Sonntag, 5. September 2010

Datenschutz und....

Gentechnilogie

Die unter dem Begriff „Datenschutz“ zusammengefassten Maßnahmen sollen eigentlich zum Schutz gespeicherter und übertragender Daten gegen Verfälschung, unberechtigte Benutzung oder Missbrauch dienen.

Eigentlich klar und deutlich!

Die Internetwelt ist jedoch eine sich immer weiter und sehr rasch verändernde Welt. Die Anpassung eigener Vorstellungen von Recht auf Datenschutz ist unter diesen Umständen alles andere als klar und deutlich und auch die Datensammlung nimmt bisweilen unheimliche Ausmaße an. Bereiche unseres Lebens werden von Datenschutzskandalen erschüttert, so auch die Arbeitswelt.

Als Reaktion auf Datenschutzskandale in Großunternehmen wie beispielsweise Lidl, Telekom, der Deutschen Bahn brachte das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf auf den Weg.

Der Gesetzentwurf stellt u. a. klar, dass Gesundheitsprüfungen künftig vor der Einstellung nur
unter bestimmten Voraussetzungen möglich sein sollen. Allerdings behält der Bewerber dann die Verfügungsgewalt über die Ergebnisse: der Arbeitgeber bekommt nur eine kurze Nachricht, ob ein Bewerber für die vorgesehene Arbeit geeignet ist, der Bewerber selbst soll das vollständige Ergebnis erhalten.

Die Gesundheitsprüfungen im herkömmlichen Sinn können schon heute nicht mehr den Durst nach Daten stillen, insbesondere nicht nach Daten, die als Ergebnis einer Untersuchung zu medizinischen Zwecken genetisch bedingte Ursachen oder Veranlagungen zu Krankheiten bereits lange vor Ausbruch der eigentlichen Krankheit zu bestimmen erlauben.
Und das ist Sache der Gendiagnostik, die wichtigste Anwendung der Gentechnologie in der Medizin.

Nun sollen die Arbeitgeber nach dem bereits verabschiedeten „Gesetz über genetische Untersuchungen bei Menschen“ künftig, Mitarbeitern und Bewerbern grundsätzlich keinen Gentest verlangen und auch Ergebnisse etwaiger vorliegender Untersuchungen nicht verwerten dürfen.

Grundsätzlich, und das ist gut so! - weil die im Gesetzentwurf vorgesehene,
arbeitnehmerfreundlichen Maßnahmen, bei Arbeitgebern unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen könnten. So z. B. die Folgen, die in Unkenntnis der Risiken für schwerwiegende Erkrankungen oder schwerwiegende gesundheitliche Störungen, bei einer Beschäftigung an einem bestimmten Arbeitsplatz oder mit einer bestimmten Tätigkeit entstehen können.
Im Rahmen arbeitsmedizinischer Vorsorgeuntersuchungen können Arbeitgeber aus diesem Grund genetisch diagnostische Untersuchungen verlangen.

Da wir schon bei den Genen sind!
In der nicht so weiten Zukunft werden sowieso die durch bestimmte Faktoren im Erbgut aufgetretenen Probleme mithilfe der Gentechnologie gelöst werden.
Begriffe wie Eizelle, Spermien, Befruchtung, In-Vitro-Fertilisation (IVF), Präimplantationsdiagnostik (PID), Leihmutterschaft sind bereits in aller Munde.
Und Biobanken gewinnen an Bedeutung. Sie sammeln und speichern Material aus dem menschlichen Körper, d. h. genetische Daten.

Einblicke in das Zusammenwirken von Online-Biodatenbanken, Eizellen, Spermien, Leihmutterschaft zum Zweck der Babyproduktion in Zeiten der Globalisierung gibt der Dokumentarfilm „Google Baby“ – 2009 als bester israelischer Film auf dem Doc Aviv Filmfestival ausgezeichnet.
Da werden mit in Israel ausgewählten Spermien, die in den USA aus einer Online- Bank gekauften Eizellen befruchtet und die Embryonen in einem gemieteten Uterus in Indien ausgetragen. Eine Kreditkarte ist Voraussetzung. Anweisungen sind auf YouTube zu finden.

Ein professionelles Outsourcing der Babyproduktion bedeutet nicht nur die Entstehung eines perfekten Babys bei kostengünstiger Lösung für eine Leihmuttergeburt, sondern auch das Erklimmen einer neuen Stufe in der Entwicklung der Menschheit.
Mit einer derartigen Vermengung von ausgewählten Genen, schlägt man zumindest 2 Mücken mit einer Klappe:
1. die aus der Maßnahme zur Verbesserung unseres Datenschutzes hervorgegangenen Nebenwirkungen für die Arbeitgeber entfallen - Dank der Möglichkeit zur Vorhersage statistischer Wahrscheinlichkeiten für die Entwicklung mancher Krankheiten, wenn nicht sogar der Abwesenheit jeglichen Risikos für manche Krankheiten;
2. das perfekte Baby bzw. der sich daraus entwickelte Mensch, befreit von genetisch bedingter Dummheit oder genetisch bedingter Andersartigkeit ist endlich DER Bürger, mit den geeigneten genetisch bedingten Perspektiven zur Verbesserung unserer sozioökonomischen Qualitäten.

Schöne neue Welt, mit wunschgemäßer Gen-Zusammenführung.
Unter derartigen Bedingungen SCHAFFT SICH DEUTSCHLAND sicher nicht AB!