Dienstag, 31. Dezember 2024

Das neue Jahr, die guten Vorsätze und die WOOP-Strategie

Wie schon seit einigen Jahren hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit eine Umfrage durchgeführt, um die beliebtesten Vorsätze der Menschen für 2025 herauszufinden. 

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Und so lauten nun die guten Vorsätze für das Jahr 2025 / im Vergleich 2024:
•    Stress vermeiden oder abbauen 68 Prozent / 62 Prozent
•    Mehr Zeit für Familie/Freundeskreis 64 Prozent / 65 Prozent
•    Mehr bewegen/Sport 61 Prozent / 57 Prozent
•    Gesünder ernähren 56 Prozent / 53 Prozent
•    Mehr Zeit für sich selbst 54 Prozent /57 Prozent
•    Umwelt- bzw. klimafreundlicher verhalten 53 Prozent / 51 Prozent
•    Abnehmen 34 Prozent / 31 Prozent
•    Weniger Handy, Computer, Internet 34 Prozent / 28 Prozent
•    Sparsamer sein 33 Prozent /36 Prozent
•    Weniger Fleisch essen 26 Prozent /31 Prozent
•    Weniger fernsehen 21 Prozent /18 Prozent
•    Weniger Alkohol trinken 20 Prozent/ 19 Prozent
•    Rauchen aufgeben 12 Prozent /10 Prozent                      
Repräsentative Bevölkerungsumfrage durch Forsa, 1.002 Befragte Erhebungszeitraum: 15. bis 19. November 2024.

Demnach steht an 1. Stelle, mit 68 % der Befragten, wie seit Jahren der Wille, den Stress zu vermeiden oder abzubauen, gefolgt mit 61 % derjenigen, die eine positive Beeinflussung ihres Stoffwechsels durch mehr Bewegung und Sport bewusst herbeiführen wollen.
Die Befragten sind über die Bedeutung des Begriffs FREIZEIT im Bilde, und wollen die Verwirklichung dieses Zeiterlebens in allen seinen Merkmalen:  64 % mehr Zeit für Familie / Freunde und 54 % für sich selbst.
Ähnlich wie in den Vorjahren dürfen für 2025 klassische Vorsätze für eine gesunde Lebensführung nicht fehlen. Und sie fehlen auch nicht: 56 % wollen sich gesund ernähren, abnehmen will jeder Dritte (34%) und bescheidene 20% wollen weniger Alkohol trinken bzw. 12% auf das Rauchen verzichten.

Seit 2014 wird bei der jährlichen Umfrage zu den guten Vorsätzen der Deutschen die Nutzung von digitalen Medien abgefragt.
Das Ergebnis für 2025: 34 Prozent gaben an, im kommenden Jahr weniger Zeit mit dem Handy oder PC verbringen zu wollen. Besonders junge Menschen im Alter von 14 bis 29 Jahren würden hier Einschränkungen planen. 52 Prozent dieser Altersgruppe sollen sich für 2025 dieses Ziel vorgenommen haben. Im vergangenen Jahr waren es hier noch 44 Prozent.

Laut der Umfrage im Jahr 2024 sollen gute Vorsätze besonders bei jungen Menschen beliebt sein. So sollen sich im laufenden Jahr
56 Prozent der 14- bis 29 -Jährigen Ziele gesetzt haben. Das sind beispielsweise 13 Prozentpunkte mehr als in der Altersgruppe der 30- bis 44-Jährigen. Auch Frauen nehmen sich häufiger gute Vorsätze vor als Männer (44 zu 37 Prozent).
Und das Durchhaltevermögen?
61 Prozent aller Befragten sei es gelungen, die gesteckten Ziele länger als drei Monate durchzuhalten.

