Montag, 30. August 2021

Unser Lebenselixier

Quelle:Wikipedia

Sein Name: Wasser - H2O
Dieser chemische Stoff mit seiner bescheiden aussehenden chemischen Formel ist für unsere Existenz und den Stoffwechsel unentbehrlich.

Der menschliche Körper besteht zu 60 bis 70 Prozent aus Wasser.
Es vermittelt chemische und physiologische Prozesse innerhalb und außerhalb der Zellen, wie die Aufnahme von Nährstoffen, ihre Verarbeitung und Umbau in körpereigene energiereiche Stoffe, der Abbau unter Energiefreisetzung durch Atmung sowie die Ausscheidung von Endprodukten und Schlacken, dazu Wachstum, Fortpflanzung und Bewegung.
Nebenbei regelt das Wasser die Körpertemperatur, indem es durch verdunsten an der Oberfläche Wärme entzieht.

Je nach Ausmaß gibt es verschiedene Anzeichen für einen Flüssigkeitsmangel: von Kopfschmerzen, Schluckbeschwerden, erhöhte Körpertemperatur über Muskelkrämpfe, starke Einschränkung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, Verwirrtheit bis hin zu beschleunigtem Herzschlag und Kreislaufkollaps.  

Oder kurz und bündig: „Der Mensch schafft es drei Minuten ohne Sauerstoff, dreißig Tage ohne Nahrung und drei Tage ohne Wasser zu überleben“ - sagen Ernährungswissenschaftler,  um zu verdeutlichen, wie wichtig die Wasserzufuhr ist.

Also, man muss regelmäßig Wasser trinken. Aber wie viel? Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Es ist ein Thema, das viele Ernährungswissenschaftler, Mediziner beschäftigt.
Es  gibt Orientierungswerte, Richtwerte.
So beispielsweise

kg-Körpergewicht  x 30 bis 35 ml  Flüssigkeit. 

Das bedeutet
bei 50 kg -  1, 5 bis 1,8 l
bei 60 kg – 1,8 l bis 2,1l
bei 80 kg – 2,4 l bis 2,8 l

Laut Studien ist der Wassergehalt des Körpers nicht nur von Gewicht, sondern auch vom Alter und Geschlecht abhängig.
Er liegt beim Säugling bei 80 Prozent, bei einem Mann  bei 60 Prozent, bei alten Menschen bei 50 Prozent.
Frauen haben wegen ihres (meistens)  höheren Fettanteils 5 bis10 Prozent weniger Wasseranteil   als Männer - somit 50 -55 Prozent.
Zudem nehmen wir knapp ein Drittel  unseres täglichen Wasserbedarfs über Lebensmittel, insbesondere Obst und Gemüse, auf.

Geht man davon aus, dass ein Erwachsener täglich 5 bis 6 Prozent seines Wasseranteils  durch eine normale Tätigkeit verliert, kann man berechnen, wie viel Wasser man täglich trinken sollte. So z.B.:
Mann, 70 kg, mit einem Körperwasseranteil von 60 Prozent = 42 l,
von denen 5 bis 6 Prozent über eine normale Tätigkeit verbraucht werden = 2,1 bis 2,5 l, die ausgeglichen werden müssen.
Knapp 1/3 davon wird über Nahrungsmittel, Gemüse, Obst wieder aufgenommen. Zum Trinken  bleiben somit 1,4 bis 1,7 l.

Frau, 60 kg, mit einem Körperwasseranteil von 55 Prozent = 33 l,
von denen 5 bis 6 Prozent über eine normale Tätigkeit verbraucht werden rund  1,6 bis 2 l, die ausgeglichen werden müssen. Abzüglich eines Drittels Wasser aus der Nahrung bleiben ca. 1,1 bis 1,4 l Wasser zu trinken. 

Quelle: Wikipedia
Mediziner der weltberühmten Mayo Clinic haben eine Formel erarbeitet, die den individuellen Wasserbedarf in Abhängigkeit von Gewicht und Alter verdeutlicht.


(Gewicht/kg x Alter/Jahre) : 28,3 = Unzen Wasser /Tag
1 Unze = 0,03 l.


