Freitag, 31. Dezember 2021

2021: Ein Jahr geprägt von großen Ereignissen

In ein paar Stunden geht das Jahr 2021 zu Ende. Es war ein besonderes Jahr, geprägt von großen Ereignissen: Regierungswechsel, Corona-Kriese, radikal notwendigen Maßnahmen zu Klimawandel  – um ein paar Beispiele zu nennen.
Aber, wie alle Jahre wieder, war das Ende des Jahres 2021 auch die Zeit, die zum Anlass  genommen wurde, um gute Vorsätze für das neue Jahr zu fassen.

2021 war das zweite Pandemie-Jahr in Deutschland. 

Quelle: AdobeStock
Nicht nur dass Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen immer häufiger und radikaler wurden. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa hat ergeben, dass Konflikte über das angemessene Verhalten in der Pandemie sogar Familien entzweien und Freundschaften zerstören können. Dabei habe die Impfung gegen Covid-19 das größte Konfliktpotenzial. So sollen der Umfrage zufolge 71 Prozent der Bundesbürger wegen  Corona schon einmal mit Verwandten und Bekannten in Streit geraten sein, 56 Prozent sogar mehrmals. Dabei komme es bei 17 bis 49 Jährigen häufiger zu Auseinandersetzungen als bei 50 bis 70 Jährigen.

Im November 2021gab es dann in Deutschland so viele Infektionen mit der sehr ansteckenden Omikron-Variante,  dass man davon ausgehen musste, „dass sich die Omikron-Welle in Deutschland nicht mehr verhindern lässt“, so der Gesundheitsminister Lauterbach. Und das wichtigste Instrument im Kampf gegen diese Infektionswelle sei nun mal eine besonders offensive Impfkampagne. 

Quelle: AdobeStock
Vor diesem Hintergrund kündigte der Bundeskanzler Scholz Ende November 2021 seinen „Vorsatz“ / seinen Entschluss, den er sich vorgenommen hat: 30 Millionen Menschen impfen zu lassen und zwar bis Weihnachten -  und nicht als Vorsatz für das neue Jahr!

Man sollte annehmen, dass bei einem derartigen „Vorsatz“, zu dessen Erfolg es u.a. darum geht, die „Herde“ mitzunehmen, eine Zusammenarbeit  zwischen Politik, Ärzteschaft, Wissenschaftlern, inklusive mediale Influencer, selbstverständlich ist.
Weit gefehlt! Da wurden in verschiedenen Medien Modellrechnungen veröffentlicht, die das Scheitern des 30-Millionen Ziels demonstrieren sollen.
Die Ärzteschaft zeigte sich skeptisch, war es zu lesen. Denn es zeige sich, dass obwohl an die 50 Millionen Dosen Coronaimpfstoff vorhanden sind, sei es noch eine gesetzliche Grundlage dafür zu schaffen, dass Apotheker, Zahnärzte, Tierärzte impfen dürfen …
Und der nach dem 30-Millionen Ziel von Scholz-Vorsatz gefragte Chef des Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, sagte:
 „ 30 Millionen Impfungen schaffen wir. Fragt sich nur, in welchem Jahr.“ 

Aber siehe da! Ein Wunder ist geschehen, vielleicht weil es die Weihnachtszeit war, die Zeit in der sich viele Menschen bewusst vornehmen, das Gute zu tun!
Ergebnis: Den Skeptikern zum Trotz wurde das Impfziel am Sonntag (26.12.) sogar überschritten.

Nicht nur, dass dank der Menschen- Herde, die sich hat impfen lassen, das Impfziel überschritten worden ist. Im November 2021 haben sich Menschen auch weitere persönliche Ziele für das neue Jahr gesetzt.
Der jährlichen repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit zufolge lauten diese guten Vorsätze für das Jahr 2022 wie folgt:
•    Stress vermeiden oder abbauen (64 Prozent)
•    Mehr Zeit für Familie/Freunde (64 Prozent)
•    Umwelt- bzw. klimafreundlicher verhalten (60 Prozent)
•    Mehr bewegen/Sport (59 Prozent)
•    Mehr Zeit für mich selbst (53 Prozent)
•    Gesünder ernähren (50 Prozent)
•    Abnehmen (34 Prozent)
•    Weniger Handy, Computer, Internet (30 Prozent)
•    Sparsamer sein (29 Prozent)
•    Weniger fernsehen (20 Prozent)
•    Weniger Alkohol trinken (16 Prozent)
•    Rauchen aufgeben (10 Prozent)                   
* Repräsentative Bevölkerungsumfrage durch Forsa, 1.005 Befragte. Erhebungszeitraum: 9. bis 11. November 2021

In der Rangliste guter Vorsätze für das Jahr 2022 hat sich  kaum etwas geändert.