Aber es gibt eine Methode, die helfen kann, gute Vorsätze privater, gesundheitlicher, beruflicher Natur noch effektiver zu erreichen!
Es ist die seit etwa 20 Jahren von Psychologen Peter Gollwitzer entwickelte und in der wissenschaftlichen Literatur unter dem Namen MCII bekannte Methode.
MC /mentales Kontrastieren steht für den Kontrast / den Gegensatz zwischen gewünschten Ergebnissen und der Realität.
Dabei wird der Vorstellung des erfüllten Wunsches die Frage gegenübergestellt: „Was hindert mich? Was steht mir im Weg, um diesen Wunsch tatsächlich umzusetzen?“
II steht für Implementierungs-Intention – die Realisierung, Umsetzung des erfüllten Wunsches.
Denn wer seine Gewohnheiten erfolgreich ändern und Ziele erreichen will, muss sich nicht nur etwas vornehmen, also Ziele setzen, sondern auch planen, handeln und dabei auftretende Hindernisse überwinden.
Das gilt nicht für alte Gewohnheiten, sondern auch für jedes neue Vorhaben.


Aufgrund der MCII – Erkenntnisse entwickelte Gabriele Oettingen, Psychologin an der New York University und der Universität Hamburg, die
WOOP-Strategie / WOOP-Methode. Dabei steht WOOP für:
Wish = Wunsch benennen
Outcome = Ergebnis formulieren
Obstacle = Hindernisse identifizieren, die der Erfüllung  des Vorsatzes / des Wunsches /entgegenstehen
Plan = Plan erstellen, um auf das identifizierte Hindernis reagieren zu können.


 Mit anderen Worten: statt sich vorzustellen, wie es ist, den Wunsch bereits erfüllt zu haben, geht es darum, zu planen, zu handeln, um auftretende Hindernisse auf dem Weg zu diesem Wunsch zu überwinden.

Ein Beispiel:

Wish = Wunsch benennen
Man will sich gesünder ernähren und regelmäßig Sport treiben, um sich fitter zu fühlen und Stress abzubauen.
Outcome = Ergebnis formulieren
Bewegung, denn Bewegung regt zahlreiche Vorgänge und Funktionen im Körper an. Sie wirkt auf den Bewegungsapparat, aber auch auf das Herz-Kreislauf-System, den Stoffwechsel, das Abwehrsystem, die Hormone sowie auf das Nervensystem und damit auch auf die Gehirnfunktion und die Psyche
Obstacle = Hindernisse identifizieren
Hindernisse, die der Erfüllung dieses Vorsatzes entgegen stehen, könnten Zeitmangel oder mangelnde Motivation sein
Plan
Ein Plan könnte darin bestehen, eine Trainingsroutine zu entwickeln, d.h. ein Training, das wiederholt ausgeführt zur Gewohnheit werden kann,
einen wöchentlichen Essensplan zu erstellen / spart Zeit und Geld und auch
mögliche Ablenkungen - Smartphone, Fernsehen - zu minimieren.

Und die WOOP- Strategie/ WOOP-Methode bietet in weiteren Lebensbereichen Anwendungsmöglichkeiten.
Wie Studien zeigen, soll es beispielsweise Patienten dank WOOP eine bessere Rehabilitation gelingen, eine gesündere Ernährung leichter zu bewerkstelligen sein und auch Beziehungen würden sich leichter verbessern lassen.

Also,

ein

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dank WOOP nicht nur mit mehr Durchhaltevermögen beim Umsatz von Vorsätzen, sondern
 - dank klarer WOOP-artiger Wunsch Formulierungen und daraus resultierender WOOP-artiger Handlungspläne /selbst entwickelter Handlungspläne –
auch mit der Möglichkeit das eigene Selbstvertrauen zu stärken.
    
                               


Samstag, 30. November 2024

Die Adventszeit ohne Gewissensbisse überstehen

 Seit rund 100 Jahren (1917) gilt die Adventszeit nicht mehr als Fastenzeit. 

