im Großhirn wesentlich mehr Aktivität als bei den Konservativen. Dies bedeute, so die Forscher, dass eine gewisse natürliche Veranlagung zu einer bestimmten politischen Gesinnung führen kann. Oder unpolitischer: Menschen, die von Natur aus Neuem eher aufgeschlossen sind, sind möglicherweise auch eher zu einer liberalen Einstellung bereit.

Nun Lügner zu stellen ist nicht am schlimmsten, dafür aber ein (bald) nicht unmöglicher, ungewollter, innerer Striptease vom Scheitel bis zur Sohle oder anders gesagt: von Hirn bis zur Achillessehne!

Datenspeicherung und Datentransfer kommen in unserer digitalen Welt ohne Verschlüsselungstechnik nicht aus. Was wir bereits diesbezüglich haben, scheint manchmal nicht genug zu sein- um die wirtschaftlichen und gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.
Es bleibt nur die Hoffnung auf den digitalen Generalschlüssel, damit wir nicht mehr auf Klick und Link verfolgt werden können.

„Lärm ist ein geeignetes Mittel, die Stimme des Gewissens zu übertönen.“
Pearl S. Buck (1892 – 1973)
US-amerikanische Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin


I. d. S.ein Appell: Daten- Angreifer aller Länder macht nicht mehr so viel Lärm, denn ihr seid nicht gewissenslos!