Montag, 9. Dezember 2019

Die Adventszeit ohne schlechtes Gewissen und entspannt überstehen

Weihnachtsmarkt, München /Wikipedia
Seit rund 100 Jahren gilt die Adventszeit nicht mehr als Fastenzeit. Im Gegenteil! Die Adventszeit ist die Zeit der Weihnachtsmärkte und Feste, mit ihren verführenden kulinarischen Genüssen.
Bratwurst, Schmalzgebäck, gebrannte Mandeln, süße Heißgetränke, gebackene Leckereien wie Christstollen und Lebkuchen, Spekulatius und Vanillekipferl - ob auf dem Weihnachtsmarkt, zuhause oder bei der Betriebsweihnachtsfeier! Das alles ist gemütlich, gesellig, stimmt auf das Jahresende ein, aber das alles entspricht nicht gerade den Voraussetzungen einer ausgewogenen Ernährung.

Wie kann es gelingen, dieser Vielfalt an kalorienreichen Verlockungen Widerstand zu leisten?  Mit gesünderen Alternativen, sagen Ernährungswissenschaftler.

Hier ein paar Beispiele.

Nürnberger Bratwurststand /Wikipedia
Statt BRATWURST (254 kcal /100g )auf dem Weihnachtsmarkt  besser ein GEGRILLTER MAISKOLBEN mit 93 kcal/100g. Bei rund zwei Drittel weniger Kalorien spielt das bisschen an Butter kaum eine Rolle. Mais liefert zudem viele B-Vitamine, die Spurenelemente Mangan -  u.a. an der Herstellung des Neurotransmitters Dopamin beteiligt - und Zink, ein Spurenelement, das an der Funktion von etwa 300 Enzymen des Stoffwechsels beteiligt und in 50 Enzymen enthalten ist.

Oder, statt GEBRANNTER MANDELN besser MARONI. Man kann dabei an die 600 kcal einsparen. Außerdem enthalten Maroni B-Vitamine, Vitamin C und Mineralstoffe wie Kalium - wichtig für die Aktivierung mancher  Enzyme, und Magnesium, das u.a. zu guten Funktionen von Nervensystem beiträgt - gut gegen den Weihnachtsstress.

Schupfnudeln mit SAUERKRAUT seien  eine gesunde Alternative zu KARTOFFELPUFFER. Sauerkraut enthält Vitamin C und B12 und auch Kalium und Eisen -  von Bedeutung für das Immunsystem.

Ein Weihnachtsmarkt ohne süße Heißgetränke ist kaum vorstellbar. Fettes, Süßes und dazu Alkohol ist nicht die bekömmlichste Kombination für die Leber.
Gesündere Adventsgenüsse gibt es nicht nur zu fettigen Bratwürsten, zuckrigen Mandeln, sondern auch zu süßen Heißgetränken.
Der APFELPUNSCH ist so eine Alternative zum GLÜHWEIN - sagen Experten. Er schmecke weihnachtlich, enthält aber keinen Alkohol und hat deutlich weniger Kalorien als der Glühwein: 1 Tasse Punsch/200ml/etwa 77 kcal gegenüber1 Glas Glühwein / 200ml/durchschnittlich 210 kcal.
Die gesündeste Alternative sei allerdings der  TEE!!!

Dresdner Mandelstollen/Wikipedia
Die GEBACKENEN WEIHNACHTSLECKEREIN sind auch nicht so unschuldig wie sie aussehen.
Sie können aber gezielt ausgewählt werden, und sie sollten ausgewählt werden. Denn bei der Auswahl lassen sich Kalorien sparen.

Christstollen mit etwa 300 kcal /Stück beispielsweise oder Lebkuchen mit rund 160 kcal/Stück fallen stärker ins Gewicht als Vanillekipferl mit 66 kcal/Kipferl oder Spekulatius mit 48 kcal/Stück.
Für ein gesünderes Naschvergnügen sollte man selbstgebackene Plätzchen vorziehen.
Dabei gibt es nichts an Rezepten, die es nicht gibt:
Rezepte bei denen sich der Zuckeranteil erheblich reduzieren lässt, indem statt Zucker Gewürze wie Anis, Trockenfrüchte nimmt, die den Leckereien die „Süße“ verleihen,
Mürbeteig - Rezepte für Plätzchen ohne Fett,
Rezepte für Mandelplätzchen ohne Milch, Butter und Eier,
Rezepte für Schokonuss-Kekse ohne Mehl und Butter,
Rezepte für Vanillekipferl mit Joghurt und ohne Butter

u. a.m.

