So beispielsweise sei Fleisch entbehrlich, aber ein mäßiger Konsum schade nicht. Kartoffeln sollen nicht mehr dick machen, sondern satt und verschiedene Salatsorten gelten nicht mehr als große Vitaminlieferanten, sondern nur als mäßige.
Sogar manches Fastfood sei kein Krankheitsmacher mehr: Salat und Hamburger haben weniger Kalorien als Currywurst und Pommes frites.
Von Kaffee gar nicht mehr zu sprechen. Immer mehr Studien belegen die positiven Wirkungen dieses Getränks. Mittlerweile gehen die Wissenschaftler davon aus, dass verschiedene Krebsarten bei Kaffeetrinkern seltener auftreten, und Herzanfälle milder verlaufen. Epidemiologische Studien zeigen außerdem, dass Kaffeekonsum vor verschiedenen chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Parkinson oder Leberleiden schützen könne.
Und das „süße Gift“ genannt Schokolade? Laut aktueller und langfristigerer Studien soll der mäßige Verzehr dieser Kalorienbombe in ihrer dunklen Variante, mit einem Kakaoanteil von mindesten 70%, einen erhöhten Blutdruck senken und auch günstig auf den Cholesterinspiegel wirken.
Und die Liste der Irrtümer wird immer länger.
„Salz und Brot machen die Wangen rot“- sagt ein altes Sprichwort.
Also weiß man schon lange: Brot ist gesund. Im Lichte bisheriger ernährungswissenschaftlicher Erkenntnisse müsste man eigentlich sagen: Brot ist je nach Sorte mehr oder weniger gesund. Seit Jahrzehnten hören wir, von den positiven Eigenschaften des Vollkornbrots, mit seinem Gehalt an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen.
Ob es nicht noch eine andere Brotsorte geben kann, in der mehr Gutes steckt, als ihr Ruf vermuten lässt? Aber ja, das Weißbrot, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Abgesehen davon, dass sich die Wissenschaftler auf den Gehalt an B-Vitaminen und Mineralstoffen im Weißbrot besinnen, sie machen sogar das bisher ungesunde Weißbrot zu einem präbiotischen Lebensmittel. Denn dank seinem hohen Gehalt an einem löslichen Ballaststoff, Hemicellulose, stärkt das Weißbrot das Immunsystem. Durch die Wirkung von Hemicellulose wird die Darmflora vermehrt mit Bakterien der Gattung Lactobacillus besiedelt. Es entsteht ein saures Milieu, das die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheitserregern erhöht.
Ist nun der gute Ruf des Weißbrotes wiederhergestellt, ist der Gedanke an Butter naheliegend. Auf eine Scheibe gesundheitsförderndes Weißbrot ließe sich doch wunderbar etwas Butter streichen!
Aber BUTTER, die seit gefühlt ewigen Zeiten auf die rote Liste der Lebensmittel verbannt wurde? Ja, diese Butter, weil sie auch ihre guten Seiten hat.
Wissenschaftler entdecken wieder, die Wichtigkeit von Fett (das auch in Butter vorhanden) für den Organismus. Ohne Fett könnte der Körper beispielsweise fettlösliche Vitamine, wie die Vitamin A, D, E und K, nicht aufnehmen und ohne Cholesterin - ein zu den Fetten zugerechneter Stoff, der in Butter enthalten ist - wären die Zellmembranen nicht flexibel und gleichzeitig stabil genug, um einen sicheren Stofftransport von Zelle zu Zelle zu gewährleisten.
Außerdem enthält Butter nicht nur gesättigte Fettsäuren, sondern auch 2 der wichtigsten ungesättigten Fettsäuren: die Linolsäure, eine Omega-6-Säure und die α-Linolsäure, eine Omega-3-Fettsäure, die laut Forschern ein Schutz für Herz und Gefäße bilden.
So gesehen, stellt man sich die Frage: wie kann überhaupt Margarine mit der Butter aufnehmen?
Margarine besteht aus pflanzlichem Fett, was heißen soll, dass sie zwar weniger gesättigte Fettsäuren und dafür mehr von wünschenswerten ungesättigten Fettsäuren als Butter enthält. Jedoch um sie streichfähig zu machen, bedarf Margarine einer Fetthärtung. Dieser Prozess erfolgt durch eine katalytische Anlagerung von Wasserstoff (H2) - eine Hydrierung. Ergebnis: Umwandlung ungesättigter Fettsäuren in gesättigte Fettsäuren. Zudem entstehen dabei als Nebenprodukt die sogenannten TRANSFETTE. Es sind Stoffe, die laut Ernährungsexperten den Spiegel von LDL-Cholesterin erhöhen sollen und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen!
„Salz und Brot machen die Wangen rot“- sagt ein altes Sprichwort.
Nehmen wir bei der Kombination Butter und Weißbrot das Salz als selbstverständlich vorhanden an, könnte man i. S. ihrer wieder entdeckten Eigenschaften sagen: Butter und Weißbrot sind gesund oder
„Butter und Weißbrot machen die Wangen rot“ - ein zeitgemäßes Sprichwort.
Eine Scheibe Weißbrot mit Butter bestrichen und etwas Salz dazu…hmmmmmmm! - setzt beim Verzehr die Mäßigkeit ihren wahren Genuss voraus. So empfiehlt die DGE nicht mehr als 15-30 g Streichfett / Tag zu verzehren. Diese Menge genüge auch, um gute Fettsäuren und das notwendige Cholesterin aufzunehmen.
Zur Krönung des gesunden Genusses von „Butter und Weißbrot“ fehlt nur ein Paradiesapfel oder ein Liebesapfel oder ein Goldapfel oder anders gesagt: eine Tomate. Zu unserem heutigen, rationalen Zeitgeist passt am besten die Bezeichnung „Goldapfel“.
Und die Tomate ist tatsächlich Gold wert.
Sie enthält (u. a.) LYCOPIN. In einer Studie an der Bundesforschungsanstalt für Ernährung in
Gesund bei guter Laune |
Und die Tomate hat noch etwas Besonderes. Sie enthält ein ideales Mittel gegen schlechte Laune und Stimmungsschwankungen: Tyramin. Es ist ein Stoff, der sich beim Reifen aus der Aminosäure Tyrosin bildet. Was will man mehr? Gesundheit und gute Laune!
Es muss nicht immer Kaviar sein.
Notfalls tut es das Gute in dem vermeintlich Schlechten auch, das Gute in einem Lebensmittel oder einer Kombination davon. Und die Liste der Lebensmittel, die ihren guten Ruf wieder erlangen, wird immer länger. Für dieses Phänomen ist der synergetischen Wirkung ihrer Inhaltsstoffe zu danken, die eigentlich immer da waren: Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe, Proteine, gute Fettsäuren und gute Kohlenhydrate. Dabei wird ein außerordentlicher Effekt ausgelöst, der zwei Grundbedürfnisse stillt: den Wunsch nach Gesundheit mit der Sehnsucht nach Genuss. Eine Verbindung, die man pflegen sollte - um den gesunden Lebenskreislauf in Gang zu halten.