Sonntag, 30. Juni 2024

Die Männer, die Frauen und die Medizin

Wenn nach der Vereinigung von Ei- und Samenzelle ein MENSCH mit 46 Chromosomen (eigentlich 23 Chromosomen-Paare) in jeder seiner Körperzellen entsteht, gilt er als männlicher Mensch, genannt Mann, wenn es in seinem Chromosomensatz ein X- und Y-Chromosom gibt, und als weiblicher Mensch, genannt Frau, wenn zwei X-Chromosomen dazu zählen. Die übrigen 44 Chromosomen sind paarweise gleich und unterscheiden sich in den Genvarianten.
Das bedeutet, dass aufgrund des chromosomalen Unterschieds auch in unseren Gender-Mainstreaming-Zeiten die Behauptung „Männer sind, und Frauen auch“ ihre Berechtigung beibehält.

Und es geht noch weiter! Studien zur Frauengesundheit ergaben, dass physiologische Prozesse, Stoffwechselvorgänge, Krankheitssymptome und Risikofaktoren bei bestimmten Krankheiten, Medikamentenverträglichkeit, psychosoziale Verhaltensmuster typisch-Mann und typisch- Frau sind!

Dies alles spricht für die Notwendigkeit einer Strategie für die geschlechtsspezifische Gesundheitsvorsorge. Und es gibt sie! Ihr Name: Gendermedizin.

Nun haben gendermedizinische Forschungen u.a. ergeben, dass der „kleine Unterschied“ größer als bisher gedacht sei. Denn Biologie kennt keine Gleichberechtigung.

                          

Einige Beispiele:
Leber: Sie ist bei Frauen nicht nur ¬kleiner; auch manche Enzyme sind je nach ¬Geschlecht unterschiedlich aktiv. Einen ¬Einfluss hat dies auch auf den Abbau von Arzneimitteln. Da Frauen zudem oft kleiner und leichter sind, werden Medikamente bei ihnen eher überdosiert.
Hormone: Die Geschlechtshormone sind wesentlich ¬daran beteiligt, dass sich Frauen und Männer äußerlich unterscheiden. Die Botenstoffe beeinflussen unter anderem das Immunsystem, den Stoffwechsel und die Funktion von Organen.
Herz:  Auch Symptome von Krankheiten können je nach Geschlecht anders verlaufen. Frauen haben z. B. bei einem Herzinfarkt oft Schmerzen in Oberbauch., Übelkeit und Rückenschmerzen. Als klassische Symptome für einen Herzinfarkt - die meist bei Männern auftreten -   gelten aber Atemnot., Druckgefühl in er Brust und starke Brust-Schmerzen, die in die Arme oder andere Körperteile ausstrahlen.  Eine Fehldiagnose kann hier fatale Folgen haben.
Darm: der weibliche Darm – insbesondere bei einem hohen Progesteronspiegel vor den Wechseljahren - arbeitet langsamer als der von Männern. So verbleiben Medikamente bei Frauen länger im Körper. Das könnte ein Grund sein, warum Medikamente bei Frauen häufig stärker wirken als bei Männern.
Schilddrüse: Frauen erkranken öfter an Autoimmunerkrankungen, wie an der Schilddrüse
Fettzellen: Frauen besitzen mehr Fettgewebe als Männer, die Muskelmasse, der Wasseranteil in ihrem Körper ist dagegen geringer. Aus diesem Grund verteilen sich Arznei anders und werden unterschiedlich schnell abgebaut als bei Männern.
Nieren: Vor allem ältere Frauen haben häufig eine Nierenschwäche. Medikamente bleiben länger im Körper, was zu Überdosierungen führen kann.  
Knochen: Brüchige Knochen sind nicht nur ein Frauenproblem. Etwa ein Drittel der Männer über 70 Jahre leidet an Osteoporose. Doch dies bleibt oft unerkannt.
Immunsystem: Vor allem in mittleren Lebensjahren haben Frauen das stärkere
Immunsystem. Der Nachteil: Sie leiden öfter an Autoimmunerkrankungen.

Vor diesem Hintergrund kommt ein zusätzlicher Aspekt der Gendermedizin zum Tragen: Das Testen von Impfstoffen und Medikamenten.
Frauen waren in Impf- und Medikamenten-Studien nicht angemessen berücksichtigt. Jahrzehntelang wurden neue Medikamente ausschließlich an Männern getestet. Das Argument: Frauen könnten ja schwanger sein, man wolle das ungeborene Kind schützen.
Daten für Wirkungen, Nebenwirkungen und Dosierungen von Medikamenten sind aber für beide Geschlechter unerlässlich. Dies berücksichtigend, sollen inzwischen bei der Zulassung eines neuen Medikaments Frauen in die Tests eingezogen werden müssen.
 

 

Nun finden mittlerweile geschlechtsspezifische Besonderheiten zunehmend Eingang in die nationale Gesundheits- und Präventionspolitik.
So wurde im Jahr 2015 im Rahmen des Präventionsgesetzes die Geschlechtergerechtigkeit als eine wesentliche rechtliche Grundlage der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aufgenommen. Seitdem ist bei den Leistungen der Krankenkassen geschlechtsspezifischen Besonderheiten Rechnung zu tragen. Damit soll eine geschlechtsbezogene Ungleichheit von Gesundheitschancen vermindert werden.

