Samstag, 29. Dezember 2018

Es gibt sie auch für 2019: Die guten Vorsätze

Seit Jahren haben Deutsche feste Absichten, für das Wohlbefinden ihres physischen und psychischen Zustands ein bestimmtes Verhalten auszuführen. Oder kurz gesagt: Alle Jahre wieder fassen Deutsche gute Vorsätze, insbesondere am Ende eines Jahres für das kommende Jahr.
So hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der DAK auch Ende 2018 die guten Vorsätze der Deutschen für das kommende Jahr 2019 abgefragt.

Die Hitliste guter Vorsätze hat sich im Laufe der Zeit zu einer Liste von Alljahres-Klassikern entwickelt: Stress vermeiden oder abbauen, mehr Zeit für Familie/Freunde, mehr Bewegung /Sport, mehr Zeit für sich selbst, gesunde Ernährung, Abnehmen, Sparsamer sein, weniger Handy, Computer, Internet, weniger fernsehen, weniger Alkohol, Rauchen aufgeben.

Ein Vergleich der Befragungen  zu den Vorsätzen der letzten 5 Jahre zeigt, dass es zwischen den Vorsätzen dieser Jahre inhaltlich keine und rangmäßig kaum Unterschiede gibt:


2019
2018
2017
2016
2015
Stress vermeiden oder abbauen
62%
59%
62%
62%
62%
mehr Zeit für Familie/Freunde
60%
58%
60%
61%
55%
mehr Bewegung /Sport
57%
53%
57%
59%
55%
mehr Zeit für sich selbst
51%
48%
52%
51%
48%
gesünder ernähren
49%
47%
50%
51%
48%
Abnehmen
34%
30%
33%
35%
34%
sparsamer sein
32%
28%
31%
31%
28%
weniger Handy, Computer, Internet
25%
18%
20%
16%
15%
weniger fernsehen       
19%
15%
19%
18%
15%
weniger Alkohol
16%
12%
12%
14%
12%
Rauchen aufgeben
11%
9%
9%
10%
9%













Stress zu vermeiden oder abzubauen bleibt nach wie vor auf dem ersten Platz der guten Vorsätze. Ist es leichter beabsichtigt, als getan?

Vielleicht nicht, wenn man  die Anleitungen der REGEL 4711 befolgt!
Die Zahl 4711 ist leicht in Erinnerung zu behalten, wo sie doch als die weltberühmte Marke vom „Kölnisch Wasser“ einen hohen Bekanntheitsgrad besitzt.

Als namensgebende Regel bezieht sich nun diese berühmte Zahl 4711, auf die Regel, die nach Thomas Loew, Professor für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Universität Regensburg, das richtige ATEM, ein „entschleunigtes Atem“,  anleitet:
4 Sekunden einatmen
7 Sekunden ausatmen
11 Minuten dies durchhalten, um die tiefe Atmung zu trainieren.
Kennzeichnend für diesen Mechanismus sei, dass man deutlich spürt, wie sich die Bauchdecke hebt und senkt. Und diese ruhige, tiefe Bauchatmung wirke dem Stress entgegen. Denn durch ein verzögertes Atem würde man dem Körper eine Pause verschaffen, was uns wiederum bereits nach wenigen Atemzügen tiefenentspannt fühlen ließe.

 „Mehr Zeit für Familie und Freunde“!
Das Jahr 2019 ist laut Astrologen ein MERKUR- Jahr und die Grundtendenz eines Merkurjahres sei die KOMMUNIKATION - wohl die analoge!
Als Überbringer von Nachrichten fördere Merkur den Austausch zwischen den Menschen in allen Lebensbereichen, ob Beruf, Finanzen oder Familie und Beziehungen.
Im Kreise der Familie oder Freunde bedeute diese KOMMUNIKATION, in Gesprächen die richtigen Worte zu finden und auf sein Gegenüber gut einzugehen, was dazu führe, dass es weniger Missverständnisse gibt.
Die Folge: es sei bei mehr Zeit für Familie und Freunde mit positiven Nebenwirkungen für alle Beteiligten zu rechnen.

