Die „Sünde“ – ein Verstoß gegen bestehende Verhaltensnormen!
Heute weiß jeder, dass sein physisches und psychisches Wohlbefinden von Lebens- und Ernährungsgewohnheiten beeinflusst wird.
Um nun durch bestimmte Ernährungsgewohnheiten keine „Sünde“ zu begehen, muss man allerdings über bestimmte Fortschritte in der Ernährungswissenschaft / Verhaltensnormen auf dem Laufenden sein.
Und um die Gesundheit zu schützen, plädieren aktuelle VEHALTENSNORMEN für die Senkung des Verzehrs von tierischen Lebensmitteln und eine Steigerung des Verzehrs von pflanzlichen Lebensmitteln. So beispielsweise
ist Fleisch zwar entbehrlich, ein mäßiger Konsum soll aber nicht schaden, der Genuss von Fisch dafür 1 -2 pro Woche erlaubt
Hülsenfrüchte und Nüsse sollen regelmäßig genossen werden, Obst, Gemüse dafür mindestens 5 Portionen am Tag
Süßes, Salziges und Fettiges sollte man besser stehen lassen (!) und
Flüssigkeit zu sich nehmen, am besten Wasser oder andere kalorienfreie Getränke
Nicht vergessen: in Bewegung bleiben!
Leider kann es aber manchmal doch passieren, dass im Eifer des Gefechts und bei der Vielfalt an verlockenden Angeboten es schwerfällt, nicht über die Stränge zu schlagen. Das unmittelbare schlechte Gewissen ist das Mindeste.
Wenn im Strafrecht die Verhaltensnormen Rechtsnormen betreffen, die bestimmte Verhaltensweisen verbieten, dann wird bekanntlich der Verstoß gegen bestehende Rechtsnormen mit einer Strafe sanktioniert.
Analogerweise kann vom Körper in der Sache „Ernährung“ ein Verstoß gegen bestimmte Verhaltensnormen – ein zu viel des Guten genießen, Bewegungsmangel - mit „Strafe“ sanktioniert werden. Der Name der „Strafe“: Übergewicht bzw. Adipositas und ihre Folgen.
Die Tatsache, dass die Sünder mit ihrer weitgehend hausgemachten Schuld selbst dafür geradestehen müssen, wenn sie durch fahrlässiges /vorsätzliches Fehlverhalten den Pfad einer ausgewogenen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten verlassen haben, ist unbestritten.
Es gibt aber auch Sünder, die sich nicht nur über ihre Schuld definieren lassen.
Es geht um Übergewichtige bzw. an Adipositas Erkrankte, denen es trotz Diät und Sport nicht gelingt, ein gesundes Gewicht zu halten.
Diese Ungereimtheiten führten US- Forscher zu dem Schluss, dass GENE, zumindest zum Teil, Einfluss auf das Körpergewicht haben würden.
Sie fanden, dass ein bestimmtes Erbgut-Abschnitt - eine Strecke von Genbausteinen mitbestimme, wie viel Fett der Körper verbrennt. Es ist der Bereich des bisher am stärksten mit dem Fett und Adipositas assoziierten Gens, des FTO-Gens (fat mass and obesity associated gene).
Die Fettverbrennung hängt u.a. davon ab, ob der Körper weiße Fettzellen bevorzugt, die für das Speichern von Energie zuständig sind, oder aber beige Fettzellen, die das Fett einlagern und auch verbrennen können, um es in Wärme zu verwandeln.
Menschen mit einem hohen BMI sollen häufig einen höheren Anteil weißer Zellen haben.
Zudem sollen Übergewichtige häufig noch eine andere FTO-Gen-Variante haben als schlanke Menschen. Dies bedeute, dass das FTO-Gen und ihre Variante Einfluss darüber haben könnten, wie viel Fett der Körper einlagert bzw. verbrennt.
Neben dem FTO-Gen und der FTO-Variante sollen es auch andere Erbgutabschnitte geben, die in Zusammenhang mit Übergewicht stehen.
Forschern zufolge würden sich erst durch das Zusammenwirken aller dieser Erbgut-Abschnitte körperliche Eigenschaften und Verhaltensmuster entwickeln, welche eine Gewichtszunahme und das Abnehmen erschweren können.
Die genetische Forschung entlässt aber auch die Sünder mit ungünstigem Genprofil nicht aus ihrer Verantwortung. Sie können laut Ernährungswissenschaftlern ebenso ein gesundes Gewicht erreichen … mit den altbewährten Mitteln, wie ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung:
• Wer einen eher geringen Kalorienverbrauch hat, kann diesen zum Beispiel steigern, indem er durch körperliches Training Muskelmasse aufbaut. (Muskelzellen verbrennen mehr Kalorien als Fettzellen.)
• Wer viel Hunger hat, kann zum Beispiel versuchen, langsamer und achtsamer zu essen, um ein besseres Gespür für sein Hunger- und Sättigungsempfinden zu entwickeln. Auch kann er seine Mahlzeiten so zusammenstellen, dass sie sättigen, aber nicht zu viele Kalorien liefern. Dazu ist es unter anderem wichtig, ballaststoffreiche Zutaten zu verwenden.
• Wer eine Vorliebe für zuckrige oder sehr fetthaltige Nahrungsmittel hat, kann sein Leibspeisen-Repertoire gezielt um gesündere Alternativen erweitern, die ähnlich schmecken, aber nicht ganz so kalorienreich sind.
Der Ehrlichkeit halber muss man schon sagen: Die Rückkehr zu ausgewogenen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten ist ein mehr oder weniger mühseliges Unterfangen.
Aber
„Versuchen wir uns doch einmal entschieden auf die Seite des Positiven zu stellen, in jeder Sache.“.(Christian Morgenstern, deutscher Schriftsteller, 1871 – 1914)