Demnach müsste
ein 70 kg schwerer und 40 Jahre alter Mann entsprechend rund 3,0 l Wasser am Tag trinken. Nach Abzug von 1/3 Wasser aus der Nahrung bleiben ca.  2 l.
Eine Frau, die 60 kg wiegt und 40 Jahre alt ist,  müsste 2,5 bzw. unter Berücksichtigung  des Wassers aus der Nahrung ca. 1,7 l zu sich nehmen.

All diese Werte sind RICHTWERTE. Sie haben keine allgemeine Gültigkeit. Je älter und schwerer man ist, desto stärker weichen diese Werte ab. Personen mit Nierenschwäche oder Herzinsuffizienz sollten den Rat eines Arztes holen.

Grundsätzlich gilt : man sollte im Laufe des Tages regelmäßig ein Glas mit dem Lebenselixier heben, um die „regelmäßigen“ Wasser- Verluste auszugleichen: durch Atmen über die Lunge, als Schwitzen über die Haut, die stark von der Schwere der körperlichen Tätigkeit und der außen Temperatur abhängen.

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Mehr Wasser benötigt der Körper auch bei Sport, ebenso wegen unserer Lebensweise in Räumen mit trockener Heizungsluft. Dabei können die Schleimhäute leicht austrocknen,  wodurch sie anfälliger für Krankheitserreger werden.

Es gibt ein für alle geltendes Indiz dafür, dass man ausreichend Wasser getrunken hat. Es ist die Farbe des Urins: Klar und hell.

Normaler Weise trinkt man, wenn man Durst hat.
Wer sicher gehen will, dass er auch im Eifer des täglichen Gefechts genügend Wasser zu sich nimmt, kann heutzutage zu analogen und digitalen Hilfen zurückgreifen.  

Eine analoge  Möglichkeit, kann eine mit Wasser ausgefühlte 1 Liter-Flasche sein, die immer griffbereit ist. Muss man sie im Laufe des Tages 2 Mal auffüllen, weiß man, wieviel man getrunken hat.
Oder: ein Tagebuch führen. In einem Tagebuch kann man festhalten, wieviel und was man getrunken hat. Denn die Flüssigkeitszufuhr kann auch über Kaffee oder Tee erfolgen. Die frühere  Ansicht, der Kaffee würde entwässernd wirken, ist aufgrund neuer Studien überholt.
Mit der Führung eines Tagebuchs schenkt man der nötigen Wasserzufuhr mehr Aufmerksamkeit, was wiederum den Körper an das Trinken angewöhnt. Sein Flüstern  „ich habe Durst“  kann nicht mehr so leicht  überhört werden.

Wer nicht selbst multiplizieren, dividieren will, um aufgrund verschiedener Formeln seinen optimalen individuellen täglichen Wasserbedarf zu berechnen, kann einen online Rechner benutzen.

An einem Smartphone kann man die Erinnerungsfunktion aktivieren, welche dann in regelmäßigen Abständen an das Trinken erinnert.

Quelle: ShutterStock
Es gibt auch Apps mit Erinnerungsfunktion zum Wassertrinken.

Kaum zu glauben, aber das für unsere Existenz notwendige Wasser scheint ein komplexes Problem geworden zu sein. Und es bleibt ein Problem, das nur jeder für sich lösen kann.
Ernährungswissenschaftler, Mediziner haben Richtwerte erarbeitet.Sie haben keine allgemein Gültigkeit. Sie sind Empfehlungen, Orientierungswerte. Sie sollen allen helfen, ein ausreichendes Wassertrinken zu lernen, um Risiken durch Flüssigkeitsmangel zu vermeiden.

Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.

Mark Twain


Sonntag, 1. August 2021

Industrielle Revolution 4.0

Quelle / Wikipedia

Einige Wirtschaftshistoriker und Sozialwissenschaftler bezeichnen die tiefgreifenden Umbrüchen in den Wirtschafts- und Produktionsformen unserer Gesellschaft  und deren Folgen  in der Umgestaltung der Arbeitsbedingungen und Lebensumstände als INDUSTRIELLE REVOLUTION.

So wird als prägendes Merkmal der ERSTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION (2. Hälfte des 18.Jahrhunderts, 19. Jahrhundert) die Nutzung der Wasserkraft (Foto: Science Museum London / Dampflokomotive 1.829) und der Windkraft angesehen, Sie ersetzten im Laufe der Zeit die herkömmlichen leistungsschwächeren Arbeitskräfte, die auf dem Einsatz von Menschen und Tieren beruhten. 