Von dem Frauengesundheitsbericht 2020 ausgehend hat das RKI Eckdaten und Informationen zur Frauengesundheit veröffentlicht, die Auskunft über häufige Erkrankungen, Risikofaktoren, die Inanspruchnahme von Prävention und medizinischer Versorgung sowie Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen der Gesundheit liefern.
Zurzeit setzen sich zwar nur wenige medizinische Fakultäten systematisch und umfangreich mit den geschlechtsspezifischen Unterschieden auseinander.
Um die Erkenntnisse der Gendermedizin in die Ausbildung zu integrieren, ist jedoch vorgesehen, die Approbationsordnung für Ärzte ab 2025 so zu ändern, dass geschlechtsspezifische Unterschiede in den Lehrplänen des Medizinstudiums verankert sind.

Die Erkenntnisse der Gendermedizin setzen sich immer mehr auch in der klinischen Forschung durch. Es ist gut so, denn es ist auch ein wichtiger Schritt in Richtung personalisierte Medizin.

   

Personalisierte Medizin ist laut Bundesforschungsministerium die "Medizin der Zukunft". Sie bedeutet, dass auf die individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten eingegangen wird, damit die Therapie besonders gut wirkt und die Nebenwirkungen so gering wie möglich bleiben.

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Samstag, 1. Juni 2024

Der strahlende Verführer und die Folgen seiner Verführungskünste

Im April dieses Jahres hatte man bereits das Gefühl, dass sich der Sommer 2024 in Deutschland langsam warmläuft. Dann erlitt das Wetter im Mai einen Rückfall mit April-Symptomen.
Nach Mai kommt aber der Juni, und der 1. Juni ist der astronomische Sommeranfang - hoffentlich der Sommer mit seinem strahlenden Verführer: die Sonne!

Quelle: AdobeStock

Dieser strahlende Verführer, der uns ins Freie lockt, zum Baden in heimischen oder fremdländischen Seen, Meeren, Ozeanen, mit mehr oder weniger starken UV-Strahlung - wobei die Haut bräunt!
Und gebräunte Haut lässt uns gesünder fühlen, vitaler sein. Sie sei laut Forschern nach wie vor mit Attraktivität, Dynamik verbunden, wodurch das Selbstwertgefühl und die zwischenmenschlichen „Wechselwirkungen“ verbessert werden.
Somit ist der strahlende Verführer ein wahres LIFESTYLE-MEDIKAMENT, d.h. per Definition „ein Arzneimittel, das primär nicht zur Bekämpfung einer Erkrankung, sondern zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit oder des allgemeinen Wohlbefindens dient“.

Die SONNE weist jedoch auch Wirkungen eines tatsächlichen MEDIKAMENTS auf, (lateinisch medicamentum  = HEILMITTEL). Denn durch Sonneneinstrahlung entsteht Vitamin D, ein Vitamin, das an einer Vielzahl von Stoffwechselvorgängen und Funktionen im Organismus beteiligt ist.

Quelle: Wikiprdia
So spielt es beispielsweise eine wesentliche Rolle bei der Regulierung des Calcium-Spiegels im Blut und beim Knochenaufbau, unterstützt das Immunsystem, verbessert die Durchblutung, regt die Ausschüttung des Botenstoffs Serotonin an, wirkt sich auf die Zellteilung aus, verringert Hautverunreinigungen …
Und der Körper deckt zu 80 % seinen Vitamin-D-Bedarf selbst - mithilfe der UV-Strahlung, deren natürliche Quelle die Sonne ist.

Der Anteil des Sonnenlichts im ultravioletten Bereich ist es aber auch, der u. U. dem „Heilmittel SONNE“ Nebenwirkungen bescheren kann: die Schädigung der Haut und der Augen.

Wie tief UV-Strahlung in Auge und Haut eindringt, ist von ihrer Wellenlänge abhängig:
UV-A-Strahlung mit längeren Wellenlängen führt auf längere Sicht zu Beschädigung der kollagenen Fasern und zu Elastizitätsverlust. Das macht sich als Faltenbildung und vorzeitige Hautalterung bemerkbar und bewirkt eine schnelle Bräunung von geringer Dauer, so Wissenschaftler.
UV-B- Strahlung mit kürzeren Wellenlängen dringt nur bis in die oberen Hautschichten und regt die Pigmentzellen der Haut zur Bildung des Pigments Melanin an, das die Haut schützt und sie braun erscheinen lässt. Es hängt vom Hauttyp ab, wie viel Melanin die Haut bilden kann und wie empfindlich sie dementsprechend gegenüber UV-Licht ist.
Zuviel UV-A und UVB-Strahlung verursacht allerdings den gefürchteten Sonnenbrand, der nicht nur schmerzhaft ist, sondern auch ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs hervorruft, sagen Experten.

Die Intensität der UV- Strahlung wird durch den sogenannten UV-Index (UVI) bewertet.
Er ist international einheitlich festgelegt und beschreibt den am Boden erwarteten Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung. Er ist in ganzen Zahlen zwischen 1 und 10 anzugeben. Bundesamt für Strahlenschutz

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) veröffenticht von April bis September jeden Montag, Mittwoch und Freitag 3-Tages-UV-Prognosen für die zehn wichtigsten Vorher-sagegebiete in Deutschland. 