Im Gegenteil! Die Adventszeit ist die Zeit des freudigen Konsums bei Weihnachtsmärkten und Festen, mit ihren verführenden kulinarischen Genüssen.
Bratwurst, Schmalzgebäck, gebrannte Mandeln, süße Heißgetränke, gebackene Leckereien wie Christstollen und Lebkuchen, Spekulatius und Vanillekipferl- ob auf dem Weihnachtsmarkt, zuhause oder bei der Betriebsweihnachtsfeier! Das alles ist gemütlich, gesellig, stimmt auf das Jahresende ein, aber das alles entspricht nicht gerade den Voraussetzungen einer ausgewogenen Ernährung.

Wie kann es gelingen, dieser Vielfalt an kalorienreichen Verlockungen Widerstand zu leisten?  Mit gesünderen Alternativen - sagen Ernährungswissenschaftler.

Hier ein paar Beispiele:
Statt BRATWURST (254 kcal /100g) besser ein GEGRILLTER MAISKOLBEN mit 93 kcal/100g. Bei rund zwei Drittel weniger Kalorien spielt das bisschen an Butter kaum eine Rolle. Mais liefert zudem viele B-Vitamine, die Spurenelemente Mangan / u.a. an der Herstellung des Neurotransmitters Dopamin beteiligt und Zink / ein Spurenelement, das an der Funktion von etwa 300 Enzymen des Stoffwechsels beteiligt und in 50 Enzymen enthalten ist.

Eine gesunde Alternative zu KARTOFFELPUFFER seien SCHUPFNUDELN mit SAUERKRAUT. Sauerkraut enthält Vitamin C und B12 und auch Kalium und Eisen - von Bedeutung für das Immunsystem. 


 Oder, statt GEBRANNTER MANDELN besser MARONI. Man kann dabei an die 600 kcal einsparen. Außerdem enthalten Maroni B-Vitamine, Vitamin C und Mineralstoffe wie Kalium - wichtig für die Aktivierung mancher Enzyme, und Magnesium, das u.a. zu guten Funktionen von Nervensystem beiträgt - gut gegen den Weihnachtsstress!

 Ein Weihnachtsmarkt ohne süße Heißgetränke ist kaum vorstellbar. Fettes, Süßes und dazu Alkohol ist nicht die bekömmlichste Kombination für die Leber.
Aber gesündere Adventsgenüsse gibt es auch zu den süßen Heißgetränken.
Der APFELPUNSCH ist so eine Alternative zum GLÜHWEIN - sagen Experten.
Er schmecke weihnachtlich, enthält aber keinen Alkohol und hat deutlich weniger Kalorien als der Glühwein:
1 Tasse Punsch/200ml/ mit etwa 77 kcal gegenüber1 Glas Glühwein / 200ml/mit durchschnittlich 210 kcal.

Die gesündeste Alternative sei allerdings der TEE!!!

Die GEBACKENEN WEIHNACHTSLECKEREIN sind auch nicht so unschuldig wie sie aussehen.
Sie können aber gezielt ausgewählt werden, und sie sollen ausgewählt werden. Denn bei der Auswahl lassen sich Kalorien sparen.  
Dabei gibt es nichts an Rezepten, die es nicht gibt!

Die Adventszeit, gilt nicht mehr als Fastenzeit. Sie ist verbunden mit den weitergegebenen Kenntnissen und Fertigkeiten unserer Ess- und Trinkkultur. Und die kulinarischen Genüsse sind Bestandteil dieser Ess- und Trinkkultur.
Mit anderen Worten: In der Adventszeit wird traditionell genossen - auf dem Weihnachtsmarkt, mit Familien und Freunden, bei der Betriebsweihnachtsfeier.
Und der GENUSS von Stoffen und Erzeugnissen, die mit körperlichen Wohlbehagen verbunden sind, kann keine Sünde sein. Voraussetzung ist, dass es um den gesunden Genuss geht.
Allerdings

Nicht das viele Essen zwischen Weihnachten und Neujahr macht dick, sondern das zwischen Neujahr und Weihnachten.“, sagt

Markus M. Ronner
Schweizer Theologe, Autor und Aphoristiker
1938 – 2022 

Für die Adventszeit heißt das:
„Nicht das viele Essen zwischen Weihnachtszeit und Neujahr macht dick, sondern das zwischen Neujahr und Weihnachtszeit“!


