Samstag, 20. September 2014

BMW - Fest


Samstag, 6. September 2014

Was würde Eros heute sagen?

Eros und sein Wirkungsbereich, die Erotik.
Nach antiker Anschauung ist Eros der griechische Gott der Liebe und sein Wirkungsbereich umfasst die Form der Liebe, die sinnlich, seelisch, geistig  zugleich ist.
Heutzutage versteht man unter EROTIK meist das Spiel mit den Reizen, ihre sinnlich-geistige Entfaltung und ebenso ihre Auswirkung in Werbung, Mode, Kunst, Publizistik, (Erotisierung der Gesellschaft).
Da Erotik als Bestandteil der Persönlichkeit eines Menschen im wesentlichen Maße an seinem sinnlich-psychisch-geistigen Bereich teilhat, kann sie  innerhalb seines Preis-Genuss-Verhältnisses mit individuell unterschiedlichsten Inhalten / Spielen erfüllt sein. Gewähren verfeinerte gesellschaftliche Normen und Techniken der Erotik einen breiteren Spielraum, nimmt die Erotik ein erhöhtes Ausmaß. Und ausgeklügelte sexuelle Digital-Technologien (womöglich Sex mit einem Roboter, digitale Orgasmusunterstützung, 3D gescannte Genitalien und vieles mehr) stehen praktisch vor der Tür.
Bis Errungenschaften der sexuellen Digital-Technologien zur Reife kommen, hat man sich allerdings noch mit der erotischen Vielfalt der Gegenwart zu be(ver)gnügen.

Wie wäre es mit "Sich selbst heiraten"?
So soll  eine Frau in Taiwan sich selbst geheiratet haben. Sie habe sich bei einer Hochzeitsfeier für Freunde und Verwandte feierlich selbst das Ja-Wort gegeben. Bevor sie jemanden anders heiraten könne, müsse sie sich selbst zunächst selbst heiraten.
“Wir müssen  uns selbst lieben, bevor wie andere lieben können“, sagte die 30-jährige Chen Wie Yi zur Begründung!!!

Unzählige Angebote der "sich selbst"Art wie

Prickelndes XXX am Telefon, Live für 49 Ct/Minute oder
günstige 20 Minuten für 50 Ct oder
Super- Spar XXX für 90 Ct/Tag
Lauschen XXX zu 49 Ct/Minute oder
XXX pur mit Video zum Finale ggf. Handy-Videos mit Flatrate oder
Premium-Angeboten von Profi, allerdings dann zu 1,99 Ct/Minute aus dem Festnetz, Mobil entsprechend mit Zuschlag

leisten seit langem auch ihren Beitrag zur Erfüllung erotischer Spielräume innerhalb eines individuellen Preis-Genuss-Verhältnisses.

Aber Vorsicht: die Nutzung derartiger Stimulantien erfolgt auf eigene Gefahr und Risiko des Nutzers. Ein Autoerotischer Unfall kann nicht ausgeschlossen werden.
Wie bei einem Münchner der Fall war, für den  laut Medienberichten ein erotisches Date mit sich selbst um ein Haar ein tragisches Ende genommen habe. Nach Angaben der Polizei habe der Mann sich selbst gefesselt und damit wohl in eine aussichtslose Situation gebracht. Sein Glück war, dass sich ein Nachbar Sorgen machte, weil niemand auf Klingeln reagierte. Der Nachbar alarmierte die Polizei. Die Beamten fanden den 57-Jährigen hilflos in der Küche liegend, bekleidet nur mit Unterwäsche und Damenstiefeln.  Wegen seines geschwächten Zustands wurde der Mann ins Krankenhaus gebracht.

Es gibt  das gute alte „Blind Date“- bei dem beteiligte Partner sich freiwillig auf diese Art der Kontaktaufnahme einlassen und
auch professionell organisierte Form des Blind Dates – das Speed-Dating. Hier treffen sich Menschen aufeinander, die sich vorher bei einem entsprechenden Dienst angemeldet haben, ohne vorher zu wissen, wer noch an dem Treffen teilnimmt Häufig wird hier ein fester Rahmen vorgegeben, innerhalb dessen bestimmte Kennenlernrituale ablaufen, (Wikipedia).

Es gibt auch ein verhältnismäßig neuerer Trend: Spotting. Schüchterne Studenten finden jetzt im Internet eine neue Flirt-Hilfe. Wer auf dem Campus oder in der Mensa eine attraktive Person sieht, kann dem Schwarm über den sogenannten „Spotted“ - Seite bei Facebook eine anonyme Botschaft schicken. Wer sich angesprochen fühlt, kann sich bei dem Seitenbetreiber melden. Sie bringen dann Suchende + Gesuchte zusammen.