Sich sonnen ohne Sonnenbrand!
Medizinern zufolge verfügt zwar die Haut über bestimmte Mechanismen, um sich vor UV-Strahlung zu schützen. Aber irgendwann ist der natürliche Schutz erschöpft.

Denn jede Person besitzt ihre individuelle EIGENSCHUTZZEIT. Es ist die Zeit, in der sich eine Person eines bestimmten Hauttyps ohne Sonnenbrand in der Sonne aufhalten kann.
Man unterscheidet zwischen 6 Hauttypen.
Die Hauttypen I bis IV nennt man die europäischen Hauttypen, da sie typisch für die europäische Bevölkerung sind. Hauttyp V ist typisch für Bewohner Arabiens, Nordafrikas, Indiens und Hauttyp VI haben die Ureinwohner Zentralafrikas und Australiens.
 

Berücksichtigt man der in Deutschland im Sommer üblichen UV-Index von 8, ergeben sich folgende EIGENSCHUTZZEITEN für verschiedene Hauttypen:
•    Hauttyp I ist besonders empfindlich. Er zeichnet sich durch eine sehr helle, empfindliche Haut, helle Augen, rotblondes Haar und sehr häufig durch Sommersprossen aus. Hauttyp I bräunt nie und bekommt sehr schnell einen Sonnenbrand bereits nach etwa 15 Minuten.
•    Hauttyp II zeichnet sich durch helle, empfindliche Haut, blaue, graue, grüne oder braune Augen, blonde bis braune Haare und häufig durch Sommersprossen aus. Hauttyp II bräunt kaum bis mäßig und bekommt oft einen Sonnenbrand bereits nach etwa 20 Minuten.
•    Hauttyp III hat eine helle bis hellbraune Haut, graue oder braune Augen und dunkelblonde bis braune Haare. Sommersprossen sind selten. Hauttyp III bräunt schneller als Hauttyp II. Ein Sonnenbrand kann nach etwa 30 Minuten auftreten.
•    Hauttyp IV hat hellbraune, olivfarbene Haut, braune bis dunkelbraune Augen und dunkelbraunes Haar. Hauttyp IV bräunt schnell. Ein Sonnenbrand tritt nach etwa 40 Minuten auf.
•    Hauttyp V hat dunkelbraune Haut, dunkelbraune Augen und dunkelbraunes bis schwarzes Haar und bekommt einen Sonnenbrand nach etwa 60 Minuten.
•    Hauttyp VI hat dunkelbraune bis schwarze Haut, dunkelbraune Augen und schwarze Haare. Beim Hauttyp VI tritt ein Sonnenbrand nach etwa 80 Minuten auf. 

Der Fragebogen des Bundesamtes für Strahlungsschutz (BfS) kann beispelsweise als Orientierungshilfe zur groben Abschätzung des eigenen Hauttyps dienen. 

Quelle. AdobeStock
 Neben der Selbsthilfe des Organismus kann die Verwendung von Sonnenschutzmitteln Hilfe vor Sonnenbrand und seinen Folgen leisten.
So würden Sonnenschutzmittel wissenschaftlicher Studien zufolge nicht nur eine vorzeitige Hautalterung, sondern auch einige Formen von Hautkrebs verhindern können. Voraussetzung: die Sonnenschutzmittel sollten sowohl UV-B- als auch UV-A-Schutz gewährleisten


Wie lange man sich über die Eigenschutzzeit hinaus mit einem Sonnenschutzmittel der Sonne aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, wird durch den Lichtschutzfaktor des Sonnenschutzmittels bestimmt.

Mit der

Formel = Eigenschutzzeit x LSF

kann jeder seine individuelle Sonnenschutz-Zeit berechnen.
Beispiel: Eigenschutzzeit 10 Minuten mal LSF 10 ergibt einen maximalen Sonnenschutz von 100 Minuten. D.h.: 100 Minuten Sonnenaufenthalten ohne Gefahr eines Sonnenbrandes.

Je nach Hauttyp werden folgende LSF empfohlen:
Hauttyp 1 und Kinder - LSF mindestens 30
Hauttyp 2 - LSF 15 bis 40
Hauttyp 3 - LSF 12 bis 30  
Hauttyp 4 - LSF 8 bis 15  
 

Fazit: Man darf die Sonne auf sich wirken lassen, man darf sie genießen. Man darf aber diesem strahlenden Verführer und seinen Verführungskünsten nicht bedingungslos erliegen.
Gewappnet mit den geeigneten und richtig angewandten Schutzmitteln kann erreicht werden, dass im Verhältnis Wirkung / Nebenwirkung der gesundheitsfördernde Nutzen des Verführers überwiegt.

Dann klappt es auch mit der gebräunten Haut … und der Aufrechterhaltung des Vitamin-D-Spiegels der Menschen in Deutschland auch im Winter, sowie auch mit der Produktion von Serotonin, ein Botenstoff, der Gemütszustände wie Kummer und Sorgen, Niedergeschlagenheit und Depressionen dämpft und dafür zur emotionalen Ausgeglichenheit, Gelassenheit und Zufriedenheit beiträgt.

Samstag, 11. Mai 2024

Kann denn Spargel Sünde sein?

