Donnerstag, 1. November 2018

Hilfe zu Selbsthilfe: das Eigenblut und die Kosmetik

Was heißt Jugend! Jugend ist jene Altersgruppe, die durch ihre Stellung zwischen Kindheit und Erwachsensein charakterisiert ist – also (nur) der Bereich von 13 bis 19 Jahren. Der Jugend folgen das frühe Erwachsenenalter (von 18 bis 35 Jahren), danach das mittlere Erwachsenenalter (im Bereich  zwischen 35 und 65 Jahren) und schließlich das hohe Erwachsenenalter (über 65).

Quelle: Wikipedia
Für die Jugend oder jungen Erwachsenen  ist ein gesundes, attraktives Erscheinungsbild eine Selbstverständlichkeit -  da die Stoffwechselvorgänge im Organismus, das Immunsystem sowie  die körpereigenen Reparaturprozesse in den Zellen richtig funktionieren. Neben einer gesunden Ernährung, Bewegung leistet auch die Kosmetik mit ihren dekorativen Produkten einen Beitrag zum gepflegten Aussehen, um Abweichungen von normalem Schönheitsideal auszugleichen und es der jeweiligen Mode anzupassen.
Zudem kommt heute der Pflege-Kosmetika eine bestimmte prophylaktische Wirkung zu. So sollen Pflegeprodukte enthaltend Coenzym Q 10, die Hautvitamine A, C, E, wertvolle Inhaltsstoffe wie Polyphenole bei richtiger und konsequenter Pflege verhindern, dass freie Radikale Fette in den Hautzellen zerstören und so die Faltenbildung vorbeugen.

Die Zeit der Jugend und der jungen Erwachsenen ist verhältnismäßig schnell vorbei, dafür viel länger die Zeit der Altersgruppe gestandener Erwachsenen,  der Erwachsenen „in dem besten Alter“.

Dank der Forschung gibt es heute Möglichkeiten, ganz neue Wege zu bestreiten, um mit nachweisbar verbesserten Ergebnissen auf die Herausforderungen des fortschreitenden Alters zu reagieren und somit Erwachsenen „in dem besten Alter“ beizustehen.

Die dabei angewandten kosmetischen Mittel sind keine Kosmetika konventioneller Art.
Denken wir an das Collagen, ein allgemein bekannter Inhaltsstoff kosmetischer Produkte.
Beim Auftragen einer collagenhaltigen Creme bildet sich ein feuchtigkeitsspendender Film auf die Haut, welcher für ein frisches und glattes Aussehen sorgt. Da die Collagen-Moleküle zu groß sind, um in die Haut einzudringen, bleibe laut Forschern  eine Langzeitwirkung aus.

Einen länger anhaltenden Effekt hat Collagen, wenn es durch Injektion in die unteren Hautschichten gebracht wird.

Quelle: 123rf
Quelle:123rf
Die Faltenunterspritzung mit Collagen
lasse ein Polster
unter der Falte entstehen,
das die Falte
anhebt und dadurch
optisch reduziert,
sagen die ästhetischen Chirurgen.
Es ist ein länger anhaltender Effekt als bei einer collagenhaltigen Creme, aber auch hier wird das Collagen mit der Zeit wieder abgebaut. Nach geschätzten 6 Monaten sei eine neue Behandlung nötig.

Nun gibt es mittlerweile zahlreich Produkte, die „erste Hilfe“ zur Selbsthilfe leisten, indem sie nicht auf die Abgabe von Collagen in die Haut abzielen,  sondern darauf, die hauteigene Collagenproduktion anzuregen.

Der Hauptbestandteil vieler derartiger Produkte kann das Collagen- Hydrolysat sein -  enzymatisch hydrolysiertes Collagen.
Im Gegensatz zum Collagen setzt sich das Collagen- Hydrolysat aus kürzeren Ketten von Protein-Molekülen (Peptiden) zusammen. Da diese Peptide über die Darmwände in den Blutkreislauf gelangen können, weist das Collagen-Hydrolysat eine hohe Bioverfügbarkeit und ein sehr gute Bioaktivität auf.

An dem Alterungsprozess sind zu einem großen Teil Umwelteinflüsse wie Kälte, Hitze, UV-Strahlen, privat /beruflich lang anhaltender negativer Stress beteiligt.
Aber Alterungsprozess entsteht dadurch, dass der Körper absterbende oder kranke Zellen nicht mehr oder nicht schnell genug ersetzen kann.
Wissenschaftler versuchen schon lange, diesem Prozess durch körpereigene Wachstumsfaktoren und sogenannte Stammzellen entgegen zu wirken.
Unter Wachstumsfaktoren versteht man  „bioaktive Peptide“, d. h. natürliche, im Körper hergestellte Peptide (Protein-Moleküle), die die  Stoffwechselvorgänge zwischen den Zellen  steuern, das Immunsystem sowie die körpereigenen Reparaturprozesse in den Zellen anregen.
Stammzellen sind die  „ursprünglichen“ Zellen, die sich Wissenschaftlern zufolge fast zu jeder anderen reifen Zelle weiterentwickeln können. Embryonen bestehen nur aus solchen Stammzellen.

