Dieser Punkt der Erkenntnis und vermehrt optimistische Wettervorhersagen machen Hoffnung auf eine Belebung des Übergangs zum Sommer und schließlich auf einen Sommer in unserem geographischen Breitengrad, mit hochwertigen Temperaturen, vielleicht sogar einem Allzeithoch. Und er wäre auszuhalten, der sonnige Sommer. Nicht nur weil die Sonne Wärme und Frohsinn verbreitet. Unter Sonnen-Einwirkung findet eine Stärkung des Immunsystems statt, die Haut wird mit mehr Sauerstoff versorgt, Hautunreinheiten werden verringert, die Haut wird gebräunt. Und gebräunte Haut verbindet man immer noch mit Erfolg, Attraktivität, Dynamik, gesteigertem Selbstbewusstsein.
Dass Maßnahmen wie eine gesunde Ernährung, mehr Bewegung, Rauchverzicht und kein übermäßigen Alkoholkonsum gegen arteriellen Bluthochdruck helfen können, ist allgemein bekannt. Aber aus immer zahlreicheren wissenschaftlichen Studien zur Bedeutung des fettlöslichen Vitamin D
für unseren Körper geht hervor, dass gegen Bluthochdruck ebenso wie gegen Arterienverkalkung das Sonnenschein- Vitamin D seinen Beitrag
Vitamin D |
So bestätigten Wissenschaftler der Universität Miami, Florida in einer Studie den Zusammenhang zwischen Vitamin D- Mangel und Verdickung der Gefäßwende und Arterienverkalkung.
Bei den Studienteilnehmern wurde u. a. der Serum -Vitamin D – Spiegel und mit Ultraschall verschiedene Messgrößen für die Verdickung und Verkalkung der Schlagader bestimmt. Es stellte sich heraus, dass mit zunehmenden Vitamin D- Werten die Verdickung der Gefäßwände ebenso kontinuierlich abnahm, wie die Verkalkung (Plaque-Bildung). Dreizehn Prozent der Unterschiede bei der Gefäßverkalkung zwischen den Teilnehmern konnte mit der unterschiedlichen Vitamin D-Versorgung erklärt werden, wobei die Forscher andere bekannte Faktoren für die Entstehung der Atherosklerose vorab ausgeschlossen hatten.
Es ist ebenfalls bekannt, dass Blutdruck-Schwankungen in Abhängigkeit von den Jahreszeiten und vom geographischen Breitengrad auftreten können: höhere Werte im Winter als im Sommer, in kälteren Regionen höher als in warmen.
Um den Hintergrund dieses Prozesses aufzuklären, prüften Experten des KfH-Nierenzentrums Berlin-Moabit, ob oral verabreichtes Vitamin D /synthetisches Vitamin D und natürliches „Sonnenschein-Vitamin D“ den Blutdruck ähnlich beeinflussen. Dazu wurden die Studienteilnehmer einer Gruppe einer reinen UV-A-Bestrahlung ausgesetzt und sie mussten Vitamin D - Tabletten einnehmen. In einer 2. Gruppe erhielten die Teilnehmer eine sonnenlichtähnliche UV-B-Bestrahlung (= führt zur nativen Vitamin D-Synthese über die Haut) und mussten Placebo-Tablette schlucken.
In beiden Gruppen soll es zu einem deutlichen Anstieg des Serum- Vitamins bis auf einen Bereich gekommen sein, der nach Ansicht der Forscher heute als günstiger Bereich für die vielseitig wirkenden Vitamin-D- Effekte gilt.
Im Hinblick auf den Blutdruck hatten die mit sonnenlichtähnlichem UV-B bestrahlte Teilnehmer allerdings deutlich stärker profitiert: Die Blutdruck- Werte fielen durchschnittlich um 5 mmHg systolisch und um 2,5 mmHg diastolisch und dieser Profit blieb auch während der vierwöchigen Beobachtung erhalten. Die sogenannten Responderraten lagen deutlich über 60 %.
Zwar fanden sich auch in der UVA-Gruppe zu 52 % bzw. 45 % Responder, doch die 24-Stunden-Blutdruckmessung zeigte in dieser Teilnehmergruppe sogar leicht angestiegene Mittelwerte.
Schlussfolgerung der Experten: Durch die wiederholte Exposition mit sonnenähnlichem Licht unterhalb der Sonnenbrandgrenze erziele man eine bessere Blutdrucksenkung als durch die orale Vergabe von Vitamin D. Dieser Effekt sei einerseits durch sonnenbedingte Freisetzung von Stickstoffmonoxid in der Haut– ein Stoff der zu Erweiterung der Blutgefäße führt – und andererseits durch antioxidative zellulare UV-Effekte zu erklären.
Der Sonnengenuss als eine effektive Maßnahme gegen Bluthochdruck und Atherosklerose!
Leider hat dieser Genuss, wie eigentlich alle Genüsse, seine Nebenwirkungen.
Bei einem zu langen Aufenthalt in der Sonne kann es leicht zu viel des Guten sein.
UV-Strahlung kann Augen und Haut schädigen und zu Bindehautentzündungen oder grauem Star und im schlimmsten Fall zu Hautkrebs führen.
Für den Augenschutz gibt es die Brille und für die Haut der Sonnenschutz - sollte man meinen. Da nicht alle Wechselwirkungen von Vitamin D bekannt sind, hat jedoch das Kapitel „Sonnenschutz“ noch viele offenen Fragen. So bedürfe die behauptete Verminderung des Vitamin D-Spiegels durch den Sonnenschutz und die damit verbundene gesundheitliche Schädigung weiterer Untersuchungen. Der Zusammenhang sei nicht zweifelslos bewiesen.
Außerdem bedeutet „ein zu langer Aufenthalt in der Sonne“ nicht für alle das Gleiche, weil das „zu viel“ grundsätzlich von dem individuellen Stoffwechsel bestimmt wird.
Für den sinnvollen Genuss empfehlen Experten eine „angepasste Exposition“, bei der der Nutzen der Sonne seine Nebenwirkungen überwiegt: anfangen mit 10 Minuten und wenn die Haut gebräunt ist, den Aufenthalt in der Sonne auf 30 Minuten steigern.
Fazit: Man darf die real existierende Sonne genießen, maßvoll genießen, und der Reaktion des eigenen Körpers vertrauen. Dann klappt es auch mit der gebräunten Haut nebst ihrer positive Auswirkung auf das Selbstwertgefühl, was wiederum in Form von mehr Ausstrahlung, Dynamik die zwischenmenschlichen Wechselwirkungen nur attraktiver machen kann. Und im Hintergrund tut das Sonnenschein-Vitamin D sein Bestes gegen Bluthochdruck und Atherosklerose.