Der Vorsatz „sich mehr zu bewegen, mehr Sport treiben“ behält seine Bedeutung. Wer will nicht, in guter körperlicher Verfassung sein? Aber Beruf + Haushalt + Familie + Kraft- und Konditionstraining oder allgemeine Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Leistungsfähigkeiten wie Aerobic, Gymnastik … sind zeitmäßig schwer unter einen Hut zu bringen.
Schön wäre es, ein Haushaltstraining, das sich in den Alltag einbauen ließe.
Es ist nicht zu fassen, aber ein derartiges Haushaltstraining ist möglich, wie Stefan Rehberger (Textautor) und der Fitnesscoach Balz Wydler in ihrem Buch „HOPMOP- Topfit ohne Sport“ präsentieren.

Ein paar Beispiele:


Zähne putzen auf einem Bein: Die Bewegungen der Zahnbürste führen zur Instabilität, die Bein- und Rumpfmuskulatur ausgleichen müssen. Barfuß ist besser. Bessere Effekte: Wenn man das eine Bein hoch anwinkelt. D. h.: Knie hoch zieht und dabei Winke-bewegungen macht.
Wirkung: Training für Fußmuskulatur, großer Gesäßmuskel, hintere Oberschenkel, unterer Rücken




Bügeln: Am flach eingestellten Bügelbrett knien, wobei ein Knie sich mindestens eine Fußlange hinter den anderen befindet. Die Hüfte bleibt parallel zum Brett. Mit geradem nach vorne gebeugten Rücken bügeln, ohne sich abzustützen.
Wirkung: Rückenstrecken, Po, hintere Oberschenkel trainieren, sei  beim „Bügeln“ möglich.





E-Mail schreiben: Im Sitzen die Beine vom Boden abheben, Zehen heranziehen. Leichte Rücklage einnehmen, ohne die Lehne zu berühren. Die Beine solange wie möglich halten. Unterschenkel parallel zum Boden. So oft wie möglich wiederholen.
Wirkung: Strafft gerade und schräge Bauchmuskeln, trainiert Hüftbeuger und vordere Oberschenkel



Die Vorsätze „sich gesünder ernähren“ und „Abnehmen“ behalten ihren Rang in der Liste der Top-Ten. Im Laufe der Jahre weisen sie aber kaum  Schwankungen auf.
Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass der hohe Gehalt an Zucker, Salz und Fett mancher Lebensmittel  - insbesondere der verarbeiteten Lebensmittel -  der Umsetzung  dieser Vorsätze entgegen wirkt.
Vor diesem Hintergrund ist vor kurzem zwischen Bundeslandwirtschaftsministerium und der Ernährungsindustrie eine Grundsatzvereinbarung getroffen worden. Die Ernährungsindustrie habe sich dabei verpflichtet ab 2019 die Gehalte dieser 3 Zutaten schrittweise zu reduzieren. Die gesetzten Ziele sollen dann 2025 erreicht werden.

Der Alljahres-Klassiker  „sparsamer sein“  erfährt in den letzten 5 Jahren keine nennenswerten Änderungen.

Wikipedia-Seite,mobile Version
Der Vorsatz, der nach der aktuellen Befragung immer mehr Anhänger findet, ist die Einschränkung des digitalen Medienkonsums.
So ist seit 2015 die Zahl derjenigen, die öfter „weniger Handy, Computer, Internet“  wollen von 15% auf 25% gestiegen.  Und jeder Fünfte (19%) beabsichtigt  weniger Fernsehen zu konsumieren.
Bei den jungen Leuten zwischen 14 und 29 Jahren ist aber der Offline-Trend besonders deutlich: 49% planen 2019 eine digitale Ruhepause einzulegen. Es ist ein Plus von 69% im Vergleich zu 2015.
Erfreulich dabei, dass dieser Offline-Trend in dem persönlichen Empfinden der Jugendlichen die Motivation findet.

Den Vorsatz „weniger Alkohol“ halten zu wollen, nennen 16% der Befragten, ein mickriges Plus von 4% zu 2015.
Im neuen Jahr nimmt sich jeder Neunte (11%) vor, das  „Rauchen aufzugeben“.

Quelle: Wikipedia
Der Vorsatz „Rauchen aufzugeben“  beharrt auf Platz 10 der Hitliste guter Vorsätze, obwohl  die Raucher nicht sich selbst überlassen werden. Denn es gibt Mittel, die den Ausstieg aus der Tabakabhängigkeit erleichtern sollen, um dadurch das gesundheitliche Risiko zu reduzieren.