Quelle: AdobeStock

Demnach betreffen die Top-Vorsätze der Deutschen nach wie vor die Bereiche Gesundheit, Sport und Ernährung, gefolgt von einem umwelt- und klimafreundlichen Verhalten. 

Für 2022 liegt mit 64 Prozent  in allen Altersgruppen auch wieder der Vorsatz „mehr Zeit für Familie und Freundeskreis“ an der Spitze. 

Der Vorsatz betreffend eine reduzierte Handy- oder Computernutzung steigt auf 30 Prozent und ist somit 2 Prozent höher als im Vorjahr. 2017 fassten diesen Vorsatz lediglich 18 Prozent der Befragten. Besonders stark ist (plus 12 Prozent) der Wunsch nach weniger Handynutzung bei den 30- bis 44-jährigen. Bei den 14- bis 29-jährigen liegt es bei einem Plus von 4 Prozent.  

Die Vorsätze  „mehr Zeit für sich selbst“  und  „weniger  Alkohol trinken“ liegen durchschnittlich bei 53 Prozent ggf. 18 Prozent. Es sind besonders genderspezifische Vorsätze. So geben 49 Prozent der Männer an, mehr Zeit für sich selbst haben zu wollen, bei den Frauen sind es 57 Prozent. Bei dem Vorsatz zu weniger Alkoholkonsum sind die Männer mit 20 Prozent an vordersten Stelle ggü Frauen mit 12 Prozent. 

Die Forsa-Umfrage ergab jedoch auch, dass die Vorsätze für 2022 von Corona beeinflusst werden.
So ist die Zahl derer, die sich etwas für das neue Jahr vorgenommen hat, gesunken.
Hatten für 2020 noch 43 Prozent der Befragten gute Vorsätze gefasst, waren es für das laufende Jahr nur noch 36 Prozent.
Die Zahl derer, die Vorsätze fassen, ist allerdings von Alter abhängig. So gaben fast die Hälfte der Befragten in der Altersgruppe von 14 bis 29 Jahren an, gute Vorsätze für das laufende Jahr zu haben, bei der Gruppe der über 60- jährigen waren es nur 30 Prozent.

Die Tatsache, ob nun gute Vorsätze für das kommende Jahr vorgenommen werden oder nicht, kann nach Ansicht von Experten unterschiedliche Funktionen erfüllen. Laut der Forsa- Umfrage  beispielsweise finden 67 Prozent derjenigen, die sich Vorsätze für das neue Jahr vorgenommen haben oder noch vorhaben es zu tun, dass die Vorsätze dabei helfen, sich mehr um die Gesundheit zu kümmern,  als Eigenmotivation zu mehr Gesundheit dienen.

Und mit mehr Gesundheit kann 2022 nur besser werden!
Also gute Vorsätze fassen, diejenigen, die es noch nicht getan, können es noch tun, und nicht nur im Bereich der Gesundheit. Denn gute Vorsätze können grundsätzlich den Anstoß geben, ein vorgenommenes Ziel eher zu erreichen … oder ein Wunder bewirken, wie wir es bei der Überschreitung der 30-Millionen Impfquote erlebt haben.  
In diesem Sinne Vorsätze fassen, um im neuen Jahr


einiges besser zu machen.