 Als Lebensmittel im Sinne des Gesetzes gelten   

„alle Stoffe oder Erzeugnisse, die dazu bestimmt sind oder von denen nach vernünftigem Ermessen erwartet werden kann, dass sie in verarbeitetem, teilweise verarbeitetem oder unverarbeitetem Zustand von Menschen aufgenommen werden“.

Das geltende Gesetz verliert kein Wort oder besser gesagt keinen Paragrafen über den GENUSS, der nach vernünftigem Ermessen bei der Aufnahme von Lebensmitteln erwartet werden kann.
GENUSS in Verbindung mit Lebensmitteln klingt mittlerweile fast wie die 8. (Tod)Sünde. 

Nun haben wir wieder den Wonnemonat Mai. Dieser Monat und die weiteren 2 -3 Wochen bilden den idealen Hintergrund für einen bestimmten GENUSS - für alle, auch für die, die nicht auf eine bewusste Ernährung verzichten wollen: den Spargel-GENUSS.

Auf dem Weg zum Genuss wird der geschälte Spargel meistens gekocht.
Sein zartes Köpfchen ist sowohl beim Schälen als auch beim Kochen behutsam zu behandeln. So sollte man laut Experten beim Schälen etwas unterhalb des Köpfchens ansetzten.
Da das zarte Köpfchen schneller gart als der Rest, sollte Spargel vorsichtig aufrecht zusammengebunden und dann in einem schmalen, hohen Topf bei mäßiger Temperatur gegart werden, wobei das Wasser nur bis knapp unter das zarte Teil reichen sollte. Etwas Salz, eine Prise Zucker und Muskat (vielleicht noch ein Schuss Weißwein) zum Kochwasser und dann ist der Spargel je nach Dicke der Stange nach 15-20 Minuten zum Genuss bereit.  

Experten sehen eine Menge von 500 g (ungeschälten) Spargels pro Genießer- Kopf als angemessen an. Es scheint zu viel des „guten“ Genusses zu sein?
Zur Beruhigung des Gewissens lohnt es sich, auf die „inneren Werte“ des Spargels zu schauen. Beispielsweise die durchschnittlichen Nährwerte pro 100g gekochten Spargels

Brennwert            94 kJ / 22 kcal
Protein                 2,4 g
Kohlenhydrate     1,2 g
Fett                       0,2 g
Ballaststoffe         1,5 g
Wassergehalt        92%

Spargel ist auch reich an B-Vitaminen (B1, B2, B6, Niacin(B3)), an fettlöslichem Vitamin A und enthält Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor, Eisen.
Bei solchen Nährwerten und dem niedrigen Kalorienwert sollte man meinen, dass sich die von Experten als angemessen angesehene Verzehrportion von 500 g ohne Gewissensbisse genießen lässt. Es ist auch so, aber….

Wie die „innere Schönheit“ durch äußere Maßnahmen besser zur Geltung kommt, sollen auch die „inneren Werte“ des Spargels mithilfe von Beilagen besser zu Tage treten können. Und dann wird es kompliziert!
Als Variante wird Spargel mit gekochten jungen Kartoffeln, zerlassener Butter, Sauce Hollandaise oder Mayonnaise und Schinken serviert. Oder kann Spargel mit „Flädle“ (Pfannkuchen, was so viel wie Eier, Milch, Mehl, Öl oder Butterschmalz bedeutet) und gekochtem Schinken wie auch mit groben Bratwürsten gereicht werden.

Ein Rezept mit „süßen Pellkartoffeln“ ist auch bekannt. Dabei werden die gekochten und geschälten Pellkartoffeln in einer Pfanne mit Butter und Zucker angebraten. Dazu Würfelschinken und Sauce Hollandaise.

 

Die Sauce Hollandaise stellt in den meisten Spargel-Rezepturen das Tüpfelchen auf dem i dar.

Es gibt unzählige Rezepte für die Sauce Hollandaise. Als Grundzutaten gelten bei allen die Eigelbe und die Butter. Nehmen wir die Butter: 200 g Butter als Zutat für 4 Portionen ist keine Seltenheit. Pro Portion heißt es dann 50 g Butter.
Die Nährwerte von 100g Butter lauten
Brennwert                 3102 kJ / 741 kcal
Proteine                     0,5 g
Kohlenhydrate           0,6 g
davon Zucker             0,6 g
Fett                             82 g
Ballaststoffe               0 g
Cholesterin                21 mg
Wassergehalt              5%
Bei 50 g Butter pro Portion bedeutet das immerhin noch 1551 kJ /370 kcal.

Der Schinken als Zutat ist vergleichsweise harmlos: 100 g gekocht, geräuchert haben 556 kJ / 133 kcal oder ungeräuchert 525 kJ / 125 kcal.
Bei Bratwürsten sieht es etwas schlimmer aus: 100 g = 1220 kJ / 307 kcal.  

Das soll heißen: Aus den spezifischen Brennwerten der Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße, die zusammen den Kalorienwert eines Spargel -Gerichts ergeben, und in Kenntnis des Anteils des jeweiligen Nährstoffs am entsprechenden Spargel -Gericht kann jeder beurteilen, ob seine Mahlzeit ausgewogen und gesund ist.