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ermöglichte die verbreitete Nutzung von Elektrizität weitere technische Errungenschaften wie die Mechanisierung der Produktion und die Massenproduktion. Dabei stieg die Nachfrage nach Brennstoffen ( Kohleabbau) an und sie wurde dank technischer Verbesserungen immer profitabler. Soziologen sehen diese Merkmale  als kennzeichnende Merkmale der ZWEITEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION. 

Mitte des 20. Jahrhunderts haben Automatisierung und die Anwendung der Kernenergie neue Ausblicke auf weitere Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet, so dass man vielfach von einer DRITTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION sprechen konnte. 

Seit Mitte der 1970er Jahre wird die mikroelektronische Revolution mit ihren digital vernetzten Systemen als Merkmal der VIERTEN  INDUSTRIELLEN REVOLUTION angesehen. Anwendung erneuerbaren Energien, der Verzicht auf die Kernenergie nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima und der schrittweise Ausstieg aus dem Kohleabbau sind die ergänzenden Merkmale dieser Etappe.
Damit nicht genug! Durch die Entwicklung immer leistungsfähiger Rechnern mutierte die VIERTE INDUSTRIELLE REVOLUTION zu INDUSTRIELLEN REVOLUTION 4.0 - ein digitales und intelligent  vernetztes System! Man spricht von künstlicher Intelligenz,  d.h. von einer speziellen Art von Algorithmen, mit denen  der Computer Daten auswerten, Wahrscheinlichkeiten treffen, Prognosen für die Zukunft geben kann.

Für die KI gibt es mittlerweile zahlreiche Anwendungen. Einige Beispiele:
- Durch Corona allgemein bekannt gewordene Home Office, Home-Schooling, Video-Konferenzen
- Sprachassistenten, intelligente Staubsauger, automatische Rasenmäher
- für eine industrielle Produktion als intelligentes und digital vernetztes System, eine Entwicklung, die im Fall des Falles die Optimierung einer gesamten Produktionskette ermöglicht
- für Ergebnisse in der digitalen medizinischen Forschung, die dann als Behandlungsmethode Einzug in den medizinischen Alltag finden können
- für einen Handel mit möglicher Analyse des Kundenverhaltens, was dem Händler bei einer effizienteren Planung hilft
- als Hilfeleistung bei der Erkennung von Pflanzenschädlingen und somit als Beitrag zur Ernte-Optimierung
- in sozialen Medien (u.a.) bei der intensivieren maschinellen Überprüfung von Inhalten im Hinblick auf Fake News und Hass-Tiraden
- im Verkehr bei der Entwicklung autonom fahrender Kraftfahrzeuge … …

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Die Google-Gründer Sergey Brin  und Larry Page zusammen mit dem heutigen Chef des Unternehmens, Sundar Pichai,  weisen allerdings auf die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit KI. Denn diese „Technologie des Fortschritts“ könne auch Schaden verursachen, sagen sie.
Aus diesem Grund müsse laut Google der Umgang mit künstlicher Intelligenz folgenden Prinzipien genügen:
- der Gesellschaft nutzen
- Vorurteile und Voreingenommenheit vermeiden
- sicher sein
- zur Rechenschaft gezogen werden können
- die Privatsphäre der Menschen respektieren
- höchsten wissenschaftlichen Standards genügen
- soll nur für Anwendungen genutzt werden, die den vorangegangenen Prinzipien genügen

Der Umgang mit künstlicher Intelligenz muss „sicher sein“, denn die Erpressersoftware namens RANSOMWARE ist schon lange im Umlauf.
So gab es im Jahr 2017 binnen weniger Wochen 2 Angriffe mit der Erpressungssoftware namens  Ransomware, bei denen u. a. britische Krankenhäuser, Anzeigetafeln der Deutschen Bahn sowie Computer der Reederei Maersk, dem Nivea-Konzern Beiersdorf und dem Autobauer Renault betroffen waren. Laut Experten soll es damals den Hackern mehr um Stören als ums Geldverdienen gegangen sein. Sie gaben sich damit zufrieden, wenn sich ein Verbraucher auf das Lösegeld-Forderung einließ.

