Zu bestimmten Gelegenheiten, bekanntlich häufig zum Jahresbeginn, setzen sich Menschen Gute Vorsätze, um bestimmte, der eigenen Lebensqualität dienliche Ziele umzusetzen.
So war es auch im laufenden Jahr 2023.
Da hatten laut der jährlichen, repräsentativen Bevölkerungsumfrage durch Forsa im Auftrag der DAK-Gesundheit vier von zehn Befragten gute Vorsätze gefasst. Das sei im Vergleich der letzten 13 Jahre ein hoher Wert.
Besonders beliebt seien gute Vorsätze bei Frauen. Unter ihnen sollen 43 Prozent gute Vorsätze gefasst haben. Bei den Männern seien es nur 37 Prozent.
Dabei sei erfreulicherweise das Durchhaltevermögen gestiegen.
60 Prozent aller Befragten sei es gelungen, die gesteckten Ziele aus dem Vorjahr länger als drei Monate durchzuhalten, im Jahr zuvor waren es noch 56 Prozent.
Und so lauten nun die guten Vorsätze für das Jahr 2024 / im Vergleich 2023:
• Mehr Zeit für Familie/Freundeskreis: 65 Prozent / 64 Prozent
• Stress vermeiden oder abbauen: 62 Prozent / 67 Prozent
• Mehr bewegen/Sport: 57 Prozent / 61 Prozent
• Gesünder ernähren: 53 Prozent / 53 Prozent
• Umwelt- bzw. klimafreundlicher verhalten: 51 Prozent / 64 Prozent
• Mehr Zeit für sich selbst: 49 Prozent / 54 Prozent
• Sparsamer sein: 36 Prozent / 40 Prozent
• Weniger Fleisch essen: 31 Prozent / 34 Prozent
• Abnehmen: 31 Prozent / 33 Prozent
• Weniger Handy, Computer, Internet: 28 Prozent / 31 Prozent
• Weniger Alkohol trinken: 19 Prozent / 16 Prozent
• Weniger fernsehen: 18 Prozent / 20 Prozent
• Rauchen aufgeben: 10 Prozent / 9 Prozent
Mit 65 Prozent aller Befragten wird der Vorsatz „mehr Zeit mit Familie und dem Freundeskreis zu verbringen“ zum Spitzenwert der vergangenen zwölf Jahre.
Er sei besonders bei den jungen Befragten ausgeprägt: 71 Prozent der 14- bis 29-Jährigen und 70 Prozent der 30- bis 44-Jährigen gaben dies als Vorsatz für das neue Jahr an.
Nach wie vor möchte sich ca. die Hälfte der Befragten (53 Prozent) gesund ernähren.
Viele Bereiche einer gesunden Lebensweise verlieren aber an Bedeutung: Stress vermeiden/abbauen geht von 67% auf 62 Prozent zurück, sich mehr bewegen von 61 Prozent auf 57 Prozent und weniger Zeit mit Medien wie Handy, Computer, Internet zu verbringen von 31 Prozent auf 28 Prozent bzw. Fernsehen von 20 auf 18 Prozent.
Die guten Vorsätze, auf Alkohol zu verzichten und mit dem Rauchen aufzuhören, steigen zwar in der Gunst der Befragten. Jedoch werden diese Ziele von insgesamt weitaus weniger Menschen genannt: 19 beziehungsweise 10 Prozent.
Forscher der Universität Freiburg haben die Effekte guter Vorsätze auf die Lebenszufriedenheit untersucht.
Dabei kamen sie zu dem Schluss, dass eine gesündere Ernährung die Lebenszufriedenheit besonders stark erhöht. Sie entspräche dem Glückszuwachs einer Gehaltserhöhung um zehn Prozent.
. „Weniger Zucker und Fett, mehr Obst und Gemüse verbessern unser Wohlbefinden also nachhaltig“, so das Fazit der Forscher.
Bereits eine Stunde Gymnastik pro Woche schlägt sich laut Studie positiv auf dem Glückskonto nieder.
Ein guter Film, das gesellige Beisammensein vor dem Fernsehen könnten Lebensfreude oder Wohlbefinden erhöhen, problematisch sei allerdings das „dauerhafte, passive Glotzen“, hieß es in der Studie.
Der gute Vorsatz, mit dem Rauchen aufzuhören, bringe nach der Umsetzung für die Lebenszufriedenheit vergleichsweise wenig.
Mit 13 Prozent ist in keinem anderen Bereich der Rückgang der guten Vorsätze so hoch, wie in dem Bereich sich umwelt- beziehungsweise klimafreundlich zu verhalten. Insbesondere bei den jungen Menschen im Alter von 14 bis 29 Jahren habe der Klimaschutz an Bedeutung verloren. Nur noch 52 Prozent der Befragten in dieser Altersgruppe sollen sich hier entsprechend verhalten wollen. Im Vorjahr waren es noch 80 Prozent.
Hintergrund: Nicht nur Hersteller müssen Waren und Dienstleistungen klima- und umweltfreundlicher produzieren – auch jeder Einzelne muss umdenken und das eigene Verhalten anpassen, wenn Umweltschutz erfolgreich sein soll.
Zu diesem Schluss, kommt ein Gutachten des Sachverständigenrats für Umweltfragen.
Wird etwa die deutsche Fleischherstellung gedrosselt, während der Fleischkonsum insgesamt gleich bleibt, kann das dazu führen, dass mehr Fleisch aus dem Ausland importiert wird, das möglicherweise unter geringeren Umweltstandards produziert wurde. Langlebigere Smartphones sind nur dann vorteilhaft, wenn Menschen sie auch tatsächlich länger verwenden. Und technologische Fortschritte beim klimafreundlichen Heizen helfen nur dann, wenn Eigentümerinnen und Eigentümer die finanziellen Möglichkeiten, Anreize und Informationen haben, um die neuen Technologien zu nutzen.
Es ist gar nicht so einfach!
Trotzdem:
"Beginne das neue Jahr umweltfreundlich und beschränke dich ausschließlich auf die Wiederverwendung deiner alten, guten Vorsätze."/ Unbekannt
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