Aber wer denkt schon im Eifer des Genusses an ein angemessenes Verhältnis der Energielieferanten oder berücksichtigt den spezifischen Energiegehalt des jeweiligen Nährstoffes?
Es wäre nicht nur zu kompliziert, es würde auch den Spaß an der Spargel-Freude trüben. 

Außerdem: nichts ist von Dauer, und die Dauer der Frisch-Spargel-Freude, mit oder ohne Anhang, ist ausgesprochen kurz.
Mit anderen Worten: der längerfristige Zustand des Wohlempfindens in Bezug auf Spargel samt Beilagen wird zum kurzen Wohlempfinden in Bezug auf Spargel und seine aufgepäppelten „inneren Werte“.

Das kann keine Sünde sein.
Denn es ist nur ein kurzer Zustand von Wohlfühlen mit gelegentlich nicht so optimaler Energiebilanz. Und auf Herausforderungen, die aufgrund etwaiger Begleiterscheinungen resultieren, kann jeder Einzelne in Eigenverantwortung reagieren. Z. B.: durch regelmäßige(re) körperliche Betätigung. Damit kann man trotz SPARGEL- GENUSS wieder im Bereich einer gesunden Ernährung sein. 

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Dienstag, 16. April 2024

Der HANF - auch bekannt unter seinem lateinischen Namen CANNABIS!

 Lange Zeit hatte das Cannabis seinen Bekanntheitsgrad Tatsachen zu verdanken, dass es zur Herstellung von Produkten für den Industriebedarf und zur Gewinnung von Rauschmitteln wie Haschisch und Marihuana (aus getrockneten Blättern, Blüten und Blütenständen) diente.
Im Laufe der Zeit haben weltweite Studien zu der Annahme geführt, dass Cannabis ein sehr breites therapeutisches Spektrum haben könnte.

In diesem Sinne wurden Hunderte Bestandteile von Cannabis, sogenannten CANNABINOIDEN, identifiziert. Unter den Cannabinoiden, denen derzeit hauptsächlich therapeutische Effekte zugeschrieben werden, sind CANNABIDIOL, (CBD) und TETRAHYDROCANNABINOL, (THC).
Bei der Gewinnung von Cannabis-Produkten für medizinische Zwecke spielt die Hanf
sorte eine große Rolle. Es gibt verschiedene Sorten, die entweder einen höheren Gehalt an nicht psychoaktivem / nicht berauschendem CBD oder aber an psychoaktivem /berauschendem THC haben.
So beispielsweise hat die Sorte CANNABIS Indica einen höheren Gehalt an CBD, die Sorte CANNABIS Sativa einen höheren Gehalt an THC zu CBD.

 Vor diesem Hintergrund empfahl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Mitgliedsstaaten der UN eine Neueinstufung von Cannabis.

 Und der Rat der EU hat im Vorfeld der Abstimmung auf UN-Ebene beschlossen, Empfehlungen der WHO zu folgen – also dafür zu stimmen, dass Cannabis neugestuft werden soll. Ziel der Neustufung war wohlgemerkt nicht, die Tür für Cannabis als Genussmittel aufzustoßen, sondern den medizinischen Mehrwert von Cannabis und der in der Pflanze enthaltenen Cannabinoiden anzuerkennen.


In Deutschland ist medizinisches Cannabis seit 2017 legal. Der Anbau und der Vertrieb werden dabei von der am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte angesiedelten Cannabisagentur überwacht, die Abgabe erfolgt über Apotheken.

Mittlerweile ist Cannabis in verschiedenen Ländern entkriminalisiert. Derzeit haben Portugal, die Niederlande, Spanien, die Schweiz, Russland, Tschechien, Belgien und Jamaika Regelungen getroffen, die Konsum, Besitz und Anbau von Cannabis in kleinen Mengen höchstens als Ordnungswidrigkeit ahnden.
Die Niederlande sind Vorreiter in Sachen Cannabis: Seit 1976 sind Besitz, Konsum und Verkauf von bis zu fünf Gramm in "Coffee Shops" erlaubt. Anbau und Verkauf im großen Stil sind verboten, in diesem Bereich sind vor allem kriminelle Banden tätig.
Die Niederlande waren 2003 auch das erste Land der EU, das die medizinische Verwendung von Cannabis erlaubte.

Und es ist kein April-Scherz: Seit dem 1. April ist in Deutschland der Cannabiskonsum entkriminalisiert!
Mit anderen Worten: Seit dem 1. April ist in Deutschland der Cannabiskonsum für Erwachsene legal.

Die wesentlichen Inhalte des Gesetzes:
•    Verkauf für Erwachsene ab 18 Jahren
•    Verkauf soll kontrolliert werden
•    Verkauf nur in lizenzierten Geschäften (in den Modellregionen)
•    Bis zu drei Pflanzen sollen Privatpersonen für den Eigenanbau erlaubt werden



Ziel des Gesetzes: die kontrollierte Abgabe an Erwachsene und gleichzeitig den maximalen Schutz der Kinder und Jugendlichen.

Pro Tag dürfen nun an Erwachsene maximal 25 Gramm Cannabis, pro Monat 50 Gramm abgegeben werden. Die Abgabe an Heranwachsende von 18 bis 21 Jahren ist begrenzt auf eine Menge von 30 Gramm pro Monat.