Der DAK-Umfrage zufolge gelang es jedem 2. Deutschen, seine guten Vorsätze für das neue Jahr 4 Monate und  sogar länger durchzuhalten.
Es bleibt zu hoffen, dass 2019 das Durchhaltevermögen in der Sache Vorsätze noch besser ausfällt.
Denn laut der Umfrage ist die Motivation für ein gesünderes Leben am häufigsten auf das individuelle Empfinden zurückzuführen. Nur, wenn dies nicht zutreffend ist, ist die Aufforderung eines Arztes ausschlaggebend oder ein Krankheitsfall. Zudem nannte fast ein Drittel der Befragten die von den Krankenkassen angebotenen Präventionskurse als Motivation.
So gewappnet, wird  dann der persönliche Einsatz zur Umsetzung des Vorsatzes leichter dazu führen, dass der Vorsatz nicht im Ansatz stecken bleibt. Und das noch in einem Merkurjahr, wo doch Merkur in allen Lebensbereichen hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen!

I. d.S.

Ein erfolgreiches Jahr 2019 - in allen Lebensbereichen!

Dienstag, 27. November 2018

Die Grippe -Saison 2018/2019, der Impfstoff, die Gen-Schere

Jüngst wurde des Endes des ersten Weltkrieges im November 1918 gedacht.
Das Jahr 1918 ging aber auch durch ein anderes Ereignis in die Geschichte: Die bislang größte INFLUENZA - Pandemie, die in der Saison 1918/1919 mehr als 20 Millionen Todesopfer forderte.
Sie ging von Spanien aus und wurde deshalb „Spanische Grippe“ genannt.
Die zweite aber weniger heftige Pandemie nahm 1957 ihren Anfang  in Nordchina. Diese „asiatische Grippe“ befiel  innerhalb von 2 Wochen mehr als 10 Millionen Menschen.
Obwohl  es im Jahr 1957 eine weniger heftige Pandemie als 1918 gab, bleibt das Jahr 1957 im Zusammenhang mit der akuten, fieberhaften Infektionskrankheit namens INFLUENZA ein bedeutendes  Jahr. Denn 1957 gelang es der WHO erstmals, rechtzeitig aus dem eigenen Erregerstamm der Epidemie einen Impfstoff  herzustellen.

Quelle:pixabay
In Deutschland treten saisonale Influenza - Infektionen / Grippewellen grundsätzlich im Winterhalbjahr auf. Nach Ansicht des Robert Koch-Instituts (RKI)  steige die „Influenza-Aktivität“ in den meisten Jahren im Januar oder Februar an und erstrecke sich durchschnittlich über 8 bis 10 Wochen, könne in manchen Jahren auch länger dauern.
Die Stärke der Influenzawellen  / Grippewellen schwankt von Jahr zu Jahr.
Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) des RKI gab es beispielsweise in der Saison 2012/2013 eine schwere Grippewelle und so auch in der Saison 2017/2018.

Quelle:Wikipedia

Warum man trotz einer überstandenen früheren Grippe immer wieder an Influenza erkranken kann? Das Immunsystem merkt sich doch normalerweise, wenn es bereits einmal Kontakt mit einem Krankheitserreger gehabt hat und stellt nach einer neuen Infektion bestimmte Abwehrzellen (Antikörper) zur ihrer Bekämpfung bereit.

Die Grippe-Erreger umfassen 3 verschiedene Virus-Typen: Influenza A, B und C, wobei  für Menschen die saisonal auftretenden Influenza A und B- Viren relevant sind.
Ein Grund für die alljährliche Grippe-Saison sind die Veränderungen in Struktur des genetischen  Materials dieser Viren (ihre „Mutagenität“), speziell bei den Viren von Typ A.
Bei Influenza- Viren reagieren die Antikörper auf die Proteine (Eiweiße) in der Oberfläche der Virushülle: Hämagglutinine, H, und Neuraminidasen, N. Da diese und weitere Hüllenstrukturen von den Viren verändert werden können, treten immer neue Virusvarianten mit veränderter Oberfläche auf, welche von den Antikörpern nicht erkannt werden können. Die Folge ist, dass man immer  wieder an Influenza erkranken kann.
Bei dem Virus Typ A gibt es etliche Untertypen (Subtypen).  Zur Kennzeichnung dieser Subtypen werden zusätzlich neben den Anfangsbuchstaben der 2 Oberflächenproteine  H und N Zahlen verwendet – wie beispielsweise der bei Menschen gefundene Virus-Typ H1N1 oder der bei Tieren, besonders bei Vögeln  vorkommende Virus-Typ  H3N2. Bis jetzt seien 15 verschiedene H- und 9 verschiedene N-Komponenten bekannt.
Bei den Virus-Typen B gibt es keine Subtypen, aber 2 genetisch unterschiedliche Linien: die Yamagata-Linie und die Victoria-Linie. Die Unterscheidung bezieht sich, wie bei
den Influenza A-Subtypen, auf die Oberflächenproteine, H und N. Dabei ist das H die Hauptkomponente, die eine Immunantwort auslöst, und N die Komponente, die eine wichtige Rolle bei der Freisetzung neu gebildeter Viren aus der Zelle spielt.