Wer hat nicht von „One - Night – Stands“ mit ihrer Variante „Escort-Service“ gehört? Eine sexuelle Kurzbeziehung, die nur eine Nacht oder kürzer andauert, oft zwischen einander nicht näher bekannten Personen und ohne Absicht, eine längere emotionale Bindung einzugehen,  scheinen Hochkonjunktur zu haben: Hallo, ……Tschüss Mike/ …Tschüss, ich heiße Jeff! Vielleicht auch Guten Abend, wie geht’s…./ …Es hat mich gefreut!

Ein Mann, 365 Tage One-Night-Stands, 1 Jahr lang und das täglich mit einem anderen Partner -lauteten vor ein paar Tagen die Schlagzeilen!
Was soll das heißen? Eine Guinnessbuch - der- Rekorde - würdige Performance? Liest man den Beitrag, versteht man den tatsächlichen Hintergrund. Es ist zwar eine Performance, aber durch die  der Gestalter, der 26-jährige in Berlin lebende Künstler Mischa Badasyan, auf seine Einsamkeit, seinen Wunsch auf Aspekte der heutigen Gesellschaft wie Klischees, Homosexualität, Sex, aufmerksam machen will.
Mit seiner "Save the Date“ möchte er ab 1. September für ein Jahr lang und jeden Tag mit einem anderen Mann Sex haben. Teil seiner Kunst sei es, mit einer Art Video-Tagebuch zu beschreiben, was er nach dem Akt fühlt. "Mein Vorhaben spiegelt die Gesellschaft wider, in der die Kultur der One-Night-Stands fest verankert ist", sagte der 26-Jährige der Zeitung "Welt".
Badasyan selbst hatte nach eigenen Angaben noch nie einen festen Freund.
Die Performance finanziere er mit einem Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung und Jobs als Aktmodell.

Bereits heute soll die digitale Technologie  für Suchende, die keine schnellen Kontakte, sondern eine langfristige  bzw. feste Beziehung wünschen, mithilfe einer „mathematischen Formel“ schnelle Abhilfe schaffen können.
Es geht um Online-Partnervermittlungen. Kennzeichnend für diese Art der Vermittlung ist eigentlich eine mathematische Formel, der Matching-Algorithmus, wobei nach einem Persönlichkeitstest automatisch Partnervorschläge gemacht werden.
Dass eine mathematische Formel zwei Singles zu einer langfristigen Liebesbeziehung zusammenbringen kann, ist nach Ansicht der Wissenschaftler fraglich. Aber,
Algorithmus-basierte Dating-Seiten könnten (noch) erfolgreicher sein, beispielsweise bei Speed-Dating via Webcam. Das Feedback der Teilnehmer müsste dann in die Matching-Vorschläge einfließen. "Das würde ganz sicher die Fähigkeit der Algorithmen verbessern, jene Paare zu finden, die am besten zusammenpassen“, sagt ein Psychologe von der Northwestern University in Evanston.

Wenn man schon von der Erotisierung der Gesellschaft spricht, da könnte man ein Beispiel aus der Kunst, der Film-Kunst nehmen.
Kaum zu glauben, aber Geheimdienst-Krimis können heute sehr erotisch sein.
Wie der Film „Die Möbius Affäre“: ein russischer Topspion, der seinen Landsmann, Eigentümer einer Bank mit dubiosen Geschäften zur Strecke bringen soll, auf den auch eine Doppelagentin bei der CIA angesetzt wird. Um dieses vordergründige Thema, kombiniert mit Motiven aus Politik und Vergeltungsdramen, entwickelt sich zwischen den beiden gegen alle Verhaltensregeln der Spionage eine heiße Geschichte, bei der keiner vom Doppelleben des anderen eine Ahnung hat. Die ersichtlich steigende, Funken sprühende, physische Anziehungskraft zwischen dem russischen Topspion, Jean Dujardin,  und der Doppelagentin, Cécile de France, findet in einer eigentlich zu erwartenden und dann doch unerwartet einzigartigen Orgasmusszene ihre Erfüllung. Erotik pur, ein Viiiiiieeeelllllfaches von 1,99 Ct/ Minute wert.

Was würde Eros heute sagen, wenn er wüsste, was so alles in seinem Namen bereits und in naher Zukunft getrieben wird?
          „Eros spottet aller Schranken, die Menschenhände ihm entgegenstellen“
                                                  Georg Ebers
                                            Ägyptologe (1837-1898)
                                         Professor in Jena und Leipzig