Freitag, 26. Februar 2021

VREXIT

Corona-Zeit: Leichter Lockdown, strenger Lockdown mit ihren sozialen, wirtschaftlichen,, psychologischen Folgen.

Das ganze Land setzte große Hoffnungen in den Impfstoff, der den  VREXIT ermöglicht -  den EXIT aus dem VIROLOGISCHEN Corona-Tunnel. 

BioNTech/Pfizer/ Wikipedia
Moderna/Wikipedia

Noch im Oktober letzten Jahres wusste man noch nicht, wann ein Impfstoff zur Verfügung stehen werde.
Und jetzt gibt es schon 3:
Am 21. Dezember 2020 hatte die EU-Kommission dem Impfstoff von BioNTech/ Pfizer die Zulassung erteilt. Am 6.Januar 2021 folgte die Genehmigung für den  Moderna – Impfstoff und seit dem 29. Januar ist das AstraZeneca-Vakzin zugelassen.

Astra/Zeneca/Wikipedia
Die Präparate von BioNTech/ Pfizer und Moderna sind sogenannte mRNA-Impfstoffe / Boten-RNA-Impfstoffe, der Impfstoff von AstraZeneca ein Vektor-Impfstoff.
Ob nun ein RNA- Boten oder ein genetisch modifizierter Erreger als VEKTOR – beide fungieren als Transportmittel für die genetische Information des SARS-CoV-2-Genoms, die in der Zielzelle eine bestimmte Aufgabe erfüllen sollen: das Antigen des Krankheitserregers SARS-CoV-2 dem Immunsystem zu präsentieren, um damit eine gute Immunantwort auszulösen.
BioNTech/Pfizer spricht von einer Wirksamkeit von 95 Prozent seines Vakzins, Moderna von 94,5 Prozent.
Die Wirksamkeit des COVID-19-Impfstoffs AstraZeneca wird in der Fachinformation der Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) mit 70 % angegeben.
Diese durchschnittliche Wirksamkeit des AstraZeneca- Impfstoffs stellt eine Abschätzung auf der Basis von Auswertungen in Abhängigkeit von Impfdosis und Abstand der verabreichte Dosen.

Die EMA hat die Zulassung dieses Corona-Impfstoffes ohne Altersbeschränkungen empfohlen. 

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt jedoch, den Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca aufgrund der aktuellen verfügbaren Daten nur für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren zu verwenden. Allerdings: Abgesehen von der Altersobergrenze sieht die STIKO alle 3 verfügbaren Impfstoffe als „geeignet“, um sich vor Covid-19 zu schützen und die Pandemie zu bekämpfen.

Die Zulassung des AstraZeneca-Vakzins, löste im Hinblick seiner Wirksamkeit im Vergleich zu den beiden anderen zugelassenen Impfstoffe kontroverse Debatten aus, medial ausgebreitet.
Einige Beispiele.
Aktuelle Daten aus Israel sollen darauf hindeuten, dass der Impfstoff von BioNTech die Virusübertragung deutlich verringert.
Demnach soll der Impfstoff eine Übertragung von Sars-Cov-2 asymptomatischer  und  symptomatische Fälle zu 89,4 Prozent verhindern. Symptomatische Fälle würden um 93,7 Prozent verringert. Laut Gesundheitsexperte Karl Lauterbach geben diese Studien erste Hinweise darauf, dass auch die Infektionen vermieden werden. "Das würde tatsächlich dann auch sehr viel mehr Normalität möglich machen, wenn sich diese Ergebnisse bestätigen", sagte er.

Paul-Ehrlich-Institut/ Wikipedia

Nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts könne der AstraZeneca-Impfstoff in der Mehrzahl der Fälle eine COVID-19-Erkrankung verhindern, die Schwere der Erkrankung mildern und zudem die Krankenhausaufenthalte reduzieren. Aus diesem Grund soll in Bevölkerungsgruppen wie Krankenhaus- und Pflegeheimpersonal, die ein höheres Risiko für die SARS-Cov-2-Infektion und damit auch eine nachfolgende COVID-19-Erkrankung haben, ein besonderer Nutzen der Impfung bestehen.

Eine Bestätigung dieser Empfehlung lieferte eine Analyse mehrerer schottischer Universitäten und der Gesundheitsbehörde Public Health Scotland, die am Montag (22.02.) veröffentlicht wurde. Daraus geht hervor, dass bei dem AstraZeneca-Vakzin schon die erste der zwei Impfungen das Risiko eines Klinikaufenthalts wegen Covid-19 um bis zu 94% reduzieren könne. 

