Freitag, 25. Juli 2025

Das Basteln des Glücks

Sucht man nach der Etymologie des Wortes „Glück“, findet man die Worte „Gelucke (nhd.) und „Gelücke (mhd.). Sowohl „Gelucke“ als auch „Gelücke“ leiten sich von dem Verb „gelingen“ ab, das seinerseits vom Wort „leicht“ kommt.
Also: GLÜCK ist ursprünglich das GELUNGENE, das LEICHT ERREICHTE. 

Leicht! Leichter gesagt als getan in unserer modernen westlichen Gesellschaft, in der das GLÜCK nach Allgemeinverständnis psychische, physische, soziale, individuelle Bedürfnisse umfasst.

Quelle: Wikipedia

Der amerikanische Psychologe Abraham Maslow erforschte gesunde, erfolgreiche und glückliche Menschen. Dabei entdeckte er, dass man alle menschlichen Bedürfnisse sich als die in einer bestimmten Reihenfolge befindlichen Stufen einer Pyramide vorstellen können. 

Nach dieser Pyramide beginnt das Basteln des Glücks auf einer physischen Basis, nämlich Grund – oder Existenzbedürfnisse: Nahrung, Schlaf, Gesundheit, Sexualität.

Diese Grundbedürfnisse werden in unserer Zeit durch moderne Glücksquellen ergänzt. So haben im 


Streben nach dem euphorischen Hochgefühl eines BMI im Normbereich die sportlichen Aktivitäten viel an Bedeutung gewonnen. 

Wegen erheblichem Kalorienverbrauch bereitet nach heutigem Verständnis sogar die Hausarbeit Hochstimmung. So werden in 45 Minuten beim Bügeln 100 kcal, Kochen 117 kcal oder Putzen 196 kcal verbraucht. Für das GELUNGENE ist es aber auch nicht von der Hand zu weisen: das Klavierspielen mit 123 oder eine leichte Gartenarbeit mit 174 verbrauchten in 45 Minuten.

 Moderne Möglichkeiten erfahren auch die sinnlichen Bedürfnisse, mit ihren vielfältigen realen und virtuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Lustvoll kann man 350 Kalorien in 30 Minuten verbrennen. Das entspricht einem Dauerlauf von 40 bis 50 Minuten und hat noch dazu den Vorteil, dass jeder Muskel des Körpers aktiviert wird.
Von Hochstimmung des LEICHT ERREICHTEN beflügelt, fällt es dann leichter, an der nächsten Stufe, der Sicherheit, zu basteln.

Sicherheit ist ein Teil des Glücks, der Bedürfnisse wie materielle und berufliche Sicherheit, Schutz vor Gefahren, Lebenssicherheit, Unterkunft umfasst. 

Sie sind Voraussetzungen, die es ermöglichen, das Erklimmen der nächsten Stufe, der sozialen Bedürfnisse, leichter zu schaffen.       

Die sozialen Bedürfnisse bedeuten Kommunikation, Partnerschaft, Freundschaft, Gruppenzugehörigkeit.

Und es wird kommuniziert! Es wird ge-googelt, ge-mailt, ge-simst. ge-twittert zu jeder Zeit und an jedem Ort, einzeilig oder mehr zeilig oder mit maximal 140 Zeichen.

Für das GELUNGENE genannt GLÜCK sollte allerdings die altbewährte „analoge“ Kommunikation nicht vergessen werden. Sie ermöglicht gewonnene Erkenntnisse und Erfahrungen auszutauschen und noch mehr: Gedanken, Empfindungen, Emotionen eines Gesprächspartners zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden. 

Anerkennung und Wertschätzung! Unter diesen Begriffen unterscheidet Maslow 2 Kategorien: einerseits Vertrauen, Selbstbestätigung, Erfolg und andererseits den Wunsch nach Ansehen, Prestige, Wertschätzung, Achtung und Wichtigkeit, der nur von anderen Personen erfühlt werden kann.

Es bleibt noch, das Erklimmen der Spitze der Selbstverwirklichung. 
Das bedeutet die eigenen Potenziale zu entfalten, um ein Leben nach eigenen Wünschen und Zielen zu führen. 
Glücklich kann man eine solche Person nennen, weil ihr Leben viel von dem enthält, was sie als wichtig erachtet.
Es ist das tatsächlich GELUNGENE, aber leider nicht das LEICHT ERREICHTE.

Wir leben in einer Zeit mit immer neuen Erkenntnissen der Genforschung.Und genetische Studien zeigen, dass Glück und Wohlempfinden von genetischen Faktoren beeinflusst werden können.

So konnten Genetiker beispielsweise zeigen, dass die Ursache eines stetigen Optimismus, Glücksgefühls mancher Menschen eine bestimmte Form des Gens namens 5 - HTTLPR sein könnte. Das Gen spielt eine wichtige Rolle beim Transport des Glückbotenstoffs Serotonin. Der Botenstoff transportiert die Botschaft „sei glücklich“ per Nervenzellen zum Gehirn und gibt das Gefühl der Gelassenheit, Ausgeglichenheit, Zufriedenheit.

Studien zeigen jedoch auch, dass nur etwa 40 bis 50% des Glücksempfindens auf genetische Faktoren zurückzuführen sind. Umweltfaktoren wie soziale Komdesponenten seien jedoch ebenso wichtig.
Eigentlich wird unsere gesamte Persönlichkeit von genetischen Faktoren und Umwelteiflüssen geprägt. Was können wir noch verändern, wie können wir unsere Persönlichkeit aktiv mitgestalten, um positive Veränderungen zu erreichen?
Es ist kompliziert!

Wer das richtige Zusammenspiel der Stufen der Glückspyramide beherrscht, kann allerdings positive Erfahrungen machen, seine Ziele erreichen und grundsätzlich ein Gefühl von Zufriedenheit erleben.
Wer das richtige Zusammenspiel der Stufen der Glückspyramide beherrscht, kann das Rennen machen - auf hohe Glücksrendite!

Bilder-Quelle. AdobeStock