In der Regel 1 der „Aktualisierten 10 Regeln“ der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) heißt es „Lebensmittelvielfalt genießen“, und in Regel 9 „achtsam essen und genießen“.
Genuss wird somit im Rahmen einer vielfältigen, ausgewogenen Ernährung erlaubt. Denn genussvoll Essen erzeugt Wohlbefinden. Genuss braucht aber ZEIT. Und die muss man sich nehmen – auch wenn es manchmal schwerfällt!
Und im Eifer des täglichen Gefechts kann es dann schon vorkommen, dass man über die Stränge schlägt. Folgen: Übergewicht, Adipositas.
Der bekannte Body - Maß – Index / BMI kann dazu helfen, sich selbst zu beurteilen, ob man sich noch im Bereich eines Normalgewichts befindet, oder schon ein Übergewicht erreicht hat.
Ein vielversprechender Beistand in der Sache „Problemgewicht“ können heutzutage die weltweit in die Schlagzeilen geratenen Spritzen zu einer „einfachen und sicheren“ Gewichtsreduktion leisten:
OZEMPIC und WEGOVY.
SEMAGLUTID.
Das seit 2018 in Europa zugelassene OZEMPIC war ursprünglich für Diabetes -Patienten entwickelt. Weltweite Bekanntheit erlangte jedoch das Medikament, als sich zeigte, dass das Mittel bei Patienten zur Reduktion des Körpergewichts führte.
Seit 2022 ist der Wirkstoff SEMAGLUTID in Europa auch unter dem Handelsnamen WEGOVY zur Behandlung von starkem Übergewicht zugelassen. In Deutschland ist die WEGOVY-Spritze des dänischen Herstellers NOVO Nordisk seit Juli 2023 erhältlich.
WEGOVY ist in Kombination mit einer Diät und Sport zugelassen und zwar für
• Erwachsene mit Adipositas, d.h. einem BMI über 30
• Erwachsene mit erhöhtem Übergewicht / BMI über 27 und damit verbundenen Gesundheitsproblemen wie Diabetes Typ2 oder Bluthochdruck
• Jugendliche ab 12 Jahren mit Adipositas und einem Körpergewicht von mehr als 6o kg.
Der Wirkstoff SEMAGLUTID ist in WEGOVY doppelt so hoch dosiert wie im OZEMPIC.
Als „Hirnbotenstoff“ bewirkt SEMAGLUTID, dass das Gehirn ein Sättigungssignal aussendet. Patienten essen weniger.
SEMAGLUTID fördert die Freisetzung von Insulin im Körper und sorgt dafür, dass man sich schneller satt fühlt. Dabei schüttet die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin, und zwar nach dem Essen, wenn der Blutzuckerspiegel hoch ist und Insulin gebraucht wird.
SEMAGLUTID verzögert zudem die Entleerung des Magens. Der Zucker wird aus dem Darm weniger schnell ins Blut aufgenommen, der Blutzuckerspiegel steigt langsamer an und die Bauchspeicheldrüse wir entlastet.
D.h.: Mit WEGOVY hat man weniger Hunger, wird man schneller satt und man wird auch weniger schnell wieder hungrig.
Die Deutsche Adipositas Gesellschaft (DAG) hält den Wirkstoff SEMAGLUTID für "insgesamt relativ gut verträglich, sofern die Dosis langsam gesteigert wird".
Die häufigsten Nebenwirkungen seien gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Durchfall sowie damit korrelierende Kopfschmerzen.
Laut Hersteller seien auch Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder der Gallenblase wie allergische Reaktionen möglich.
Im Juni 2023 erklärte die europäische Arzneimittelbehörde EMA, dass eine neue Studie darauf hinweise, dass bei Menschen mit Typ-2-Diabetes unter Behandlung mit SEMAGLUTID enthaltenen Medikamenten ein erhöhtes Risiko für Schilddrüsenkrebs bestehen könnte. Die Behörde hat die Hersteller der Produkte um weiterführende Informationen und Daten gebeten.
WEGOVY wird wie OZEMPIC auch unter die Haut gespritzt.
In Studien habe man festgestellt, dass das Medikament nur so lange wirkt, wie man es nimmt. Die Langzeitfolgen von SEMAGLUTID sei allerdings noch nicht erforscht.
Wer sich für die Therapie entscheidet, muss die Kosten selbst übernehmen. Laut Novo Nordisk sind es in Deutschland gut 300 EUR pro Woche.
Mehrere Studien belegen, dass SEMAGLUTID nicht nur für Menschen mit starkem Übergewicht hilfreich / sehr nützlich sein kann.
Der Wirkstoff SEMAGLUTID führt auch bei Menschen ohne Übergewicht /Diabetes zu einem Gewichtsverlust. Und das macht das Medikament gefährlich.
Denn
der Wirkstoff sei nicht für gesunde Menschen gemacht oder untersucht
worden, sagen Mediziner. Demzufolge könne man nicht abschätzen, ob noch
weitere Nebenwirkungen auftreten könnten.
Also,
„Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie den Beipackzettel und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke“ …
… wo der einen oder dem einen die Apothekerin oder der Apotheker beratend zur Seite steht.