Samstag, 4. Dezember 2021

Wort des Jahres 2021

Das WORT des JAHRES wird in Deutschland regelmäßig seit 1977 von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) herausgegeben, als bedeutender sprachlicher Jahresrückblick, der das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben des entsprechenden Jahres bestimmt hat.
In verschiedenen Medien wurden sogar die für das 20. Jahrhundert als besonders bezeichnend angesehenen 100 Wörter des Jahrhunderts bekannt gemacht.
Welche Wörter / Ausdrücke standen für charakteristische Themen eines Jahres im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts? Einige Beispiele:

1990

Die neuen Bundesländer

Aufgrund der Wiedervereinigung

1991

Besserwessi

Laut Duden: eine „Person, die aus den alten Bundesländern stammt und sich gegenüber Bewohnern der neuen Bundesländer besonders in Bezug auf den politischen und wirtschaftlichen Bereich besserwisserisch und belehrend verhält“, (Besserwisser +Wessi)

2005

Bundeskanzlerin

Mit Angela Merkel erstmals eine Frau in das Amt des Bundeskanzlers gewählt

2006

Fanmeile

Im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006

2007

Klimakatastrophe

Die Folgen von unkontrollierter globaler Erwärmung

2010

Wutbürger

Aufkommen einer Protestkultur aus Enttäuschung über bestimmte politische Entscheidungen

2013

GroKo

Die Große Koalition aus Union und SPD

2016

postfaktisch

Kunstwort, das darauf verweist, dass es zunehmend um Emotionen anstelle von Fakten geht und ein Teil der Bevölkerung bereit ist, auf den Anspruch auf Wahrheit zu verzichten, Tatsachen zu ignorieren und offensichtliche Lügen zu akzeptieren.

2020

Corona-Pandemie

Der Begriff benennt das beherrschende Thema des Jahres 2020

Welches ist nun das Wort Jahres 2021?
Wie immer bei der Wahl eines Wortes des Jahres üblich, hat die Jury der GfdS auch dieses Jahr aus einer Sammlung von mehreren tausend Einsendungen aus verschiedenen Medien, kurz vor Jahresende zehn Wörter gewählt, die die öffentliche Diskussion durch das Jahr wesentlich geprägt haben. Die Liste der 10 Wörter des Jahres 2021 lautete:
1.    Wellenbrecher
2.    SolidAHRität
3.    Pflexit
4.    Impfpflicht
5.    Ampelparteien
6.    Lockdown-Kinder
7.    Booster
8.    freitesten
9.    Triell
10.  fünf nach zwölf

Und am 3. Dezember 2021 war es dann soweit! Die GfdS gab das Wort des Jahres 2021 bekannt:
Wellenbrecher
Wellenbrecher ist eigentlich ein aus dem Küstenschutz und Schiffbau bekannte Wort, das  als Sammelbegriff für alle Schutzmaßnahmen benutzt werde.

Quelle: AdobeStock
 

Da auch im Jahr 2021, wie im Jahr 2020,  die Corona-Pandemie ein beherrschendes Thema darstellt, stehe das Wort für alle Maßnahmen, „die getroffen wurden und werden, um die vierte Corona-Welle zu brechen" -  begründete Sprachwissenschaftler Schlobinski die Wahl der Jury.

Abgesehen von SolidAHRität (ein Begriff, der auf die Flutkatastrophe in Westdeutschland, besonders im Ahrtal Bezug nimmt), oder Ampelparteien (dem neuen Regierungsbündnis von SPD, FDP und Grünen) und Triell ( von den 3 Parteien  SPD, FDP und Grünen ausgetragenen Fernsehdebatten im Bundestagswahlkampf) befassen sich 7 Begriffe auf der Hitliste 2021 mit der Pandemie. 

So Pflexit (Platz 3), analog dem Brexit - Exit aus der Pflege. Der Begriff weist auf ein Besorgnis aufregendes Problem, wenn immer öfter Pflegekräfte, meist wegen harter Arbeitsbedingungen und/oder schlechter Bezahlung, ihren Beruf verlassen.

Quelle: AdobeStocl  

Oder
Impfpflicht (Platz 4), ein Begriff, der in Herbst 2021 immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Denn wurde monatelang eine verpflichtende Impfung gegen SARS-CoV-2 ausgeschlossen,  wurde sie in der 4. Welle der Pandemie mehr und mehr als Möglichkeit angesehen.
Alternative?  Der Lockdown.  

