Dienstag, 31. Dezember 2024

Das neue Jahr, die guten Vorsätze und die WOOP-Strategie

Wie schon seit einigen Jahren hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit eine Umfrage durchgeführt, um die beliebtesten Vorsätze der Menschen für 2025 herauszufinden. 

Quelle: AdobeStock

Und so lauten nun die guten Vorsätze für das Jahr 2025 / im Vergleich 2024:
•    Stress vermeiden oder abbauen 68 Prozent / 62 Prozent
•    Mehr Zeit für Familie/Freundeskreis 64 Prozent / 65 Prozent
•    Mehr bewegen/Sport 61 Prozent / 57 Prozent
•    Gesünder ernähren 56 Prozent / 53 Prozent
•    Mehr Zeit für sich selbst 54 Prozent /57 Prozent
•    Umwelt- bzw. klimafreundlicher verhalten 53 Prozent / 51 Prozent
•    Abnehmen 34 Prozent / 31 Prozent
•    Weniger Handy, Computer, Internet 34 Prozent / 28 Prozent
•    Sparsamer sein 33 Prozent /36 Prozent
•    Weniger Fleisch essen 26 Prozent /31 Prozent
•    Weniger fernsehen 21 Prozent /18 Prozent
•    Weniger Alkohol trinken 20 Prozent/ 19 Prozent
•    Rauchen aufgeben 12 Prozent /10 Prozent                      
Repräsentative Bevölkerungsumfrage durch Forsa, 1.002 Befragte Erhebungszeitraum: 15. bis 19. November 2024.

Demnach steht an 1. Stelle, mit 68 % der Befragten, wie seit Jahren der Wille, den Stress zu vermeiden oder abzubauen, gefolgt mit 61 % derjenigen, die eine positive Beeinflussung ihres Stoffwechsels durch mehr Bewegung und Sport bewusst herbeiführen wollen.
Die Befragten sind über die Bedeutung des Begriffs FREIZEIT im Bilde, und wollen die Verwirklichung dieses Zeiterlebens in allen seinen Merkmalen:  64 % mehr Zeit für Familie / Freunde und 54 % für sich selbst.
Ähnlich wie in den Vorjahren dürfen für 2025 klassische Vorsätze für eine gesunde Lebensführung nicht fehlen. Und sie fehlen auch nicht: 56 % wollen sich gesund ernähren, abnehmen will jeder Dritte (34%) und bescheidene 20% wollen weniger Alkohol trinken bzw. 12% auf das Rauchen verzichten.

Seit 2014 wird bei der jährlichen Umfrage zu den guten Vorsätzen der Deutschen die Nutzung von digitalen Medien abgefragt.
Das Ergebnis für 2025: 34 Prozent gaben an, im kommenden Jahr weniger Zeit mit dem Handy oder PC verbringen zu wollen. Besonders junge Menschen im Alter von 14 bis 29 Jahren würden hier Einschränkungen planen. 52 Prozent dieser Altersgruppe sollen sich für 2025 dieses Ziel vorgenommen haben. Im vergangenen Jahr waren es hier noch 44 Prozent.

Laut der Umfrage im Jahr 2024 sollen gute Vorsätze besonders bei jungen Menschen beliebt sein. So sollen sich im laufenden Jahr
56 Prozent der 14- bis 29 -Jährigen Ziele gesetzt haben. Das sind beispielsweise 13 Prozentpunkte mehr als in der Altersgruppe der 30- bis 44-Jährigen. Auch Frauen nehmen sich häufiger gute Vorsätze vor als Männer (44 zu 37 Prozent).
Und das Durchhaltevermögen?
61 Prozent aller Befragten sei es gelungen, die gesteckten Ziele länger als drei Monate durchzuhalten.

Aber es gibt eine Methode, die helfen kann, gute Vorsätze privater, gesundheitlicher, beruflicher Natur noch effektiver zu erreichen!
Es ist die seit etwa 20 Jahren von Psychologen Peter Gollwitzer entwickelte und in der wissenschaftlichen Literatur unter dem Namen MCII bekannte Methode.
MC /mentales Kontrastieren steht für den Kontrast / den Gegensatz zwischen gewünschten Ergebnissen und der Realität.
Dabei wird der Vorstellung des erfüllten Wunsches die Frage gegenübergestellt: „Was hindert mich? Was steht mir im Weg, um diesen Wunsch tatsächlich umzusetzen?“
II steht für Implementierungs-Intention – die Realisierung, Umsetzung des erfüllten Wunsches.
Denn wer seine Gewohnheiten erfolgreich ändern und Ziele erreichen will, muss sich nicht nur etwas vornehmen, also Ziele setzen, sondern auch planen, handeln und dabei auftretende Hindernisse überwinden.
Das gilt nicht für alte Gewohnheiten, sondern auch für jedes neue Vorhaben.


Aufgrund der MCII – Erkenntnisse entwickelte Gabriele Oettingen, Psychologin an der New York University und der Universität Hamburg, die
WOOP-Strategie / WOOP-Methode. Dabei steht WOOP für:
Wish = Wunsch benennen
Outcome = Ergebnis formulieren
Obstacle = Hindernisse identifizieren, die der Erfüllung  des Vorsatzes / des Wunsches /entgegenstehen
Plan = Plan erstellen, um auf das identifizierte Hindernis reagieren zu können.


 Mit anderen Worten: statt sich vorzustellen, wie es ist, den Wunsch bereits erfüllt zu haben, geht es darum, zu planen, zu handeln, um auftretende Hindernisse auf dem Weg zu diesem Wunsch zu überwinden.

Ein Beispiel:

Wish = Wunsch benennen
Man will sich gesünder ernähren und regelmäßig Sport treiben, um sich fitter zu fühlen und Stress abzubauen.
Outcome = Ergebnis formulieren
Bewegung, denn Bewegung regt zahlreiche Vorgänge und Funktionen im Körper an. Sie wirkt auf den Bewegungsapparat, aber auch auf das Herz-Kreislauf-System, den Stoffwechsel, das Abwehrsystem, die Hormone sowie auf das Nervensystem und damit auch auf die Gehirnfunktion und die Psyche
Obstacle = Hindernisse identifizieren
Hindernisse, die der Erfüllung dieses Vorsatzes entgegen stehen, könnten Zeitmangel oder mangelnde Motivation sein
Plan
Ein Plan könnte darin bestehen, eine Trainingsroutine zu entwickeln, d.h. ein Training, das wiederholt ausgeführt zur Gewohnheit werden kann,
einen wöchentlichen Essensplan zu erstellen / spart Zeit und Geld und auch
mögliche Ablenkungen - Smartphone, Fernsehen - zu minimieren.

Und die WOOP- Strategie/ WOOP-Methode bietet in weiteren Lebensbereichen Anwendungsmöglichkeiten.
Wie Studien zeigen, soll es beispielsweise Patienten dank WOOP eine bessere Rehabilitation gelingen, eine gesündere Ernährung leichter zu bewerkstelligen sein und auch Beziehungen würden sich leichter verbessern lassen.

Also,

ein

Quelle: AdobeStock

dank WOOP nicht nur mit mehr Durchhaltevermögen beim Umsatz von Vorsätzen, sondern
 - dank klarer WOOP-artiger Wunsch Formulierungen und daraus resultierender WOOP-artiger Handlungspläne /selbst entwickelter Handlungspläne –
auch mit der Möglichkeit das eigene Selbstvertrauen zu stärken.