Quelle: Wikipedia

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, habe sogar seine Kollegen und Kolleginnen aufgerufen, sich mit dem Vakzin von AstraZeneca  impfen zu lassen. “Sie schützen sich damit sich selbst und andere“, sagte er, da der AstraZeneca-Impfstoff schütze wie die Vakzine von BioNTech/Pfizer und Moderna „nachweislich vor Ansteckungen und verringere das Risiko von schweren tödlichen Abläufen“.

Quelle:Wikipedia
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sei anderer Ansicht. Demnach sollten medizinisches Personal und Pflegekräfte nicht mit dem Corona- Impfstoff von AstraZeneca geimpft werden. Der Impfstoff sei genauso so sicher wie die anderen. Doch die geringe Wirksamkeit lasse sich nicht wegdiskutieren. Daher halte er für geboten, Menschen mit hohem Infektionsrisiko, zu denen medizinisches Personal und Pflegekräfte gehören, mit besser wirksamen Vakzine zu impfen.

Nun ist das Corona-Virus mutiert, was nichts Besonderes ist. Virus-Mutationen passieren ständig. Dabei verändert das Virus seine Erbinformationen - in ganzen Genblöcken oder auch nur punktuell.
Bisher sind drei Mutationen des Corona-Virus bekannt: die britische Variante B.1.1.7 , die in Südafrika aufgetretene Mutation B.1.351  und die Variante B.1.1.248, die offenbar aus Brasilien stammt.
Wie schwer eine Infektion verläuft oder wie ansteckend sie ist, hängt davon ab, wie umfangreich die Mutation war. Durchsetzen wird sich schließlich die Variante, die am meisten Menschen infiziert. Das wurde in Großbritannien beobachtet..
Britische Forscher gingen zunächst  davon aus, dass die Mutation in GB um 50 bis 70 Prozent ansteckender als bisherige Formen von Covid-19 sei.

Quelle: Wikipedia

Für den  Charité-Chefvirologe Christian Drosten sei dieser Wert zu hoch gegriffen. Nach Auswertung aktueller Daten liege die zusätzliche Infektiosität zwischen 22 und 35 Prozent.

Die genaue Ursache für eine erhöhte Ansteckungsgefahr mit B.1.1.7  ist nicht bekannt. Laut einem Bericht im „Ärzteblatt“ wird vermutet, dass „der leichtere Eintritt des Corona-Virus in die Zellen“ durch mehrere Mutationen jener Genregionen auszeichnet, die das Spike-Protein kodieren, mit dem SARS-CoV-2 sich an menschliche Zellen heftet und Eintritt verschafft.

Alle drei Mutationen sind inzwischen auch in Deutschland angekommen. Aktuell gilt die britische Mutation in Deutschland aber noch als die größte Bedrohung, weil sie sich nach aktuellem Wissensstand am weitesten verbreitet hat.
Die gute Nachricht: Nach Einschätzung des Paul-Ehrlich-Instituts sind alle zugelassenen Impfstoffe durchgehend wirksam gegen die Mutationen. Sollte wegen der Mutationen eine Anpassung der Baupläne der Impfstoffe nötig werden, was innerhalb von sechs Wochen möglich sei, könne eine Zulassung schnell erfolgen.

In Deutschland mehren sich die Hinweise auf eine mögliche neue Verschärfung der Corona-Pandemie. Der rückläufige Trend der letzten Wochen  setze sich offenbar nicht mehr fort.

Robert Koch -Institut/Wikipedia
Laut RKI wisse man nicht genau, ob besorgniserregende Corona-Varianten bei dieser Entwicklung  eine Rolle spielen. Der Anteil der B.1.1.7 steige allerdings rasant. Deshalb rechne das RKI, in den kommenden Wochen mit mehr Corona-Ausbrüche – auch  unter jungen Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern.

Dass die Sehnsucht der Bevölkerung nach einer Öffnungsstrategie groß ist, weiß die Politik.
Angesichts der Sorge um eine 3. Corona-Welle hat Kanzlerin Merkel aber erneut für eine vorsichtige Strategie bei möglichen Öffnungen plädiert.
So werden in dem Beschluss zur Verlängerung des Lockdowns bis zum 7.März folgende Bereiche abweichen:
Grundschulen und Kitas
Friseurbetriebe, die unter Einhaltung von Hygieneauflagen ab 1. März 2021 wieder öffnen dürfen
und
Einzelhandel, Museen und Galerien sowie noch geschlossene körpernahe Dienstleistungsbetriebe - ab einer stabilen 7-Tage-Inzidenz von 35

Reaktionen laut Medienberichten:
Der  Vorsitzenden des Weltärztebundes: ausdrückliche Warnung vor weiteren Lockerungen.
Wer in Zeiten steigender Reproduktionswerte des Coronavirus über Lockerungen
spreche, handele „absolut unverantwortlich", sagte er. Als Reaktion auf diese Entwicklung fordere er eine Beschleunigung der Impfungen.   

