„Wer schmiedet „derlei“ Verbindungen? Das Schicksal? Der Zufall?
Das Leben ist eine Reise, bei der man sich die Begleitung nicht aussuchen kann. Zeit, Ort stellen die Weichen- und am Ende ist es die Summe der gemeinsam gemeisterten Widrigkeiten die zwei Menschen zusammenschweißen“ – heißt es in dem Roman
„Zwei an einem Tag“ von David Nicholls
Dabei geht es um die Beziehung von Emma und Dexter, die von einen bestimmten Tag, dem 15. Juli, geprägt ist.
Alles beginnt mit ihrer ersten gemeinsamen Nacht nach der Examensfeier an einem 15. Juli. Danach trennen sie sich. Man ist zu verschieden. Sie verlieren sich aber nicht aus den Augen. Denn trotz ihrer charakterlichen Unterschiede fühlen sie sich zueinander hingezogen. Sie treffen sich Jahr für Jahr immer wieder und immer am 15. Juli des jeweiligen Jahres.
Emma war eigentlich schon immer in Dexter verliebt. Dexter braucht 16 Jahre nach ihrer ersten Nacht, um endlich zu erkennen, dass Emma die Frau ist, die er immer gesucht hat. Sie heiraten. Ihr Glück ist jedoch nur von kurzer Dauer. Emma kommt bei einem Verkehrsunfall ums Leben - an einem 15. Juli.
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Diese romantische Dynamik bei dem Zustandekommen von zwischenmenschlichen Partnerschaften war es einmal.
Für das Schmieden derartiger Verbindungen gibt es heutzutage neben Schicksal, Zufall auch andere Behelfsmittel.
So beispielsweise die professionellen Dates: Blind Date, Dating für Schüchterne oder Speed Dating, bei dem neben der Partnersuche sich auch die Möglichkeit ergibt, Bekanntschaften ohne sexuelle Absichten zu schließen.
Wo doch die Liebe durch den Magen geht, überrascht es nicht, dass es auch Dinner Date gibt. Bei diesem Date, darf ein Single aus 5 Menü-Vorschlägen 3 Menüs auswählen. Damit stehen die Dates fest. Hat das Treffen dem Single nicht nur einen kulinarischen Genuss sondern auch angenehme Herzklopfen bereitet, ist ein anschließendes „altmodisch“ romantisches Candle-Light -Dinner in einem Restaurant zu erwarten.
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Das Dating passt sich auch immer weiter den gesellschaftlichen Änderungen an.
Es werden immer mehr spezielle Dating-Apps, für immer speziellere Zielgruppen entwickelt. Die Apps seien laut ihrer Entwickler einfach zu bedienen. Ein Virtuelles Gespräch sei möglich, Support vorhanden. Auch eine Desktop-Version sei möglich.
Damit nicht genug!
Es gibt von Algorithmus- betriebenen Vermittlungsagenturen,
die dank immer besserer Algorithmen einen immer besser an die Wunschbedürfnisse der Kunden anpassten Partner versprechen.
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Dass dem in der Sache PARTNERSCHAFTSSUCHE so sein kann, zeigt der Film
Da wird eine allein stehende Wissenschaftlerin, beauftragt nach 3 wöchigem Zusammenleben mit einem humanoiden Roboter, ein Gutachten über derartig „andersartige“ Partnersuche zu erstellen.
Der Roboter soll den perfekten Partner für die Wissenschaftlerin verkörpern. Dafür wurde er mit seiner KI auf die Charaktereigenschaften und Bedürfnisse der Wissenschaftlerin programmiert.
Aus diesem Grund versucht der potenzielle künstliche Lebenspartner anfangs, der Frau unentwegt zu gefallen, was gar nicht so gut ankommt. Sie macht ihm sogar ein mangelndes Interesse an einer Beziehung klar. Daraufhin ändert der potenzielle künstliche Lebenspartner sein Verhalten, indem er ab und zu die Erfüllung mancher von der Frau ausgesprochenen Wünsche verweigert.
Nach hin und her kommt es dann doch zu einer ersten gemeinsamen Nacht. Aber ein paar Komplikationen sind noch zu bewältigen ...
Der Film startete am 01.07.2021 in den deutschen Kinos und verzeichnet bislang 109.888 Besucher. Und ICH BIN DEI MENSCH wurde als deutscher Kandidat für den Oscar 2022 ausgewählt.
Manche Kritiker nennen den Film eine Tragikomödie, andere eine Science-Fiction-Dramakomödie oder eine zauberhafte Science-Fiction-Romanze über die Liebe.
Nach dem Film-Magazin Awardswatch „sei es die feinfühlige Erkundung von Weiblichkeit, Männlichkeit und Sexualität, die ICH BIN DEIN MENSCH auszeichnet“.
Somit ist die von einer Kritikerin gestellte Frage,
ob es eine Rolle spiele, wenn das Glück erreicht wird und seine Quelle künstlich ist,
mit NEIN zu beantworten. Denn die Quelle des Glücks ist zwar eine künstliche aber gleichzeitig feinfüllige Quelle.
Wo könnten nun vor diesem Hintergrund die Zukunftsperspektiven in der Sache Partnersuche und Liebesglück liegen?
Wohl in der neuen virtuellen Realität METAVERSUM, (engl. METAVERSE), in der physische Realität mit erweiterten virtuellen Realität verschmelzen.
Wollen wir das, oder sollten in einem oder anderem Bereich unseres Gesellschaft der KI Grenzen gesetzt werden?
Allerdings: Bei einem begrenzten Einsatz von KI mit Bezug auf Lebenspartnerschaften bleibt ein bestehendes Problem weiterhin erhalten, weil
Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen, z.B. der Relativitätstheorie
Albert Einstein