Die Übertragung von Influenza erfolgt insbesondere durch TRÖPFCHEN (Husten, Niesen), die über eine geringe Distanz auf die Schleimhäute der Atemwege von Kontaktpersonen gelangen können. Zudem ist eine Übertragung auch durch HÄNDEKONTAKT (Händeschütteln) zwischen einer erkrankten Person, deren Händeoberfläche mit virushaltigen Sekreten kontaminiert ist, und einer  nicht erkrankten Person möglich.

Durch Einhalten von einfachen Hygienemaßnahmen,  wie z. B. Hände waschen, Flächendesinfektion und soweit möglich die Meidung  eines engen Kontakts zu Personen mit etwaigen akuten Symptomen einer akuten Atemwegerkrankung,  kann zwar das Risiko einer Atemwegerkrankung und Influenza  vermindert werden.
Die wichtigste Präventivmaßnahme  gegen Influenza bleibt jedoch laut RKI die IMPFUNG.


Da es, wie gesagt,  viele verschiedene Typen von Influenzaviren gibt, ändert sich die Zusammensetzung des Grippeimpfstoffes jährlich.  
Für die aktuelle Saison 2018 /2019 wird erstmals von der  STÄNDIGE  IMPFKOMMISSION (STIKO) am RKI  für  die Immunisierung gegen die Influenza-Viren einen VIERFACH-Grippeimpfstoff / „quadrivalenter Grippeimpfstoff“ empfohlen.
Er enthält eine aktuelle, von der WHO empfohlene Antigenkombination, bestehend aus der klassischen „trivalenten Version“ mit 2 Subtypen des Influenza A-Virus und einem B-Virus, sowie einem zusätzlichen zweiten B-Stamm. 
Impfungen mit einem „quadrivalenten Grippeimpfstoff“ sollen STIKO zufolge  die Schutzwirkung vor Influenza verbessern und die Anzahl von Grippeerkrankungen senken.

Indikation, Zeitpunkt und praktische Durchführung der Grippeschutzimpfung würden davon unberührt bleiben.
So sollte nach wie vor die jährliche Impfung in den Risikogruppen zum Standard gehören.
Zu den Risikogruppen gehören beispielsweise  alle Personen ab 60 Jahre, chronisch Kranke, Schwangere, Bewohner von Alters- und Pflegeheimen, das medizinische Personal, Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr.
 Die jährliche Impfung sollte vor Beginn der Influenzasaison durchgeführt werden, d.h. bei uns in den Monaten Oktober und November. Zum Zeitpunkt der Impfung sollte auch berücksichtigt werden, dass eine volle Ausbildung eines Impfschutzes ca. 2 Wochen benötigt.

Nach Untersuchungen der letzten Jahre soll laut RKI die Wirksamkeit des Impfschutzes gegen Influenzaerkrankungen zwischen 40% und 60% liegen
.Bei einer guten Übereinstimmung zwischen Impfstoff und zirkulierenden Viren - wie im Fall des „quadrivalenten Wirkstoffs“ in der gegenwärtigen Grippesaison (?!) - könnte eine Grippeimpfung eine Schutzwirkung von 80% erreichen, sagen Experten.