Mittlerweile haben Forschungen ergeben, dass Stammzellen u.a. auch im Blutplasma zu finden sind. Und dies war der Beginn einer (wunderbaren) wahren HILFE zu SELBSTHILFE, geleistet von Selbstheilungssubstanzen des eigenen Körpers.

Unser Blut enthält verschiedene lebende Zellen. Eine dieser Zellart sind die THROMBOZYTEN, auch BLUTPLÄTTCHEN genannt. Sie sollen eine ähnliche Wirkung wie die Stammzellen haben, sind aber im Blut nur in geringen Mengen vorhanden.
Wissenschaftlern ist es gelungen, ein Plättchen-Reiches-Plasma / Platelet-Rich-Plasma, kurz PRP, zu gewinnen.

Quelle: Wikipedia
Zur Gewinnung von PRP wird eine kleine Menge Blut aus der Vene entnommen und nach vollständigem Gerinnen zentrifugiert. Somit werden rote Blutkörperchen vom Blutplasma /Blutserum  getrennt. Im linken Röhrchen im Bild ist das auf diese Weise entstandene hellere Plasma gut erkennbar.

Der wirksame Teil des Serums, der eine besonders hohe Menge an Blutplättchen  und wertvollen Wachstumsfaktoren sowie bioaktive Stoffen enthält, das PRP, kann dann in reiner Form  oder vermischt mit Hyaluronsäure und andere straffenden Substanzen eingespritzt werden. Es gibt jedoch auch Ärzte, die PRP-Produkte zur äußeren Anwendung anbieten.

PRP wird heute in vielen Bereichen eingesetzt: in der Dermatologie - insbesondere zur Behandlung von Gesicht, Hals, Dekolletee, zur Förderung des Haarwachstums, zur Wundheilung, in der Orthopädie, Sportmedizin.

Die Wirkungsweise der PRP-Therapie beruht auf dem Freisetzen der Wachstumsfaktoren aus den Thrombozyten und der Nutzung regenerierender Proteine aus Eigenblut.
Diese aktiven Stoffe würden die Zellerneuerung, die Regeneration verbrauchter, alter Zellen stimulieren und die Steigerung der Collagenproduktion, von Elastin und körpereigener Hyaluronsäure stark anregen, so die Dermatologen. Haut und Bindegewebe  können Feuchtigkeit speichern und werden von innen revitalisiert.

Der Begriff PRP ist rechtlich nicht geschützt. Je nach verwendeter Technik enthält das PRP aus diesem Grund zwischen 40% und 95% konzentrierten Blutplättchen.
Laut FDA (amerikanische Gesundheitsbehörde) sollte man von PRP erst ab einer Konzentration von 50% sprechen.
Medizinern zufolge ist jedoch die Wirksamkeit nicht  unbedingt an die Konzentration gebunden. Denn hochkonzentriertes PRP sei nicht wirksamer als etwas niedriger konzentriertes PRP. Wichtiger sei  die Gesamtzahl der Blutplättchen. Eine gegenüber dem Normalplasma etwa zwei- bis dreifach erhöhte Thrombozyten-Konzentration scheint am Wirkungsoptimum zu liegen.

Quelle: Wikipedia
Einige Vorteile von PRP scheinen  zu seiner raschen Verbreitung beigetragen zu haben:
Selbstheilungssubstanzen des eigenen Körpers sind seine Wirkstoffe,
Allergien können nicht auftreten,
die Wiederaufnahme einer etwaigen Alltagstätigkeit kann sofort erfolgen,
die Risiken der Behandlung sind sehr gering, da mit dem eigenen Blut behandelt wird. Kleine Blutergüsse, Rötungen und Schwellungen sind selten möglich.
Es ist nicht auszuschließen, dass neben den Vorteilen auch die werbewirksame Wirkung seiner alternativen Bezeichnung, die Verbindung, die sie hervorruft, zur großen Bekanntheit von PRP geführt hat: da aus Blut gewonnen, dann VAMPIRLIFTING.
Hollywood scheint dem Vampirlifting verfallen zu sein
In Deutschland sollen laut Umfragen rund 75.000 Ärzte die PRP-Therapie /das Vampirlifting durchführen.

Man will im mittleren Erwachsenenalter - über 35 - noch nicht zu altem Eisen gehören. Warum dann nicht die im Rahmen einer PRP-Therapie angebotene Hilfe zu Selbsthilfe in Anspruch nehmen, die Hilfe von Selbstheilungssubstanzen des eigenen Körpers zunutze machen, um „in dem besten Alter“ ein attraktives Erscheinungsbild präsentieren zu können? Attraktivitätsforscher haben  festgestellt, dass ein attraktives, schönes Erscheinungsbild heute mehr denn je Ausdruck persönlicher Leistung sei und eine verlässliche Stütze auf der Treppe zum Erfolg, privat und beruflich.

„O, SCHÖNHEIT, bring‘ es doch der Schwester WEISHEIT bei,
dass, ohne dich, sie ein Bild ohn‘ Erscheinung sei“

Friedrich Rückert
Deutscher Dichter, Sprachgelehrter, Übersetzer
(1788 – 1818)