Quelle: AdobeStock

Auf die Probleme von Kindern und Jugendlichen, die durch die Corona-Pandemie seit annähernd zwei Jahren großen Belastungen ausgesetzt sind, macht der Begriff Wort Lockdown-Kinder (Platz 6) aufmerksam.

Quelle: AdobeStock


Das Pandemiewort Booster (Platz 7), die Auffrischungsimpfung, wurde zunächst bestimmten Personengruppen, später dann allen über 18 als dritte Impfung empfohlen. Denn neu gewonnene Erkenntnisse zeigten, dass zwei Impfungen gegen Covid-19 noch keinen zufriedenstellenden Schutz bieten.  

Mit dem Ausdruck   „freitesten“ (Platz 8) soll darauf hingewiesen werden, dass Personen, die weder geimpft noch genesen sind - in manchen Bundesländern mittlerweile sogar Geimpfte oder Genesene -   bestimmten pandemiespezifischen Beschränkungen entziehen können, wenn sie sich einem Corona-Test unterziehen.

Quell: AdobeStock

 Schließlich der Ausdruck "fünf nach zwölf" (Platz 10), ist ein bekannter Ausdruck für einen besonders starken Aktionsbedarf in vielen Zusammenhängen – so auch bei der Pandemiebekämpfung.

Nach eigenen Angaben sucht die GfdS nicht nach den am häufigsten verwendeten Ausdrücken, sondern wählt solche, die das zu Ende gehende Jahr in besonderer Weise charakterisieren. Dass 7 von 10 Wörtern der Liste2021 einen direkten Corona-Bezug haben, zeigt deutlich, wie stark auch das Jahr 2021 / nach 2020 von der Pandemie geprägt war.
Das Wort des Jahres 2021 Wellenbrecher stelle jedoch auch "eine kleine Ermutigung dar, dass es uns gelingt, diese Welle und möglichst auch in der Zukunft Wellen zu brechen oder diese durch bestimmte Maßnahmen gar nicht erst entstehen zu lassen" – wie der  Sprachwissenschaftler Schlobinski sagte.

Montag, 1. November 2021

Lebenspartnerschaften und ihre Zukunftsperspektiven


Lebenspartnerschaften!

„Wer schmiedet  „derlei“  Verbindungen? Das Schicksal? Der Zufall?
Das Leben ist eine Reise, bei der man sich die Begleitung nicht aussuchen kann. Zeit, Ort stellen die Weichen- und am Ende ist es die Summe der gemeinsam gemeisterten Widrigkeiten die zwei Menschen zusammenschweißen“ – heißt es in dem Roman
 „Zwei an einem Tag“ von David Nicholls
Dabei geht es um die Beziehung von Emma und Dexter, die von einen bestimmten Tag, dem 15. Juli, geprägt ist.
Alles beginnt mit ihrer ersten gemeinsamen Nacht nach der Examensfeier an einem 15. Juli. Danach trennen sie sich. Man ist zu verschieden. Sie verlieren sich aber nicht aus den Augen. Denn  trotz ihrer charakterlichen Unterschiede fühlen sie sich zueinander hingezogen. Sie treffen sich Jahr für Jahr immer wieder und immer am 15. Juli des jeweiligen Jahres.
Emma war eigentlich schon immer in Dexter verliebt. Dexter braucht 16 Jahre nach ihrer ersten Nacht, um endlich zu erkennen, dass Emma die Frau ist, die er immer gesucht hat. Sie heiraten. Ihr Glück ist jedoch nur von kurzer Dauer. Emma kommt bei einem Verkehrsunfall ums Leben - an einem 15. Juli.

Quelle: AdobeStock

Diese romantische Dynamik bei dem Zustandekommen von zwischenmenschlichen Partnerschaften war es einmal.
Für das Schmieden  derartiger  Verbindungen gibt es  heutzutage neben Schicksal, Zufall auch andere Behelfsmittel.
So beispielsweise die professionellen Dates: Blind Date, Dating für Schüchterne oder Speed Dating, bei dem  neben der Partnersuche sich auch die Möglichkeit ergibt, Bekanntschaften ohne sexuelle Absichten zu schließen.
Wo doch die Liebe durch den Magen geht, überrascht es nicht, dass es auch Dinner Date gibt. Bei diesem Date, darf ein Single aus 5 Menü-Vorschlägen 3 Menüs auswählen. Damit stehen die Dates fest. Hat das Treffen dem Single nicht nur einen kulinarischen Genuss sondern auch angenehme Herzklopfen bereitet, ist ein anschließendes „altmodisch“ romantisches Candle-Light -Dinner in einem  Restaurant zu erwarten.

