Mittwoch, 7. Dezember 2016

Was würde Knigge heute sagen?

Adolph Freiherr Knigge/Wikipedia
Es weihnachtet mal wieder, wie jedes Jahr, so auch im Jahr 2016.
In vielen Unternehmen findet in dieser Jahreszeit eine Veranstaltung mit gesellschaftlichem Charakter statt, eine Feier für Mitarbeiter - die Weihnachtsfeier!

Weihnachten  - Fest der Liebe!
 Was würde heute Herr Knigge, der Inbegriff für „Benimmregeln“ im Umgang mit sich selbst und mit Leuten in unterschiedlichsten Situationen, zu einer modernen erotischem Weihnachtsfeier sagen! Denn als Fest der Liebe dürfe sie doch auch erotische Beilagen haben!
Das dachte sich auch eine große Reederei, für die eine Agentur eine Adventsparty unter dem Motto „Planet of Love“ organisierte. Die 300 Angestellten dürften sich bei aphrodisierenden Austern, Striptease -Show und roten Herzen- Dekoration amüsieren.
Oder was würde Herr Knigge zu einer Weihnachtsfeier mit richtigem  sexuellem Touch sagen?
Wie die Weihnachtsfeier des FC Bayern zum Jahrtausendwechsel, als der „Kaiser“ Franz die Gelegenheit nutzte und einen unehelichen Sohn zeugte, der dann auch auf den Namen Noel getauft wurde.

Was würde Herr Knigge dazu sagen? Dank statistischen Ehebungen könnte man Herr Knigge beruhigen.
So ergab eine Umfrage aus dem Jahr 2015 zu den Flirtmöglichkeiten auf der Betriebsweihnachtsfeier, die laut Befragte zu weit gehen würden, folgendes Ergebnis:


        Flirtmöglichkeiten
  Frauen 

   Männer      

Gesamt
One-night-stand
68%
46%
57%
Schmusen
59
46%
52%
Grundsätzlich ein Flirt mit dem/der Vorgesetzten
18%
25%
21%
Küssen
21%
21%
21%
Intensiver Blickkontakt
8%
8%
8%
Eng umschlugen tanzen
6%
8%
7%
Leicht anzügliches Gespräch
5%
8%
6%
Ich finde alle der genannten Flirtmöglichkeiten in Ordnung
3%
10%
7%

Die Weihnachtsfeier auf betrieblicher Ebene sei grundsätzlich ein gutes Instrument, um das Betriebsklima  zu verbessern, Mitarbeiter  zu motivieren und sie auf neue Herausforderungen einzustellen. Sie soll nicht von Auswüchsen besonderer Art infrage gestellt werden - so die Experten.
Aber, es gibt ein Aber! Obwohl die betriebliche Weihnachtsfeier als Form zwangloser Geselligkeit des Miteinanders und Austausch der daran beteiligten Mitarbeiter verstanden wird, sei empfehlenswert, ein paar Regeln zu beachten.

Wenn auch Herr Knigge selbst uns nicht mehr einen vom ihm vorstellbaren Verhaltenscodex bei einer Firmen-Weihnachtsfeier beibringen kann, sind wir nicht allein. Es gibt Experten, die in seinem Sinne wirken, die Knigge –Experten.