Um den Schutz von Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten, bleibt beispielsweise der Erwerb, Besitz und Anbau von Cannabis für Minderjährige verboten und die Weitergabe von Cannabis an Minderjährige eine Straftat.
Darüber hinaus wird es ein Konsumverbot in Sichtweite zum Beispiel von Schulen, Kinderspielplätzen, Kinder- und Jugendeinrichtungen oder Sportstätten geben. 

Vor diesem Hintergrund soll in einem ersten Schritt bundesweit der private Eigenanbau und der Anbau in nicht-gewinnorientierten Vereinigungen / Cannabis – Clubs ermöglicht werden.
Über diese Anbauvereinigungen soll Cannabis nur an Mitglieder zum Eigenkonsum kontrolliert weitergegeben werden dürfen.
In einem zweiten Schritt soll auch der kommerzielle Anbau, der Vertrieb und die Abgabe in Fachgeschäften im Rahmen eines regionalen Modellversuchs ermöglicht werden. Das Projekt soll fünf Jahre lang laufen.
Dadurch sollen die Auswirkungen einer kommerziellen Lieferkette auf den Gesundheits- und Jugendschutz sowie den Schwarzmarkt untersucht werden.

Die Hanfpflanze namens Cannabis hat es weit gebracht: Von einer Industrie-Nutzpflanze über Produkte für medizinische Zwecke zum legalen Genussmittel.
Und das Genussmittel CANNABIS darf nun laut CANNABIS-GESETZ öffentlich genossen werden.

Das Gesetz sieht jedoch auch vor, wo CANABIS nicht genossen werden darf.


So z. B, im Abstand von rund 100 m zu Schulen, Kitas, Spielplätzen und öffentlichen Sportstätten. Der Nachweis zu dem „gesetzlichen Abstand“ liegt im Einzelfall bei den Behörden.  

 

Oder: Laut Gesetz ist beim Besitz von Cannabis das Gewicht maßgebend, ob es zu zum Strafmaß kommen muss: 21g sind erlaubt, ab 30g wird der Fall als Straftat gewertet. Geht es beispielsweise um 21,9 oder 30,05 g? Analytische Waagen werden benötigt.


Die Kontrollbehörden sind nicht zu beneiden.

Und es gibt noch weitere offenen Fragen.
Aber „Kommt Zeit, kommt Rat“! Denn laut Bundesregierung soll das Gesetz und damit das legale Cannabis - Rauchen auf gesellschaftliche Auswirkungen überprüft werden. Nach zwei Jahren soll ein Zwischenbericht veröffentlicht werden, nach vier Jahren ein Abschlussbericht.
 

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Montag, 18. März 2024

Apfel, Birne und die Schönheit bei guter Gesundheit

 Ende 2023 zeigte die traditionell gewordene Forsa-Umfrage die guten und tatsächlich nicht neuen Vorsätze der Deutschen für 2024. Der klassische Vorsatz ABNEHMEN ist auch 2024 dabei: jeder Dritte (31%) will abnehmen.
Gegen diesen guten, wenn auch alten Vorsatz ist nichts einzuwenden. Und heute ist Abnehmen gar nicht so schwer. Hilfsindikatoren zur Bewertung des Fortschritts stehen Willigen zur Seite, wie beispielsweise der Body-Mass-Index / BMI oder der Taille-Hüften-Quotient / THQ.
Trotzdem gibt es ein Problem: Es kommt bei Abnehmen nicht nur auf das absolute Gewicht an, sondern auch darauf, wo am Körper die Fettpölsterchen sitzen. Die Ernährungswissenschaftler haben festgestellt, dass die Körperfett-Verteilung den Stoffwechsel beeinflusst und auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestimmt. 

Die Grenzlinie zwischen gefährlichem und ungefährlichem Fett ist die Taille.
Bei Männern sammelt sich das Fett meistens rund um Taille und  Bauch an. Man spricht von APFELFORM. Aus medizinischer Sicht erhöhe diese Form das Infarktrisiko deutlich.
Die Taille ist nicht die Körperfett-Sammelstelle der Frau. Bei Frauen legt sich das Fett eher auf Hüften, Gesäß und Oberschenkel. Diese sogenannte BIRNENFORM  soll unter medizinischen Standpunkten ein erheblich niedriges Risiko darstellen.

Ob nun Apfel -oder Birnenform, der Körperbau ist nicht auf Anhieb erkennbar.
Der BMI unterscheidet nicht zwischen Fettmasse und Muskelmasse.
Eine Methode zur Ermittlung des Körperfettanteils in Zusammenhang mit BMI ist die Anwendung der YMCA-Formel. Mithilfe dieser Formel kann der Körperfettanteil anhand der Körpergröße und dem Bauchumfang ermittelt werden. 

Wissenschaftler halten den Indikator THQ, der die Körperfett - Verteilung berücksichtigt, aussagekräftiger als der BMI.

Je größer der THQ ausfällt, desto näher liegt die Körperfett-Verteilung an der Apfelform.
Dies zeigte die weltweite INTERHEART-Studie mit 29.000 Teilnehmern aus 52 Ländern. Etwa die Hälfte der Teilnehmer hatte einen Infarkt hinter sich. Während der BMI sich bei Gesunden und Kranken kaum unterscheidet habe, hätten die Infarkt-Teilnehmer einen deutlich höheren THQ.
Der INTERHEART-Studie zufolge ist Übergewicht für etwa ein Drittel der Herzinfarkte verantwortlich, sobald der THQ bei Männern einen Wert von 0,9 und bei Frauen von 0,83 überschreitet.