Quelle: AdobeStock 

Das Dating passt sich auch immer weiter den gesellschaftlichen Änderungen an.
Es werden immer mehr spezielle Dating-Apps, für immer speziellere Zielgruppen entwickelt. Die Apps seien laut ihrer Entwickler einfach zu bedienen. Ein  Virtuelles Gespräch sei möglich, Support vorhanden. Auch eine Desktop-Version sei möglich.

Damit nicht genug!

Es gibt von Algorithmus- betriebenen Vermittlungsagenturen,
die dank immer besserer Algorithmen einen immer besser an die Wunschbedürfnisse der Kunden anpassten  Partner versprechen.

Quelle: AdobeStock
Werden Algorithmen in die Welt gesetzt, damit die Menschen (u.a.) dazu gebracht werden, das reale, physische Leben dem digitalen unterzuordnen?

Dass dem in der Sache PARTNERSCHAFTSSUCHE so sein kann, zeigt der Film

„ICH BIN DEIN MENSCH“ .

Da wird eine allein stehende Wissenschaftlerin, beauftragt  nach 3 wöchigem Zusammenleben mit einem humanoiden Roboter, ein Gutachten über derartig „andersartige“ Partnersuche zu erstellen.

Der Roboter soll den perfekten Partner für die Wissenschaftlerin verkörpern. Dafür wurde er mit seiner KI auf die Charaktereigenschaften  und Bedürfnisse der Wissenschaftlerin programmiert.
Aus diesem Grund versucht der potenzielle künstliche Lebenspartner anfangs, der Frau unentwegt zu gefallen, was gar nicht so gut ankommt. Sie macht ihm sogar ein mangelndes Interesse an einer Beziehung klar. Daraufhin ändert der potenzielle künstliche Lebenspartner sein Verhalten, indem er ab und zu die Erfüllung mancher von der Frau ausgesprochenen Wünsche verweigert.  
Nach hin und her kommt es dann doch zu einer ersten gemeinsamen Nacht. Aber ein paar Komplikationen sind noch zu bewältigen ...

Der Film startete am 01.07.2021 in den deutschen Kinos und verzeichnet bislang 109.888 Besucher. Und ICH BIN DEI MENSCH wurde als deutscher Kandidat für den Oscar 2022 ausgewählt.

Manche Kritiker nennen den Film eine Tragikomödie, andere eine Science-Fiction-Dramakomödie oder eine zauberhafte Science-Fiction-Romanze über die Liebe.
Nach dem Film-Magazin Awardswatch  „sei es die feinfühlige Erkundung von Weiblichkeit, Männlichkeit und Sexualität, die ICH BIN DEIN MENSCH auszeichnet“.
Somit ist die von einer Kritikerin gestellte Frage, 

ob es eine Rolle spiele, wenn das Glück erreicht wird und seine Quelle künstlich ist,

mit NEIN zu beantworten. Denn die Quelle des Glücks ist zwar eine künstliche aber gleichzeitig feinfüllige Quelle.

Wo könnten nun vor diesem Hintergrund die Zukunftsperspektiven in der Sache Partnersuche und Liebesglück liegen?
Wohl in der neuen virtuellen Realität METAVERSUM, (engl. METAVERSE), in der physische Realität mit erweiterten virtuellen Realität verschmelzen.
Wollen wir das, oder sollten in einem oder anderem Bereich unseres Gesellschaft der KI Grenzen gesetzt werden?
Allerdings: Bei einem begrenzten Einsatz von KI mit Bezug auf Lebenspartnerschaften bleibt ein bestehendes Problem weiterhin erhalten, weil 

Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen, z.B. der Relativitätstheorie

Albert Einstein



Donnerstag, 30. September 2021

Fleisch: Nahrungsmittel an einem radikalen Scheideweg

Quelle: AdobeStock

Es ist nicht das erste Nahrungsmittel in dieser Situation
Butter, Eier beispielsweise haben ihre Scheidewege hinter sich.