Mit anderen Worten, wer sich das ganze Jahr über ausgewogen ernährt, dessen BMI wird nicht so arg beeinträchtig, wenn er in der Adventszeit mal über die Stränge schlägt.
So gesehen, gibt es Möglichkeiten die Adventszeit tatsächlich ohne Gewissensbisse zu überstehen.

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Sonntag, 27. Oktober 2024

Die Genanalyse als prägendes Merkmal des Lifestyles 4.0

 Umgangssprachlich bezeichnet man den Lifestyle als die charakteristische Art und Weise das Leben zu gestalten. Das bezieht sich auf Merkmale wie Wohnort, Wohnstil, Mode, Freizeitpräferenzen, aber auch auf den beruflichen und familiären Lebens-Stil. Mit diesen Merkmalen – welche die Vorstellungen der meisten von uns wiedergeben - kann der Lifestyle einen Menschen mit anderen verbinden, oder - wegen der Vielfalt ihrer Gestaltungsmöglichkeiten - einen Menschen von anderen abgrenzen.  

Es gibt ein Merkmal des Lifestyles, dem sich alle anderen Merkmale unterordnen: die GESUNDHEIT!
Und „Gesundheit ist eng mit individuellen und kollektiven Wertesystemen und Verhaltensmustern verbunden, die sich in persönlichen Lebensstilen manifestieren.  Es handelt sich um einen Gleichgewichtszustand, der im Laufe des Lebens kontinuierlich aufrechterhalten werden muss“- sagt der Wissenschaftler Klaus Hurrelmann.
So gesehen ist Gesundheit ein prägendes Merkmal des Lifestyles, das Vorstellungen der meisten von uns wiedergibt, aber gleichzeitig auch ein Merkmal, das abhängig von Alter, Geschlecht, Bildung und kulturellem Hintergrund stark variiert.

Nun bezüglich dieses Merkmals unterscheidet sich der Lifestyle des beginnenden 21. Jahrhunderts gewaltig von den Lifestyles der Vergangenheit. Spricht man heute von der Industrie 4.0, Arbeitswelt 4.0, so kann man ruhig auch von dem LIFESTYLE 4.0 reden.

Denken wir an die Medikamente. Wir haben heute nicht nur klassische Medikamente, sondern auch LIFESTYLE-MEDIKAMENTE.
Ein Blick in ein Fachlexikon lehrt uns, dass „ein LIFESTYLE-MEDIKAMENT (eigentlich) ein Arzneimittel ist, das (aber) primär nicht zur Bekämpfung einer Erkrankung, sondern zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit oder des allgemeinen Wohlbefindens dient“.
Arzneimittel wie die Pille, die Potenzpille Viagra, Medikamente zur Raucherentwöhnung, Medikamente für die Gewichtsreduktion, Medikamente gegen Haarausfall, Medikamente für die Faltenglättung oder Faltenfüller, Nahrungsergänzungsmittel können demnach als LIFESTYLE-MEDIKAMENTE gelten.

Eine Grenze zwischen einem „wahren“ Medikament und einem LIFESTYLE-MEDIKAMENT zu ziehen, ist schwierig, genauso wie zwischen Erkrankung und Einschränkung körperlicher Leistungsfähigkeit oder des Wohlbefindens, unter dem auch die Seele fällt.
Sind beispielsweise Mittel zur Erreichung und Haltung des WOHLFÜHLGEWICHTS – d.h. eines vom Idealgewicht abweichenden gesundheitlich unbedenklichen Körpergewichts eines Menschen, das seinen persönlichen Bedürfnissen entspricht - LIFESTYLE-MEDIKAMENTE oder wahre Arzneimittel? Übergewicht ist eine Volkskrankheit geworden, von der ca. ein Drittel der Bevölkerung befallen ist. Und in einer aktuellen Studie der WHO sprechen die Forscher von einer „Übergewichts-Krise enormen Ausmaßes“.