Ist man über BMI und THQ im Bilde, erkennt man deutlich das Ziel - nämlich, ein sinnvolles Abnehmen.
Nun wird ein tatkräftiger Einsatz gefordert, damit der Vorsatz nicht im Ansatz stecken bleibt.
Und dieser tatkräftige Einsatz wird von „einer gesunden Lebensführung“ getrieben. Jede auch so unscheinbare Entwicklung, durch die die Messwerte THQ, BMI weniger geworden sind, erhöht das Selbstbewusstsein und macht Mut zum Durchhalten.
„Eine gesunde Lebensführung“ bedeutet aber ein längerfristiger Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltensplan. Die Motivation könnte ins Wanken geraten, weil man nicht weiß, was alles auf einen zukommen kann.

 
 
Dank dem THQ haben (derzeit zumindest) die Frauen eine starke Zusatzmotivation: die Schönheit und ihre Berechenbarkeit. Denn
 „Schönheit ist ein offener Empfehlungsbrief, der die Herzen im Voraus für uns gewinnt“ – wie schon ein gewisser Schopenhauer mal sagte. Das gilt auch heute, trotz gesellschaftlichen Wandels in der Bewertung des Schönheitsideals.
Bereits ältere Studien haben ergeben, dass Frauen mit einem bestimmten THQ attraktiver bewertet werden als andere.

Das ideale Verhältnis sollte bei etwa 0,7 liegen, unabhängig von dem  Körpergewicht.  Als „Beleg“ dafür wurden immer wieder strahlende Stars vom Schönheitsfirmament  genannt:
Marilyn Monroe, Sophia Loren, Twiggy und Kate Moss, an sich sehr unterschiedliche Frauen-Typen, die aber eine Gemeinsamkeit hatten: den THQ von 0,7. 

Neuere Untersuchungen haben inzwischen Zweifel an der scheinbaren Allgemeingültigkeit der Zahl 0,7 geweckt. Ob ein THQ von 0,7 gebildet aus 63/90, oder 75/107, oder sogar ein THQ von 0,65 gebildet aus 70/107 vom Betrachter gleich attraktiv empfunden wird, ist fraglich?!

Und tatsächlich: Attraktivitätsforscher an der Universität Regensburg haben gezeigt, dass für eine attraktive Frauenfigur viel mehr notwendig ist als das Verhältnis Taille /Hüfte.
Unter Berücksichtigung dieses Quotienten sowie statistischer Attraktivitätswerte und weiterer statistisch ermittelten Faktoren haben sie den BEAUTY-Quotienten entwickelt.
Es ist ein Wert, der angibt, wie schön eine Figur im Vergleich zu anderen Figuren ist. 

Die Berechnung des Beauty-Quotienn, ein statistisches Standardverfahren, funktioniert genauso wie die Berechnung eines Intelligenz-Quotienten (IQ):
•    Eine durchschnittlich attraktive Figur hat den Punktwert 100, genauso wie ein durchschnittlich intelligenter Mensch
•    Die schönsten 2 % der Bevölkerung haben einen Punktwert über 130, so wie die intelligentesten 2 % der Bevölkerung
•    Die hässlichsten 2 % der Bevölkerung haben einen Punktwert unter 70, so wie die dümmsten 2 % der Bevölkerung.

Schönheit bei guter Gesundheit!
Auch ohne Übertreibung auf der nach oben offener Skala der Eitelkeiten, ist Schönheit bei guter Gesundheit genug der Motivation für einen langfristigen Einsatz im Kampf gegen (ungesunde) Fettpölsterchen, ob als Birne - oder Apfelform.

Schönheit bei guter Gesundheit! Sie ist ein wichtiger Beitrag zur Erreichung einer Work-Life- Balance, d.h. eines Gleichgewichtszustandes, bei dem individuelle Einstellungen und gesellschaftliche Voraussetzungen von Bedeutung sind.
Damit dürfte am Ende des Jahres die Bilanz für den Vorsatz „Abnehmen“ weitegehend positiv ausfallen.

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Donnerstag, 29. Februar 2024

Ostern und die Schokolade

Dieses Jahr fällt der Ostersonntag auf den 31. März und der Ostermontag auf den 1. April. Aus diesem Grund sei laut Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes ein etwas turbulentes Wetter, das berüchtigte Aprilwetter, in diesem Zeitraum zu erwarten.
Die Temperaturen sollen bei starker Bewölkung +8 bis +12 Grad erreichen und mit einer längeren Sonnenscheindauer können frühlingshafte +14 bis +18 Grad möglich sein - wobei diese Werte könnten über den östlichen Landesteilen wahrscheinlicher sein als über dem Westen.

Eine längere Sonnenscheindauer kann bekanntlich Bewegung in Richtung zufriedene Psyche schaffen. Sie ist auch dafür verantwortlich, dass Stoffe, die positiv das Gefühlsleben beeinflussen - Endorphine, Noradrenalin, Dopamin - mehr ausgeschüttet werden. Noch ein Schuss Serotonin dazu und ein Gefühl der Gelassenheit entsteht.
Aber nicht nur die Sonne, sondern auch manche Nahrungsmittel können dies schaffen, wie die Schokolade!

