Sonntag, 31. Dezember 2023

Jahreswechsel 2023 /2024

 Zu bestimmten Gelegenheiten, bekanntlich häufig zum Jahresbeginn, setzen sich Menschen Gute Vorsätze, um bestimmte, der eigenen Lebensqualität dienliche Ziele umzusetzen.


 

So war es auch im laufenden Jahr 2023.
Da hatten laut der jährlichen, repräsentativen Bevölkerungsumfrage durch Forsa im Auftrag der DAK-Gesundheit vier von zehn Befragten gute Vorsätze gefasst. Das sei im Vergleich der letzten 13 Jahre ein hoher Wert.
Besonders beliebt seien gute Vorsätze bei Frauen. Unter ihnen sollen 43 Prozent gute Vorsätze gefasst haben. Bei den Männern seien es nur 37 Prozent.
Dabei sei erfreulicherweise das Durchhaltevermögen gestiegen.
60 Prozent aller Befragten sei es gelungen, die gesteckten Ziele aus dem Vorjahr länger als drei Monate durchzuhalten, im Jahr zuvor waren es noch 56 Prozent.

Und so lauten nun die guten Vorsätze für das Jahr 2024 / im Vergleich 2023:
•    Mehr Zeit für Familie/Freundeskreis: 65 Prozent / 64 Prozent
•    Stress vermeiden oder abbauen: 62 Prozent / 67 Prozent
•    Mehr bewegen/Sport: 57 Prozent / 61 Prozent
•    Gesünder ernähren: 53 Prozent / 53 Prozent
•    Umwelt- bzw. klimafreundlicher verhalten: 51 Prozent / 64 Prozent
•    Mehr Zeit für sich selbst: 49 Prozent / 54 Prozent
•    Sparsamer sein: 36 Prozent / 40 Prozent
•    Weniger Fleisch essen: 31 Prozent / 34 Prozent
•    Abnehmen: 31 Prozent / 33 Prozent
•    Weniger Handy, Computer, Internet: 28 Prozent / 31 Prozent
•    Weniger Alkohol trinken: 19 Prozent / 16 Prozent
•    Weniger fernsehen: 18 Prozent / 20 Prozent
•    Rauchen aufgeben: 10 Prozent / 9 Prozent

 Mit 65 Prozent aller Befragten wird der Vorsatz „mehr Zeit mit Familie und dem Freundeskreis zu verbringen“ zum Spitzenwert der vergangenen zwölf Jahre.
Er sei besonders bei den jungen Befragten ausgeprägt: 71 Prozent der 14- bis 29-Jährigen und 70 Prozent der 30- bis 44-Jährigen gaben dies als Vorsatz für das neue Jahr an.

Nach wie vor möchte sich ca. die Hälfte der Befragten (53 Prozent) gesund ernähren.
Viele Bereiche einer gesunden Lebensweise verlieren aber an Bedeutung: Stress vermeiden/abbauen geht von 67% auf 62 Prozent zurück, sich mehr bewegen von 61 Prozent auf 57 Prozent und weniger Zeit mit Medien wie Handy, Computer, Internet zu verbringen von 31 Prozent auf 28 Prozent bzw. Fernsehen von 20 auf 18 Prozent.
Die guten Vorsätze, auf Alkohol zu verzichten und mit dem Rauchen aufzuhören, steigen zwar in der Gunst der Befragten. Jedoch werden diese Ziele von insgesamt weitaus weniger Menschen genannt: 19 beziehungsweise 10 Prozent.

Forscher der Universität Freiburg haben die Effekte guter Vorsätze auf die Lebenszufriedenheit untersucht.
Dabei kamen sie zu dem Schluss, dass eine gesündere Ernährung die Lebenszufriedenheit besonders stark erhöht. Sie entspräche dem Glückszuwachs einer Gehaltserhöhung um zehn Prozent.
. „Weniger Zucker und Fett, mehr Obst und Gemüse verbessern unser Wohlbefinden also nachhaltig“, so das Fazit der Forscher.
Bereits eine Stunde Gymnastik pro Woche schlägt sich laut Studie positiv auf dem Glückskonto nieder.
Ein guter Film, das gesellige Beisammensein vor dem Fernsehen könnten Lebensfreude oder Wohlbefinden erhöhen, problematisch sei allerdings das „dauerhafte, passive Glotzen“, hieß es in der Studie.
Der gute Vorsatz, mit dem Rauchen aufzuhören, bringe nach der Umsetzung für die Lebenszufriedenheit vergleichsweise wenig.