Was unseren Lifestyle mit Bezug auf das Merkmal Gesundheit nicht zum Lifestyle 3.0 sondern direkt zum LIFESTYLE 4.0 katapultiert hat, ist die GENANALYSE / die Genomik!
Wie ein Beben der Stärke 10 erschütterte eine Nachricht die Welt des Jahres 2001: Die Forscher wagten sich an das im Zellkern befindliche Erbgut des Menschen, wagten sich an das GENOM und das menschliche Genom wurde entschlüsselt!
Das GENOM des Menschen ist auf Chromosomen aufgeteilt, von denen jeder Mensch, in jeder seiner Körperzelle 2-mal 23 an der Zahl hat.
Die sind nichts anderes als lange Stränge von DNA/DNS (Desoxyribo-Nucleic-Acid / Desoxyribo-Nuklein-Säure). Und die Genomanalysen erfassen und analysieren sämtliche DNA-Sequenzen des entsprechenden Organismus.
Ihr Molekül - die so genannte „Doppelhelix" - besteht aus 2 langen, miteinander verwundenen Ketten aus Zucker und Phosphat, an denen die 4 Basen ADENIN, THYMIN,  CYTOSIN und GUANIN aufgereiht sind.
Und in der Anordnung von A, T, C, G ist die genetische Information verschlüsselt.

Die heutigen Genanalysen werden zu unterschiedlichsten Zwecken durchgeführt, so
z.B.:
- Bestimmung des genetischen Fingerabdrucks
in Bereichen wie Kriminalistik, Vaterschafts- bzw. Abstammungsfragen. Blut, verschiedene Körpersekrete, Haare, Knochen sind die DNA-Quellen.
Analysiert werden nur bestimmte Abschnitte der DNA, die Marker. Die Analyse-Ergebnisse werden computergesteuert in Zahlenkombinationen übersetzt. Diese sind für jeden Menschen unterschiedlich. Im Gegensatz zu den DNA-Analysen, bei denen Gene aus den kodierten DNA - Bereichen untersucht werden, lässt der durch Marker-Analyse ermittelte Zahlencode keine Rückschlüsse über etwaige Krankheiten zu.
Diese Bestimmung hat die klassische Fingerabdruck-Bestimmung oder die Bestimmung von Blutgruppenmerkmalen in diesen Bereichen komplett verdrängt. Die Zuverlässigkeit der Ergebnisse liegt in der Regel über 99,99;
- Aufklärung einer bereits bestehenden Krankheit auf der Basis genetischer Grundlagen
Im Rahmen der Erforschung genetischer Grundlagen von Krankheiten hat sich die Existenz von zwei Arten von Krankheit herausgestellt: „monogene Krankheiten“, die durch einen Defekt in einem einzelnen Gen bedingt sind/ u.a.  Mukoviszidose, Muskelschwund, und „polygene Krankheiten“, die auf Defekte auf mehr als ein Gen zurückgehen /wie Alzheimer, Multiple Sklerose.
Laut den Genomforschern soll sowohl im Falle einer monogenen Krankheit auch im Falle einer polygenen Krankheit die Vererbung eine Rolle spielen;
- Genom-geschneiderte Therapie
Genanalysen ermöglichen eine individuell abgestimmte Arzneimittel-Therapie, mit der die gewünschte Wirkung eher zu erreichen ist als bei einer Standardtherapie. In einen Computer, mit entsprechender Software hinsichtlich aktueller Forschungsergebnisse ausgestattet, tippt der Arzt die Diagnose des Patienten.
Ergebnis: Medikament A sollte verschrieben werden, weil Medikament B viele Nebenwirkungen hat und C unwirksam ist. So weit sind wir noch nicht, aber der Anfang ist gemacht.
In der Krebstherapie wird die Genom-geschneiderte Therapie bereits in Ansätzen verwirklicht.
Durch DNA-Sequenzierung kann eine detaillierte Karte des Genoms einer Person erstellt und dann nach Veränderungen von Genen gesucht werden, die potenzielle Risiken aufzeigen. Insbesondere für einige Krebsarten sind genomische Veränderungen innerhalb der Krebszellen bekannt, die nachweislich das Wachstum eines Tumors antreiben. Lässt sich am bestimmten Gen eine bestimmte Veränderung nachweisen, raten die Ärzte von einer Chemotherapie ab. Bei einer anderen DNA – Veränderung, die andere Schlüsse für die Art der Tumoren zulässt, raten die Ärzte eher zur Chemotherapie statt zur Strahlentherapie, weil diese Tumoren gut auf Medikamente ansprechen. Damit bleiben dem Patienten schwere Nebenwirkungen unnötiger Therapien erspart.