Quelle: pixabay
Selbstgebackene Plätzchen, ein paar Orangen, Nüsse finden dann bei vielen  ihren Ehrenplatz auf dem Adventsteller -  an dem sich jeder im Vorbeigehen bedienen kann.
Empfehlenswert sei, im Laufe der Woche eher zu Nüssen, Orangen, zu greifen und erst am Adventssonntag die besonderen Leckereien genießen.

Die Adventszeit, gilt nicht mehr als Fastenzeit. Sie ist verbunden mit der weitergegebenen Kenntnissen und  Fertigkeiten  unserer Ess- und Trinkkultur. Und die kulinarischen Genüssen sind  Bestandteil dieser Ess- und Trinkkultur.
Mit anderen Worten: In der Adventszeit wird traditionell genossen - auf dem Weihnachtsmarkt, mit Familien und Freunden, bei der Betriebsweihnachtsfeier.
Und der GENUSS von Stoffen und Erzeugnissen, die mit körperlichen Wohlbehagen verbunden sind, kann keine Sünde sein. Voraussetzung ist, dass es um den gesunden Genuss geht.
Die Alternativen wie gegrillter Maiskolben, Maroni, Apfelpunsch oder Tee, selbstgebackene Plätzchen sind unbestritten gesünder als  die traditionellen kulinarischen Genüsse wie Bratwurst, Schmalzgebäck, gebrannte Mandeln, Glühwein und die fertig gebackenen Leckereien.
Jedoch

Nicht das viele Essen zwischen Weihnachten und Neujahr macht dick, sondern das zwischen Neujahr und Weihnachten.“, 
sagt
Markus M. Ronner
Schweizer Theologe, Autor und Aphoristiker
*1938


Man könnte auch die Adventszeit miteinbeziehen. Dann würde es heißen:
„Nicht  das viele Essen zwischen Weihnachtszeit und Neujahr macht dick, sondern das zwischen Neujahr und Weihnachtszeit“ sagen, denn die Adventszeit ist nichts anderes, als die Vorbereitungszeit um in Weihnachtsstimmung zu kommen.
Mit anderen Worten, wer sich das ganze Jahr über ausgewogen ernährt, dessen BMI wird nicht so arg beeinträchtig, wenn er in der Adventszeit mal über die die Stränge schlägt.
So gesehen, gibt es Möglichkeiten die Adventszeit tatsächlich ohne Gewissensbisse zu überstehen. 

Aber auch entspannt?
Quelle:123rf
Man kann  die Verlockungen kulinarischer Genüsse in Griff bekommen, Weihnachtseinkäufe richtig angehen.
Es könnte aber sein, dass ein  Zuviel an Weihnachtsfeiern mehr Stress als Freude machen. Hier gilt es auch mal „Nein“ sagen zu können -  z.B. zur Betriebsweihnachtsfeier.
Denn die Betriebsweihnachtsfeier ist keine Pflicht erläutert die Arbeitnehmerkammer Bremen.
Beschäftigte hätten keinen Anspruch auf eine Betriebsweihnachtsfeier. Richtet ein Arbeitgeber eine Weihnachtsfeier aus, müssten sie nicht hingehen. Das gelte vor allem, wenn die Feier nach Feierabend steigt. Begründung des Arbeitsrechtlers: Der Arbeitgeber habe kein Recht, über die Freizeit seiner Mitarbeiter zu bestimmen.

Betriebsfeier, Pflicht, Anspruch, Recht auf Freizeit -  in einem Atemzug! Es ist eine Feier, die wirklich nicht sein muss und verzichtbar ist?
Vor kurzem hieß es noch, dass die Weihnachtsfeier auf betrieblicher Ebene grundsätzlich ein gutes Instrument sei, um das Betriebsklima  zu verbessern, Mitarbeiter  zu motivieren und sie auf neue Herausforderungen einzustellen.
Eine Betriebsweihnachtsfeier würde mal auch  Spaß an der Freude bereiten, ein Ambiente schaffen, das das Beisammensein mit etwas lockereren Mitstreitern als im Arbeitsalltag genießen ließ.
War das gestern, aber nicht mehr heute? Es ist schade!

Fazit: Die Adventszeit kann ohne Gewissensbisse
überstanden werden, bei bewusstem Genuss kulinarischer Leckereien. Es muss nicht ununterbrochen 4 Wochen lang geschlemmt werden. Hat mal ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt stattgefunden, gab es
einen Nachmittagskaffee mit reichlich Kuchen, könnte man  dafür, das Abendessen ausfallen lassen.   
Zu viele Termine zum Feiern - Familienfeiern, Feiern im Freundeskreis, betriebliche Weihnachtsfeier - können zu viel des Guten sein und für mehr Stress als Freude sorgen. Hier gilt es, richtig zu sortieren, sich bewusst machen, was wirklich sein muss, vielleicht mal spazieren gehen? Da klappt es auch mit der Entspannung