Quelle:123rf
Hier beispielhaft ein paar ihrer grundsätzlichen  Tipps zum stilsicheren Verhalten bei der Weihnachtsfeier
Der richtige Ton
Sagen Sie dem Chef nie die Meinung! Erst recht, wenn diese kritisch ist. Ebenso tabu ist, zu fortgeschrittener Stunde um eine Gehaltserhöhung oder Beförderung zu bitten. Selbst im Suff ist das tödlich!
Keine zusätzlichen Gäste
Bringen Sie auch nicht unangemeldet zusätzliche Gäste mit – etwa den Partner oder einen Freund oder Freundin.
Keine Büffet-Rüpel
Ebenso fällt durch, wer geschmacklose Witze erzählt, niemanden grüßt, wie ein Rüpel durchs Büffet pflügt oder bereits stark angeschickert zur Party erscheint.
Klatsch und Tratsch
Seien Sie auch vorsichtig beim Smalltalk: Auf Weihnachtsfeiern wird zwar viel geredet, wer aber zu tief schürft oder das Gespräch auf das Leiden der Welt lenkt, sorgt mindestens für atmosphärische Störungen. Klatsch und Tratsch über Kollegen sollten Sie sich zudem verkneifen.
Vorsicht, Alkohol!
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Überhaupt Alkohol: Wenn der Pegel steigt, wird die Zunge lockerer und der Mut zur Wahrheit steigt. Halten Sie sich damit unbedingt zurück. Kollegen zu beleidigen, ist schon ein schwerer Fauxpas. Aber lautstark über die unsägliche Weihnachtsansprache des Chefs herzuziehen, kann Sie den Job kosten.
Draufgänger
Auch der Ruf eines Draufgängers, der jeden Matrosen unter den Tisch trinken könnte, ist ein Pyrrhussieg. Die Kollegen sollen einem schließlich auch nach der Party mit Respekt begegnen und sich nicht ausschließlich an den Moment erinnern, als man über die Kurven der Praktikantin dozierte – oder schlimmer: sie examinierte.
Intimitäten
Intimitäten sind erst recht tabu! Auch wenn der Rahmen eine privatere Atmosphäre suggeriert: Es handelt sich bei der Weihnachtsfeier um eine betriebliche Veranstaltung. Damit gelten auch alle arbeitsrechtlichen Konsequenzen: sexuelle Belästigung, tätliche Angriffe, Verbalinjurien – all das ist abmahnfähig.
„Du, Herr Müller“
Achtung beim DU: Wenn der Chef nach dem sechsten Schnaps plötzlich „Du“ sagt, zählt das nur, wenn er sich am nächsten Tag noch daran erinnern mag. Ansonsten sagt man besser wieder „Sie“ zu ihm. Bitte niemals an das „Du“ erinnern!
Chef als Partyhengst
Dasselbe gilt für Zeugen einer zunehmend ausgelassenen Führungskraft: Wenn Sie beobachten wie der Chef auf den Tisch klettert, sich das Hemd aufreißt, um ausgelassen zu tanzen, sollten Sie sich zügig aus der Affäre stehlen. Manche Chefs neigen dazu, die Scham und das schlechte Gewissen am nächsten Tag jenen anzulasten, die das bezeugen könnten.
Spaßbremsen
Neben den Partylöwen gibt es allerdings auch die Gruppe der Spaßbremsen. Riesenfehler! Kollegen, die schweigend in der Ecke kauern, demonstrativ auf die Uhr schauen oder über Restaurant und Essen mäkeln, mag keiner. Solche augenfälligen Miesepeter sind womöglich nicht einmal teamfähig.
Führungskräfte auf Distanz
Schlimmer ist nur noch: gar nicht hingehen. So jemand entlarvt sich als eigenbrötlerisch. Gleiches gilt für einzelne Gruppen, die sich während der Party absondern und tuscheln – sei es als Abteilung oder als Horde von Alpha-Männchen. Chefs, die lieber unter sich bleiben, demonstrieren, dass sie den Kontakt zur Basis weder haben noch suchen und schaden so
Unfallschutz
Eine juristische Finesse noch zum Schluss: Als Gradmesser ab wann die betriebliche Feier wieder privat ist, gilt in der Regel die Anwesenheit des Chefs: Gehen die Vorgesetzten nach Hause und mit ihnen das Gros der Mitarbeiter, endet der betriebliche Charakter der Weihnachtsfeier und damit auch der Unfallschutz. Dasselbe gilt für den Heimweg: Der ist immer privat. Also aufpassen!

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Die betriebliche Weihnachtsfeier, die zwanglose Geselligkeit, mit Regeln, die man besser beachten sollte und manchen Regeln, denen man sogar eine besondere  Beachtung schenken sollte.
Wie der Alkohol-Konsum!
Der Pro(mille) - Anstand-Grenze sollte man die besondere  Beachtung schenken. Sie sollte nicht überschritten werden, damit - mehr oder weniger unwillkürlich - die leichten Fesseln der Gewohnheit nicht abgeschüttelt werden. Schon das würde helfen, die Grenze zwischen Distanz und Nähe (unangemessene Flirtmöglichkeiten inklusive) zu wahren und den gewöhnlich Rechtschaffenen von einem Sturz in peinliche Abgründe zu bewahren.