Nun gibt es die begründete Hoffnung, dass sich in naher Zukunft der jährliche  Influenza- Impfstoff  zu einem universellen Influenza-Impfstoff entwickelt
Forscher der University of Pennsylvania berichteten in der Fachzeitschrift Nature Communications über einen neuen Impfstoff, der bei Mäusen eine starke Antikörper-Reaktion gegenüber unterschiedlichen Stämmen von Grippeviren auslöste. Weiterentwickelt könnte daraus eine Universal-Impfung entstehen. Diese würde anders als die jährliche Grippeimpfung lediglich wenige Male im Leben verabreicht werden müssen - ähnlich wie eine Tetanus-Impfung.
palindromische Sequenz / Wikipedia

Dank der GENSCHERE, die die Gentechnik revolutioniert hat, kommt es noch besser!
Die GENSCHERE geht auf Erkenntnisse aus dem bakteriellen Immunsystem zurück, das sogenannte CRISPR/Cas9-System, das vor Viren schützt.
Bereits in den 1980-Jahren stellten Wissenschaftler einen seltsamen Aufbau von DNA-Sequenzen im bakteriellen Erbgut fest. Sie nannten diese Sequenzen CRISPR-Sequenzen (Clustered Regularly Interspaced Schort Palindromic Repeats / kurze palindromische Wiederholungssequenzen, wobei als Palindrome Abschnitte im Doppelstrang der DNA bezeichnet werden, wenn die beiden DNA - Stränge gegenläufig dieselbe Sequenz aufweisen.
Die CRISPR-Sequenzen sind durch andere Erbgutstücke getrennt und treten im Genom an bestimmten Stellen gehäuft auf.

Weitere Forschungen führten zu dem Schluss, dass sich die CRISPR-Sequenzen die zurückliegende Vireninfektionen merken könnten. Bei erneutem Befall würden die Sequenzen aktiviert und in RNA-Moleküle umgeschrieben, die dann das Erbgut der eingedrungen Viren (RNA) aufspüren können.
Doch RNA-Moleküle allein reichen nicht aus, um den Schutz vor Viren aufzubauen. Sie benötigen ein Enzym namens Cas9, das entscheidende Element des antiviralen Systems.
Mit Hilfe der RNA kann Cas9 das Erbgut der Viren  aufspüren UND zerstückeln, so dass es keinen Schaden mehr anrichten kann.
Anfang 2013 erschienen Studien zeigten nun eindeutig, dass das bakterielle CRISPR/Cas9-System auch in menschlichen Zellen funktioniert.

Das CRISPR/Cas9 - System, die Genschere,  stellt nicht nur ein mögliches antivirales System dar. Es erlaubt die Entwicklung  von neuen Formen der Gentherapie, die nicht nur als Notbehelf dienen, sondern auch „Reparaturen“ durchführen können.
Das CRISPR/Cas9 -System bildet zudem die Grundlage  zur Erzeugung gentechnisch veränderter Organismen. Denn die CRISPR-Sequenzen zusammen mit dem Enzym Cas9 erlauben die Manipulation des Erbguts, auch des menschlichen Erbguts. Das Designer-Baby ist vor dem Hintergrund dieser Technologie keine Utopie mehr.



Es bleibt zu hoffen, dass wir Menschen wissen, was wir tun!

Donnerstag, 1. November 2018

Hilfe zu Selbsthilfe: das Eigenblut und die Kosmetik

Was heißt Jugend! Jugend ist jene Altersgruppe, die durch ihre Stellung zwischen Kindheit und Erwachsensein charakterisiert ist – also (nur) der Bereich von 13 bis 19 Jahren. Der Jugend folgen das frühe Erwachsenenalter (von 18 bis 35 Jahren), danach das mittlere Erwachsenenalter (im Bereich  zwischen 35 und 65 Jahren) und schließlich das hohe Erwachsenenalter (über 65).

Quelle: Wikipedia
Für die Jugend oder jungen Erwachsenen  ist ein gesundes, attraktives Erscheinungsbild eine Selbstverständlichkeit -  da die Stoffwechselvorgänge im Organismus, das Immunsystem sowie  die körpereigenen Reparaturprozesse in den Zellen richtig funktionieren. Neben einer gesunden Ernährung, Bewegung leistet auch die Kosmetik mit ihren dekorativen Produkten einen Beitrag zum gepflegten Aussehen, um Abweichungen von normalem Schönheitsideal auszugleichen und es der jeweiligen Mode anzupassen.
Zudem kommt heute der Pflege-Kosmetika eine bestimmte prophylaktische Wirkung zu. So sollen Pflegeprodukte enthaltend Coenzym Q 10, die Hautvitamine A, C, E, wertvolle Inhaltsstoffe wie Polyphenole bei richtiger und konsequenter Pflege verhindern, dass freie Radikale Fette in den Hautzellen zerstören und so die Faltenbildung vorbeugen.

