Montag, 2. Januar 2017

Vorsätze 2017: sind sie womöglich postfaktisch?

Neues Jahr, neuer Anfang!
Es ist auch die Zeit, die viele von uns zum Anlass nehmen, gute Vorsätze für das neue Jahr zu fassen.
Wie schon seit einigen Jahren hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit eine Umfrage durchgeführt, um die beliebtesten Vorsätze der Menschen für 2017 herauszufinden. Basis: bundesweit 3.468 Befragte, Zeitraum November/Dezember 2016 .
Ergebnis:

Stress vermeiden oder abbauen
62%
Mehr Zeit für Familie/Freunde
60%
Mehr bewegen/Sport 
57%
Mehr Zeit für sich selbst
52%
Gesünder ernähren
50%
Abnehmen
33%
Sparsamer sein               
31%
Weniger fernsehen      
19%
Weniger Alkohol
12%
Rauchen aufgeben
9%

Die Klassiker Stress abbauen/vermeiden, Sport und Ernährung behalten im Jahresvergleich ihren Platz.


Quelle:123rf
Bemerkenswert: Laut DAK –Umfrage  habe es 2016 mehr als jeder zweite Deutsche geschafft, seine guten Vorsätze für das neue Jahr vier Monate und länger durchzuhalten (56 Prozent). Das sei der beste Wert seit Beginn der Befragungen zu den guten Vorsätzen im Jahr 2011. Vor allem Menschen im Norden und in den ostdeutschen Bundesländern halten ihre Vorsätze lange durch, am kürzesten die Nordrhein-Westfalen (50 Prozent).

Leider sei (nach wie vor) das Gesundheitsbewusstsein weniger ausgeprägt, wenn es um Genussmittel geht: nur 9% der befragten gaben an, im kommenden Jahr das Rauchen aufzugeben - trotz  umfangreicher neuer Regelungen und Schockbilder auf Zigarettenpackungen.
Quelle:123rf

Und auch beim Alkoholkonsum wollen sich nur 12% der Deutschen einschränken.

Neues Jahr, neuer Anfang, alte Vorsätze - oder sollte man sie POSTFAKTISCH nennen?
POSTFAKTISCH, von Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) im Dezember zum Wort des Jahres 2016 gewählt. Das Wort sei eine Lehnübertragung des englischen „post truth“ (nach der Wahrheit), von Oxford Dictionary im November 2016 zum Wort des Jahres gekürt.
POSTFAKTISCH lässt jedoch eher ans Lateinische denken, wie bei post scriptum / nach Ende eines Schreibens, post festum / nach dem Fest, post factum / nach Fakten, hinter den Fakten und dann das Kunstwort POSTFAKTISCHF. Denkt man auch noch an die Postmoderne, da kann man - wie die GfdS - dem POSTFAKTISCH die Vorstellung einer neuen Epoche, einer neuen Ära zugrunde legen.

Nun die Frage: sind die guten, alten Vorsätze 2017 postfaktisch oder nicht?
Quelle:123rf

Den Ausdruck „gute Vorsätze“ könnte man in Anlehnung an das Englische „post truth“ als POSTFAKTISCH bezeichnen. Denn auf den ersten Blick ignoriert er manche Wahrheiten  der neuen Epoche, des neuen Zeitalters - des digitalen Zeitalters.

Es ist Fakt und entspricht der Wahrheit, dass das digitale Zeitalter eine Vielfalt an Chancen und Möglichkeiten in allen Lebensbereichen geschaffen hat und zugleich auch die Forderung zur Eigenverantwortung. Es ist Fakt und entspricht der Wahrheit, dass dadurch  ein ganzes Spektrum von möglichen Belastungen entstand, die Körper und Seele treffen können.
So sollen Gesundheitsberichten zufolge seit dem Jahr 2010 die seelischen Belastungen -  mal heißt es Stress, mal Burnout, mal Depression -  die meisten Fehltage unter allen Diagnosen verursacht haben, noch vor dem vormaligen Langzeit-Rekordhalter Rückenschmerzen.

Unter den „guten Vorsätzen“ nimmt zwar der Vorsatz „Stress vermeiden/ abbauen“ den 1. Platz ein.
Was aber bei den guten Vorsätzen für 2017 in diesem Zusammenhang erst auf den zweiten Blick erkennbar ist, ist der neue Trend bei der Nutzung von digitalen Medien.
Bei der jährlichen Umfrage zu den guten Vorsätzen der Deutschen fragte die Krankenkasse die Nutzung von digitalen Medien zum dritten Mal ab. Im Jahresvergleich zeigt sich: Seit 2014 sei die Zahl der Menschen, die öfter mal abschalten wollen, von 15 auf 20 Prozent gestiegen. Bei den jungen Erwachsenen zwischen 14 bis 29 Jahren sei der Trend besonders deutlich: 38 Prozent planen, ihren Medienkonsum 2017 einzuschränken – vor zwei Jahren sollen  es noch 29 Prozent gewesen sein. In der Gruppe der über 60-Jährigen würden dies aktuell nur zehn Prozent der Befragten angeben.

So gesehen, könnte man auch in Anlehnung an das Lateinische „post factum“  die guten Vorsätze, die guten Vorsätze mit ihren positiven offline-Trends, als POSTFAKTISCH ansehen. Man kann ihnen ohne weiteres die Vorstellung einer neuen Epoche zugrunde legen, weil sie den sinnstiftenden Zusammenhang zwischen den Fakten und Wahrheiten der alten Epoche und den Fakten und Wahrheiten der neuen digitalen Epoche darstellen.

Und um in der neuen Epoche Schritt halten zu können, lohnt es sich, dafür Sorge zu tragen, dass Vorsätze nicht im Ansatz stecken bleiben.
Quelle: 123rf



Leider ergab eine aktuelle Umfrage von YouGov und STATISTA, dass  nur
37%  der Deutschen Neujahrsvorsätze für 2017 haben
60%  2017 nichts ändern wollen und
3%    sich noch nicht sicher seien.
Quelle:123rf
Trotzdem! Im Jahr 2017 kann alles nur besser werden. Denn das Jahr 2017 wird von Astrologen als das Jahr der Sonne bezeichnet.
Sonne, Sinnbild für alles Beglückende, Depressionen austreibende!
So bestehe die Möglichkeit, dass wir scheinbar über uns hinauswachsen, doch in Wirklichkeit wecke die Sonne nur das, was schon die ganze Zeit in uns steckt.
Im Sonnen-Jahr 2017 könne der Wunsch, lang gehegte Ziele zu verwirklichen, stärker werden.
Und im bildlichen Sinn von Sonne erleuchtet, werde uns laut Astrologen vielleicht erst bewusst, was wir wirklich wollen und fassen Pläne (Vorsätze) konkreter ins Auge.
Dann klappte es auch besser mit mehr Bewegung, Sport, mit stressreduzierenden, entspannenden Wellness-Maßnahmen und mehr offline-Zeit. Dadurch werden unsere Potentiale und Belastungsgrenzen in physischen und psychischen Hinsicht erweitert -     2 so notwendigen Zutaten, die sich positiv nicht nur auf unsere Gesundheit, sondern auch auf Unternehmen und deren finanzielle Gesundheit auswirken.

In diesem Sinne:
Mit Durchhaltevermögen beim Umsatz von postfaktischen Vorsätzen und ihren positiven Trends

ein erfolgreiches und gutes neues Jahr!