Heute weiß jeder, dass sein physisches und psychisches Wohlbefinden von Lebens- und Ernährungsgewohnheiten beeinflusst wird.
Um in der Hektik des Alltags schnell die entsprechende und richtige Kaufentscheidung zu treffen, muss man allerdings über Fortschritte in der Ernährungswissenschaft auf dem Laufenden sein, denn sie fördern immer neue Erkenntnisse zu Tage.
So beispielsweise haben Butter und Eier ihren alten guten Ruf wiedererlangt, Kartoffeln machen nicht mehr dick, sondern vor allem satt, Fleisch ist zwar entbehrlich, ein mäßiger Konsum soll aber nicht schaden, ein Hamburger mit Salat hat weniger Kalorien als eine Currywurst mit Pommes frites, Obst, und Gemüse sind nach wie vor empfehlenswerte Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung ...
So gewappnet, kann es doch keine Sünde sein, die dafür entsprechend notwendigen „Lebens-Mittel“ auch zu genießen. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, nur übertreiben sollte man es mit dem Genuss nicht.
Leider kann es zunächst manchmal und dann immer öfter passieren, dass im Eifer des Gefechts und bei der Vielfalt an verlockenden Angeboten einem /einer schwer fällt, nicht über die Stränge zu schlagen.
Das unmittelbare schlechte Gewissen ist das Mindeste, mögliche gesundheitliche Folgen wie Übergewicht bzw. Adipositas sind ein großes Problem.
Um den fahrlässig /vorsätzlich begangenen Sünden entgegenzuwirken, die zum Problem geführt haben, entscheiden sich dann Frauen und Männer oft, auf eine Diät zu setzen.
Und dann stellt sich heraus: Männer sind anders als Frauen!
Diese Tatsache wird im konkreten Fall einer Diät beispielhaft veranschaulicht, denn Männer nehmen schneller ab als Frauen!!
Eine der Hauptursache für diese Tatsache ist der unterschiedliche Stoffwechsel der Frauen und Männer.
Männer haben einen höheren Anteil an Muskelmasse als Frauen. Diese Muskelmasse, eine große, aktive Masse, verbrennt mehr Energie.
Der höhere Körperfettgehalt und die gleichzeitig geringere Muskelmasse führen bei Frauen zu einem niedrigeren Energieumsatz als bei Männern.
Bedingt durch die unterschiedliche Art des Fettes bei Frauen und Männern ist auch die Fettverbrennung bei Frauen niedriger als bei Männern.
Eine Frau speichert Körperfett hauptsächlich am Po und an den Beinen (entspricht dem sogenannten Birnentyp). Da diese Fettzellen wesentlich weniger stoffwechselaktiv sind, sind diese Fettpolster gesundheitlich nicht so bedenklich, dafür bei einer Diät sehr hartnäckig.
Bei Männern sitzt das Fett vorwiegend in der Bauchregion, (Apfeltyp). Diese Bauchfettzellen sind besonders stoffwechselaktiv. Sie speichern Fett schneller und geben die Fettsäuren auch schneller ab. In Verbindung mit Übergewicht sollen aber die freien Fettsäuren das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen erheblich erhöhen.
Neben den Sündern, die für ihre Schuld - den häufig übertriebenen Genuss - selbst geradestehen müssen, gibt es auch Sünder, die sich nicht nur über ihre Schuld definieren lassen.
Es geht um Übergewichtige bzw. an Adipositas Erkrankte, denen es trotz Diät und Sport nicht gelingt, ein gesundes Gewicht zu halten.
Die Fettverbrennung hängt u.a. davon ab, ob der Körper weiße Fettzellen bevorzugt, die für das Speichern von Energie zuständig sind, oder aber beigen Fettzellen, die das Fett einlagern und auch verbrennen können, um es in Wärme zu verwandeln.
Menschen mit einem hohen BMI sollen häufig einen höheren Anteil weißer Zellen haben.
Diese Feststellungen führten die Forscher zu dem Schluss, dass neben dem Lebensstil die Veranlagung, die GENE, einen Einfluss auf das Körpergewicht haben würden.
Sie fanden, dass ein bestimmtes Erbgut-Abschnitt mitbestimme, wie viel Fett der Körper verbrennt. Es ist der Bereich des bisher am stärksten mit dem Fett und Adipositas assoziierten Gens, des FTO-Gens (fat mass and obesity associated gene) und seiner Varianten.
Übergewichtige sollen z.B. häufig eine FTO-Gen-Variante haben, welche die Entwicklung von weißen Fettzellen begünstigt, die im Gegensatz zu beigen Fettzellen Fett speichern, statt es in Wärme zu verwandeln.
Diese Erkenntnisse über die Funktion des FTO-Gens und seiner Varianten, sowie die Identifizierung weiterer Gene, die mit Übergewicht in Verbindung gebracht werden können, enthalten zahlreiche Ansatzpunkte für die Entwicklung neuer Therapien.
Trotzdem: Die genetische Forschung entlässt auch die Sünder mit ungünstigem Genprofil nicht aus ihrer Verantwortung. Sie können laut Ernährungswissenschaftlern ebenso ein gesundes Gewicht erreichen … mit den altbewährten Mitteln, wie ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung:
• Wer einen eher geringen Kalorienverbrauch hat, kann diesen zum Beispiel steigern, indem er durchkörperliches Training Muskelmasse aufbaut. Denn Muskelzellen verbrennen mehr Kalorien als Fettzellen.
• Wer viel Hunger hat, kann zum Beispiel versuchen, langsamer und achtsamer zu essen, um ein besseres Gespür für sein Hunger- und Sättigungsempfinden zu entwickeln. Auch kann er seine Mahlzeiten so zusammenstellen, dass sie sättigen, aber nicht zu viele Kalorien liefern. Dazu ist es unter anderem wichtig, ballaststoffreiche Zutaten zu verwenden.
• Wer eine Vorliebe für zuckrige oder sehr fetthaltige Nahrungsmittel hat, kann sein Leibspeisen-Repertoire gezielt um gesündere Alternative erweitern, die ähnlich schmecken, aber nicht ganz so kalorienreich sind.
Der
Ehrlichkeit halber muss man schon sagen: Hat man gesündigt, ist die Rückkehr zu
ausgewogenen Ernährungsgewohnheiten ein mehr oder weniger mühseliges
Unterfangen. Aber
„3 Dinge helfen die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen“/ Immanuel Kant
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