Butter, ein tierisches Fett aus vielen gesättigten Fettsäuren, die den Cholesterin - Spiegel im Blut in die Höhe treiben. Und Cholesterin kann sich in den Gefäßen ablagern und Herz-Kreislauf- Erkrankungen hervorrufen!
Aber in Butter sind  auch 2 der wichtigsten ungesättigten Fettsäuren enthalten, die Gefäße und Herz schützen: eine Omega-6-Fettsäure /die Linolsäure/ und eine Omega-3-Fettsäure/ die Alpha-Linolensäure.
Ohne Fett könnte der Körper auch keine Vitamine  (A, D, E, K) aufnehmen. Zudem ist Fett Bestandteil der Zellmembranen. Und damit Zellmembranen flexibel sind, braucht es noch einen weiteren Stoff, der in der Butter enthalten ist:  Cholesterin.

Der schlechte Ruf der Eier beruhte auch auf ihrem hohen Cholesterin - Gehalt.
Mittlerweile haben Wissenschaftler jedoch festgestellt, dass das im Ei enthaltene LECITHIN  die Aufnahme von Cholesterin im Darm senkt. So werde das von Organismus nicht aufgenommene Cholesterin einfach wieder ausgeschieden. 

Quelle: AdobeStock

Diese Erkenntnisse bewirkten einen Wendepunkt im Umgang mit Butter und Eiern. Sie führten dazu, dass Cholesterinbedenken bezüglich Butter- oder Ei- Genuss bei der Mehrzahl der Menschen unbegründet sei. Ein gesunder Organismus steuere sowohl Nahrungscholesterin als auch das körpereigene Cholesterin selbst.
Erbliche Faktoren, Übergewicht, Stress, Bewegungsmangel würden einen viel größeren Einfluss  auf den Cholesterin-Spiegel im Blut haben.
 

Nun das Fleisch!
Der ernährungsphysiologische Wert von Fleisch ist unbestritten.
Fleisch enthält wichtige Spurenelemente wie Eisen, Zink, Selen sowie Vitamin A und B-Vitamine.
Fleisch ist reich an essentiellen Aminosäuren, d.h. Aminosäuren, die nicht vom Körper aufgebaut werden können und mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Sie haben eine hohe biologische Wertigkeit.

Quelle: AdobeStock
Mit den gelieferten Aminosäuren liefert Fleisch aber gleichzeig bestimmte Eiweißbegleitstoff, die im Körper zu Harnsäure abgebaut und normalerweise über den Urin ausgeschieden werden - die Purine. Bei Menschen mit einem gestörten Harnsäure-Stoffwechsel kann eine Purin - reiche Ernährung zu Gichtanfällen führen.


Fett- und Cholesteringehalts beeinträchtigt auch den guten Ruf des Fleisches.
Allerdings ist Fleisch mittlerweile immer fettärmer geworden.
Mit dem Fettgehalt in Schweine- und Rindfleisch ist auch der Anteil an gesättigten Fettsäuren gesunken und der Anteil ungesättigter Fettsäuren ( Omega-6-Fettsäuren und Omega3-Fettsäuren) gestiegen.
Die Fettzusammensetzung im Schweinefleisch unterscheidet sich aber von der im Rindfleisch. So zeigt das Schweinefleisch ein günstigeres Verhältnis hinsichtlich der ungesättigten und gesättigten Fettsäuren als das Rindfleisch.
Dafür ist bei Rindern aus Weidehaltung das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6- Fettsäuren besser als bei Schweinen.
Quelle.AdobeStock

Außerdem kann der Verzehr von Nahrungsmitteln mit cholesterinbindenden Ballaststoffen, wie Vollkornbackwaren, Gemüse und Obst, ausgleichend auf Nahrungscholesterin oder sogar senkend wirken.

Dennoch! Trotz vielen gut verfügbaren Inhaltsstoffe von Fleisch gibt es immer wieder Berichte, denen zufolge insbesondere rotes Fleisch  und verarbeitetes Fleisch bei manchen Menschen Krebs und Herz- und Kreislauf-Erkrankungen begünstigen sollen.
Vor diesem Hintergrund hat die WHO  2015 verarbeitetes Fleisch als krebserregend und rotes Fleisch als wahrscheinlich krebserregend eingestuft.

