Mittwoch, 26. März 2025

Die unbefleckte Empfängnis 3.0

Wer kennt nicht die biblische Aussage, von der „unbefleckten Empfängnis“, von besonderen Gottes Gnaden vermittelt, wobei Maria im Augenblick ihrer Empfängnis vor der Erbsünde bewahrt blieb?

Kaum zu glauben, aber in unserer weitgehend säkularen Gesellschaft gewinnt mit der Durchsetzung der Reproduktionstechnologien die „unbefleckte Empfängnis “, die zeitgenössische „unbefleckte Empfängnis 2.0“ immer mehr an Bedeutung.
Bei der „unbefleckten Empfängnis 2.0“ mit einer „Befruchtung im Glas“, besser bekannt als In-vitro-Fertilisation / IvF, geht es darum, die Verschmelzung von Ei- und Samenzelle - die Entstehung des neuen Lebens - außerhalb der Gebärmutter zu erreichen. Sie wird von Arztes Gnaden in einer Petrischale durchgeführt. Der Geschlechtsverkehr bildet demzufolge nicht mehr die Voraussetzung für das Verschmelzen der Zeugungszutaten.


Embryo nach IvF /Wikipedia 
Die „unbefleckte Empfängnis 2.0“ als zur Routine gewordene IvF bedeutet konkret Hormongaben und ein operativer Eingriff bei der Eizellentnahme für weibliche Menschen und ein paar Minuten Aufenthalt des mit einem sterilen Becher gewappneten männlichen Menschen, in der angenehmen Atmosphäre eines Raums, ausgestattet mit einschlägigen Magazinen.

Nun seit dem ersten in Vitro gezeugten Kind im Jahr 1978 entwickelt sich die Reproduktionsmedizin immer weiter. 

Wir leben in Zeiten der sich rasant entwickelnden Informationstechnologie.
Es besteht daher die Möglichkeit, durch Verschmelzung informationstechnologischer Mittel mit Vorgaben und unter Berücksichtigung biologischer Gegebenheiten eine neue Ära der technischen Reproduktionsmedizin einzuleiten - die Ära der „unbefleckten Empfängnis 3.0“.
Und es scheint keine Utopie zu sein. Wissenschaftler in aller Welt arbeiten bereits an der Optimierung des Projekts „Gebärmutter-Maschine statt Mama“.

Als einen Ersatz für die Schwangerschaft sehen die Wissenschaftler die Technologie noch nicht.
Dafür aber als Möglichkeit, Frühchen, die zwischen der 23 und 25. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen sind, Chancen zu überleben zu geben.
Denn laut Medizinern selbst bei guter medizinischer Versorgung bestehe nur eine 23-prozentige Chance, Neugeborene in der 23. Schwangerschaftswoche am Leben zu erhalten. Und sollen Frühchen eine derartige Frühgeburt überlebt haben, würden 87 Prozent von ihnen bleibende Schäden davontragen.   

Frühchen /AdobeStock

Schwangere Frauen, denen eine Frühgeburt bevorsteht, könnten dann ihr Baby an eine „künstliche Gebärmutter“ übergeben, in dem die Frühchen weiter heranwachen können.

Die Forscher rechnen damit, dass diese Technologie bereits in den nächsten 10 Jahren zum Einsatz kommen könnte.

Ob es eines Tages möglich sein wird, Babys in einer künstlichen Gebärmutter außerhalb des menschlichen Körpers gedeihen zu lassen?Der Gedanke ist nicht neu.

In dem Zusammenhang wird in den Medien ein berühmtes Buch des englischen Schriftstellers Aldous Huxley „Schöne neue Welt“ aus dem Jahr 1932 zitiert. In dieser neuen Welt schildert Huxley eine Gesellschaft im Jahr 2540, die sich von der Ekelhaftigkeit Verwerflichkeit des Kindergebärens losgesagt hat und ihren Nachwuchs in Brutöfen züchtet.

Quelle:AdobeStock

Die neue Technologie, Babys in einer künstlichen Gebärmutter außerhalb des menschlichen Körpers „züchten“ zu lassen, soll eines Tages Frauen ermöglichen, ohne Schmerzen und manchmal Komplikationen Kinder zu bekommen.   

So abwegig erscheint diese Überlegung nicht.
Schon heute gibt es Frauen, die ihr Baby außerhalb ihres eigenen Körpers „züchten“ lassen, zwar nicht in einer künstlichen Gebärmutter, aber in der natürlichen Gebärmutter einer Leihmutter - weil sie ihr Kind nicht selbst austragen wollen oder können.

Das vollständige Heranwachsen eines Organismus außerhalb des Körpers, in dem er normalerweise reift, wird komplette EKTOGENESE genannt. Der britische Wissenschaftler J. B. S. Haldane, der die Bezeichnung erfunden hat, dachte schon in den 1920er Jahren über eine Zukunft im Jahr 2074 nach, in der weniger als 30 Prozent der Kinder von einer Frau geboren sein würden.

Diese neue Technologie birgt Chancen und Risiken und wird ethische, rechtliche Probleme aufwerfen.
So beispielsweise scheint es sich bestätigt zu haben, dass mit dem Einsatz einer künstlichen Gebärmutter die Überlebenschancen von Frühgeborenen steigen. Sollte
erreicht werden, die Entwicklung der Frühgeborenen in der künstlichen Gebärmutter auf 28 Wochen zu verlängern, könnte das Risiko einer vorzeitigen Sterblichkeit auf 15 Prozent reduzieren, so forschende Biogenetiker.


Die Entwicklung von der befruchteten Eizelle bis zum Baby außerhalb der Gebärmutter ablaufen zu lassen, würde zum Ende der Leihmutterschaft führen, so die Forscher. Dafür könnte der Prozess per Bestellung aus einem Internetkatalog mittels Spermien- und Eizellenbanken in Labors abgewickelt werden.

Eine künstliche Gebärmutter könnte die Definition der Lebensfähigkeit des Fötus verändern- mit Auswirkungen auf die Rechtmäßigkeit von Schwangerschaftsabbrüchen. Denn eine Abtreibung wird heute meist so lange möglich, bis der Fötus außerhalb der Gebärmutter lebensfähig ist.

Wir haben das Jahr 2025!
In unserer schönen gegenwärtigen Welt ist der Begriff „In-vitro-Fertilisation“ ein geläufiger Begriff geworden.

Unsere schöne neue Welt, mit ihrer sich rasant entwickelten intelligenten Technologien, wird wohl auch die EKTOGENESE zu einem geläufigen Begriff machen … möglicherweise noch vor 2074, das Jahr in dem laut „Prophezeiungen“ des britischen Wissenschaftlers Haldane von 1920 weniger als 30 Prozent der Kinder von einer Frau geboren sein würden.