Die Zeit der Jugend und der jungen Erwachsenen ist verhältnismäßig schnell vorbei, dafür viel länger die Zeit der Altersgruppe gestandener Erwachsenen,  der Erwachsenen „in dem besten Alter“.

Dank der Forschung gibt es heute Möglichkeiten, ganz neue Wege zu bestreiten, um mit nachweisbar verbesserten Ergebnissen auf die Herausforderungen des fortschreitenden Alters zu reagieren und somit Erwachsenen „in dem besten Alter“ beizustehen.

Die dabei angewandten kosmetischen Mittel sind keine Kosmetika konventioneller Art.
Denken wir an das Collagen, ein allgemein bekannter Inhaltsstoff kosmetischer Produkte.
Beim Auftragen einer collagenhaltigen Creme bildet sich ein feuchtigkeitsspendender Film auf die Haut, welcher für ein frisches und glattes Aussehen sorgt. Da die Collagen-Moleküle zu groß sind, um in die Haut einzudringen, bleibe laut Forschern  eine Langzeitwirkung aus.

Einen länger anhaltenden Effekt hat Collagen, wenn es durch Injektion in die unteren Hautschichten gebracht wird.

Quelle: 123rf
Quelle:123rf
Die Faltenunterspritzung mit Collagen
lasse ein Polster
unter der Falte entstehen,
das die Falte
anhebt und dadurch
optisch reduziert,
sagen die ästhetischen Chirurgen.
Es ist ein länger anhaltender Effekt als bei einer collagenhaltigen Creme, aber auch hier wird das Collagen mit der Zeit wieder abgebaut. Nach geschätzten 6 Monaten sei eine neue Behandlung nötig.

Nun gibt es mittlerweile zahlreich Produkte, die „erste Hilfe“ zur Selbsthilfe leisten, indem sie nicht auf die Abgabe von Collagen in die Haut abzielen,  sondern darauf, die hauteigene Collagenproduktion anzuregen.

Der Hauptbestandteil vieler derartiger Produkte kann das Collagen- Hydrolysat sein -  enzymatisch hydrolysiertes Collagen.
Im Gegensatz zum Collagen setzt sich das Collagen- Hydrolysat aus kürzeren Ketten von Protein-Molekülen (Peptiden) zusammen. Da diese Peptide über die Darmwände in den Blutkreislauf gelangen können, weist das Collagen-Hydrolysat eine hohe Bioverfügbarkeit und ein sehr gute Bioaktivität auf.

An dem Alterungsprozess sind zu einem großen Teil Umwelteinflüsse wie Kälte, Hitze, UV-Strahlen, privat /beruflich lang anhaltender negativer Stress beteiligt.
Aber Alterungsprozess entsteht dadurch, dass der Körper absterbende oder kranke Zellen nicht mehr oder nicht schnell genug ersetzen kann.
Wissenschaftler versuchen schon lange, diesem Prozess durch körpereigene Wachstumsfaktoren und sogenannte Stammzellen entgegen zu wirken.
Unter Wachstumsfaktoren versteht man  „bioaktive Peptide“, d. h. natürliche, im Körper hergestellte Peptide (Protein-Moleküle), die die  Stoffwechselvorgänge zwischen den Zellen  steuern, das Immunsystem sowie die körpereigenen Reparaturprozesse in den Zellen anregen.
Stammzellen sind die  „ursprünglichen“ Zellen, die sich Wissenschaftlern zufolge fast zu jeder anderen reifen Zelle weiterentwickeln können. Embryonen bestehen nur aus solchen Stammzellen.

Mittlerweile haben Forschungen ergeben, dass Stammzellen u.a. auch im Blutplasma zu finden sind. Und dies war der Beginn einer (wunderbaren) wahren HILFE zu SELBSTHILFE, geleistet von Selbstheilungssubstanzen des eigenen Körpers.

Unser Blut enthält verschiedene lebende Zellen. Eine dieser Zellart sind die THROMBOZYTEN, auch BLUTPLÄTTCHEN genannt. Sie sollen eine ähnliche Wirkung wie die Stammzellen haben, sind aber im Blut nur in geringen Mengen vorhanden.
Wissenschaftlern ist es gelungen, ein Plättchen-Reiches-Plasma / Platelet-Rich-Plasma, kurz PRP, zu gewinnen.