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Das waren noch Zeiten! Mittlerweile ist eine wahre exponentielle Steigerung der Hacker-Forderungen zu verzeichnen.
Nach einen Angriff Anfang Mai dieses Jahres auf die größte Ölpipeline der USA- Colonial Pipeline -  haben Hacker Lösegeld in Bitcoin im Wert von umgerechnet 4,4 Millionen Dollar verlangt. Der Konzern habe laut US-Justizministerium  gezahlt.  Mittlerweile haben Ermittler allerdings einen Teil des Lösegeldes – 2,3 Millionen Dollar – wiedererlangt.

Anfang Juni dieses Jahres haben Hacker einen Angriff auf den größten Fleischkonzern der Welt -  JBS - verübt. Damit sie den Zugang wieder freigeben und die Daten nicht veröffentlichen, verlangten sie Geldzahlungen in Kryptowährung im Wert von umgerechnet 11 Millionen Dollar.

Nun kurz danach, als Hacker am ersten Wochenende im Juli dieses Jahres den amerikanischen IT- Dienstleister Kaseya angegriffen haben, verlangten sie für einen Generalschlüssel zu allen betroffenen Computern ein Lösegeld in Höhe von 70 Millionen Dollar in der Digitalwährung Bitcoin.

Quelle:AdobeStock 

Der Hackerangriff hatte Auswirkungen bis nach Europa. So war die schwedische Supermarktkette Coop betroffen. Nach dem Angriff waren am ersten Wochenende im Juli von den gut 800 Läden zeitweise nur 5 geöffnet, weil die Kassensysteme  nicht funktionierten.  

In Deutschland waren laut Bundesamt für Sicherheit  in der Informationstechnik (BSI) ein IT-Dienstleister und mehrere seiner Kunden betroffen. Bundesbehörden und Einrichtungen seien nach Kenntnis der Regierung nicht betroffen, wie eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums sagte.

Der Umgang mit künstlicher Intelligenz  muss „Zur Rechenschaft gezogen werden können, die Privatsphäre der Menschen respektieren“ werden!
Die luxemburgische  Nationale Kommission für den Datenschutz (CNPD) hat es getan. Am 16. Juli 2021 belegte sie Amazon wegen Verstoßes gegen DSGVO mit einer Strafzahlung in Höhe von 746 Millionen Euro, wie mehrere Medien übereinstimmend  berichteten. Es gehe dabei um die Art und Weise, wie Kundendaten von Amazon für gezielte Werbezwecke verwendet sein sollen.
Amazon beabsichtigt Berufung einzulegen. 

Der französische Schriftsteller Jules Verne schrieb 1865 den Roman „Von der Erde zum Mond“. Es ist ein Roman, der die Science -Fiction seiner Zeit behandelte, eine Science-Fiction, die rund 100 Jahre später Realität wurde.
Science-Fiction-Themen finden auch heute in unzähligen Romanen und Filmen ihren Niederschlag. Dabei geht es um die intelligente Science-Fiction unserer Zeit.
So z. B. das  Thema des Films  „Inception“, das eine besondere  „GESCHÄFTSIDEE“ behandelt: zur Erreichung eines bestimmten Geschäftsziels das Denken eines Menschen mit eingepflanzten Ideen zu manipulieren.
Oder die Filme „Matrix Reloaded“, „Matrix Revolutions“, wo Maschinen von “Freunden und Helfern“ zu Angreifer der Menschheit mutieren.
Da belagert die Maschinen- Armee das letzte Bastion der Menschheit. Die Menschen versuchen verzweifelt, die Invasion der Maschinen zu verhindern, indem sie in das Innere der Matrix vordringen.  
Könnte diese Art der intelligenten Science-Fiction im Laufe der Zeit Realität werden?

Logo des Chaos Computer Clubs
Übersetzt: Zerstört die intelligente Digitalisierung ihre Kinder?  Kaum vorstellbar, denn ihre Leistungsfähigkeit übertrifft bei weitem ihre Entwicklungen, die Schaden verursachen können.

Aber wir sind auch nur Menschen, gute und böse Menschen! Und um dem Bösen entgegenzuwirken, ist im Umgang mit dieser Technologie Wachsamkeit und ein höchstes Maß an Verantwortungsbewusstsein gefordert.