Oder der Klatsch und Tratsch!
Grundsätzlich wird darunter auf Verhaltensweisen hingewiesen, die man meiden sollte, um keine „atmosphärischen Störungen“ der Weihnachtsfeier zu verursachen.
Es fällt auch der Ausdruck SMALLTALK dabei. Und vertieft man sich in die Materie betreffend den     SMALLTALK, erfährt man von Knigge-Experten, dass der SMALLTALK mittlerweile einen hohen Stellenwert erlangt hat.
Denn ein gekonnt zwangloses Gespräch mit einem Gesprächspartner, der mit einem die gleiche Wellenlänge hat  - ein intensiver Blickkontakt sei dabei Zeuge -  kann Vertrauen schaffen, das erlaubt, besser über berufliche  Belange zu sprechen.





Aber, es gibt wieder ein Aber!
Wenn auch nüchtern betrachtet, eine Weihnachtsfeier auf betrieblicher Ebene kein Selbstzweck ist und nach Knigge-Experten  der ideale Tummelplatz für Karrieristen darstelle, damit sie ein Erfolg wird, sollte sie schlicht und einfach auch Spaß an der Freude bereiten, ein Ambiente schaffen, das das Beisammensein mit etwas lockereren Mitstreitern als im Arbeitsalltag genießen lässt. Das würde auch die Zustimmung des Herrn Knigge finden.


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In diesem Sinne
frohe Weihnachtsfeier 2016!



Sonntag, 20. November 2016

Die Grippe-Saison 2016 / 2017

Quelle:123rf
Was heißt eigentlich „Saison“? Die SAISON kann für den wichtigsten Zeitabschnitt von ETWAS innerhalb eines Jahres stehen - wie  in der Touristenbranche die Hoch - und Nebensaison oder für den Zeitabschnitt in dem bestimmte Aktivitäten am stärksten entfaltet werden - wie in der Mode die Frühlings-, Sommer-, Herbst-und  Wintersaison oder Fußball- und Skisaison, die Aktivitäten in der Landwirtschaft nicht zu vergessen (Spargelernte, Kirschernte, Weinlese, Zuckerrübenernte) …

Saison ist auch der Zeitabschnitt in dem ETWAS am häufigsten stattfindet - wie die alljährlich wiederkehrende GRIPPE-SAISON.

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Warum man trotz einer überstandenen früheren Grippe immer wieder an Influenza erkranken kann? Das Immunsystem merkt sich doch normalerweise, wenn es bereits einmal Kontakt mit einem Krankheitserreger gehabt hat und stellt nach einer neuen Infektion bestimmte Abwehrzellen (Antikörper) zur ihrer Bekämpfung bereit.

Die Grippe-Erreger umfassen 3 verschiedene Virus-Typen: Influenza A, B und C.
Ein Grund für die alljährliche Grippe-Saison sind die Veränderungen in Struktur des genetischen  Materials dieser Viren (ihre „Mutagenität“), speziell bei den Viren von Typ A.
Bei Influenza- Viren reagieren die Antikörper auf die Proteine (Eiweiße) in der Oberfläche der Virushülle: Hämagglutinine, H, und Neuraminidasen, N. Da diese und weitere Hüllenstrukturen von den Viren verändert werden können, treten immer neue Virusvarianten mit veränderter Oberfläche auf, welche von den Antikörpern nicht erkannt werden können. Folge: man kann immer  wieder an Influenza erkranken.
Wenn es bei den Virus-Typen B und C nur jeweils eine Sorte Hämagglutinin und Neuraminidase gibt, kommen dagegen beim Typ A etliche Untertypen (Subtypen) vor. Zur Kennzeichnung dieser Subtypen werden neben den Anfangsbuchstaben der 2 Oberflächenproteine  H und N zusätzlich Zahlen verwendet – wie beispielsweise der bei Menschen gefundene Virus-Typ H1N1 oder der bei Tieren, besonders bei Vögeln  vorkommende Virus-Typ  H3N2.
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Bis jetzt seien 15 verschiedene H- und 9 verschiedene N-Komponenten bekannt.
Die bei Tieren und besonders bei Vögeln gefunden Typen seien  in der Regel nicht auf Menschen übertragbar - sagen Wissenschaftler. Verlässt jedoch der Krankheitserreger die Wirtstierpopulation, habe er nach erfolgter Übertragung  die Fähigkeit, seinen „neuen“ Wirt tatsächlich zu infizieren.
Wie dies bei dem wahrscheinlich durch Zugvögel verbreiteten Virus  H5N1 oder H7N9 der Fall war. 
Für ihre Übertragung  von Vögeln auf Menschen seien laut Experten fast ausschließlich direkte Kontakte mit infiziertem lebendem Geflügel verantwortlich gewesen.Dann wurden beim isolierten Virus Mutationen nachgewiesen, die möglicherweise seine Bindung an menschliche Zellen erleichtern.
Es erkrankten nicht nur Wildvögel oder Geflügel, sondern auch Menschen  und Säugetiere.  Trotzdem sprach man  bei den erkrankten Menschen oder Säugetieren von  „ Vogelgrippe“.