Mit 13 Prozent ist in keinem anderen Bereich der Rückgang der guten Vorsätze so hoch, wie in dem Bereich sich umwelt- beziehungsweise klimafreundlich zu verhalten. Insbesondere bei den jungen Menschen im Alter von 14 bis 29 Jahren habe der Klimaschutz an Bedeutung verloren. Nur noch 52 Prozent der Befragten in dieser Altersgruppe sollen sich hier entsprechend verhalten wollen. Im Vorjahr waren es noch 80 Prozent.

Hintergrund: Nicht nur Hersteller müssen Waren und Dienstleistungen klima- und umweltfreundlicher produzieren – auch jeder Einzelne muss umdenken und das eigene Verhalten anpassen, wenn Umweltschutz erfolgreich sein soll.
Zu diesem Schluss, kommt ein Gutachten des Sachverständigenrats für Umweltfragen.
Wird etwa die deutsche Fleischherstellung gedrosselt, während der Fleischkonsum insgesamt gleich bleibt, kann das dazu führen, dass mehr Fleisch aus dem Ausland importiert wird, das möglicherweise unter geringeren Umweltstandards produziert wurde. Langlebigere Smartphones sind nur dann vorteilhaft, wenn Menschen sie auch tatsächlich länger verwenden. Und technologische Fortschritte beim klimafreundlichen Heizen helfen nur dann, wenn Eigentümerinnen und Eigentümer die finanziellen Möglichkeiten, Anreize und Informationen haben, um die neuen Technologien zu nutzen.
Es ist gar nicht so einfach!
Trotzdem:

 

"Beginne das neue Jahr umweltfreundlich und beschränke dich ausschließlich auf die Wiederverwendung deiner alten, guten Vorsätze."/ Unbekannt

Bilderquelle: AdobeStock

Freitag, 1. Dezember 2023

Adventszeit, Weihnachtszeit - ohne Lebkuchen und Co.? Undenkbar!

 Sie kommen wieder in der Advents- und Weihnachtszeit, wir sehen sie und erlegen der Versuchung: Zimtsterne, Lebkuchen, Plätzchen und Co.!
Es sind diese süßen Erzeugnisse mit oder ohne Oblatenunterlage, die aus Teigen gebacken werden, und bei denen neben den Hauptzutaten Honig, Mehl, Nüssen und/oder Mandeln eine Vielzahl unterschiedlichsten Gewürzen zum Einsatz kommen.

Nürnberger Lebkuchen / Wikipedia

Der weltweit bekannteste Nürnberger Lebkuchen zeichnet sich durch besondere Qualitätsmerkmale aus: ein hoher Anteil von Mandel- und Nusskernen und eine geringe Zugabe von Mehl oder sogar der völlige Verzicht darauf. Und der prominenteste Vertreter im Nürnberger Lebkuchen-Sortiment, der Elisen-Lebkuchen, muss eine besondere Zusammensetzung mit mindestens 25% Mandeln, Haselnüssen oder Walnüssen aufweisen und max. 10% Mehl oder 7,55 Stärke enthalten.

Nun prominent oder nicht, es geht um Honig, Zucker, Fett, Schokolade, Nüsse -wahre Kalorienbomben! Gewissensbisse?
Abgesehen von Bitterschokolade oder Magermilchschokolade stecken in Schokolade je nach Sorte zwischen 477 und 546 kcal pro 100g. 

Der Nürnberger Lebkuchen weist dagegen lediglich 385 kcal/ 100g auf, der Elisen-Lebkuchen 464 kcal/100g. 

 Und die Gewürze in Lebkuchen! Ohne Bedenken?
Unter den verwendeten Gewürzen ist Zimt ein fester Bestandteil von Weihnachtsgebäck, wie auch von Lebkuchen. In verschiedenen Zimtsorten kommt ein Aromastoff / Cumarin, in unterschiedlichen Mengen vor. Dabei ist im Wesentlichen zu unterscheiden zwischen dem milden Ceylon-Zimt und den Cassia-
Arten, die höhere Mengen an Cumarin enthalten.
Aus der arzneilichen Anwendung von Cumarin ist bekannt, dass bereits relativ niedrige Dosen bei empfindlichen Personen Leberschäden verursachen können.
Dies berücksichtigend wurden für zimthaltige verzehrsfertige Lebensmittel sogenannte TDI-Werte („tolerable daily intake“= tolerierbare tägliche Dosis) eingeführt. Der TDI-Wert bedeutet diejenige tolerierbare Menge eines Wirkstoffs, die für einen Menschen bei lebenslanger täglicher Aufnahme als gesundheitlich unbedenklich gilt.

