Aus Lexika erfährt man, dass es neben den eigentlich noch zu Lebensstil
gehörenden Produkten aus dem Bereich der Mode, Möbel, Architektur, Autos
auch Lifestyle- Handys, Lifestyle- Gesundheit, Lifestyle- Essen,
Lifestyle- Seminare, Lifestyle- Bibel, Lifestyle- Fonds als Mischung
zwischen Lifestyle- Produkten und Geldanlage, mobiler Lifestyle zur
Überwachung von Kindern, Hunden, Partnern, Arbeitnehmern, Lifestyle- Sex
und …
auch Lifestyle-Medikamente
gibt.
Medikamente. Penicillin!
Die Geschichte von PENICILLIN begann 1735 als der Naturforscher Carl von Linné mit der Katalogisierung von Mineralien-, Pflanzen- und Tieren begann.
Darunter befand sich auch der Schimmelpilz. Dieser wurde später aufgrund seiner pinselförmigen Sporenträger Penicillium genannt.
1928 entdeckte dann der Bakteriologe Alexander Fleming zufällig in einer Bakterienkultur mit Staphylokokken- Stämmen einen Penicillium, der wohl von einer Spore abstammte, die sich aus der Luft auf den Nährboden abgesetzt hatte. In der Umgebung dieser Schimmelpilz-Kolonie erschienen die Staphylokokken-Kolonien durchsichtig, als ob sie aufgelöst worden waren. Damit hatte Fleming als Erster die auflösende Kraft eines Pinselschimmels Penicillium gegenüber Mikroorganismen beobachtet.
Er bezeichnete diesen Pilz anfangs als "mould juice" ("Schimmelsaft"). -Erstmals am 7. März 1929 nannte er ihn "PENICILLIN“.
Penicillium gab dann in den Folgejahren der ganzen Wirkstoffgruppe der vom Schimmelpilz abgesonderten bakteriziden und in Medikamente umgesetzten Stoffe seinen Namen: PENICILLIN.
Ist nun PENICILLIN ein Lifestyle- Medikament geworden?
Zu den Lifestyle-Medikamenten gehören Medikamente, die nicht in erster Linie zur Bekämpfung einer Erkrankung, sondern zur Erhöhung der Lebensqualität, zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit oder als kosmetische Maßnahme eingesetzt werden. So z.B. Präparate
zur Raucherentwöhnung
zur Regulierung des Körpergewichts
zur Behandlung der erektilen Dysfunktion
zur Verbesserung des Haarwuchses.
Ein Medikament ist ein Arzneimittel, das in bestimmter Dosierung zur Heilung, Vorbeugung oder Diagnose einer Krankheit dient.
Die Anwendung von Penicillin beruht unbestritten auf seiner bakteriziden Wirkung.
Aufgrund ihrer verschiedenen Eigenschaften gibt es mittlerweile unterschiedliche Untergruppen von Penicillinen für unterschiedliche Einsatzgebiete: Bronchitis, Lungenentzündung, Mandel-, Mittelohrenentzündung, Sinusitis, Harnweginfektionen, Blutvergiftung – um ein paar Beispiele zu nennen.
Vor diesem Hintergrund wirkt Penicillin nach heutigen Erkenntnissen primär zur Bekämpfung von Krankheiten, und trägt folglich nur sekundär zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und des allgemeinen Wohlbefindens bei.
Und solange keine Anwendung von Penicillin bekannt ist, bei der die Erhöhung der Lebensqualität in Vordergrund steht, bleibt Penicillin
ein "richtiges“ Arzneimittel.
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