Das Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ist allerdings anderer Ansicht. Denn nach jetzigem Kenntnisstand könne keinen eindeutigen kausalen Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Krebs oder anderen tödlichen Ursachen abgeleitet werden.
Es gebe wahrscheinlich mehrere Ursachen: von genetischen Faktoren über chemische Verbindungen, die bei Zubereitung entstehen können, bis zum Salzgehalt verarbeiteter Fleischprodukte. Die Verzehrmenge sei dabei entscheidend. Aus diesem Grund raten beispielsweise das American Institute for Cancer Research und der World Cancer Research Fund, dass nicht mehr als 500 gr. Rotes Fleisch  pro Woche  gegessen werden sollten, davon so wenig wie möglich verarbeitetes Fleisch. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt nicht mehr als 300 bis 600 gr. Fleisch pro Woche zu essen

ALTERNATIVEN? Ernährungswissenschaftler  gehen davon aus, dass die Eisenverbindung in rotem Fleisch /das Hämeisen möglicherweise in höheren Konzentration Zellen schädigen  könne. So gesehen, wird weißes Fleisch / Geflügelfleisch als Alternative zu rotem Fleisch empfohlen.

Aber man überlegte auch, ob man weitermachen wie bisher oder eine andere Richtung einschlagen sollte. Ergebnis der Überlegungen:  STATT Fleisch – PFLANZLICHE ERSATZPRODUKTE. Ihre Palette ist mittlerweile sehr vielfältig geworden.. So beispielsweise:
Tofu - aus Sojabohnen, kalorienarm und mit viel Eiweiß, besitzt kaum Eigengeschmack, kann wie Fleisch gewürzt werden

Seitan - aus Eiweiß des Weizenmehls /Gluten
Quorn - aus Pilzkulturen, kann Hühnereiweß enthalten
Beyond Meat- aus Wasser, Erbsproteinen und rote Beete, die für eine fleischähnliche Farbe sorgen soll.

Veggie Burger Quelle.AdobeStock
Mit ihren tierisch anmutenden Bezeichnungen – Steak, Burger, Schnitzel, Hackfleisch -  können diese pflanzlichen Ersatzprodukte auch eine emotionale Bindung zur Welt der wahren Fleischprodukte herstellen.
Ist aber ein Veggie – Steak, Veggie - Burger , Veggie-Schnitzel, Veggie - Hackfleisch das Ei des Columbus in der Sache „gesunde Ernährung“? Wohl nicht. Es handelt sich dabei oft um verarbeitete Lebensmittel mit vielen Zusatzstoffen. Damit sie feste Konsistenz haben, wird den Produkten u.a. auch  viel Zucker, Salz hinzugesetzt.

Demnach steht das Fleisch nach wie vor an einem Scheideweg, an einem ganz besonderen Scheideweg, bei dem eine mögliche Richtungsentscheidung einen gewaltigen Wandel für die menschliche Ernährung  bedeuten könnte.
Der Name dieser möglichen Richtungsentscheidung: Herstellung von KUNSTFLEISCH auch „Clean Meat“ genannt,  oder „in vitro“- Fleisch, wie es in der Fachsprache heißt.

Für die Herstellung von KUNSTFLEISCH werden einem Tier Stammzellen entnommen und in einer Nährlösung vermehrt. Die Ausgangszellen können aus dem jeweiligen Tier schmerzfrei durch Biopsie und ohne Tötung entnommen werden. Nach einigen Wochen entsteht ein Gewebe, das ähnlich wie Hackfleisch ober Wurst verarbeitet werden kann.   
Für die Nährlösung, in der die Stammzellen reifen, wird bislang Serum aus dem Blut ungeborener Kälber benutzt. Doch Wissenschaftler arbeiten an pflanzlichen Alternativen 

Hanburger in-vitro/ Wikipedia


Der erste in-vitro- Burger wurde 2013 in London, von einem niederländischen Forscherteam der Universität Maastricht um Professor Mark Post präsentiert. Die Zubereitung kostete 250.000 Euro. 