Nimmt man nun die Ostern als Anlass zum Genuss von Schokolade, so zeigte der Konsumverhalten der Deutschen im Ostergeschäft 2023, dass beim Verschenken von Lebensmitteln die Osterhasen und Ostereier zu den beliebtesten Produktgruppen gehören. 

Einer der Gründe für den positiven Einfluss der Schokolade auf die Stimmung führen die Wissenschaftler auf ihre spezifische Kombination von Fett und Kohlenhydraten zurück.
Diese Kombination erhöht den Tryptophan-Gehalt im Blut. Und der Körper wandelt dieses spezielle Protein zum „Glückshormon“ Serotonin um. 

Schokolade enthält zudem noch zwei weitere 2 „Glücksboten“: Anandamid (von sanskrit Ananda: Freude, reines Glück) und Phenethylamin / PEA.
Entsprechend seinem Namen Anandamid beeinflusst Gefühle der Freude, des Glücks. Der "Heißhunger" auf Schokolade scheint mit Anandamid zusammenzuhängen, das im Gehirn angenehme Gefühle hervorruft.  
PEA erhöht die Ausschüttung des Botenstoffs Dopamin, das ebenfalls das Stimmungsbarometer nach oben schnellen lässt.
Ein Beweis dafür liefert beispielsweise die Tatsache, dass die Konzentration von PEA im Blut der Verliebten erhöht ist. 

Schokolade und ihr positiver Einfluss auf die Stimmung! Damit nicht genug!!
Es ist erwiesen, dass Schokolade die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit anregt, Stress abbaut. Dieser Effekt ist insbesondere den in der dunklen Schokolade enthaltenen Alkaloiden Koffein und Theobromin zuzuschreiben.
Dunkle Schokolade enthält im Schnitt 70 mg Koffein und 500 mg Theobromin pro 100g.

Der Energiegehalt der Schokolade wird durch den Gehalt an Proteinen, Kohlenhydrat und Fett ihrer hauptsächlichen Bestandteile Kakaobutter, Kakaomasse und Zucker bestimmt.
Er beträgt 500 - 600 kcal /100 g. Das entspricht rund einem Viertel des Tagesbedarfs an Kalorien eines Erwachsenen. Eine wahre Kalorienbombe!

Und trotzdem zeigen Studien wider Erwarten, dass diese Kalorienbombe nicht nur die Psyche positiv beeinflussen kann und dadurch die Wahrnehmung auf Angenehmes lenkt.
Der Verzehr dieser Kalorienbombe hat auch positive Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit. Obwohl es noch weiterer Untersuchungen bedarf, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass Inhaltsstoffe im Kakao, insbesondere solche aus der Gruppe der zu den sekundären Pflanzenstoffen zählenden Flavonoide für diese positiven Auswirkungen verantwortlich sind.
Flavonoide sind vor allem in der dunklen Schokolade mit hohem Kakaoanteil (mindestens 70%) enthalten. Sie sollen Blutdruck senken und auch günstig auf Cholesterinwerte und Insulinspiegel wirken. 

Die Folgen dieses Genusses sind zwar gering, sagen Mediziner. Der Glykämische Index von Schokolade ist aber relativ niedrig. Das bedeutet, dass nach Verzehr von Schokolade der Blutzuckerspiegel nicht so schnell ansteigt, wie sonst beim Verzehr verschiedenen stärke- oder zuckerhaltigen Nahrungsmitteln. Doch der Blutdruck sinkt nur um wenige mm Hg und das Cholesterin wird durch Schokolade allein nicht normalisiert. 

Auf die Dauer könne der Verzehr von Schokolade trotzdem einen Beitrag zur Vermeidung von Herzkreislauferkrankungen leisten.
Aus diesem Grund sei die Kombination aus Schokoladenverzehr und weitere Maßnahmen sinnvoll. So sollte man die gute dunkle Schokolade in einen vollwertigen Speiseplan aufnehmen und nicht vergessen, sich zu bewegen.

Schokolade - die dunkle - macht glücklich, sie baut Stress ab, sie sorgt für ein geringeres Risiko von Herzkreislauferkrankungen!

Wenn das keine Argumente für Schokoladen-Naschereien zu Ostern und für die Zeit von Ostern bis zum nächsten Ostern sind, wenn auch in der Zwischen- Ostern-Zeit anstatt Schokoladen-Eiern, Schokoladen-Hasen dunkle Schokoladen-Tafeln genossen werden? Allerdings soll beim Verzehr die Mäßigkeit ihren wahren Genuss vorausgesetzt werden.

Eine Frage im Zusammenhang mit Schokolade ist trotz Fortschritte der Wissenschaft noch immer nicht beantwortet.
Die Konzentration vom stimmungsaufhellenden Tryptophan in der Schokolade ist deutlich niedriger als in Fleisch, Käse oder Eiern. So beispielsweise enthalten 100 g Schokolade 50 - 70 mg Tryptophan, 100 g Käse jedoch 250 - 500 mg.  
Warum gilt dann nicht Käse als Glücksbringer, sondern Schokolade?!


Ein frohes Osterfest 2024!


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