Laut Wissenschaftlern werde die Klassische Geflügelpest nur durch die Subtypen H5 und H7 hervorgerufen - wobei nicht alle H5- bzw. H7-Viren zu schweren Erkrankungen von Geflügel führen müssen. So spricht man auch bei den derzeitigen Ausbrüchen von hochansteckenden Erregers H5N8  bei Wildvögeln und Geflügel  von „Geflügelpest“. Infektionen des Menschen mit H5N8 seien bisher nicht bekannt.

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) geht jedoch aufgrund der aktuellen Verbreitung  von H5N8- Viren bei Wildvögeln  in Polen, Ungarn, Schweiz, Österreich,  Deutschland  davon aus, dass  es von einem hohen Eintragsrisiko / Infektionsrisiko durch direkte und indirekte Kontakte zwischen Wildvögeln und Nutzgeflügel auszugehen sei. Dies betreffe insbesondere Haltungen in der Nähe von Wasservogelrast und  - sammelplätze.
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Zur Beruhigung: das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht davon aus, dass eine Übertragung des Erregers N5H8 durch den Verzehr von Geflügelfleisch und Geflügelfleischprodukte auf Menschen „theoretisch denkbar, aber unwahrscheinlich“ sei.
Für die Möglichkeit einer Infektion des Menschen durch rohe Eier oder Rohwursterzeugnisse mit Geflügelfleisch von infizierten Tieren gebe es bisher keine Belege.

Allerdings sollten nach BfR bei der Zubereitung die allgemeinen Hygienevorschriften strikt eingehalten werden:
•     rohe Geflügelprodukte und andere Lebensmittel getrennt lagern und zubereiten, insbesondere wenn Letztere nicht noch einmal erhitzt werden
•    Gerätschaften und Oberflächen, die mit rohen Geflügelprodukten in Berührung gekommen sind, gründlich mit warmem Wasser und Spülmittelzusatz reinigen
•    Verpackungsmaterialien, Auftauwasser u.ä. sofort entsorgen
•    Hände mit warmem Wasser und Seife waschen
•    Geflügelspeisen gründlich durchgaren. Das bedeutet, dass mindestens eine Kerntemperatur von 70 °C erreicht werden muss.
•    Eier sollten vor dem Verzehr gekocht werden bis Eiweiß und Eigelb fest sind, d.h. je nach Größe für mindestens 6 Minuten

Die Schutzvorkehrungen zur Eindämmung der Geflügelpest in Deutschland wurden durch die „Verordnung über besondere Schutzregeln in kleinen Geflügelhaltungen“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)ausgeweitet. Hintergrund: nachdem der Erreger zunächst in Wildvögeln nachgewiesen worden war, seien seit dem 11. November auch Nutztiere betroffen.
Ziel der Eil-Verordnung sollte sein, den Eintrag des Virus in Stallungen zu verhindern, indem für kleinere Geflügelhaltungen (< 1000) und Hobbyhaltungen strengere Anforderungen gelten werden. Sie tritt am 21. November 2016 in Kraft.  

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Wie gesagt, Infektionen des Menschen mit dem aktuellen Erreger H5N8 seien bisher nicht bekannt.
Es gibt ja aber weitere Hs- und  Ns-Influenzaviren, die uns in der Vergangenheit und erneut  in der Grippe-Saison 2016 / 2017 Probleme bereiten könnten.

Zur Vorbeugung von Erkältungen und grippalen Infekten gelte es laut Mediziner vor allem das Immunsystem zu stärken. Dazu gehöre eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung, eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sowie Bewegung an der frischen Luft Alkohol und Nikotin sollten gemieden werden. Auf eine Grippe haben diese vorbeugenden Maßnahmen jedoch keinen Einfluss, hier helfe laut Experten nur eine JÄHRLICHE IMPFUNG.