Die Herstellung eines „Kunst-Steaks“ ist etwas komplizierter. Da müssen Muskel, Bindegewebe, Fett, Wasser zusammengebracht werden.
Japanischen Wissenschaftlern der Osaka University ist es gelungen, Rindfleisch im Labor zu erzeugen. Dafür ahmten sie die Struktur einer der teuersten Rindfleisch-Sorten der Welt, der Wagyu-Rinderrasse nach, indem  sie zunächst verschiedene Gewebetypen züchteten. Aus diesen wurden dann mit einem speziellen 3D-Drucker Fasern von Muskel-, Fett- und Gefäßgewebe erzeugt. 

Die so entstandenen einzelnen Fasertypen, manuell zusammengesetzt, entsprachen dann der Struktur des natürlichen Fleisches.
Die Verbesserung dieser Technologie werde nicht nur die Reproduzierung von Fleischstrukturen ermöglichen, sondern auch eine Anpassung des Fett – Muskel -Verhältnisses, so die japanischen Wissenschaftler.  
Kunden könnten dann „nach Gusto“ oder mit Rücksicht auf gesundheitliche Probleme Laborfleisch mit der gewünschten Menge Fett bestellen. 

Das Kunstfleisch scheint  mittlerweile weltweit als großer Zukunftsmarkt angesehen zu sein.
Bekannte Investoren wie Microsoft-Gründer Bill Gates, Google-Gründer Sergey Brin stecken Millionen in die Clean Meat - Technik.
Silicon Valley wäre nicht Silicon Valley, wenn es sich nicht des Themas annehmen würde. Start-ups wie Memphis Meats und Eat Just und Organisationen wie das Good Food Institute und das Forschungszentrum  Berkeley Alternative Meats Lab. beispielsweise tun ihr Bestes.

Der niederländische Kunstfleisch-Vorreiter Mark Post arbeitet  weiter mit seiner Fa. Mosa Meat. Er erhielt 85 Millionen Euro,. um die Produktion von alternativem Rindfleisch auszubauen.
Auch der deutsche Geflügelkonzern PHW, bekannt als Wiesenhof, investiert in Kunstfleisch-Start-Ups.
Die erst 2017 gegründete israelische  Firma Aleph Farms macht schnelle Fortschritte. Sie präsentierte Anfang des Jahres den Prototyp eines Steaks, das für die industrielle Massenfertigung geeignet sei.
China, Japan, Singapur sind auch dabei.
Im Dezember 2020 erteilte die Regierung von Singapur die weltweit erste Zulassung für ein Produkt aus Kunstfleisch, das in Restaurants zum Verkauf angeboten werden soll. Dabei geht es um Chicken Nuggets,  in Bioreaktoren aus Hühnerfleischzellen gezüchtetes Kunstfleisch, wie der US-hersteller Eat Just mitteilte. Vom Start an werde der Preis für die Chicken Nuggets etwa auf dem Niveau von Hühnchenfleisch in einem Oberklasse-Restaurant liegen, sagte ein Sprecher, ohne die genaue Summe zu beziffern.

Kunstfleisch – nicht nur ein gewaltiger Wandel für die menschliche Ernährung, sondern laut Ernährungswissenschaftlern auch ein Wandel mit großem Potenzial um  Probleme im Zusammenhang mit den Umweltauswirkungen der Fleischproduktion, dem Tierschutz, der Ernährungssicherung und der menschlichen Gesundheit zu lösen!
Technologische Voraussetzungen sind grundsätzlich da, aber die  Produktionskosten sind noch hoch, um gegen das konventionelle Fleisch antreten zu können.

„Wenn wir das schaffen, haben wir der Welt einen großen Gefallen getan. Für die Umwelt, für die Ernährungssicherung und für die Tiere“, 

sagt der Vorreiter des Kunstfleisches Mark Post und arbeitet mit seiner Firma Mosa Meat daran.
Und zur Erreichung dieses Ziels arbeiten außer ihm weitere Ernährungswissenschaftler, Kunstfleisch-Hersteller und Ökosysteme als Schnittstelle von natur- und sozialwissenschaftlicher Umweltforschung in der ganzen Welt.