Montag, 21. Juni 2010

Das EI - eine gute Nachricht im Frühjahr 2010

Um das Lebensgefühl der Lifestyle-Verbraucher zu beflügeln, bekommen immer mehr Produkte, bei denen bisher der Nutzen im Vordergrund stand, einen Zusatz, der „IN“ ist.
Im Bereich der Lebensmittel lautet der „IN-ste“ aller Zusätze BIO: Bio-Lebensmittel.
Die Biolebensmittel behalten natürlich ihren bisherigen konventionellen Nutzen als Lebens-erhaltende-Mittel. Sie sollen jedoch dem von Wellness /Fitness - getriebenen Lifestyle-Verbraucher zusätzlich mehr Geschmack, sogar mehr Gesundheit bescheren.

Anscheinend fallen die Deutschen nicht mehrheitlich auf diese Masche rein. Und es ist gut so, denn die Bioprodukte liefern auch keine Hinweise, sie seien gesünder oder schmackhafter als konventionelle. Auch sonst gebe es keine signifikanten Unterschiede.
Das ist die Bilanz aus insgesamt 85 Lebensmitteltesten der Stiftung Warentest der vergangenen 8 Jahre, veröffentlicht in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift „test“.

Wie eine Umfrage unter Konsumenten von Bio-Lebensmitteln ergab, liegen unter den ausschließlich als Bioprodukt gekauften Lebensmitteln die Bio-Eier mit 27% an erster Stelle. Im Vergleich: die Babynahrung liegt bei 5%, Fleisch oder Fisch bei 7%, Milchprodukte bei 9%, Brotwaren wie auch Obst und Gemüse bei 10%, die Kartoffeln bei 14 %.
Darüber ob Bio-Eier gesünder sind als die konventionellen, gibt es keine vergleichenden Untersuchungen. Tatsache ist, dass der mittlere Gehalt an Cholesterin von ca. 220 mg im Eidotter bleibt, ob nun Bio oder nicht. Und trotzdem: Außerhalb der Osterzeit konsumiert der Deutsche im Schnitt vier Eier pro Woche, mit eingerechnet die Exemplare, die zu Nudeln, Aufläufen oder Kuchen verarbeitet werden.
Drei Eier mehr als üblich isst jeder Deutsche im Durchschnitt zu Ostern. Diese 240 Millionen zusätzlichen Eier würden, in einer Reihe hintereinander gelegt, hin und zurück von Berlin nach Peking reichen, hat die “Apotheken Umschau” ausgerechnet.

Also ist das EI / BIO-EI der Shooting Star im Reich der Lebensmittel, trotz seinem
relativ hohen Gehalt an Cholesterin. Und: es kann weiterhin so bleiben, weil es auch keinen Grund besteht, auf Eier zu verzichten. Das war die gute Nachricht im Frühjahr des Jahres 2010.

Wissenschaftler der Kansas State University (USA)haben in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass das neben Cholesterin vorhandene Phosphatidylcholin, besser bekannt als Lecithin, dafür sorgt, dass im Darm nur wenig Cholesterin aufgenommen wird.
Das Ei selbst verhindert also, dass der Körper das Cholesterin aus dem Eigelb aufnehmen kann. Das Cholesterin wird nicht aufgenommen, sondern über den natürlichen Weg wieder ausgeschieden.
Nur bei einigen Menschen ist diese Rückkopplung allerdings gestört. Dann ist eine cholesterinarme Ernährung empfehlenswert. Doch von einer Störung sind nur rund 15-20%der Menschen betroffen. Und außerdem kann der Verzehr von Nahrungsmitteln mit cholesterinbindenden Ballaststoffen, wie sie in Vollkornbackwaren, Gemüse oder Obst vorkommen, ausgleichend und sogar senkend wirken.

Fazit: Dank dem „Ei des Columbus“ ist alles in Butter ggf. Margarine.
Denn Dank der überraschend einfachen und gleichzeitig wissenschaftlich belegten Lösung des Gewissenskonflikts, Ei - ja oder nein, die uns mitten in den Irrungen und Wirrungen des Frühjahrs 2010 ereilt hat, wissen wir jetzt: das Ei ist besser als sein Ruf.
Konsequenz: wenn auch drum herum sich nicht alles als das Gelbe vom Ei erweist, ist das Gelbe im Ei das Beste für uns und samt dem drum herum ruhigen Gewissens und genüüüüüsslich zu konsumieren.