Die Ständige Impfkommission - STIKO -  am Robert-Koch- Institut empfiehlt für bestimmte Risikogruppen die jährliche Influenza-Impfung. So beispielsweise  für alle Personen ab 60 Jahre, chronisch Kranke, Schwangere, Bewohner von Alters- und Pflegeheime, das medizinische Personal, Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr.

Die Zusammensetzung für den Impfstoff wird von der Weltgesundheitsorganisation - WHO  - jedes Jahr neu festgelegt.
Aufgrund der in der Saison 2015/2016 unzureichenden Übereinstimmung der Impfstoffkomponente mit den hauptsächlich zirkulierenden Viren, empfiehlt die WHO für die Saison 2016/2017 eine gegenüber der Saison 2015/2016 veränderte Zusammensetzung des Impfstoffes.
So enthalten in der Grippe- Saison 2016 / 2017
die
Trivalenten Impfstoffe (Impfstoffe mit 3 Komponenten)
Antigene der Influenzaviren H1N1, H3N2 und eine B-Variante,
die
Quadrivalenten Impfstoffe
(Impfstoffe mit 4 Komponenten)
Antigene der Influenzaviren H1N1, H3N2 und 2 B-Varianten.

Bei den in Deutschland für Erwachsene zugelassenen Influenzaimpfstoffen handelt es sich um Totimpfstoffe. Basierend auf den aktuell vor­liegenden Daten zur Impfstoff - Effektivität in der ver­gangenen Saison 2015/2016 kommt die STIKO zum Schluss, dass bei Kindern im Alter von 2-6 Jahren eine Über­legen­heit des nasalen Influenza - Lebend­impf­stoff gegen­über dem Tot­impf­stoff der­zeit nicht belegt sei . Aus diesem Grund werde die bisher bevorzugte STIKO - Empfehlung für die Verwendung dieses Impfstoffs in der Altersgruppe 2-6 Jahre für die Saison 2016/2017 ausgesetzt.

Leider, leider verändert sich das Erbgut der Grippeviren ständig. Die Schutzwirkung des Impfstoffes kann sich auch im Laufe einer Grippesaison verändern, wenn die Viren oder Anteile des einzelnen Virus-Subtypus während der Saison ändern.

Es besteht jedoch die begründete Hoffnung, dass in naher Zukunft die GRIPPE-IMPFUNG  einen besseren und länger anhaltenden Schutz bieten kann - wie Wissenschaftler der University of Stanford in Kalifornien im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) berichtet haben. Sie sprechen von einem universellen Influenza-Impfstoff, der einen breiteren Schutz bieten sollte als bisherige Impfstoffe und dazu schneller hergestellt werden könne.
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Die Hämagglutinin - Proteine (H) in der Oberfläche der Virushülle ähneln in ihren Aufbau einem Pilz.
Jedes von ihnen besitzt einen „Kopf“ und einen „Stiel“.
Der „Kopf“ bestimmt das Ausmaß der von einem Influenza-Stamm hervorgerufenen Erkrankung. Derzeit verwendete Impfstoffe basieren auf inaktivierten Viren und beinhalten die „Köpfe“ der H-Proteine. Nach der Injektion in den Blutstrom gelangt, wird der H-Kopf von unserem Immunsystem erkannt und bildet Antikörper dagegen aus. Kommt der Körper später mit dem tatsächlichen Erreger in Berührung, kann er sich gegen den Eindringling wehren, bevor sich der Virus im Körper massenhaft verbreitet hat. Das Problem, wie schon erwähnt: die genetisch veränderbare „H-Kopf“-Struktur,  welche von den Antikörpern nicht mehr erkannt werden kann.

Die Stanford -Wissenschaftler befassten sich aber mit dem  „Stiel“ und nicht mit dem „Kopf“. Dieser soll im Gegensatz zum „Kopf“ über die Jahre relativ konstant bleiben. Da der Stiel über längere Zeit konstant bleibt, sollte ein darauf basierender Impfschutz länger als nur eine Grippesaison anhalten.
Das Ziel ist noch nicht erreicht. Die bereits gewonnenen Erkenntnisse sind aber vielversprechend.

Wie sagte mal Erich Kästner?


"Wird's besser? Wird's schlimmer?/ fragt man alljährlich./ Seien wir ehrlich:/ Leben ist immer/ lebensgefährlich

Nun in der Sache GRIPPE-IMPFUNG kann es nur besser werden!