Montag, 6. November 2023

KI und das therapierte Glück

Glücksforscher verwenden für das GLÜCK empfinden den Begriff „subjektives Wohlempfinden“.
Es ist der Zustand, der sich durch allgemeines oder manchmal sogar unbewusstes Wohlbefinden auszeichnet und kann eine Folge von richtigen Gedanken und Handlungen sein.
 

So kann es
das Zufallsglück sein - das einem widerfährt, ohne selbst dafür etwas getan zu haben, wie das Wohlempfinden bei der Betrachtung eines schönen Sonnenuntergangs oder der „Glückspilz“, der eine Tasche voller Geld gefunden hat oder eine Person, die „Glück im Unglück“ gehabt hat und einen schlimmen Unfall überlebt hat oder
das tiefe Glücksgefühl sein - das Gefühl von Freude und Entzücken, das durch Tätigkeiten entsteht, in denen wir völlig aufgehen oder auch
 „das Glück der Tüchtigen“ sein - wie der berufliche und private Erfolg, „das Schmieden des eigenen Glücks“.

Wiederkehrende Glücksgefühle, viele Glücksmomente erleben!
Mit sich und dem Leben, in zwischenmenschlichen Beziehungen allgemein und in einer Paarbeziehung im Besonderen zufrieden sein!
Es ist kompliziert!!
Denn das Streben nach mehr Liebe, mehr Erfolg mehr Schönheit kann sich zur wahren Sisyphus-Arbeit entwickeln.

Die Medien zeigen Menschen, die mit neuesten Produkten, Diäten, Wellness, dank medizinischer Kosmetik und ästhetischer Chirurgie erfolgreicher, liebensfähiger, schöner werden können. Leider reicht das aber nicht mehr aus. Denn es ist nicht leicht mehr Liebe, mehr Erfolg, mehr Schönheit in GLÜCK zu VERWERTEN – wie viele Menschen z. B. in ihrer Partnerschaftsbeziehungen erfahren müssen

Nicht alle sind fähig, jene Bedingungen zu erkennen und zu verändern, welche das Glücksempfinden gefährden: einige Jahre Routine, mangelnde Kommunikation, positive Gefühle füreinander, die durch Schuldzuweisungen ersetzt wurden.

                                    

Und eine zerstörte Zuneigung führt letzten Endes zu einem Leben nebeneinander statt miteinander oder es kommt zur Krise, die manche Paare nicht mehr allein lösen können / wollen. 

Die so schöne neue Welt, wäre aber nicht so schön, hätte sie nicht das adäquate Werkzeug parat: die Partnertherapie als Retter in der Not, der das Glück zurückbringen kann.

Die Partnertherapie an sich ist eigentlich nichts Neues.
Das Thema wurde sogar in der meistprämierten US-TV -Serie MAD MEN behandelt. Sie spielt in den Jahren in denen die ersten elektrischen Schreibmaschinen, zwar von Männern entwickelt, aber von Frauen bedient werden konnten.
Auf der Suche nach Glück legt sich da die studierte Hausfrau Betty auf die Therapeuten - Couch.
Ihr Mann, Don, hat es nicht nötig. Er schafft auch ohne Hilfe von Spezialisten die Work- Life- Balance. Er ist aus eigenem Antrieb imstande, für sich selbst, Glücksmomente herzustellen, bei denen die Zahl der positiv empfundenen Momente, die negativen überwiegten.
Das waren aber die1960er- Jahre!

Heute, 60 Jahre später, soll zwar die Therapie beider Partner eines Krisenpaares zur Normalität gehören. Grundsätzlich sei das laut Psychotherapeuten auch möglich, weil immer mehr Männer bereit seien, über ihre Beziehungen zu sprechen.
Und heute, 60 Jahre später, wird unsere Gesellschaft von Anwendungen auf Basis maschinellen Lernens revolutioniert, bei denen eine Software große Datenmengen nach Übereinstimmungen durchforstet und daraus Schlussfolgerungen zieht.  Der Name dieser Anwendungen: Künstliche Intelligenz

Die KI wird schon heute in vielen Bereichen der Medizin eingesetzt, so auch in der Psychotherapie / u.a. für Beziehungsratschläge. Hintergrund: sich anbahnende Krisen bei Patienten auf der Warteliste frühzeitig zu erkennen.                         
Dabei geht es um allgemeine Prinzipien, die für jede Beziehung gelten können: Kommunikation zwischen den Partnern, Akzeptanz der „Andersartigkeit“ des Partners, Verfolgung gemeinsamer Ziele, Kompromisse eingehen können.
Sie sind von all diejenigen zu beachten, die eine Beziehung aufbauen oder diese stärken möchten.


Die für die Beziehungsratschläge eingesetzte KI – Tools sind heute schon vielfältig. Hier einige Beispiele:
Chatbots und virtuelle Assistenten und mobile Anwendungen, die Fragen beantworten und einfache therapeutische Techniken anbieten können.
KI kann auch in der Analyse von großen Datenmengen verwendet werden, um Muster und Zusammenhänge zu erkennen und dadurch Beziehungsratschläge erteilen, die für jede glückliche Beziehung gelten können.

Die rasante Weiterentwicklung der KI-Technologie wird laut Experten in der nahen Zukunft neue Möglichkeiten eröffnen, sodass sogar selbst menschliche Emotionen nahezu perfekt simuliert werden könnten.
Und es ist gut so!

 Denn

 "Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt."
Albert Schweitzer, Arzt und Philosoph

(1875-1965)

Bilderquelle: AdobeStock