Mit Gen-Daten gewappnet kommen auch andere auf ihre Kosten: der Arzt erhalt neue Diagnose- und Therapie- Möglichkeiten, weniger Behandlungsfehler können die Kosten senken und der Pharmaindustrie erschließen sich neue Märkte.
Schöne neue Welt, deren gesellschaftlicher Lifestyle durch ein prägendes Merkmal gekennzeichnet ist. Der Code des Merkmals: ATCG


 A, T, C, G - der Code, der unseren Organismus zusammenhält!
Ihn immer besser zu verstehen, ihn immer weiter zu entschlüsseln wird unsere Zukunft maßgeblich beeinflussen
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Sonntag, 29. September 2024

Unsere Ernährungssünden und ihre möglichen Ursachen

Heute weiß jeder, dass sein physisches und psychisches Wohlbefinden von Lebens- und Ernährungsgewohnheiten beeinflusst wird.

Um in der Hektik des Alltags schnell die entsprechende und richtige Kaufentscheidung zu treffen, muss man allerdings über Fortschritte in der Ernährungswissenschaft auf dem Laufenden sein, denn sie fördern immer neue Erkenntnisse zu Tage.
So beispielsweise haben Butter und Eier ihren alten guten Ruf wiedererlangt, Kartoffeln machen nicht mehr dick, sondern vor allem satt, Fleisch ist zwar entbehrlich, ein mäßiger Konsum soll aber nicht schaden, ein Hamburger mit Salat hat weniger Kalorien als eine Currywurst mit Pommes frites, Obst, und Gemüse sind nach wie vor empfehlenswerte Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung  ...

So gewappnet, kann es doch keine Sünde sein, die dafür entsprechend notwendigen „Lebens-Mittel“ auch zu genießen. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, nur übertreiben sollte man es mit dem Genuss nicht.

Leider kann es zunächst manchmal und dann immer öfter passieren, dass im Eifer des Gefechts und bei der Vielfalt an verlockenden Angeboten einem /einer schwer fällt, nicht über die Stränge zu schlagen.
Das unmittelbare schlechte Gewissen ist das Mindeste, mögliche gesundheitliche Folgen wie Übergewicht bzw. Adipositas sind ein großes Problem.
Um den fahrlässig /vorsätzlich begangenen Sünden entgegenzuwirken, die zum Problem geführt haben, entscheiden sich dann Frauen und Männer oft, auf eine Diät zu setzen.
Und dann stellt sich heraus: Männer sind anders als Frauen!

Diese Tatsache wird im konkreten Fall einer Diät beispielhaft veranschaulicht, denn Männer nehmen schneller ab als Frauen!!
Eine der Hauptursache für diese Tatsache ist der unterschiedliche Stoffwechsel der Frauen und Männer.
Männer haben einen höheren Anteil an Muskelmasse als Frauen. Diese Muskelmasse, eine große, aktive Masse, verbrennt mehr Energie.
Der höhere Körperfettgehalt und die gleichzeitig geringere Muskelmasse führen bei Frauen zu einem niedrigeren Energieumsatz als bei Männern.

