Small Talk ist eine Gepflogenheit, die mittlerweile für das Berufsleben einen hohen Stellenwert erlangt hat. Der Grund ist vielleicht darin zu sehen, dass unsere Gesellschaft, getrieben vom Parameter „Zeit“, mit akribisch synchronisierten Abläufen zu kämpfen hat. Und Zeit kann G(e)old wert sein, wenn sie mit einem zwanglosen Gespräch verbracht wird, das richtig eingefädelt wurde.
Unsere immer dynamischere Gesellschaft lässt uns auch hier nicht im Stich.
Sie hat zur Koordinierung immer komplexer werdender Vorgänge neue berufliche Chancen eröffnet. Es gibt Smalltalk- Experten, besser bekannt als Managementtrainer, die angehenden Small Talk- Profis zur Seite stehen.
Die Experten vermitteln in ihren e- Darlegungen und Seminaren Basiswissen und Strategien für den intelligenten Small Talk, erklären seine großartigen Wirkungen, denn er kann Vertrauen schaffen und eine gemeinsame Basis, die es erlaubt, besser über berufliche Belange zu sprechen. Der gekonnte Small Talk kann der Auftakt zum „Big“ Talk sein oder sogar die Herbeiführung einer Win -win- Situation schaffen. Fehlt es an Kompetenz, vielleicht mangels Übung oder in Unkenntnis gewisser Fragetechniken, kann der Small Talk unheilbaren Schaden anrichten.
Die experteren Experten als die Experten sehen den Spickzettel als Türöffner auf dem Weg von der kleinen Plauderei zu der hohen Kunst des zwanglosen gekonnten Gesprächs.
Es geht um den Spickzettel der Art „ nur Mut – du schaffst das!“: Ich beginne mit einem Lächeln, ich bin ehrlich und authentisch, ich überlege mir einen Gesprächeinstieg, ich frage und höre aktiv zu…
Ergänzend heißt es: Sollte man nach einem mehr oder weniger gelungenen Versuch einen neuen starten wollen, dann aber den Spickzettel kurz aus der Tasche nehmen und einen Blick darauf werfen.
Nach dem Gespräch könnte man nochmals kontrollieren, ob man alle Punkte berücksichtigt hat.
Sollte man das Gespräch beenden wollen, dann das bisher Gesprochene würdigen und anschließend offen sagen, was man vorhat. Z. B. einen Kaffee holen (und hoffen, man wird nicht begleitet = eigene Anmerkung).
Das muss man sich bildlich vorstellen:
Ich fabriziere meiner Meinung nach ein strahlendes, authentisches Lächeln und richte den Blick auf mein Gegenüber. Der Blickkontakt ist hergestellt. Das Gespräch beginnt, aber nach 1-2 Minuten kommt alles ins Stocken. Ich würdige die Würze in der Kürze, beende das Gespräch, indem ich verkünde, einen Kaffee holen zu wollen. Ich habe Glück: Ich werde nicht begleitet.
Die nachträgliche Überprüfung des Spickzettels ergibt keine Versäumnisse.
Vor dem 2. Anlauf täusche ich die Notwendigkeit eines Tempo- Taschentuchs vor, öffne die Tasche und konsultiere schnell den Spickzettel, zu diesem Zweck dort strategisch positioniert. Erhasche nebenbei einige Gesprächsfetzen drum herum. Lächele. Blickkontakt. Ich stürze mich ins Small Talk- Getümmel.
Diesmal möchte ich das Gespräch nicht beenden, aber im Stillen wünsche ich mir eine Tasse Kaffee – hoffentlich in Begleitung.
Ich habe Glück: Mir wird eine Tasse Kaffee angeboten. Und beim Kaffee und etwas
Drumherum sehe ich schon einen „Big“ Talk am Horizont.
Nach dem Gespräch vergesse ich zu kontrollieren, ob ich alle Punkte von dem Spickzettel durchgenommen hatte.
Tiefe Überlegungen kann einen zu dem Schluss führen: nicht Strategien, Üben, Fragetechniken - mit oder ohne Spickzettel - sind das Problem. Das alles kann erlernt werden.
„Zum kultivierten Umgang miteinander gehört auch eine emotional intelligente Gesprächskultur, die - zusammen mit aktuellen Umgangsformen - den souveränen Auftritt auf dem gesellschaftlichen Parkett vervollständigt“ – sagt Dr. Annette Kessler
Und das ist das Problem: eine gewisse Emotionalität einzubringen, von der das Smalltalk- Klima abhängt.
D. h., es genügt nicht, sich klar und verständlich auszudrücken, um somit sein Anliegen deutlich und transparent zu übermitteln.
Für den Übergang von zwangloser Plauderei zum gekonnten zwanglosen Small Talk ist unerlässlich, anderen Menschen aktiv zuhören zu können, das was sie sagen, zu verstehen und einzuordnen, sich in ihre Gefühle und Sichtweisen hineinversetzen zu können (und wollen), und nicht zuletzt darauf angemessen zu reagieren.
Heißt das nicht „auf der gleichen Wellenlänge“ liegen?
Also, das Vorhandensein eines gewissen Wissensinhalts, der gespeichert ist und keines Spickzettels bedarf = BASISWISSEN und ein gekonnt zwangloses Gespräch geführt mit Gesprächspartner/n, der/die mit einem die gleiche Wellenlänge hat /haben.
Und die Small Talk- Stufe auf der Karriereleiter kann mühelos erklommen werden.
PS: Ermitteln Sie Ihre Kunstfertigkeiten in Sachen Small Talk in einem SELBSTTEST und erfahren Sie Tipps zur Verbesserung Ihrer Fähigkeiten,