Quelle: Wikipedia
Zur Gewinnung von PRP wird eine kleine Menge Blut aus der Vene entnommen und nach vollständigem Gerinnen zentrifugiert. Somit werden rote Blutkörperchen vom Blutplasma /Blutserum  getrennt. Im linken Röhrchen im Bild ist das auf diese Weise entstandene hellere Plasma gut erkennbar.

Der wirksame Teil des Serums, der eine besonders hohe Menge an Blutplättchen  und wertvollen Wachstumsfaktoren sowie bioaktive Stoffen enthält, das PRP, kann dann in reiner Form  oder vermischt mit Hyaluronsäure und andere straffenden Substanzen eingespritzt werden. Es gibt jedoch auch Ärzte, die PRP-Produkte zur äußeren Anwendung anbieten.

PRP wird heute in vielen Bereichen eingesetzt: in der Dermatologie - insbesondere zur Behandlung von Gesicht, Hals, Dekolletee, zur Förderung des Haarwachstums, zur Wundheilung, in der Orthopädie, Sportmedizin.

Die Wirkungsweise der PRP-Therapie beruht auf dem Freisetzen der Wachstumsfaktoren aus den Thrombozyten und der Nutzung regenerierender Proteine aus Eigenblut.
Diese aktiven Stoffe würden die Zellerneuerung, die Regeneration verbrauchter, alter Zellen stimulieren und die Steigerung der Collagenproduktion, von Elastin und körpereigener Hyaluronsäure stark anregen, so die Dermatologen. Haut und Bindegewebe  können Feuchtigkeit speichern und werden von innen revitalisiert.

Der Begriff PRP ist rechtlich nicht geschützt. Je nach verwendeter Technik enthält das PRP aus diesem Grund zwischen 40% und 95% konzentrierten Blutplättchen.
Laut FDA (amerikanische Gesundheitsbehörde) sollte man von PRP erst ab einer Konzentration von 50% sprechen.
Medizinern zufolge ist jedoch die Wirksamkeit nicht  unbedingt an die Konzentration gebunden. Denn hochkonzentriertes PRP sei nicht wirksamer als etwas niedriger konzentriertes PRP. Wichtiger sei  die Gesamtzahl der Blutplättchen. Eine gegenüber dem Normalplasma etwa zwei- bis dreifach erhöhte Thrombozyten-Konzentration scheint am Wirkungsoptimum zu liegen.

Quelle: Wikipedia
Einige Vorteile von PRP scheinen  zu seiner raschen Verbreitung beigetragen zu haben:
Selbstheilungssubstanzen des eigenen Körpers sind seine Wirkstoffe,
Allergien können nicht auftreten,
die Wiederaufnahme einer etwaigen Alltagstätigkeit kann sofort erfolgen,
die Risiken der Behandlung sind sehr gering, da mit dem eigenen Blut behandelt wird. Kleine Blutergüsse, Rötungen und Schwellungen sind selten möglich.
Es ist nicht auszuschließen, dass neben den Vorteilen auch die werbewirksame Wirkung seiner alternativen Bezeichnung, die Verbindung, die sie hervorruft, zur großen Bekanntheit von PRP geführt hat: da aus Blut gewonnen, dann VAMPIRLIFTING.
Hollywood scheint dem Vampirlifting verfallen zu sein
In Deutschland sollen laut Umfragen rund 75.000 Ärzte die PRP-Therapie /das Vampirlifting durchführen.

Man will im mittleren Erwachsenenalter - über 35 - noch nicht zu altem Eisen gehören. Warum dann nicht die im Rahmen einer PRP-Therapie angebotene Hilfe zu Selbsthilfe in Anspruch nehmen, die Hilfe von Selbstheilungssubstanzen des eigenen Körpers zunutze machen, um „in dem besten Alter“ ein attraktives Erscheinungsbild präsentieren zu können? Attraktivitätsforscher haben  festgestellt, dass ein attraktives, schönes Erscheinungsbild heute mehr denn je Ausdruck persönlicher Leistung sei und eine verlässliche Stütze auf der Treppe zum Erfolg, privat und beruflich.

„O, SCHÖNHEIT, bring‘ es doch der Schwester WEISHEIT bei,
dass, ohne dich, sie ein Bild ohn‘ Erscheinung sei“

Friedrich Rückert
Deutscher Dichter, Sprachgelehrter, Übersetzer
(1788 – 1818)