Zimtstangen vom Ceylon-Zimtbaum /Wikipedia  
 

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sowie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) haben den Stoff gesundheitlich bewertet und eine akzeptable tägliche Aufnahme von 0,1 mg Cumarin pro kg Körpergewicht abgeleitet.
Das BfR rät ZUDEM nach wie vor zum maßvollen Verzehr von Cassia-Zimt. Verbraucher, die oft große Mengen Zimt als Gewürz verwenden, sollten stattdessen den cumarinarmen Ceylon-Zimt verwenden.

Lebkuchen sind nun mal Backwaren. Und die Welt der Backwaren war 2002 von dem Begriff „Acrylamid“ erschüttert. Es ist ein Stoff, der wegen seiner möglicherweise krebserregenden Wirkung in die Schlagzeilen geraten ist.

Ein Zusammenhang zwischen Acrylamid in unserer Nahrung und dem Auftreten verschiedener Krebsarten konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Solange aber das Risiko durch Acrylamid in Lebensmitteln nicht abschließend geklärt ist, ist aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes der Gehalt an Acrylamid in Lebensmitteln so niedrig wie möglich zu halten.

Acrylamid ist ein Stoff, der nicht von außen zugesetzt wird. Er kann beim Backen von Lebkuchen, Plätzchen und Co. entstehen.
Acrylamid bildet sich, wenn Lebensmittel bei höheren Temperaturen und geringer Feuchtigkeit zubereitet werden.

Asparagin-Acrylamid /Wikipeia

Die „Quellen“ :  Asparagin - ein Bestandteil der in Lebensmitteln natürlicherweise vorkommenden Proteine und die sogenannten reduzierenden Zucker.

Lebkuchen haben aufgrund ihrer Zutaten (z. B. Glucose und Fructose aus Honig, Hirschhorn-Salz als Backtriebmittel) und Herstellungsbedingungen besonders viel Potential, Acrylamid zu bilden.

Seit 2018 gibt es eine EU-Acrylamid-VO, die Hersteller bestimmter Lebensmittelgruppen verpflichtet, durch Minimierungsmaßnahmen den Acrylamid-Gehalt dieser Lebensmittel so niedrig wie möglich zu halten.
Diese oft schon seit vielen Jahren angewandten Minimierungsmaßnahmen sorgen auch weiterhin für niedrige Gehalte an unerwünschtem, da gesundheitlich bedenklichem Acrylamid in Weihnachtsgebäck.

Die häusliche Zubereitung von Lebkuchen, Plätzchen und Co. hat in der Weihnachtszeit Hochkonjunktur. Diesen fleißig Werkelnden stehen die Empfehlungen der Verbraucherzentralen zur Seite, mit Tipps zur Vermeidung zu hoher Acrylamidgehalte beim Backen:
Empfehlungen für die Weihnachtsbäckerei
•    Temperaturen von 190 Grad Celsius bei Ober- und Unterhitze bzw. von 170 Grad Celsius bei Umluft sollten nicht überschritten werden.
•    Hell gebackene Plätzchen enthalten weniger Acrylamid als stark gebräuntes Gebäck.
•    Ei oder Eigelb im Rezept verringert die Bildung von Acrylamid.
•    Hirschhornsalz gilt als Quelle hoher Acrylamid-Werte.
•    Verwenden Sie als Backtriebmittel besser Natron oder Backpulver.
•    Geröstete Mandeln - ob als Stifte oder Blättchen - können für hohe Gehalte sorgen.
•    Auch bei der Lagerung von Plätzchen & Co. bleibt Acrylamid über Monate stabil, während es bei Kaffee zu einer Abnahme während der Lagerung kommen kann.

Fazit: Ein gutes Lebkuchen-Naschen mit Augenmaß und einer ungetrübten Weihnachtszeit steht nichts mehr im Wege. Man hat die Kalorien weitgehend im Griff, denn es müssen nicht täglich 100 g Lebkuchen sein. Der Verzehr zu hohen Mengen an Aromastoff Cumarin mit dem Zimt ist vermeidbar, wie auch der Gehalt an Acrylamid steuerbar.
Also, ohne Gewissensbisse und als gut informierter Verbraucher unbeeinflusst von manchen medialen Widersprüchen: Zimtsterne, Lebkuchen, Plätzchen und Co. genießen! 

 

Quelle: AdobeStock

Und denken Sie daran:

„Essen ist ein Bedürfnis, Genießen eine Kunst!“

François de La Rochefoucauld
(1613-1680) 

Quelle:AdobeStock