In ein paar Stunden geht das Jahr 2021 zu Ende. Es war ein besonderes Jahr, geprägt von großen Ereignissen: Regierungswechsel, Corona-Kriese, radikal notwendigen Maßnahmen zu Klimawandel – um ein paar Beispiele zu nennen.
Aber, wie alle Jahre wieder, war das Ende des Jahres 2021 auch die Zeit, die zum Anlass genommen wurde, um gute Vorsätze für das neue Jahr zu fassen.
2021 war das zweite Pandemie-Jahr in Deutschland.
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Im November 2021gab es dann in Deutschland so viele Infektionen mit der sehr ansteckenden Omikron-Variante, dass man davon ausgehen musste, „dass sich die Omikron-Welle in Deutschland nicht mehr verhindern lässt“, so der Gesundheitsminister Lauterbach. Und das wichtigste Instrument im Kampf gegen diese Infektionswelle sei nun mal eine besonders offensive Impfkampagne.
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Man sollte annehmen, dass bei einem derartigen „Vorsatz“, zu dessen Erfolg es u.a. darum geht, die „Herde“ mitzunehmen, eine Zusammenarbeit zwischen Politik, Ärzteschaft, Wissenschaftlern, inklusive mediale Influencer, selbstverständlich ist.
Weit gefehlt! Da wurden in verschiedenen Medien Modellrechnungen veröffentlicht, die das Scheitern des 30-Millionen Ziels demonstrieren sollen.
Die Ärzteschaft zeigte sich skeptisch, war es zu lesen. Denn es zeige sich, dass obwohl an die 50 Millionen Dosen Coronaimpfstoff vorhanden sind, sei es noch eine gesetzliche Grundlage dafür zu schaffen, dass Apotheker, Zahnärzte, Tierärzte impfen dürfen …
Und der nach dem 30-Millionen Ziel von Scholz-Vorsatz gefragte Chef des Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, sagte:
„ 30 Millionen Impfungen schaffen wir. Fragt sich nur, in welchem Jahr.“
Aber siehe da! Ein Wunder ist geschehen, vielleicht weil es die Weihnachtszeit war, die Zeit in der sich viele Menschen bewusst vornehmen, das Gute zu tun!
Ergebnis: Den Skeptikern zum Trotz wurde das Impfziel am Sonntag (26.12.) sogar überschritten.
Nicht nur, dass dank der Menschen- Herde, die sich hat impfen lassen, das Impfziel überschritten worden ist. Im November 2021 haben sich Menschen auch weitere persönliche Ziele für das neue Jahr gesetzt.
Der jährlichen repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit zufolge lauten diese guten Vorsätze für das Jahr 2022 wie folgt:
• Stress vermeiden oder abbauen (64 Prozent)
• Mehr Zeit für Familie/Freunde (64 Prozent)
• Umwelt- bzw. klimafreundlicher verhalten (60 Prozent)
• Mehr bewegen/Sport (59 Prozent)
• Mehr Zeit für mich selbst (53 Prozent)
• Gesünder ernähren (50 Prozent)
• Abnehmen (34 Prozent)
• Weniger Handy, Computer, Internet (30 Prozent)
• Sparsamer sein (29 Prozent)
• Weniger fernsehen (20 Prozent)
• Weniger Alkohol trinken (16 Prozent)
• Rauchen aufgeben (10 Prozent)
* Repräsentative Bevölkerungsumfrage durch Forsa, 1.005 Befragte. Erhebungszeitraum: 9. bis 11. November 2021
In der Rangliste guter Vorsätze für das Jahr 2022 hat sich kaum etwas geändert.
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Demnach betreffen die Top-Vorsätze der Deutschen nach wie vor die Bereiche Gesundheit, Sport und Ernährung, gefolgt von einem umwelt- und klimafreundlichen Verhalten.
Für 2022 liegt mit 64 Prozent in allen Altersgruppen auch wieder der Vorsatz „mehr Zeit für Familie und Freundeskreis“ an der Spitze.
Der Vorsatz betreffend eine reduzierte Handy- oder Computernutzung steigt auf 30 Prozent und ist somit 2 Prozent höher als im Vorjahr. 2017 fassten diesen Vorsatz lediglich 18 Prozent der Befragten. Besonders stark ist (plus 12 Prozent) der Wunsch nach weniger Handynutzung bei den 30- bis 44-jährigen. Bei den 14- bis 29-jährigen liegt es bei einem Plus von 4 Prozent.
Die Vorsätze „mehr Zeit für sich selbst“ und „weniger Alkohol trinken“ liegen durchschnittlich bei 53 Prozent ggf. 18 Prozent. Es sind besonders genderspezifische Vorsätze. So geben 49 Prozent der Männer an, mehr Zeit für sich selbst haben zu wollen, bei den Frauen sind es 57 Prozent. Bei dem Vorsatz zu weniger Alkoholkonsum sind die Männer mit 20 Prozent an vordersten Stelle ggü Frauen mit 12 Prozent.
Die Forsa-Umfrage ergab jedoch auch, dass die Vorsätze für 2022 von Corona beeinflusst werden.
So ist die Zahl derer, die sich etwas für das neue Jahr vorgenommen hat, gesunken.
Hatten für 2020 noch 43 Prozent der Befragten gute Vorsätze gefasst, waren es für das laufende Jahr nur noch 36 Prozent.
Die Zahl derer, die Vorsätze fassen, ist allerdings von Alter abhängig. So gaben fast die Hälfte der Befragten in der Altersgruppe von 14 bis 29 Jahren an, gute Vorsätze für das laufende Jahr zu haben, bei der Gruppe der über 60- jährigen waren es nur 30 Prozent.
Die Tatsache, ob nun gute Vorsätze für das kommende Jahr vorgenommen werden oder nicht, kann nach Ansicht von Experten unterschiedliche Funktionen erfüllen. Laut der Forsa- Umfrage beispielsweise finden 67 Prozent derjenigen, die sich Vorsätze für das neue Jahr vorgenommen haben oder noch vorhaben es zu tun, dass die Vorsätze dabei helfen, sich mehr um die Gesundheit zu kümmern, als Eigenmotivation zu mehr Gesundheit dienen.
Und mit mehr Gesundheit kann 2022 nur besser werden!
Also gute Vorsätze fassen, diejenigen, die es noch nicht getan, können es noch tun, und nicht nur im Bereich der Gesundheit. Denn gute Vorsätze können grundsätzlich den Anstoß geben, ein vorgenommenes Ziel eher zu erreichen … oder ein Wunder bewirken, wie wir es bei der Überschreitung der 30-Millionen Impfquote erlebt haben.
In diesem Sinne Vorsätze fassen, um im neuen Jahr
einiges besser zu machen.