Bedingt durch die unterschiedliche Art des Fettes bei Frauen und Männern ist auch die Fettverbrennung bei Frauen niedriger als bei Männern.
Eine Frau speichert Körperfett hauptsächlich am Po und an den Beinen (entspricht dem sogenannten Birnentyp). Da diese Fettzellen wesentlich weniger stoffwechselaktiv sind, sind diese Fettpolster gesundheitlich nicht so bedenklich, dafür bei einer Diät sehr hartnäckig.

Bei Männern sitzt das Fett vorwiegend in der Bauchregion, (Apfeltyp). Diese Bauchfettzellen sind besonders stoffwechselaktiv. Sie speichern Fett schneller und geben die Fettsäuren auch schneller ab. In Verbindung mit Übergewicht sollen aber die freien Fettsäuren das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen erheblich erhöhen.


Neben den Sündern, die für ihre Schuld - den häufig übertriebenen Genuss - selbst geradestehen müssen, gibt es auch Sünder, die sich nicht nur über ihre Schuld definieren lassen.
Es geht um Übergewichtige bzw. an Adipositas Erkrankte, denen es trotz Diät und Sport nicht gelingt, ein gesundes Gewicht zu halten.
Die Fettverbrennung hängt u.a. davon ab, ob der Körper weiße Fettzellen bevorzugt, die für das Speichern von Energie zuständig sind, oder aber beigen Fettzellen, die das Fett einlagern und auch verbrennen können, um es in Wärme zu verwandeln.
Menschen mit einem hohen BMI sollen häufig einen höheren Anteil weißer Zellen haben.

Diese Feststellungen führten die Forscher zu dem Schluss, dass neben dem Lebensstil die Veranlagung, die GENE, einen Einfluss auf das Körpergewicht haben würden.
Sie fanden, dass ein bestimmtes Erbgut-Abschnitt mitbestimme, wie viel Fett der Körper verbrennt. Es ist der Bereich des bisher am stärksten mit dem Fett und Adipositas assoziierten Gens, des FTO-Gens (fat mass and obesity associated gene) und seiner Varianten.

 

Übergewichtige sollen z.B. häufig eine FTO-Gen-Variante haben, welche die Entwicklung von weißen Fettzellen begünstigt, die im Gegensatz zu beigen Fettzellen Fett speichern, statt es in Wärme zu verwandeln.

Diese Erkenntnisse über die Funktion des FTO-Gens und seiner Varianten, sowie die Identifizierung weiterer Gene, die mit Übergewicht in Verbindung gebracht werden können, enthalten zahlreiche Ansatzpunkte für die Entwicklung neuer Therapien.

Trotzdem: Die genetische Forschung entlässt auch die Sünder mit ungünstigem Genprofil nicht aus ihrer Verantwortung. Sie können laut Ernährungswissenschaftlern ebenso ein gesundes Gewicht erreichen … mit den altbewährten Mitteln, wie ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung:
•    Wer einen eher geringen Kalorienverbrauch hat, kann diesen zum Beispiel steigern, indem er durchkörperliches Training Muskelmasse aufbaut. Denn Muskelzellen verbrennen mehr Kalorien als Fettzellen.
•    Wer viel Hunger hat, kann zum Beispiel versuchen, langsamer und achtsamer zu essen, um ein besseres Gespür für sein Hunger- und Sättigungsempfinden zu entwickeln. Auch kann er seine Mahlzeiten so zusammenstellen, dass sie sättigen, aber nicht zu viele Kalorien liefern. Dazu ist es unter anderem wichtig, ballaststoffreiche Zutaten zu verwenden.
•    Wer eine Vorliebe für zuckrige oder sehr fetthaltige Nahrungsmittel hat, kann sein Leibspeisen-Repertoire gezielt um gesündere Alternative erweitern, die ähnlich schmecken, aber nicht ganz so kalorienreich sind.

Der Ehrlichkeit halber muss man schon sagen: Hat man gesündigt, ist die Rückkehr zu ausgewogenen Ernährungsgewohnheiten ein mehr oder weniger mühseliges Unterfangen. Aber
 

„3 Dinge helfen die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen“/ Immanuel Kant

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