Quelle:Wikipedia
Deutschlands Internisten haben statt eine Lockerung eine Verlängerung des Lockdowns bis Anfang April gefordert. Drei Wochen mehr Disziplin seien entscheidend, um durch Impfungen eine schwere bis nicht mehr kontrollierbare Welle zu verhindern, sagte sinngemäß der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, (DIVI).
Nach einem Prognosemodell der DIVI könnte eine Öffnung am 7. März die Zahlen schwer kranker Corona-Patienten in Krankenhäuser „exorbitatnt“  in die Höhe treiben, hieß es.

Quelle:Wikipedia

Der Deutsche  Lehrerverband mahnt angesichts der Ausbreitung deutlich ansteckenderer Corona-Varianten zu Vorsicht bei den geplanten Schulöffnungen. Eine schrittweise Rückkehr von Distanz- in den Wechselunterricht solle es nur dann geben, wenn die Inzidenz in der jeweiligen Region für mindestens 1 Woche unter 100 liege und der Trend rückgehender Infektionszahlen stabil sei. Ein vollständiger Präsenzunterricht soll dem Verband zufolge erst bei einer Inzidenz unter 35 stattfinden dürfen.    

Öffnung von Grundschulen und Kitas! Stimmen zu vorgezogener Impfung von Personal in Grundschulen und Kitas wurden immer lauter. In der ImpfVO  wurden sie jedoch in Gruppe 3 eingestuft.
Nun am Montag (22.02.2021) haben sich die Gesundheitseitsminister der Länder mit
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn darauf verständigt, dass Grundschul- Lehrkräfte und das Personal in Kitas für Impfungen gegen SARS-CoV-2 vorgezogen werden. Demnach
sollen sie in Prioritätsgruppe 2 der ImpfVO statt in Gruppe 3 eingestuft werden und mit dem Vakzin von AstraZeneca geimpft werden.
Begründung: In Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen sowie in Schulen komme es zu zahlreichen Kon¬takten von Menschen aus unterschiedlichen Haushalten.
Eine Gegenargumentation bei dieser Vorgehensweise kam prompt vom Ethikrat.
Quelle:Wikipedia

 Die Vorsitzende des Ethikrats, Alena Buyx, sieht die Änderungen kritisch. Sie könne zwar die politische Motivation nachvollziehen, auch wisse sie, dass Schulen und Kitas ein „essenzieller Bereich der Gesellschaft“ seien. „Ich muss aber auch gestehen: Ich hätte mir gewünscht, dass man eine erhöhte Sicherheit dort erreicht hätte, beispielsweise über Tests.“
Zudem werde mit der Priorisierung des Schul- und Kitas Personals ein Stück weit die Systematik der bisherigen Priorisierungen aufgegeben – nämlich „dass diejenigen, die besonders hohe Risiken haben, schwer zu erkranken oder zu versterben, oder die sich solchen Risiken im Beruf besonders aussetzen, bevorzugt werden“.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechne bei dieser Priorisierung NICHT mit EINER SPÄTEREN IMPFUNG von vorerkrankten Menschen. Deutschland habe derzeit deutlich mehr Impfstoffe. Das ermögliche, „dass Menschen mit Vorerkrankungen trotzdem AUCH und SEHR ZEITNAH die Impfangebote bekommen“. 

Es gibt auch  Immunologen, die es für möglich halten, dass die Inzidenz 35  durch ANSTECKENDERE CORONAVARIANTEN  gar nicht erreicht werden könne. Und das mache deutlich, dass aktuell  jede Form von Öffnungen ein hohes Risiko birgt.
Nach einer Videokonferenz der EU Staats- und Regierungschefs hält die Kanzlerin mittlerweile in der Corona-Krise eine Abkehr von der Inzidenz 35 unter Bedingungen für möglich. Das setzte ein breites Testen voraus: Tests in Schulen und Kitas, sowie in Betrieben.

Politiker, sachkundige Wissenschaftler, Intensivmediziner,  Virologen, Immunologen, Infektiologen, Mikrobiologen! Sie alle tun ihr Bestes!
Solange es keine Medikamente gegen SARS-CoV-2 und seine Mutanten gibt, bleiben die Impfstoffe die Hoffnung für eine nach-Corona-Normalität.
Zu viele widersprüchliche Experten-Aussagen, öffentlich ausgebreitet, sogar überboten,  ver(derben)nebeln aber die Lichter der Hoffnung auf dem Weg zum VREXIT – zum Exit aus dem ViRologischen Corona-Tunnel.